Das große Liebesspiel

BR Deutschland Österreich 1963 Spielfilm

Inhalt

Starkino mit zwölf lose aneinandergereihten Liebesepisoden nach "Reigen"-Vorbild. Die Paare: Callgirl und Polizist, Callgirl und Schüler, Schüler und junge Frau des Schuldirektors, Direktor und Sekretärin, Sekretärin und Chef, geschiedene Frau des Chefs und Student, Student und Französin, Französin und Gastarbeiter, Gastarbeiter und Schauspielerin, Schauspielerin und Diplomat, Diplomat und ältere Dame, Diplomat und wieder das Callgirl.

 

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Falk Schwarz
Wann schlafen wir miteinander?
Es geht hier nur darum. Um nichts weiter. Ein Aufgebot großer Namen als Girlande für eine dürftige Idee. Gestrickt nach dem Prinzip: alle wollen nur das Eine, ob es sich nun um die kühle Hure handelt, die immer Mittwochs ihren Obsttag hat (Hildegard Knef), oder den Schuldirektor (Martin Held), der von seiner jungen Frau betrogen wird und dann selber vom Weg abkommt, oder der eiskalt berechnende Direktor (Peter van Eyck), der immer dann mit seiner geschiedenen Frau (Nadja Tiller) schläft, wenn er gerade keine andere Freundin hat (der Frage, warum sie sich auf etwas derart Erniedrigendes einlässt, geht der Film nicht nach) oder schließlich die ältere Lady (Elisabeth Flickenschildt), die sich von ihrem jungen Protegé trennt, weil er sie betrügt und sie es ahnt. Hier nun allerdings kommt Freude auf. Denn „Flicki“ macht das bezwingend - diese Mischung aus kühler Nonchalance, wie sie der Oberschicht zusteht, und dem tiefen Herzensschmerz, den sie empfindet, weil sie eine 10jährige Beziehung beendet, das ist hinreißend und ein Filmband in Gold wert. Aber sonst? Nach der ersten Episode singt Hilde Knef völlig deplaziert ihren Song „Eins und eins das macht zwei“. Warum hier und jetzt? Ein singendes Callgirl? Ironie? Was haben denn Carl Merz und Helmut Qualtinger, wohlbekannte Kabarettisten, noch zu diesem Film beigesteuert? Episode folgt auf Episode, einer gibt dem anderen die nächste Aventure in die Hand (wie bei einem Staffellauf). Da fällt dann auf, dass der Titel irreführend ist: „Liebesspiel“? Mit Liebe hat der Film überhaupt nichts zu tun. Eher mit Lust, die sich zwei alte Filmrecken (Reinecker 49, Weidenmannn 47) frustig von der Seele geschrieben haben und der dazu noch bar jeglicher Erotik ist. Esprit, Witz, Leichtigkeit? Jede Assoziation an Ophüls „La Ronde“ wäre abwegig. Die Szenen nehmen kein Ende. Ein filmisches Armutszeugnis, das Reinecker und Weidenmann sich teilen dürfen.

Credits

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Dreharbeiten

    • 22.07.1963 - 27.09.1963: Wien, Berlin
Länge:
3305 m, 121 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 23.08.1965, 31150 [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.11.1963, München, Luitpold-Theater

Titel

  • Originaltitel (DE AT) Das große Liebesspiel
  • Arbeitstitel Reigen 63
  • Arbeitstitel Liebesreigen 63
  • Arbeitstitel Der große Liebesreigen

Fassungen

Original

Länge:
3305 m, 121 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 23.08.1965, 31150 [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.11.1963, München, Luitpold-Theater

Prüffassung

Länge:
3763 m, 137 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 11.11.1963, 31150, ab 18 Jahre / nicht feiertagsfrei

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 1964
  • Filmband in Gold, Beste darstellerische Leistung