"Gute Wissenschaftskommunikation ist ein Drahtseilakt"

Artikelzusammenfassung

Melanie Brinkmann, Virologin am Biozentrum der TU Braunschweig, hat während der Pandemie als eine der meistgehörten virologischen Stimmen gewarnt und sich für Maßnahmen zur Eindämmung stark gemacht. Sie betonte die Bedeutung der Impfung und warnte vor gefährlichen Ideen wie dem Schutz nur der Alten. Trotz Kritik an ihrer direkten Art und Warnungen vor einer "No Covid"-Strategie, die sie als Öffnungsstrategie verstand, bleibt sie standhaft in ihrer Überzeugung. Brinkmann betont die Wichtigkeit von Wissenschaftskommunikation und Aufklärung, auch für zukünftige Pandemien, und warnt davor, die Sensibilität gegenüber Krankheiten wie der Grippe zu vernachlässigen.

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

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ZEIT: In der Welt stand, Sie hätten mit Ihrer "finsteren Entschlossenheit" für Entscheidungen gesorgt, die in einem von Ihnen "geschürten Klima der Angst" getroffen worden seien. Haben Sie?

Brinkmann: Solche Art der Berichterstattung ist Teil des Problems – der Bote der schlechten Nachrichten wird als die Ursache des Übels gesehen. Wenn die das so schreiben, wundert mich nicht, dass manche mich so wahrnehmen. Aber erstens entsprachen die politischen Entscheidungen oft gar nicht meiner Empfehlung. Und außerdem habe ich gesagt, was wissenschaftlich zu der jeweiligen Phase geboten war. Das habe ich manchmal plastisch erklärt, in Bildern.