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Als der Himmel uns gehörte

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London 2011. Die junge Läuferin Jennifer will an den Olympischen Spielen teilnehmen. Jetzt aber drohen Panikattacken ihren Traum zu gefährden. Mit ihrem Trainer, dem Iren Gregory, der sie heimlich liebt, reist Jennifer nach Mandeville, auf den Landsitz ihrer Familie. Sie hofft, sich bei ihrer fast hundertjährigen Urgroßmutter Alberta Rat holen zu können. Auch diese hat einmal an einer Olympiade teilgenommen, damals in Berlin, im Jahr 1936. Auf den Spuren ihrer Familiengeschichte wird Jennifer lernen, worum es im Leben wirklich geht.

608 pages, Paperback

First published April 1, 2015

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About the author

Charlotte Roth

17 books17 followers
Librarian Note: There is more than one author in the Goodreads database with this name.

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Displaying 1 - 15 of 15 reviews
Profile Image for Sabrina Kammer.
127 reviews15 followers
May 1, 2015
London 2011. Die junge Jennifer will an den Olympischen Spielen 2012 teilnehmen - doch Panikattacken drohen, ihren Traum zu zerstören. Mit ihrem Trainer Gregory macht sie sich auf den Weg nach Mandeville, zum Landsitz ihrer Familie. Sie erhofft sich von ihrer beinahe hundertjährigen Urgrossmutter Alberta Rat einholen zu können. Auch diese hat einmal an einer Olympiade teilgenommen - in Berlin im Jahre 1936. Auf den Spuren ihrer Familie wird Jennifer lernen, worum es im Leben wirklich geht.

Dies war mein erstes Buch, in dem es um Olympiade und Sport ging, da es sonst eher weniger meine Themen sind. Da ich jedoch, wie zu Oberst erwähnt, bereits das vorhergehende Buch von Charlotte Roth gelesen habe, musste ich einfach wissen, ob mich auch dieses Buch überzeugen kann. Und das konnte es auf jeden Fall!

Ich liebe den Schreibstil von Charlotte Roth - ich würde ihn als leicht malerisch bezeichnen. Selten konnte mich eine Autorin allein durch ihren Schreibstil so in ihren Bann ziehen. Ich konnte kaum aufhören zu lesen, so gut hat es mir gefallen. Man fühlt richtig mit und genau so soll es auch sein.

Neben dem Hauptthema, den Olympischen Spielen, sind auch Themen wie der zweite Weltkrieg und die Judenverfolgung ein Thema. Mir hat die Verflechtung von allem sehr gut gefallen - es hat alles super gepasst. Es gab auch eine bzw. zwei Liebesgeschichten, die nicht zu kitschig waren und mir soweit gut gefallen haben.

Etwas schade fand ich, dass man doch mehr von Alberta, als von Jennifer erfahren hat. Aber das war alles in allem nicht weiter schlimm und tat der Geschichte keinen Abbruch.

Charaktere

Jennifer ist ein wundervoller Charakter - sie hat mir sehr gut gefallen. Auch dass sie, mit Hilfe ihres Trainers, weitermacht und ihr Ziel nicht aus den Augen verliert, finde ich super. Es zeigt, dass man vieles erreichen kann, wenn man daran glaubt und hart dafür arbeitet.

Alberta - was soll ich sagen, ich habe sie geliebt! Sie ist unheimlich toll, mit sehr viel Tiefe. Sie hat Herz und doch weiss sie, was sie will. Von niemandem lässt sie sich etwas vorschreiben und sitzt nicht auf den Mund. Das gefällt mir unheimlich gut an einer Frau. Trotz aller Stärke hat sie auch eine verletzliche Seite und einen starken Familiensinn. Sie setzt sich bis zum Schluss für die Menschen ein, die sie liebt. Ich habe selten einen Charakter gelesen, der mich so überzeugen konnte.

Dann gibt es da noch Albertas Ehemann - den muss ich erwähnen, weil er mich auf die Palme gebracht hat! Ich verstehe ja, dass eine schwere Kindheit und Jugend seine Spuren bei einem Menschen hinterlässt. Das ist auch ganz normal. Aber Hannes... Grrrr... Ich kann es nicht anders sagen. Mehr als einmal hätte ich ihm am Liebsten den Hals umgedreht. Ich fand es schlimm, dass er so von Selbstzweifel geplagt wurde und immer wenn Alberta gelacht hat, hat er es gleich in den falschen Hals bekommen - wie viele andere Dinge auch. Er hat null Selbstvertrauen und hat sich in diesem Punkt auch nicht entwickelt.

Die restlichen Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen. Mir hat es viel Freude gemacht, die Geschichte der einzelnen Personen zu verfolgen.

Cover

Das Cover passt sehr gut zur Geschichte und gefällt mir unheimlich gut.

Fazit

Ein absolutes Herzensbuch, welches ich jedem ans Herz legen möchte. Klare fünf Sterne von mir.
January 10, 2023
Sehr bewegendes Buch und zwei interessante, Parallele Geschichten zwischen 2011 und 1930-40. Ich empfehle vor allem Sportbegeisterten dieses Buch, aber es sind auch Liebesgeschichten, politische Umstände, und moralische Diskussion hier gut vertreten. Sehr lesenswert!
Profile Image for Kathrin .
174 reviews32 followers
May 13, 2018
London 2011. Jennifer liebt das Laufen am liebsten lange Strecken. Ohne das Laufen fühlt sie sich nicht wohl und dennoch ist sie sich selbst ihr ärgster Feind. Denn immer dann, wenn sie an einem Wettbewerb teilnehmen möchte, versagen ihre Beine. Sie hätte das Potenzial an Olympia teilzunehmen, wenn sie sich nicht selbst immer im Weg stehen würde.
Sie ist kurz davor ihren Traum von Olympia aufzugeben.
Eines Tages, als sie wie üblich trainiert, begegnet sie einem jungen Mann, einem Iren, der sich ihrer annehmen möchte. Als sie von ihm erfährt, dass sie nicht die erste Frau in ihrer Familie ist, die das Talent für die Olympischen Spiele hat, kommt sie ins Grübeln.


Schon ihre Großmutter Alberta war eine begabte Sportlerin, die in der Disziplin Bogenschießen an den Spielen teilnehmen wollte und zwar im Jahr 1936 in München.
Aber die liebt nicht nur ihren Bogen, sondern auch ist auch leidenschaftliche Pferdenärrin und begabte Bogenschützin. Sie ist auf dem Weg eine der Besten zu werden.
Auf ihrem Weg begegnet sie zwei Männern, dem Engländer James und einem Deutschen Hannes, die ihr Leben für immer verändern werden.
Doch der Krieg wird alles verändern, nicht nur sie, sondern auch den Sport und die ganze Welt.

„Als der Himmel uns gehörte“ ist ein Roman über eine Familie und die Liebe zum Sport.
Wir begleiten Jennifer im Jahre 2011 und ihre Großmutter als sie ein junges Mädchen war.
Leider habe ich mir mehr über den Sport von Alberta zu lesen gewünscht, stattdessen wurde der Pferdesport der beiden jungen Männer, die sie kennenlernt weitaus mehr thematisiert.
Das war für mich sehr unerwartet.
Die Autorin erzählt auf verschiedenen Zeitebenen, die inhaltlich miteinander verknüpft sind. Dadurch entsteht ein mitreißender Sog und der Leser fliegt nur so durch die Seiten.
Albertas Geschichte konnte mich mehr begeistern, als die Geschichte von Jennifer.
Als junges und mutiges Mädchen konnte sie mich mit ihrem Charakter überzeugen – auch ihr Herz ist unglaublich groß, was sich in ihren Handlungen und Gedankengängen widerspiegelt.
Wir begleiten Alberta einen Abschnitt in ihrem Leben und wie sie sich in Zeiten des Krieges weiterentwickelt, aber nicht nur sie, sondern auch James und Hannes, der Albertas erste große Liebe ist.
Wie bereits erwähnt, erfahren wir sehr viel über die Historie des Reitsports, leider weniger über das Bogenschießen (was vielleicht daran liegt, dass es zu dem Zeitpunkt noch kein Bogenschießen bei Olympia für Frauen gab, was die Autorin in ihrem Vorwort erwähnt, ebenso warum sie diesen Sport für ihren Roman verwendet hat). Dafür habe ich sehr viel über die olympischen Spiele im Allgemeinen erfahren und was der Krieg damit gemacht hat.
Über den zweiten Weltkrieg wissen wir mittlerweile sehr viel, weniger aber was es mit Kulturgütern, wie beispielsweise dem Sport gemacht und wie es sich auf das Heute in den Bereichen auswirkt.

„Als der Himmel uns gehörte“ bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. Es war spannend, die Charaktere waren großartig ausgearbeitet und ich mochte die Verbindung zwischen dem Heute und dem Damals und dem Sport und Krieg.
Jedoch muss der Leser sich darauf einstellen, dass die beiden Herren, James und Hannes mitsamt dem Reitsport einen großen Teil des Romans ausmachen.
Profile Image for Selina B..
435 reviews15 followers
June 14, 2021
3,5 Sterne
Das Buch hat sehr lange gebraucht bis es mich so wirklich begeistern konnte. In dem Vergangenheitsteil gab es für mich am Anfang zu viele Handlungsstränge. Auch das Bogenschießen kam für mich viel zu kurz, obwohl das ja Albertas Disziplin war, der Reitsport, der von den beiden männlichen Protagonisten ausgeübt wird viel ausführlicher behandelt. Auch hat mich diese Dreiecksgeschichte genervt. Und die Olympischen Spiele 1936 finden dann leider auch erst relativ spät im Buch statt, also ungefähr erst im letzten Drittel. Dieses letzte Drittel war dann auch wirklich spannend. Ich mochte alles was man über die Olympischen Spiele, insbesondere den Spielen von 1936, und dann später auch den Paralympics gelernt hat.
Profile Image for Nanni Epp.
224 reviews8 followers
July 21, 2016
Jennifers Leben ist das Laufen. Ohne Laufen fühlt sie sich nicht wohl. Es hilft ihr Gedanken zu ordnen und sich zu finden. Aber es ist auch ihr Feind, denn immer, wenn sie an einem Wettbewerb teilnehmen möchte, versagen ihre Beine. Sie hätte das Zeug für Olympia, aber dieses Problem macht ihr so sehr zu schaffen, dass sie drauf und dran ist, die Flinte ins Korn zu schmeißen.

Ein junger Ire, hübsch, nett, aber durch einen Unfall nicht mehr in der Lage selbst zu laufen, nimmt sich ihrer an. Bietet ihr an, sie zu trainieren. Durch ihn erfährt sie, dass sie nicht die erste Frau in der Familie ist, die das Zeug zu einer Olympiateilnahme hat.

Schon ihre Großmutter Alberta war eine begabte Sportlerin. Leidenschaftliche Pferdenärrin und begabte Bogenschützin. Auf dem besten Weg zu Ruhm und Ehre. Doch dann kommt der Krieg, der nicht nur ihr persönliches Schicksal beeinflusst, sondern das ganzer Nationen, kultureller Güter und eben auch das des Sports.

„Als der Himmel uns gehörte“ hat sich schon jetzt einen Platz in der Liste meiner Leshighlights 2016 ergattert. Obwohl mir bereits Charlotte Roths Roman „Als wir unsterblich waren“ sehr gefallen hat, bin ich völlig geplättet, wie gut die Geschichte der beiden Frauen ist, die sich dem Sport verschrieben haben.

Roth erzählt auf verschiedenen Zeitebenen, die inhaltlich miteinander verknüpft werden. Dadurch entsteht ein mitreißender Sog, der dafür sorgt, dass ich die über 600 Seiten inhaliere. Leicht fliege ich durch die Seiten und bemerke nicht, wie ich eine nach der anderen verschlinge. So sehr interessieren mich die Schicksale der beiden Frauen, die sich ähnlicher sind, als sie es vielleicht geglaubt haben.

Ganz besonders gern bewege ich mich in der Vergangenheit. Alberta hat es mir angetan. Fröhlich, mutig, sportlich und mit einem großen Herz, das manchmal jedoch so übermütig ist, dass sie gar nicht merkt, dass sie anderen auf die Füße tritt. Für sie jedoch die einzige Chance sich durchzukämpfen, in einer Zeit, in der Menschen vom Wahnsinn getrieben jegliche Realität und Gerechtigkeit aus den Augen verlieren.

Ich liebe es wie Charlotte Roth wieder einmal persönliche Geschichten mit historischen Begebenheiten verknüpft. Ihre Protagonisten sind so interessant konzipiert, dass ich sie gern begleite. Nicht nur Alberta, sondern auch den sehr charmanten und erfrischenden James Seaton-Carew, der Jungspund, der nichts ernst zu nehmen scheint, außer die Liebe zu seinem Pferd und der ebenso von der Härte des Kriegs getroffen wird, wie Hannes von der Weydt, Kavallerist und Albertas erste Liebe.

Nicht nur Protagonisten werden mit viel Leben gefüllt, sondern auch Nebencharaktere. Roth verdeutlicht damit nochmals, dass jedes menschliche Leben zählt, in einem Krieg, der Menschen als wertlos deklariert. Wieder einmal schockiert mich die Tatsache, dass Menschen aufgrund einer geringen optischen Andersartigkeit, aufgrund anderer Glaubensvorstellungen, aufgrund anderer Denkweise, ausgestoßen und umgebracht werden. Eine Tatsache, die immer und immer wieder angesprochen werden muss, da es immer noch genügend Personen gibt, die daraus nichts gelernt haben.

Besonders gefallen hat mir die Verbindung zum Sport. Ich wusste zwar schon einiges über die Historie des Reitsports, aber weniger über die des olympischen Sports im allgemeinen. So sehr mich Mord und Totschlag des zweiten Weltkriegs betrübt, so sehr schockiert mich auch immer wieder, dass ebenso kulturelle Entwicklungen gehemmt wurden.

„Als der Himmel uns gehörte“ bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. Charlotte Roth konnte mich mit ihrem Roman, der persönliche Schicksale zweier interessanter Frauen und ihrer Leidenschaft zum Sport, mit Weltgeschehen, insbesondere dem zweiten Weltkrieg, verknüpft, restlos begeistern.
Profile Image for Monika.
16 reviews2 followers
April 22, 2015
Jenny hat ein Ziel - die Olympischen Spiele 2012 in London. Sie ist gut und doch machen ihr ihre Nerven gegen Ende des Laufens einen Strich durch die Rechnung. Ihr Trainer will sie nicht aufstellen, da bekommt sie die Möglichkeit, mit Gregory, einem Iren zu trainieren. Er sieht in ihr Potenzial.
Und er verehrt ihre Urgroßmutter Alberta, die 1936 bei den Olympischen Spielen dabei war und für ihn ein Idol darstellt.
Gregory möchte, dass sie zu Alberta fährt, in der Hoffnung, dass die alte Dame ihr helfen kann, das Nervenproblem in den Griff zu bekommen.
Was Jenny aber von Alberta bekommt, ist so viel mehr, es ist ein Tripp in die Vergangenheit und in die Geschichte, das aber nicht nur in die ihrer Familie ...

Ich war sehr skeptisch, als man mir das Buch angeboten hatte, ob es etwas für mich sein würde. Mit Sport habe ich nichts am Hut, die Olympischen Spiele interessieren mich eher weniger und die Zeit der Nazis in Deutschland ist jetzt auch nicht das, was ich mir unter bevorzugter Literatur vorstelle.
Und doch, das Buch hat mich umgehauen.

Der Autorin ist es gelungen, mich auf eine Reise mitzunehmen, von der ich nicht gedacht hätte, dass sie mir gefallen würde.
Die Olympischen Spiele, dafür gedacht, die Jugend der Welt miteinander zu vereinen, und das nicht nur auf der sportlichen Ebene.

Jennifer ist Läuferin und hat das Ziel, bei den Olympischen Spielen in London antreten zu können. Ihre Panikattacken scheinen ihr einen Strich durch die Rechnung zu machen, so dass sie sich hilfesuchend an ihre Urgroßmutter Alberta wendet, die bereits 1936 für dieselben angetreten ist.

Der Leser erfährt in Abschnitten aus Albertas Leben, ihrer Zwillingsschwester Auguste, Hannes, einem Springreiter und ebenfalls Olympiaanwärter, wie auch von James, einem britischen Springreiter.
Die Geschichte dieser 4 Personen ist eng miteinander verknüpft und das nicht immer in aller Freundschaft.
Hannes und James sind Konkurrenten, beide wollen mit der Goldmedaille nach Hause gehen. Sie könnten jedoch unterschiedlicher nicht sein. James, als englischer Adliger, nimmt das Leben leicht und locker, wohingegen Hannes sich alles schwer erkämpfen muss und mehr auf der ernsten Seite des Lebens steht.

Das Buch dreht sich jedoch nicht nur um sportliche Belange, sondern erlaubt auch einen Blick in die Machenschaften der Nazis, die 1933 die Macht in Deutschland übernommen haben. Judenhass und Rassenhetze sind an der Tagesordnung. Die Spiele stehen kurz der Boykottierung der Länder, aber durch Alibiteilnehmer kann das verhindert werden.

Akribisch genau hat die Autorin recherchiert und lässt den Leser an einer Zeit teilhaben, die lange her ist, aber doch noch aktuell.
Es stellt sich die Frage, wie weit ist der Mensch / Sportler bereit, seine Ideale zu vertreten? Ist das gehen über Leichen vertretbar, wenn man sich Scheuklappen aufsetzt und nicht nach links und rechts guckt? Was hält das Gewissen aus?

Es ist ein fantastischer Roman, der mich in eine Welt entführte, die mir völlig fremd war. Ich habe jede Menge Hintergrundwissen erhalten, sei es über die Olympischen Spiele an sich, über die Paralympics und auch über die Machenschaften der Nazis.
Obwohl ich alles, was Sport angeht, negiere, hat mich dieser Roman gefesselt. In ihm geht es nicht nur um Sport, es geht um Liebe, Freundschaft und auch Verrat. Eine Familiengeschichte, die in 2 Zeitebenen spielt.

Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht das letzte.
Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen, man muss dafür kein Fan von Sport sein. Ein Buch, das einen packt, fesselt und nicht mehr loslässt.
Profile Image for Michael.
42 reviews
December 31, 2018
This review is in English and German.

English:

Back in 2016 I read my first book by Charlotte Roth. “When we were immortal” got me so captivated that I was looking forward to read another book from her. Unfortunately it took me two years to read “When heaven was ours”.

As with “When we were immortal” Charlotte Roth works with two time levels. In one time level we get to know soon-to-be Olympian Jenny. The level of the past is about her great-grandmother Alberta. As it turns out, she also took part in the Olympic Games as an archer. So much for the common between these protagonists.

The books puts a clear focus on the history of Alberta and her participation in the Olympic Games in Berlin 1936. Her and her partners life story is illuminated in detail as the attempt of the National Socialists to clamp these two in the sense of “positive” propaganda for the summer games 1936. The negative consequences that arise for these two protagonists are not spared, although the horror of the National Socialism is sometimes blurred hinted.

As the history of Alberta is developed in detail, the story of Jenny’s participation in the London Games remains guilty of accuracy. You feel little connected to this character throughout the book. This is a pity, because Jenny could have been an interesting character.

I found this book very well-made. However, I liked her other book more; maybe because I was more interested in the political implications of the 1920s than in reading another book about the problems of National Socialism. Interesting, and to recommend it, it is nevertheless.

German:

2016 habe ich zum ersten Mal ein Buch von Charlotte Roth gelesen. „Als wir unsterblich waren“ hat mich dabei so gefesselt, dass ich mich auf ein weiteres Buch von ihr gefreut habe. Leider hat es dann zwei Jahre gedauert bis ich „Als der Himmel uns gehörte“ gelesen habe.

Wie schon bei „Als wir unsterblich waren“ arbeitet Charlotte Roth mit zwei Zeitebenen. In deren einen Zeitebene lernen mit die angehende Olympionikin Jenny näher kennen. In der Ebene der Vergangenheit geht es um ihre Urgroßmutter Alberta. Wie sich herausstellen sollte, nahm diese als Bogenschützin ebenfalls an Olympischen Spielen teil. Soweit zur Gemeinsamkeit zwischen diesen beiden Protagonistinnen.

Das Buch legt einen eindeutigen Fokus auf die Geschichte von Alberta und ihre Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936. Ihre Lebensgeschichte und die ihres Partners wird dabei ebenso ausführlich beleuchtet wie der Versuch der Nationalsozilisten die Beiden im Sinne der „positiven“ Propaganda für die Sommerspiele 1936 einzuspannen. Dabei werden die negativen Konsequenzen, die sich für diese beiden Protagonisten ergeben nicht ausgespart, wenngleich der Schrecken des Nationalsozialismus teilweise nur schemenhaft angedeutet wird.

Während die Geschichte von Alberta ausführlich entwickelt wird, bleibt die Geschichte rund um Jenny‘s Teilnahme an den Spielen von London an Genauigkeit schuldig. Man fühlt sich im gesamten Buch diesem Charakter nur wenig verbunden. Dies ist im Grunde schade, da auch Jenny eine interessante Figur hätte sein können.

Ich fand dieses Buch sehr gelungen. Allerdings hat mir ihr anderes Buch mehr gefallen; vielleicht auch weil mir die politischen Verwicklungen in den 1920er Jahren interessanter erschienen sind als erneut ein Buch über die Problematiken des Nationalsozialismus zu lesen. Interessant, und damit zu empfehlen, ist es dennoch.
Profile Image for Bromer65.
41 reviews
June 9, 2015
Das Buch von Charlotte Roth "Als der Himmel uns gehörte" ist im April 2015 im Verlag Droemer-Knaur als Taschenbuch erschienen.
Das Cover des Buches erinnert an die Spiele von 1936, als Jennifers Urgroßmutter an den Olympischen Spielen von Berlin teilgenommen hat.

Das Buch ist in 9 Teile zerlegt. Wechselweise handeln die Teile von Jennifer und ihrer Urgroßmutter Alberta.

Der erste Teil spielt 2011. Die junge Jennifer aus London hat ein großes Ziel: Sie möchte als Langstreckenläuferin bei der Heim-Olympiade in London 2012 auf der 10 000m-Strecke antreten. Sie hat aber ein großes Problem: immer wieder versagen ihr die Nerven, ihr Trainer traut es ihr ebenfalls nicht zu. Auf einem ihrer Trainingsläufe im nahen Park lernt Jennifer den Iren Gregory O'Reilly kennen. Er spricht sie an und unterbreitet ihr das Angebot, sie zu trainieren. Gregory selbst, erfahren wir später, ist in Irland bei einem Bombenanschlag schwer verletzt worden und musste seine Karriere als Läufer aufgeben. Er möchte aber Jennifer helfen und macht ihr den Vorschlag, doch mal mit ihrer hochbetagten Urgroßmutter Alberta zu sprechen, da diese ja selbst 1936 an den Olympischen Spielen von Berlin teilgenommen hat.
Jennifer überlegt wird dann so neugierig, dass sie tatsächlich beschließt, Alberta auf ihrem Landsitz zu besuchen.

Der zweite Teil des Buches handelt von Alberta Bernhardt und beginnt 1931 in Berlin. Alberta und ihre Zwillingsschwester Auguste sind 16-jährige Mädchen. Der Vater ist Sportreporter beim Rundfunk. 1932 wird er als Berichterstatter nach Los Angeles zu den Olympischen Spielen fahren, und seine beiden Töchter dürfen mit ihm mit. Viele weitere Personen werden auch noch in die Geschichte eingewoben, Deutsche wie Giselher Mehring, Johannes von der Weydt oder der Engländer James Seaton-Carew, die im Verlauf des Buches noch große Rollen spielen.

Sehr anschaulich schildert Charlotte Roth die damalige Zeit, die Machtübernahme durch Hitler, die Olympiade von 1936 in Berlin, die Verfolgung der Juden und schließlich auch den 2. Weltkrieg und das Leben und Leiden jedes Einzelnen. Die Autorin lässt einen förmlich in die Geschichte hineinkriechen, ich konnte mich sehr gut in diese Zeit hineinversetzen und habe mitgefiebert und mitgelitten und sogar ein paar Tränchen verdrückt.

In ganz fantastischer Art und Weise verwebt die Autorin Zeitgeschichte und real existierende Personen mit ihren erfundenen und schafft eine fanzinierende, mitreißende Geschichte. Zu der natürlich nicht mehr verraten wird. Soll ja schließlich jeder sein eigenes Lesevergnügen haben...

Ich bin total begeistert von diesem Buch, vergebe 5 von 5 Sternen und empfehle: unbedingt lesen !!
Profile Image for Ruth.
251 reviews17 followers
July 19, 2016
Ich glaube, wenn ich das Buch nicht im Rahmen des ARD-Buffet-Lesekreises in die Hand genommen hätte, wäre es nicht unbedingt auf meinem Lektürestapel gelandet. Wie gut, dass ich quasi dazu 'gezwungen' wurde, denn Als der Himmel uns gehörte war definitiv lesenswert, auch wenn ich gegen Ende mit gemischten Gefühlen zurückbleibe ...

Aber ganz auf Anfang. Charlotte Roth verknüpft zwei Frauenschicksale miteinander: London, 2011 – Jennifer läuft für ihr Leben gerne und träumt von einer Teilnahme an Olympia, doch ihre Panikattacken, die sie mitten auf der Strecke hinfallen und in Tränen ausbrechen lassen, hindern sie daran. Berlin, 1930er – Alberta liebt den Sport so sehr wie ihr Vater Bernd, der als Sportreporter bekannt geworden ist, ihre Zwillingsschwester Gusto interessiert sich hingegen mehr für die Tanzschulstunden. Ihre Disziplin ist das Bogenschießen, in der sie 1936 auch für Deutschland antritt. Natürlich spielen Männer auch eine Rolle, sogar keine unerhebliche, denn Alberta befindet sich in einem Liebesdreieck mit zwei attraktiven Springreitern, dem Deutschen Hannes und dem Engländer James, die in der Liebe, dem Sport und der Politik Konkurrenten sind.

Während Jennifer versucht, in der Vergangenheit ihrer Urgroßmutter eine Lösung oder gar eine Ursache für ihre Panikattacken zu finden, bleibt diese dem Leser leider verwehrt. Es gibt eine Andeutung, was dahinter stecken könnte, doch was wird eher kurz abgefrühstückt. Und genau das kann als Beispiel für jenen Punkt stehen, der mich gestört hat: Ich wurde einfach das Gefühl nicht los, dass Jennifers Part nur 'Lückenfüller' ist, um Albertas Geschichte zu erzählen. Nicht dass diese nicht spannend war – sie hat mich sogar sehr mitgenommen und, glaubt mir, gegen Ende wird das richtig dramatisch! –, aber dieses Ungleichgewicht hat mir nicht gefallen. Vielleicht, weil auf dem Klappentext die Rede von zwei Frauenschicksalen ist oder weil ich einfach gerne mehr über eine junge Frau, die vom Laufen träumt, erfahren hätte.

Aber dieser Unmut entspringt wohl einer persönlichen Vorlieben. Wer sich für die Zeit des Nationalsozialismus, Sport oder einfach nur Historienromane interessiert, wird mit Als der Himmel uns gehörte sicherlich eine schöne Lese-Zeit verbringen. Die Autorin kann wunderbar erzählen, versteht es, Dramatik und Spannung zu erzeugen und schürt die Lust darauf, selber gleich loszulaufen oder es einmal mit dem Bogen zu probieren. Die Lektüre hat Spaß gemacht, aber so ein kleines Wehgefühl bleibt doch zurück.
Profile Image for Booklunatic.
1,084 reviews
April 18, 2015
5 Sterne

Ich hätte es mir eigentlich denken können, dass mich dieses Buch begeistern würde - haben es doch auch schon viele andere Romane von Charlotte Roth aka Charlotte Lyne getan. Was die Bücher der Autorin für mich so besonders macht, ist nicht nur die wunderbare Sprache (die auch einen gewissen Wiedererkennungswert hat), sondern auch die Tatsache, dass ihre Charaktere so lebendig und vielschichtig wirken. Selbst die Nebenfiguren, die eher am Rande der Handlung agieren, möchte man nicht missen. Alle sind sie so verschieden, so interessant, so echt. Hält man beim Lesen mal inne, muss man erst wieder in der Realität ankommen, um sich zu erinnern, dass sie keine Menschen aus Fleisch und Blut sind und nur innerhalb eines Buchs existieren (leider, wie ich im Fall von James Seaton-Carew anmerken muss... ;) ).

Ein Hinweis noch: Man muss keinesfalls ein ausgesprochener Sport-Fan sein, um das Buch zu lesen und zu lieben. Ich zähle ja eher zur unsportlichen Spezies der Menschheit, dennoch hat mich die Geschichte in Nullkommanichts gepackt und nicht mehr losgelassen.
Profile Image for Darlene.
198 reviews
April 27, 2015
Hervorragend! Die olympischen Spiele 1936 und 2012. Was ein Vergleich.
Wie war es reglementiert 36 und 2012 waren sogar die Paralymischen Spiele ausverkauft.

Voll empfehlenswert!
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