Der Engel

Der Engel

Mit einem Neigen seiner Stirne weister weit von sich was einschränkt und verpflichtet;denn durch sein Herz geht riesig aufgerichtetdas ewig Kommende das kreist.Die tiefen Himmel stehn ihm voll Gestalten,und jede kann ihm rufen: komm, erkenn -,gib seinen leichten Händen nichts zu haltenaus deinem Lastenden. Sie kämen dennbei Nacht zu dir, dich ringender zu prüfen,und gingen wie Erzürnte durch das Hausund griffen dich als ob sie dich erschüfenund brächen dich aus deiner Form heraus. (Rainer Maria Rilke)

Die Zahl 17

Die Zahl 17

17 war unsere Zahl. Sein und mein Geburtstag – 17.05. und 17.11. – fielen auf den 17 des Monats. Da war es für mich nur folgerichtig, dass wir an einem 17. geheiratet haben: 17.12.2004, also heute vor 20 Jahren. In meinem Kollegium hat ein Kollege am gleichen Tag geheiratet, was für einige die Gelegenheit bot, zu munkeln und Gerüchte in die Welt zu setzten. Konnte ich bei ihnen lassen, da es mehr über sie als über mich und den Kollegen…

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unsterblich

unsterblich

Der Tod ist nichts als das Überschreiten einer Welt, so wie Freunde das Meer bereisen. Sie leben im anderen fort. Denn dies ist der Trost von Freunden, dass, obwohl sie als tot gelten, ihre Freundschaft und Gesellschaft im besten Fall immer präsent sind, denn diese sind unsterblich. (William Penn)

Montserrat Roig, Als wir von den Kirschen sangen

Montserrat Roig, Als wir von den Kirschen sangen

Natalia kehrt am 2. März 1974 nach Barcelona zurück, genau an dem Tag, an dem das letzte Mal in Spanien die Todesstrafe verhängt wird. Der 25 jährige Anarchist Salvatore Puig wird per Garrotte hingerichtet. Sie ist vor der katholisch, patriarchalisch und faschistisch geprägten Gesellschaft unter dem Franco-Regime geflohen und wohnt nun bei ihrer Tante Patrícia und nicht bei ihrem Bruder, dem sie nicht verzeihen kann, wie er sie nach ihrem Schwangerschaftsabbruch behandelt hat, als er sie in die Klinik fuhr,…

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Advent

Advent

Immer ein Lichtlein mehrim Kranz, den wir gewunden,dass er leuchte uns sehrdurch die dunklen Stunden. Zwei und drei und dann vier!Rund um den Kranz welch ein Schimmer,und so leuchten auch wir,und so leuchtet das Zimmer. Und so leuchtet die Weltlangsam der Weihnacht entgegen.Und der in Händen sie hält,weiß um den Segen! (Matthias Claudius)

Claudia Gliemann, Nadia Faichney, Papas Seele hat Schnupfen

Claudia Gliemann, Nadia Faichney, Papas Seele hat Schnupfen

Vor zehn Jahren haben Claudia Gleimann und Nadia Faichney gemeinsam das inzwischen vielfach nominierte und preisgekrönte Bilderbuch „Papas Seele hat Schnupfen“ geschrieben und sind damit auf große Resonanz gestoßen. Jetzt – nach zehn Jahren – ist im Monterosa Verlag die Jubiläumsausgabe erschienen. Denn das Thema „Depression“ mit den Folgen auch für nicht erkrankte Familienmitglieder hat sich in diesen Jahren ja nicht von selbst „erledigt“. Im Gegenteil. Es ist aktuell wie eh und je. Diese Jubiläumsausgabe ist im Anhang ergänzt worden…

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Kaffeewirkung

Kaffeewirkung

„Nach einem guten Kaffee verzeiht man sogar den Eltern.“ (Oskar Wilde) Sollte das stimmen, dann trinkt mehr Kaffee, Leute! Am besten mit den Eltern oder anderen Menschen, mit denen man es schwierig hat. Die Adventszeit bietet genug Möglichkeiten ;)

Weihnachten bewahren

Weihnachten bewahren

Das ist Weihnachten bewahren.Ich beschließe zu vergessen,was ich für andere getan habe,und will mich daran erinnern,was andere für mich taten;ich will übersehen,was die Welt mir schuldet,und daran denkenwas ich der Welt schulde. Ich will erkennen,dass meine Mitmenschen genausowirkliche Wesen sind wie ich,und will versuchen,hinter ihren Gesichternihre Herzen zu sehn,die nach Freude und Frieden hungern.Ich will das Beschwerdebuch gegen die Leistungendes Universums schließenUnd mich nach einem Platz umsehen,wo ich ein paar Saaten Glücklichsein säen kann. (Henry van Dyke )

Der Abend kommt von weit gegangen

Der Abend kommt von weit gegangen

Der Abend kommt von weit gegangendurch den verschneiten, leisen Tann.Dann preßt er seine Winterwangenan alle Fenster lauschend an. Und stille wird ein jedes Haus:die Alten in den Sesseln sinnen,die Mütter sind wie Königinnen,die Kinder wollen nicht beginnenmit ihrem Spiel. Die Mägde spinnennicht mehr. Der Abend horcht nach innen,und innen horchen sie hinaus. Rainer Maria Rilke)

Heute bleibt die Küche kalt …

Heute bleibt die Küche kalt …

„Heute bleibt die Küche kalt, heut geh’n wir in den Wienerwald.“ – Der Satz aus meiner Kindheit oder Jugendzeit fiel mit heute bei meinem Restaurantbesuch ein. Ich weiß gar nicht, ob wir mit den Eltern je in einem Wienerwald waren, denn in der Regel hat meine Mutter gekocht. Restaurantbesuche gab es so gut wir gar nicht. Selbst Hochzeiten und Kommunionfeiern wurden zu Hause ausgerichtet. Bei der Recherche nach dem genauen Wortlaut, habe ich herausgefunden, dass es den „Wiener Wald“ immer…

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