100%
neulich schrieb mir eine freundin, die meine anziehe mag, sie fände nie sachen, die ihr zu hundert prozent gefielen.....
....nun - ich auch nicht!
denn sind wir mal realistisch - hunderprozentige perfektion gibts nicht. allerhöchstens momente in denen man ganz nah dran ist. und die sorgen dann für ordentlich gänsehaut - jedenfalls bei mir. geradezu unheimlich.
fand ich ein jäckchen im 2.hand-laden - irgendwas sprach mich an, aber so richtig zündete es nicht. aber ich habe eine schwäche für leichte sommerjacken die keine strick- oder jeansjacken sind und nach rücksprache mit dem BW - "nimm doch!" - schleppte ich sie zur kasse (zusammen mit den anderen beutestücken).
den winter verschlief mademoiselle im kleiderschrank. aber nun ist ja offiziell sommer und die dicken jacken sind endgültig eingemottet -
auftritt jäckchen im chanel-stil!
aber je - es war über den winter nicht besser geworden - die ärmel stimmten irgendwie nicht und der übergang von jacke zu hals verschwamm.......
zuerst die ärmel: die waren nicht lang genug - oder nicht kurz genug. und irgendwie einen ticken zu eng - ich hab wohl zu dicke muskeln. *gg*
das ärmelfutter kam raus - sie sitzen jetzt viel lockerer, die ärmel selbst hab ich gekürzt und unten ausgefranst - noch mehr leichtigkeit.
nun noch das verschwommene.
ich hab im leben unmengen an chanel-kleidung gesehen und die optik aufgesogen - hauptsächlich entwürfe von karl lagerfeld seit den 80ern. und aus diesem fundus tauchten dann die schwarzen bänder auf!
schwarzes köperband hatte ich noch da - der rest ist geschichte. oben einen rahmen für´s gesicht und vor der brust eine schleife zum schliessen der jacke - sie kam ohne verschluss, den hat man wohl gespart. die enden der bänder habe ich offen gelassen mit einer sicherheitsnaht bei 0,5cm - so fransen sie nach&nach auch aus #lässigkeit.
einen aufhänger hab ich auch noch spendiert......
#lässigkeit
als neulich sunny ihren anzug aus weiss und muschelfarben vorstellte, war ich sofort begeistert. wir teilen uns den farbtyp - winter - also sollte die palette auch mir stehen..... einen weissen pullover hatte ich im schrank - und der hellblaue plissé-rock passte ins farbschema (er hat mal tina gehört - merci!).
beide teile mussten aber auch bekanntschaft mit meiner nähmaschine machen: der pullover war ewig lang, ganze 12cm hab ich rausgenommen - und den rippenbund wieder angenäht - der rock war im bund zu weit - im hinteren teil des selben ein gummiband eingezogen brachte ihn auf meine taillenweite - ausserdem habe ich den saum neu rolliert, die gelieferte version zog wg. zu starker garnspannung.
nun ist chanel-jäckchen plus plissé-rock in pastellfarben eine ziemliche gratwanderung - damit das ganze nicht in biederkeit abschmiert gibts dazu coole python-boots, neonfarbene sonnenbrille, indianerzöpfe und NULL SCHMUCK.
achja - und kein hemd unterm netzpullover!
details
jacke, pullover, rock - 2.hand und von mir überarbeitet
brille - alt
stiefel - letzten herbst
U P D A T E
auf wunsch einer einzelnen dame!
frau neumon fragt nach bildern und anleitung zum kürzen des pullovers.....
ich hoffe ich kann weiterhelfen!
zuerst wird natürlich am lebenden objekt abgemessen, wie viel von der länge wegmuss - egal ob leib- oder ärmellänge.
dann wird das bündchen abgeschnitten - ACHTUNG! einen zentimeter vom "glattgestrickten" dranlassen - brauchen wir als nahtzugabe!
dann die überflüssige länge am pullover wegschneiden, auch hier 1cm nahtzugabe einplanen.
(wer ängstlich ist, nimmt mehr nahtzugabe, kann man hinterher ja immer noch wegschneiden)
dann mit der ganz normalen geradstichmaschine - bei mir ein textima industrie-schnellnäher - das bündchen wieder annähen - und zwar die naht nun DIREKT an der kante des rippstricks führen - siehe bild unten die rote linie (weil man das weisse garn nicht sieht)
näht man in die rippen, polkerts - lässt man glattstrick am bündchenteil stehen fällt die naht komisch auf......
um die weiten gut zu verteilen, zuerst die seitennähte übereinanderstecken, dann vordere und hintere mitte - nadeln immer quer zur naht! evtl. noch mehr nadeln nehmen. schon beim stecken das material so weit dehnen bis die längen gleich sind - das dann auch beim nähen tun.
zum schluss mit overlock-3-faden versäubern, nahtzgabe nach oben bügeln, dämpfen - fertig. eventuelles "gepolker" verschwindet spätestens beim näxten waschen.