Laut aktuellen Meldungen ist der Schriftsteller und Drehbuchautor Ulrich Plenzdorf am heutigen Donnerstag im Alter von 72 Jahren in einer Klinik nahe Berlin verstorben.
Nach einem Studium an der Filmhochschule Babelsberg begann der am 26.10.1934 in Berlin geborene Ulrich Plenzdorf in den 1960er Jahren mit seiner Tätigkeit als Szenarist und Dramaturg für das DEFA-Studio für Spielfilme. Nach seinen Vorlagen entstanden in dieser Zeit u.a. die historische Abenteuerkomödie "Mir nach, Canaillen!" und das Road-Movie "Weite Straßen – Stille Liebe".
Internationale Bekanntheit als Autor erlangte Plenzdorf mit seinem Bühnenstück "Die neuen Leiden des jungen W.", das 1972 in Halle uraufgeführt wurde. Plenzdorfs zeitgenössische Neuinterpretation von Goethes "Werther" genießt bis heute als Theaterstück und Prosatext große Popularität. Ein weiterer bahnbrechender Publikumserfolg war der DEFA-Spielfilm "Die Legende von Paul und Paula", der nach einem Drehbuch von Plenzdorf entstand. Ab Ende der 1970er Jahre entwickelte Plenzdorf auch Stoffe für das westdeutsche Fernsehen. 1983 adaptierte er für "Bockshorn" (1983) von Frank Beyer einen Roman des Autoren Christoph Meckel.
In den 1990er Jahren fand Plenzdorf, seit 1995 Mitglied der Akademie der Künste, insbesondere als Autor für anspruchsvolle TV-Produktionen Anerkennung bei Publikum und Kritik. Er arbeitete mit renommierten Regisseuren wie Tom Toelle und Jo Baier zusammen und schrieb für Frank Beyer den TV-Film "Abgehauen", basierend auf den Erinnerungen des Schauspielers Manfred Krug.
Aufgrund einer schweren Erkrankung lebte Ulrich Plenzdorf in den letzten Jahren vor seinem Tod weitgehend zurückgezogen.