Hunde, wollt Ihr ewig leben

BR Deutschland 1958/1959 Spielfilm

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Falk Schwarz
Kotau vor dem Führer
Es scheint nachgerade so, als hätte die deutsche Filmwirtschaft auf einen Regisseur wie Frank Wysbar gewartet. Als er 1956 aus den USA zurückkam, erfahren im Geschäft, voller Zorn über dieses Deutschland, das sich seiner Vergangenheit nicht stellen wollte, da drehte er in einer Serie von Erfolgen „Haie und kleine Fische“, „Nasser Asphalt“ und schließlich „Hunde, wollt ihr ewig leben“ in einem Stil, der in den Fünfzigern von kaum jemandem so konsequent beherrscht wurde (Staudte?) - keine Konzession an den „Publikumsgeschmack“, starke zeitbezogene Themen, weg von der Heuchelei und Verdrängung der Deutschen. Das waren die Mainstreamkinogänger nicht gewöhnt. Und trotzdem blieben diese Filme nicht nur künstlerische Erfolge. Die mutige Aufarbeitung der Katastrophe von Stalingrad, in der die 6. Armee aufgerieben wurde und von 320.000 Mann schließlich nicht mehr als 8000 aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrten. Die Sinnlosigkeit dieser Kesselschlacht, der Kotau vor den unsinnigen Befehlen des Führers, die Katastrophe. Dabei konnte Wysbar über eine großartige Besetzung verfügen: Wilhelm Borchert als Generalfeldmarschall Paulus verkörpert diesen militärischen (Un-) Geist wie kein anderer, wenn er die hoffnunglose Lage sieht, aber nicht anders „kann“, als die Befehle aus Berlin zu akzeptieren. Diese Figur ist so eindrucksvoll gespielt, dass sie den ganzen Film trägt. Das Wochenschaumaterial ist übergangslos und geschickt eingefügt in die Spielhandlung. Da stört dann auch nicht, dass die Soldaten eher in ihrem täglichen Einerlei so reden und schauspielern, als hätte der Film 08/15 Pate gestanden. Kameramann Helmut Ashley gelingen intensive Bilder - wie die helle Deckenlampe durch die Erschütterungen der Einschläge hin und her pendelt und die Gesichter der Männer in wechselndes Hell und Dunkel taucht. Einer jedoch sei besonders genannt: der Architekt Walter Haag, dem es gelingt, auf dem Ateliergelände in Göttingen das umkämpfte und zerstörte Stalingrad so nachzubauen, dass der harte Realismus des Films sich noch einmal steigert. Ein beeindruckender, lange nachwirkender Film.

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Camera operator

Assistant camera

Still photography

Painter

Property master

Stand-by props

Costume design

Costumes

Editing

Assistant editor

Sound

Cast

Line producer

Duration:
2670 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 26.03.1959, 19396, ab 12 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 10.01.1977 [3. FSK-Prüfung]

Screening:

Uraufführung (DE): 07.04.1959, Hannover, Palast-Theater

Titles

  • Originaltitel (DE) Hunde, wollt Ihr ewig leben
  • Schreibvariante (DE) Hunde, wollt ihr ewig leben?

Versions

Original

Duration:
2670 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 26.03.1959, 19396, ab 12 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 10.01.1977 [3. FSK-Prüfung]

Screening:

Uraufführung (DE): 07.04.1959, Hannover, Palast-Theater

Digitalisierte Fassung

Duration:
98 min
Format:
DCP, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton

Awards

Deutscher Filmpreis 1959
  • Filmband in Gold, Zweitbester abendfüllender Spielfilm
  • Filmband in Silber, Beste Filmarchitektur
  • Filmband in Silber, Beste Regie