Die goldene Brücke

BR Deutschland 1955/1956 Spielfilm

Inhalt

Als ihr Ehemann, der Rennfahrer Stefan, in einen schweren Unfall verwickelt wird, gerät die Ehe der aufstrebenden Sängerin Tima auf Grund dieses traumatischen Ereignisses in eine Krise. Ausgerechnet in dieser schwierigen Situation verliebt sich zudem der wohlhabende Industrielle Henrik Balder in die junge Frau. Um Tima für sich zu gewinnen, fördert er ihre Karriere - nicht ahnend, dass er ausgerechnet dadurch das entfremdete Paar wieder zusammenführt.

 

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Falk Schwarz
Ein eiskalter Boss wird warmherzig
Wie klein, zierlich und zart Ruth Leuwerik (Tima) neben ihren beiden 1,90 Meter Kollegen Paul Hubschmid (Stefan) und Curd Jürgens (Balder) wirkt! Hubschmid spielt den Ehemann von Tima, Jürgens den erfolglosen Liebhaber. Zwar versucht der Film die Balance zwischen beiden Männern zu halten, doch der Versuch mißlingt. Hubschmid ist Besetzung 2 und wird über 80% des Films einfach vergessen. Spotlight also auf Curd Jürgens. Er gibt den bärbeissigen und "eiskalten" Boss genauso, wie man sich in den 50er Jahren die Chefs großer Unternehmen vorstellte, und wenn er dann zu seiner Geliebten sagt: "Mach's gut, Kleines", kommt noch eine gute Portion Herablassung hinzu. Tima jedoch fällt aus seinem Beuteschema heraus. Sie entwaffnet ihn mit ihrem Charme, ihrer Natürlichkeit, sie ist verblüffend ehrlich und geradeheraus, kann nicht lügen, ist bescheiden und - affektiert (ohne diese Art kam die Leuwerik nicht aus). Herz gegen Geschäftssinn. Tima ist für einen Film engagiert, ohne zu fragen, woher dieser plötzliche Karrieresprung kommt. Als sie erfährt, dass Balder alles finanziert, stürmt sie in sein Büro, um ihn zur Rede zu stellen. „Hält“ er sie wie eine Geliebte? Ganz im Gegenteil, sagt Balder: „Ich möchte Ihnen eine Chance geben“. Dann jedoch kommt es auch zu einer filmischen Verdichtung: Tima und Balder erkennen sich und reden eine Nacht lang miteinander (eine Liebesnacht war 1956 mit dieser First Lady des Films nicht denkbar). Da setzt Kameramann Werner Krien „emotionales Licht“ auf beide Gesichter, verschattet die Gesichtspartien analog zum Dialog und erreicht eine erstaunliche Wirkung. Jürgens - eben noch kalt und knapp, jetzt liebevoll, empathisch und warmherzig. In seinen Armen müsste doch eigentlich… - aber Tima entscheidet sich für den ruppigen, eckigen und polternden Ehemann (die „Moral“ der Fünfziger). Im ersten Teil des Films baut Regisseur Paul Verhoeven eine sonderbar peinliche Atmosphäre auf, die sich nicht löst. Der Film hat zwei ungleiche Teile, sodass der Eindruck von Geschlossenheit nicht entstehen kann. So recht führt zu diesem Beziehungsdrama heute keine Brücke mehr.

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • From 15.12.1955: Hamburg, Atelier München-Geiselgasteig
Länge:
2809 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.05.1956, 12213, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 31.05.1956, Hannover, Weltspiele

Titel

  • Originaltitel (DE) Die goldene Brücke

Fassungen

Original

Länge:
2809 m, 103 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.05.1956, 12213, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 31.05.1956, Hannover, Weltspiele