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„An den Stellschrauben drehen“

Andrea De Zordo (Foto: HK)

Die vier Handelskammern entlang der Brennerroute fordern eine vorübergehende Lockerung des Lkw-Nachtfahrverbotes.

Angesichts der zunehmenden Verkehrsdichte und der anhaltenden Belastung am Nadelöhr Brenner sei eine offene Diskussion über Entlastungsmaßnahmen unumgänglich. Die Handelskammern entlang der Brennerroute (Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern (IHK), Wirtschaftskammer Tirol, Handelskammern von Bozen und Trient) sind sich der immensen Herausforderungen, die dieser Engpass sowohl für die Bevölkerung als auch für die Unternehmen darstellt, vollumfänglich bewusst.

Beide Seiten müssten gleichermaßen berücksichtigt werden, um tragfähige Lösungen zu finden.

Aus diesem Grund werden die Industrie- und Handelskammer München (IHK), die Wirtschaftskammer Tirol sowie die Handelskammern von Trient und Bozen den Menschen entlang der Brennerroute in dieser anspruchsvollen Zeit als zuverlässiger Partner zur Seite stehen.

Um die Verkehrssituation in der Phase der Neuerrichtung der Luegbrücke für alle Beteiligten transparenter zu gestalten, begleiten die Handels- und Wirtschaftskammern entlang der Brennerroute das Aufklärungstool der ASFINAG mit ergänzenden Informationen und Services. Das gemeinsame Ziel ist es, schnell und klar zu informieren und so Unsicherheiten zu reduzieren. Mit gezielter Aufklärung und Beratung bieten die Handelskammern entlang der Brennerroute Unterstützung, damit auf Verkehrsengpässe besser reagiert und mögliche Verzögerungen besser gemeistert werden können.

„Leider“, so schreiben die vier Handelskammern in einer Aussendung, „ist es fernab jeder Realität anzunehmen, dass allein die Verlagerung auf die Schiene in dieser Ausnahmesituation für ausreichend Entlastung sorgen könnte.“

Dieser Ansatz bleibe zwar richtig und wichtig, dennoch sei es notwendig, auch Anpassungen aktueller Regelungen in Betracht zu ziehen. Denn um hier spürbare Ergebnisse zu erzielen, müsse an mehreren Stellschrauben gedreht werden. „Dazu gehört unter anderem die Möglichkeit, das Nachtfahrverbot für Lkw vorübergehend zu lockern.“

Den Handelskammern entlang der Brennerroute sei  vollkommen klar, wie wichtig das Nachtfahrverbot für die Tirolerinnen und Tiroler ist und welchen Beitrag es zur Lebensqualität und Ruhe leistet. Jedoch bildeten die individuelle Mobilität und die lokale Versorgung ein mindestens genauso großes Anliegen für die Bevölkerung, heißt es in der Stellungnahme.

„Letztendlich haben wir alle ein gemeinsames Ziel: Kein Verkehrschaos und weniger Belastung für die Menschen an der Brennerroute“, sind sich die Führungsspitzen der Handels- und Wirtschaftskammern Andrea De Zordo, Michl Ebner, Manfred Gößl sowie Barbara Thaler einig.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • sigmundkripp

    Die erste und einfachste Stellschraube, an der fest zu drehen wäre, ist die Maut auf der A22!
    Die sollte von jetzt 20 cent/km endlich auf die 80 cent angehoben werden, wie sie in Nordtirol gelten.
    Dann würden die Schrott- und Mülltransporte schon mal reduziert werden.
    Denn die berühmten Nahrungsmittel-LKW, die „Dir Dein täglich Brot bringen“ machen nur ca. 15% aus…..

    • 2xnachgedacht

      und um wieviel steigen dann die 15% täglich brot?

      • sigmundkripp

        Wert einer Ladung Brot? 20.000 kg x 5 € = 100.000 €
        Jetzige Maut Brenner-Verona: 240 km x 20 cent = 48 €
        Mein Vorschlag: 240 km x 80 cent = 192 €
        Steigerung: 144 € auf 20.000 kg.
        Prozentuell auf den Wert von 100.000 €: 1,44 Promille! Promille!!

        ABER: bei Schrott schauts anders aus:
        20.000 kg Schrott x 6 cent/kg = 1.200 €
        Steigerung wie oben: 144 € = 12 Prozent!
        Das kann schon stimulierend wirken!

        • andreas

          Welches Brot hat einen Nettopreis von € 5,00/kg und wird auf der Autobahn transportiert?
          Auch bezweifle ich, dass man mit Brot mit einer Ladung auf 20 Tonnen kommt, das geht sich vom Volumen nicht aus.

          Wenn man schon Vergleiche anstellt, sollten die etwas realistischer sein..

          • sigmundkripp

            2xnachgefragt hat nach der Wirkung aufs Brot gefragt. Aber es steht hier allgemein für Lebensmittel, die einen weit höheren Wert pro Kilogramm haben, als Schrott. Das will mein Beispiel sagen! Je hochwertiger eine Ware ist, umso weniger spielt die Maut eine Rolle. Aber bei billigem Schüttgut sehr wohl. Und auf das läuft es hinaus: Diese billigen Volumenstransporte sind prädestiniert für die Bahn! Oder sie fahren eben nicht und werden in näherer Umgebung eingekauft.
            Aber Ihre Anregung ist wichtig: welche Waren würden Sie denn vergleichen?

  • hallihallo

    die zweite stellschraube wäre ,daß die rola die lkw nicht am brenner ablädt , sondern erst in verona. die eisacktaler, wipptaler sollen auch ihre nachtruhe haben. aber 4,30 geht es eh schon immer los und die lkws rollen richtung brenner.

  • stefanrab

    Warum wird das Recht auf freien Warenverkehr über das Menschenrecht auf Gesundheit gestellt?

    • sigmundkripp

      @stefanrab: Weil den Menschen das Hemd näher sitzt als der Mantel. Ein Frächter verdient sein Geld mit fahrenden LKWs, das ist ja auch sein Recht. Da aber in Italien nur 12% der Waren auf der Schiene und 88% per LKW transportiert werden (Österreich: 30:70) , ist diese Lobby sehr stark. Und die Handelskammern, als halböffentliche Institutionen, singen deren Lied. Es wird also massiv und öffentlichkeitswirksam dargestellt, dass eine Einschränkung des LKW-Verkehrs zu enormen wirtschaftlichen Schäden führen würde!
      Und alle, die den AnrainerInnen und deren Lebensqualität das Wort reden, wären Ewiggestrige, die das Wachstum behindern!
      Dazu kommt, dass die Südtiroler Landesregierungen seit Jahrzehnten ganz klar auf der Seite der LKW-Lobby steht; nicht wie die Nordtiroler LR, die sich auf die Seite ihrer Bevölkerung gestellt hat, unbeirrbar und fest.
      Es liegt also – zumindest teilweise – an uns südtiroler WählerInnen, diese Verhältnisse zu verändern.
      Im Mai ist wieder Gelegenheit dazu…..

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