Heißer Flirt in Napa Valley
Von Sandra Marton
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Über dieses E-Book
Travis Baron, lebenslustiger Junggeselle, sucht nur Affären - bis er Alexandra in Napa Valley trifft. Die hübsche Erbin fasziniert ihn so sehr, dass er sogar seine Freiheit für sie aufgeben würde. Aber ausgerechnet Alexandra will sich nicht binden!
Sandra Marton
<p>Sandra Marton träumte schon immer davon, Autorin zu werden. Als junges Mädchen schrieb sie Gedichte, während ihres Literaturstudiums verfasste sie erste Kurzgeschichten. „Doch dann kam mir das Leben dazwischen“, erzählt sie. „Ich lernte diesen wundervollen Mann kennen. Wir heirateten, gründeten eine Familie und zogen aufs Land. Irgendwann begann ich, mich mehr und mehr für die Gemeinde zu engagieren. Bis mir eines Tages klar wurde, dass mein großer Traum gerade verloren ging. Also beschloss ich, etwas dagegen zu unternehmen.“ Sandra Marton setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb eine Geschichte, die von Liebe, Leidenschaft und dem Traum vom großen Glück handelte. „Als ich hörte, dass ein Verlag den Roman veröffentlichen wollte, konnte ich es selbst kaum fassen“, erinnert sie sich. Seitdem ist Sandra Marton ihrem Traum treu geblieben. Inzwischen hat sie über 80 Romane geschrieben, deren leidenschaftliche Helden die Leserinnen in aller Welt begeistern. Mit ihrem eigenen Helden lebt die Autorin weiterhin glücklich auf einer Farm in Connecticut.</p>
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Buchvorschau
Heißer Flirt in Napa Valley - Sandra Marton
IMPRESSUM
Heißer Flirt in Napa Valley erscheint in der Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg
© by Sandra Marton
Originaltitel: „More Than A Mistress"
erschienen bei: ROMANA Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe ROMANA, Band 1382
Umschlagsmotive: Arthur-studio10 / shutterstock
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2022
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783751514965
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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1. KAPITEL
Travis Baron stand in der Seitenkulisse der Bühne im „Hotel Paradise" und hob trotzig das Kinn, während er darauf wartete, an die Meistbietende versteigert zu werden.
Und etwas Besseres kann ein Mann an einem schönen Donnerstagabend Anfang Juni doch wohl nicht anfangen, dachte Travis grimmig. Er fuhr sich durchs Haar, dann strich er den Aufschlag seines Smokings glatt. Er konnte die Gäste in dem vornehmen Ballsaal nicht sehen, aber er hörte die Frauen schreien, pfeifen und johlen. Pete Haskell hatte gesagt, diese Leute seien die Créme de la Créme von Los Angeles. Vielleicht stimmte es. Sie klangen jedoch ziemlich unflätig.
Die eintönige Stimme des Auktionators drang aus den Lautsprechern. „Was wird geboten, meine Damen? Na kommen Sie schon, seien Sie nicht schüchtern, halten Sie sich nicht zurück. Erwerben Sie den Mann Ihrer Träume für das Wochenende."
Schüchtern? Travis schnaufte verächtlich. Nach dem, was er seit einer Stunde hörte, waren die Frauen im Ballsaal ungefähr so schüchtern und taktvoll wie eine Büffelherde. Sie lachten, johlten und schrien, bis der Hammer niederging, und dann applaudierten und pfiffen sie, bis der Lärmpegel so hoch war, dass Travis meinte, irgendjemand im Hotel würde das Überfallkommando rufen und alle im Saal verhaften lassen. Und sie fingen wieder von vorn an, wenn das nächste unglückliche Opfer auf die Bühne geschubst wurde.
Nicht, dass alle „Junggesellen für Dollars" geschubst werden mussten. Viele gingen gern, lächelten und warfen dem Publikum Kusshände zu.
„He, es ist für einen wohltätigen Zweck, stimmt’s?", hatte ein Typ zu ihm gesagt, weil er so ein finsteres Gesicht machte. Stimmt, dachte Travis. Aber der Kerl hatte sich wahrscheinlich freiwillig für diesen Unsinn gemeldet. Er nicht. Und unglücklicherweise war er auch noch ausgelost worden, als Letzter auf die Bühne zu gehen.
Wie war es nur möglich, dass er sich zu so einem Mist hatte überreden lassen?
„Verkauft!", rief der Auktionator triumphierend. Der Hammerschlag wurde vom Applaus übertönt.
„Wieder einer weg. Ein dünner blonder Mann stellte sich neben Travis. „Mensch, ich wäre lieber beim Zahnarzt.
„Jawohl", sagte Travis.
„Aber, aber, meine Herren. Peggy Jeffers, die sich ihnen bei der Begrüßung aller Teilnehmer als „Ihre freundliche Sklavenaufseherin
vorgestellt hatte, kniff dem dünnen Typ in die Wange. „Entspannen Sie sich, treten Sie auf, und haben Sie selbst Spaß daran."
„Spaß?", wiederholte er.
„Genau." Peggy schob ihn auf die Bühne.
Das Geschrei der Zuschauerinnen machte Travis nervös.
Peggy lächelte. „Hören Sie das?"
„Ja. Klingt wie ein Rudel Hyänen."
Sie kicherte. „Da haben Sie recht. Sie trat zurück und ließ den Blick von Travis’ kastanienbraunem Haar bis zu seinen schwarzen Stiefeln gleiten. „Du meine Güte. Wenn die Frauen im Ballsaal Sie sehen, werden sie durchdrehen.
Travis versuchte, Peggys Lächeln zu erwidern.
„Sie sind doch nicht etwa nervös?"
„Nein, log er mit zusammengebissenen Zähnen. „Warum sollte ich nervös sein, nur weil ich gleich vor Hunderten von schreienden Frauen auftrete, um versteigert zu werden?
„Es ist doch für eine gute Sache. Und Sie werden bestimmt sofort weggeschnappt", rief Peggy lachend, während sie davoneilte.
O ja, dachte Travis. Das sagte er sich schon den ganzen Abend. Und dass er ein normaler, gesunder, vernünftiger zweiunddreißigjähriger Anwalt sei. Ein Junggeselle, ja. Aber einer, der sich seine Freundinnen gern selbst aussuchte.
Und er suchte sie sich aus. Ständig. Sein einziges Problem mit Frauen war, ihnen verständlich zu machen, dass alles Gute irgendwann zu Ende ging. Beziehungen zwischen den Geschlechtern sollten nicht ewig dauern. Eine schlechte Ehe und eine noch schlimmere Scheidung hatten ihm beigebracht, was ihn seine Kindheit nicht gelehrt hatte.
Er hatte nichts gegen Frauen, die sich an ihn heranmachten. Er fand es sexy, wenn sie ein bisschen aggressiv waren, im Bett und auch sonst. Aber auf einer Party einen Mann anzusprechen war eine Sache. Für ihn zu bieten, als wäre er ein Stück Fleisch … Das war etwas anderes.
Er war hereingelegt worden. Und passiert war es vor einigen Monaten bei einer Konferenz der Teilhaber von „Sullivan, Cohen and Vittali". Wenn er doch nur erkannt hätte, dass Pete Haskell ihn in eine Falle lockte.
„He, Baron, hatte Pete lässig gesagt, „ich habe mich neulich mit einigen Leuten von ‚Hannan and Murphy‘ unterhalten.
Travis lächelte. „Haben sie Ihnen erzählt, sie wünschten, ich wäre bei ihnen und nicht hier Teilhaber geworden?"
„Wir haben über ‚Junggesellen für Dollars‘ gesprochen. Sie wissen schon, die jährliche Wohltätigkeitsauktion."
„Die findet immer noch statt?"
„Ja. Pete bestrich eine Hälfte seines Brötchens mit Butter. „Sie meinen, dass ihr neuer Mitarbeiter einen Rekordpreis erzielen wird.
„Auf keinen Fall", sagte einer der anderen Teilhaber.
Pete zuckte die Schultern. „Sie nehmen Wetten an, John. Sein Ruf veranlasst sie zu glauben, dass niemand ihn schlagen kann."
„Der Kerl redet einfach zu viel. John griff nach seinem Süßstoff. „Jeder Mann spricht ständig über all die Frauen in seinem Leben. Ich habe da so meine Zweifel. Keiner hat so viel Zeit, geschweige denn die Kondition.
John lächelte breit. „Abgesehen von unserem lieben Travis."
Pete nickte nachdenklich. „Ganz meine Meinung. Und Travis spricht nicht darüber. Niemals weiht er uns in das ein, was er und mit wem er es wie oft tut."
„Ich bin ein Ehrenmann, sagte Travis breit lächelnd. „Und mein Schweigen bringt Sie fast um, stimmt’s?
Pete ging nicht darauf ein. „Aber wir alle wissen, wie potent unser Travis ist. Seine Eroberungen sind ein wichtiges Gesprächsthema in der Kantine der Sekretärinnen. Wir sehen kurz vor Feierabend die neueste Freundin vor dem Gebäude aus einem Taxi steigen. Und wir beobachten, wie der Blumenhändler nebenan einen Rosenstrauß ausliefert, wenn Trav zu dem Schluss kommt, dass es an der Zeit ist, eine Frau loszuwerden."
„Bitte, sagte Travis. „Ich würde niemals Rosen wählen. Rosen schickt jeder.
„Und was schicken Sie?"
Alle Teilhaber sahen von ihrem Kaffee auf. Der alte Sullivan hatte die Frage gestellt. Es war das erste Mal seit sechs Monaten, dass er während einer Konferenz etwas sagte.
„Immer die Blumen, die zu dieser besonderen Dame passen, erwiderte Travis. „Und dazu ein kleines, geschmackvolles Geschenk mit einer Karte, auf der steht …
„Danke, aber nein, danke", schlug Sullivan vor, und alle lachten.
„Jedenfalls habe ich den Anwälten von Hannan and Murphy vorgehalten, sie könnten mit ihrem Mann prahlen, so viel sie wollten, da unser Mann noch nie angetreten ist."
„Und es nicht tun wird", warf Travis energisch ein. Später würde er sich daran erinnern, dass alle im Raum, sogar die beiden Teilhaberinnen, nachdrücklich nickten und dann wie aufs Stichwort den Blick senkten. In diesem Moment kamen ihm Petes Bemerkungen jedoch unwesentlich vor.
„Was haben sie darauf erwidert?"
Pete seufzte. „Wir seien schließlich auch Anwälte und sollten eigentlich wissen, dass man mit nichts als Beweisen vom Hörensagen keinen Fall vor Gericht vertreten könne."
Ein Teilhaber stöhnte, ein anderer lachte. Der alte Sullivan kniff die Augen zusammen und beugte sich vor. „Und Peter?"
„Und sie haben uns herausgefordert. Wir sollen Travis zur Versteigerung anbieten."
„Kommt nicht infrage", rief Travis schnell.
„Dann würden wir ja sehen, welcher Mann gewinnt, haben sie gesagt. Pete machte eine dramatische Pause. „Die Firma, die verliert, muss der anderen ein Golfwochenende in Pebble Beach spendieren.
„Prima", jubelte jemand, und plötzlich herrschte eine wilde Ausgelassenheit im Konferenzraum.
„Warten Sie mal einen Moment", hatte Travis protestiert.
Der alte Sullivan hatte ihn angelächelt und ihm versichert, sie alle wüssten, dass er die Kanzlei gut vertreten werde. Durch ihn würden sie stolz darauf sein können, Teilhaber bei Sullivan, Cohen and Vittali zu sein.
In eine Falle gelockt, dachte Travis grimmig. Es war eine Verschwörung gewesen. Wahrscheinlich war nur der Seniorpartner Sullivan nicht eingeweiht worden. Nicht, dass es eine Rolle spielte. Travis hatte keine Chance gehabt, aus der Sache herauszukommen. Die anderen Teilhaber hätten es ihn ewig büßen lassen, wenn er sich gedrückt hätte. Und deshalb stand er jetzt hier und wartete darauf, vor Hunderten von verrückten Frauen aufzutreten. Der Mann von Hannan and Murphy hatte fünftausend Dollar erzielt, und Travis wusste, dass er es nie wiedergutmachen könnte, wenn er auch nur für einen Penny weniger verkauft werden würde.
„Ich hatte keine andere Wahl, hatte er am Telefon zu seinem kleinen Bruder gesagt. „Jedenfalls ist es für einen guten Zweck. Das ganze Geld geht an Kinderkrankenhäuser.
Slade hatte verächtlich geschnauft. „Irgendwie ist das doch, als würde ein Zuchtstier einer Herde junger Kühe zur Versteigerung angeboten."
„Ich hätte wissen sollen, dass ich von meinem eigen Fleisch und Blut kein Mitgefühl erwarten kann."
„Du hast es kapiert." Slade hatte gelacht.
Schließlich hatte Travis auch gelacht und ihm erzählt, wie schlimm es sein würde.
Travis schauderte. „Schlimm", flüsterte er. Alle Seniorpartner und Teilhaber waren im Saal. Die Angestellten und Sekretärinnen warteten am Telefon darauf, zu erfahren, wie ihr Kandidat abgeschnitten hatte. Die Sache hatte ein Eigenleben angenommen, mit Zusatzwetten, Gemeinschaftswetten …
Für wie viel würde er verkauft werden? Würde er den Mann von Hannan and Murphy übertreffen? Welchen Platz würde er in der Gesamtwertung belegen? Würde ihn eine gut aussehende Frau „kaufen"? Eine mit zehn Punkten auf der verrückten Skala der Sekretärinnen? Eine mit fünf? Oder sogar eine mit nur einem Punkt?
Travis stöhnte. Wenn er nicht für den richtigen Preis an die richtige Frau ging, würde er es niemals wiedergutmachen können. Und es war unmöglich, zu sagen, wie es laufen würde. Warum hatte er nicht daran gedacht, das Ganze zu organisieren? Er hätte Sally eine Eintrittskarte kaufen können … Nein, nicht Sally. Er hatte ihr gerade einen Strauß Gemeiner Hundszahn und eine Flasche Parfüm geschickt. Okay, dann also Bethany. Er hätte ihr eine Karte kaufen und ihr sagen können, welchen Preis auch immer der Kerl von Hannan and Murphy erziele, sie solle tausend Dollar mehr bieten. Er werde es ihr zuzüglich Zinsen zurückzahlen.
Nur hatte eine Wette keinen Sinn, wenn man betrügen musste, um sie zu gewinnen.
Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Gebote dem Schicksal zu überlassen. Und gerade er wusste, dass das Schicksal nicht immer freundlich war, nicht einmal bei einem so albernen Ereignis wie diesem.
„Jetzt sind Sie an der Reihe, Cowboy."
Travis drehte sich zu Peggy um. „Schön. Je eher wir es hinter uns bringen, desto besser."
„Soll ich einen Blick aufs Publikum werfen und Ihnen berichten, welche Frau sich noch keinen Mann gekauft hat und den Eindruck macht, als wäre sie bereit, einen anständigen Preis für Sie zu zahlen?"
„Es ist unwichtig", erwiderte Travis würdevoll.
Peggy lachte. „Gehen Sie beiseite. Genau hier ist ein kleiner Spalt …" Sie drückte das Gesicht