Andy's Reviews > Die verschwundene Braut
Die verschwundene Braut (Die Brontë-Schwestern, #1)
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Warum ich einem Roman zwei Sterne gebe, obwohl er mich enttäuschte?
Bevor ich wieder gefragt werde, hier schnell dazu, meinen persönlichen Lesegeschmack setze ich in meiner Bewertung nicht so hoch an. Er ist nur das Zünglein an der Waage. (Allerdings gibt es Ausnahmen 🙊🙊🙊)
Im Bemühen, authentisch rüber zu kommen, tut die Autorin Bella Ellis in ihrem Roman "Die verschwundene Braut" immer des Guten zu viel. Das war etwas, das mir sofort auffiel. Dadurch wirken Dialoge gekünstelt und Aktionen nicht überzeugend - beispielsweise die Begegnung mit den Honeychurchs. Das war so unglaubwürdig!
Nicht, WAS Anne und ihre Schwester erzählten hätte in Frage gestellt werden sollen, sondern dass SIE es erzählten usw usw.
Man mag das Pseudonym der Autorin charmant finden, doch es passt auffällig auch zu ihrer Art zu schreiben. Rowan Coleman wollte ein ähnliches Pseudonym wie Emily Brontë, die sich Ellis Bell nannte. Bell (engl.) steht für Glocke aber was wurde hier daraus? Die schöne Ellis - Bella Ellis, Twilight lässt grüßen.
Ich mag "Jane Eyre", insofern fühle ich mich hier bei gewissen Aspekten daran erinnert, worauf ich ja auch hoffte. Leider bleibt es dabei. So lässt die Autorin die Schwestern munter durch die Gegend bzw Geschichte trudeln. Dabei gehen sie plump, grob und unüberlegt vor, loben sich aber permanent selbst, wie klug sie doch seien, viel schlauer und besser als jeder Mann. Das nervte mich sowieso. Denn ganz im Gegenteil ist die Naivität der Schwestern dafür, dass sie hier als Detektivinnen unterwegs seien wollen, erschreckend.
spoilerfreies Beispiel:
Man bekam für geringere Vergehen als Einbruch in Zusammenhang mit Diebstahl damals eine Freifahrt nach Australien. Die Aktion war einfach nur dämlich!
(view spoiler)
Ich sollte damit aufhören, Bücher zu lesen, in denen adaptiv ein bekannter Roman neu erzählt wird oder man den Autoren fiktive biographische Begebenheiten andichtet. Bisher waren diese Romane für mich immer eine Enttäuschung.
Harry Potter - Barry Trotter
Herr der Ringe - Herr der Augenringe
Star Wars - Star Warped: Die Krieg der Sterne-Parodie
Gut, das sind alles Parodien und wenn einem der Humor nicht zusagt, hat man Pech gehabt.
Dann gibt es noch solche Adaptionen wie "Stolz und Vorurteil und Zombies". Ich hätte es bei dem Film belassen sollen. Die Zombies waren nicht die Bereicherung, die ich erwartet hatte aber Seth Grahame-Smith kann wohl nur in Plump.
Dann probierte ich es mit einem Roman, der in die amerikanische Gegenwart transponiert wurde. Leider fand ich Curtis Sittenfelds "Vermählung - nach Stolz und Vorurteil" (The Austen Project #4) nur kitschig und trivial geschrieben.
Dann gibt es noch die Kategorie der Geschichten, in denen bekannten Autoren etwas angedichtet wird, wie in "Jane Austen bleibt zum Frühstück". Der Roman von Manuela Inusa war nun nicht ganz so schlimm wie "Vermählung" aber ich hätte darauf verzichten können.
Warum also greife ich immer wieder zu solchen Büchern? Weil ich die Originale liebe und ein hoffnungsloses Opfer bin. Und darum sind mein Frust und meine Enttäuschung auch so groß, wenn ich nicht bekomme, was ich erhoffte.
Noch etwas.
Im Wissen, mich bei einem Teil der weiblichen Leserschaft unbeliebt zu machen, muss doch sagen, dass ich diesen Roman sexistisch finde. Der Fokus der Autorin war so dermaßen darauf gerichtet, permanent aufzuzählen, wo überall Frauen zu dieser Zeit diskriminiert wurden, dass es völlig unverhältnismäßig wurde. Am Ende waren bei ihr Frauen supertoll (grob gesagt) und Männer bis auf wenigen Ausnahmen gehören ausgerottet. Ich hatte den Eindruck, dass dies die Kernaussage der Autorin in ihrem Roman war und das finde ich alles andere als nett.
Augen um Auge und Zahn um Zahn?
Gleiches mit Gleichem heimzuzahlen hat in meinen Augen nichts mit Emanzipation zu tun.
Bevor ich wieder gefragt werde, hier schnell dazu, meinen persönlichen Lesegeschmack setze ich in meiner Bewertung nicht so hoch an. Er ist nur das Zünglein an der Waage. (Allerdings gibt es Ausnahmen 🙊🙊🙊)
Im Bemühen, authentisch rüber zu kommen, tut die Autorin Bella Ellis in ihrem Roman "Die verschwundene Braut" immer des Guten zu viel. Das war etwas, das mir sofort auffiel. Dadurch wirken Dialoge gekünstelt und Aktionen nicht überzeugend - beispielsweise die Begegnung mit den Honeychurchs. Das war so unglaubwürdig!
Nicht, WAS Anne und ihre Schwester erzählten hätte in Frage gestellt werden sollen, sondern dass SIE es erzählten usw usw.
Man mag das Pseudonym der Autorin charmant finden, doch es passt auffällig auch zu ihrer Art zu schreiben. Rowan Coleman wollte ein ähnliches Pseudonym wie Emily Brontë, die sich Ellis Bell nannte. Bell (engl.) steht für Glocke aber was wurde hier daraus? Die schöne Ellis - Bella Ellis, Twilight lässt grüßen.
Ich mag "Jane Eyre", insofern fühle ich mich hier bei gewissen Aspekten daran erinnert, worauf ich ja auch hoffte. Leider bleibt es dabei. So lässt die Autorin die Schwestern munter durch die Gegend bzw Geschichte trudeln. Dabei gehen sie plump, grob und unüberlegt vor, loben sich aber permanent selbst, wie klug sie doch seien, viel schlauer und besser als jeder Mann. Das nervte mich sowieso. Denn ganz im Gegenteil ist die Naivität der Schwestern dafür, dass sie hier als Detektivinnen unterwegs seien wollen, erschreckend.
spoilerfreies Beispiel:
Man bekam für geringere Vergehen als Einbruch in Zusammenhang mit Diebstahl damals eine Freifahrt nach Australien. Die Aktion war einfach nur dämlich!
(view spoiler)
Ich sollte damit aufhören, Bücher zu lesen, in denen adaptiv ein bekannter Roman neu erzählt wird oder man den Autoren fiktive biographische Begebenheiten andichtet. Bisher waren diese Romane für mich immer eine Enttäuschung.
Harry Potter - Barry Trotter
Herr der Ringe - Herr der Augenringe
Star Wars - Star Warped: Die Krieg der Sterne-Parodie
Gut, das sind alles Parodien und wenn einem der Humor nicht zusagt, hat man Pech gehabt.
Dann gibt es noch solche Adaptionen wie "Stolz und Vorurteil und Zombies". Ich hätte es bei dem Film belassen sollen. Die Zombies waren nicht die Bereicherung, die ich erwartet hatte aber Seth Grahame-Smith kann wohl nur in Plump.
Dann probierte ich es mit einem Roman, der in die amerikanische Gegenwart transponiert wurde. Leider fand ich Curtis Sittenfelds "Vermählung - nach Stolz und Vorurteil" (The Austen Project #4) nur kitschig und trivial geschrieben.
Dann gibt es noch die Kategorie der Geschichten, in denen bekannten Autoren etwas angedichtet wird, wie in "Jane Austen bleibt zum Frühstück". Der Roman von Manuela Inusa war nun nicht ganz so schlimm wie "Vermählung" aber ich hätte darauf verzichten können.
Warum also greife ich immer wieder zu solchen Büchern? Weil ich die Originale liebe und ein hoffnungsloses Opfer bin. Und darum sind mein Frust und meine Enttäuschung auch so groß, wenn ich nicht bekomme, was ich erhoffte.
Noch etwas.
Im Wissen, mich bei einem Teil der weiblichen Leserschaft unbeliebt zu machen, muss doch sagen, dass ich diesen Roman sexistisch finde. Der Fokus der Autorin war so dermaßen darauf gerichtet, permanent aufzuzählen, wo überall Frauen zu dieser Zeit diskriminiert wurden, dass es völlig unverhältnismäßig wurde. Am Ende waren bei ihr Frauen supertoll (grob gesagt) und Männer bis auf wenigen Ausnahmen gehören ausgerottet. Ich hatte den Eindruck, dass dies die Kernaussage der Autorin in ihrem Roman war und das finde ich alles andere als nett.
Augen um Auge und Zahn um Zahn?
Gleiches mit Gleichem heimzuzahlen hat in meinen Augen nichts mit Emanzipation zu tun.
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Die verschwundene Braut.
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Reading Progress
March 1, 2020
– Shelved
March 1, 2020
– Shelved as:
to-read
March 1, 2020
– Shelved as:
lesestapel
January 30, 2021
–
Started Reading
February 1, 2021
–
41.67%
"Im Bemühen, authentisch rüber zu kommen, tut die Autorin Bella Ellis immer des Guten zu viel. Dadurch wirken Dialoge gekünstelt und Aktionen nicht überzeugend - beispielsweise die Begegnung mit den Honeychurchs. Das war so unglaubwürdig! Nicht, WAS Anne und ihre Schwester erzählten hätte in Frage gestellt werden sollen, sondern dass SIE es erzählten.
usw usw"
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160
usw usw"
February 1, 2021
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41.67%
"Man mag das Pseudonym der Autorin charmant finden, doch es passt auch zu ihrer Art zu schreiben. Rowan Coleman wollte ein ähnliches Pseudonym wie Emily Brontë, die sich Ellis Bell nannte. Bell (engl.) steht für Glocke aber was wurde hier daraus? Die schöne Ellis - Bella Ellis, Twilight lässt grüßen. Ich mag "Jane Eyre", insofern fühle ich mich hier bei gewissen Aspekten daran erinnert, worauf ich ja auch hoffte."
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160
February 2, 2021
–
58.07%
"Die Schwestern trudeln munter durch die Gegend bzw Geschichte.
Es ist jetzt nicht schlechter als "Barry Trotter" oder "Stolz und Vorurteil und Zombies":
Doch die Naivität der Schwestern ist dafür, dass sie hier als Detektivinnen unterwegs sind, erschreckend.
Man bekam für geringere Vergehen als Einbruch in Zusammenhang mit Diebstahl damals eine Freifahrt nach Australien. Die Aktion war einfach nur dämlich."
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223
Es ist jetzt nicht schlechter als "Barry Trotter" oder "Stolz und Vorurteil und Zombies":
Doch die Naivität der Schwestern ist dafür, dass sie hier als Detektivinnen unterwegs sind, erschreckend.
Man bekam für geringere Vergehen als Einbruch in Zusammenhang mit Diebstahl damals eine Freifahrt nach Australien. Die Aktion war einfach nur dämlich."
February 2, 2021
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75.52%
"Nach 290 endlosen Seiten kommen die "cleveren" Schwestern endlich auch darauf, dass alles nur inszeniert wurde.
Mal schauen, ob der Rest der Auflösung auch so " intelligent" und "spannend" ist. Immerhin muss die Autorin sich noch wegen des Titels erklären. Die Braut wird schon noch ihren Auftritt bekommen."
page
290
Mal schauen, ob der Rest der Auflösung auch so " intelligent" und "spannend" ist. Immerhin muss die Autorin sich noch wegen des Titels erklären. Die Braut wird schon noch ihren Auftritt bekommen."
February 2, 2021
–
Finished Reading
April 13, 2022
– Shelved as:
avoid-author