Credits
Screenplay
Director of photography
Editing
Music
Cast
- Paul Naumann
- Hauptmann Leonow
- Sergeant Koslow
- Katrin
- Luise Rank
- Erich Braun
- Mädchen
- Nikolaj Wladimirowitsch Schagin
- General Nikolai Iljitsch
Production company
All Credits
Screenplay
Director of photography
Optical effects
Production design
Costume design
Editing
Music
Cast
- Paul Naumann
- Hauptmann Leonow
- Sergeant Koslow
- Katrin
- Luise Rank
- Erich Braun
- Mädchen
- Nikolaj Wladimirowitsch Schagin
- General Nikolai Iljitsch
- Major Sofia Nikitina
- Adjutant
- Soldat Terentjew
- Aljoscha
- Professor Frank, Architekt
- Gertrud Fischer
- Sonja Fischer
- Herbert Beck, Arbeiter
- Soldat Galkin
- Soldat Tkatschenko
- Soldat Strokow
- Soldat
- Soldat Rudakow
- älterer Soldat
- ältere Frau
- Major der SS
- Sowjetischer Offizier
- Junge
- KZ-Häftling
- Dr. Krause, Arzt
- Karl Richter, Arbeiter
- älterer Mann
- ältere Frau
- Gelegenheitsarbeiter
Production company
Unit production manager
Original distributor
Duration:
2924 m, 107 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 07.03.1961, Leipzig, Capitol
Titles
- Originaltitel (DD) Fünf Tage - fünf Nächte
- Originaltitel (SU) Pjat dnej - pjat notschej
Versions
Original
Duration:
2924 m, 107 min
Format:
35mm
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 07.03.1961, Leipzig, Capitol
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Dabei trifft er auf den Maler Paul Naumann, der in seiner mit düsteren apokalyptischen Bildern angefüllten Ruine von Atelier antriebslos vor sich hindämmert. Er hat an der Ostfront den linken Arm verloren und keine Kraft mehr, an einen Neuanfang, gar an ein neues Lebensglück zu glauben. Zumal er von Erich Braun erfährt, dass Katrin, seine Geliebte im letzten zwölftägigen Fronturlaub, deren fast lebensgroßes Porträtbild als leuchtender Solitär das düstere Atelier überstrahlt, als Kommunistin verhaftet wurde und im Konzentrationslager umgekommen ist. Braun versucht vergeblich, den seelisch zerstörten Maler zu gewinnen, sein künstlerisches Talent in den Dienst des Wiederaufbaus Dresdens zu stellen.
Hauptmann Leonow stöbert in der weitgehend zerstörten Gemäldegalerie mit Luise Rank eine apathisch zwischen den Trümmern hockende, so deprimierte wie misstrauische Museumsangestellte auf, welche ihm wertvolle Hinweise auf den Verbleib der offenbar vor der Bombardierung ausgelagerten Kunstgegenstände geben kann. Doch erst der selbstlose Einsatz der sowjetischen Soldaten, so rettet Sergeant Koslow als erstes ein kleines Kind vor herabstürzenden Mauersteinen, kann sie dazu bewegen, ihnen eine als „Geheim“ titulierte Karte aus dem Safe der Galerie, deren Kartei sie über Jahrzehnte geführt hat, auszuhändigen.
Tag 1: Besagte Karte führt die Einheit von Hauptmann Leonow zu einem Bergschacht. Im Halbdunkel eines zu ihm gehörenden und eventuell verminten Tunnels tasten sich Sergeant Koslow und weitere Soldaten bis zu einem einzelnen Eisenbahnwaggon vor. Nach dem Aufbrechen des Wagens finden sie zumindest einen Teil der ausgelagerten Werke, die sich freilich in einem desaströsen Zustand befinden. Auch Paul Naumann und Luise Rank überzeugen sich von der Notwendigkeit rascher Erhaltungsmaßnahmen. Als vorübergehenden sicheren Ort schlagen sie Schloss Rassnitz vor.
Tag 2: Dort treffen zwei aus Moskau angereiste Spezialisten für eine Notrestauration etwa der „Sixtinischen Madonna“ und anderer Inkunabeln der Sammlung ein und machen sich unter nun tatkräftiger Unterstützung der beiden Deutschen sogleich an die Arbeit. Selbst Sergeant Koslow, der zunächst nicht verstehen konnte, warum die Suche nach den „Bilderchen“ so große Bedeutung hat, sieht die Gemälde nun mit anderen Augen. Was auch damit zusammenhängt, dass der bisher mit Kunst nicht in Berührung gekommene Arbeiter Motive der Gemälde ganz konkret auf das eigene Alltagsleben in der Sowjetunion herunterbricht – sozusagen eine Vorwegnahme des „Bitterfelder Weges“ im real existierenden Sozialismus des ersten Arbeiter- und Bauernstaates auf deutschem Boden.
Tag 3: Ein großer Zug von Überlebenden eines Konzentrationslagers, abgemagerte Gestalten in ihrer Häftlingskleidung, begegnet dem Zug Leonows auf dem Weg zu einem weiteren auf der Karte verzeichneten geheimen Bilderlager. Die beiden Deutschen schämen sich, der Hauptmann unterbindet jedoch aufkommende Ressentiments seiner Soldaten: Weder Naumann noch Rank trügen persönliche Schuld an den Verbrechen der Nationalsozialisten. Unter eigenen Verlusten wird ein SS-Nest auf einer Burg ausgehoben: auf dem Dachboden finden sich weitere Kunstschätze. Luise Rank hat eine Liste noch nicht aufgefundener berühmter Werke erstellt, so kann gezielter gesucht werden. Und dann geschieht ein kleines Wunder: Unter den KZ-Überlebenden findet Paul seine längst totgeglaubte Freundin Katrin wieder. Doch bevor auch für ihn das Kriegsende zu einem neuen Anfang werden kann, muss noch mehr geschehen als die Aussicht auf wiederhergestelltes privates Glück: „Der Mensch ist zur Freude erschaffen, das habe ich im Lager erfahren“ sagt Karin, die von seinem Lebenspessimismus nichts wissen will.
Tag 4: Katrin engagiert sich sogleich für den Wiederaufbau, stellt sich Erich Braun, der selbst bei der Enttrümmerung Hand anlegt, zur Verfügung, während sich Paul Naumann nach wie vor verweigert. Immerhin ist er zusammen mit Luise Rank dabei, als der Zug Leonows zur Grube Brigitte fährt. Diese soll wieder in Betrieb genommen werden, ein Sprengmeister aber hat heimlich beobachtet, wie SS-Leute Kunstwerke in einen Schacht transportiert und den Ausgang vermint haben. Er stellt sich freiwillig an die Seite des Minenräumers Koslow, der nach der Entschärfung mehrerer Tellerminen Entwarnung gibt – zu früh. Der Sergeant kommt sozusagen im letzten Augenblick ums Leben – eine Analogie zum Schicksal des einstmals Elbflorenz genannten Dresden.
Tag 5: Katrin kümmert sich um die zahlreichen Kriegswaisen, die traumatisiert in den Trümmern leben. Unter ihnen auch der kleine Junge, dem Sergeant Koslow in der Eingangsszene des Films das Leben rettete. Posthum erhält er einen kleinen Plüschbären als Geschenk. Die Sowjetsoldaten stellen ihre bisherige Unterkunft für die Kinder zur Verfügung: mitten unter ihnen Paul Naumann, der den Kleinen samt Teddy als Motiv für sein erstes Aufbau-Plakat nimmt.
„Fünf Tage - Fünf Nächte“, der erste gemeinsame deutsch-sowjetische Spielfilm, ist eine mit der historischen Wahrheit sehr kreativ umgehende Propagandashow. Denn es war keineswegs ausgemacht, dass die nach Moskau verfrachteten und nur zum Teil einer Restauration bedürftigen Exponate der Dresdener Gemäldegalerie an die Eigentümer zurückgegeben werden sollten. Im Gegenteil: Bereits 1943 wurde das Projekt Kunstraub als Ausgleich für eigene Kriegsverluste beschlossen und 1945 so genannte Trophäenbrigaden in die sowjetischen Besatzungszonen des untergegangenen Tausendjährigen Reichs geschickt. Eine Million Exponate aus öffentlichen und privaten Sammlungen, gelagert im Moskau und Kiew und zu Teilen im Moskauer Puschkin-Museum triumphal der sowjetischen Öffentlichkeit präsentiert, sollten ein erst noch zu errichtendes Moskauer Museum füllen.
Erst 1955, zwei Jahre nach dem Tod Stalins, wurden die Beutekunst-Vorstellungen modifiziert. Mitten im Kalten Krieg zwischen Ost und West erhielt die DDR, beginnend mit den Werken der Gemäldegalerie Dresden, unter entsprechender propagandistischer Beteiligung einen Großteil der geraubten Exponate zurück, während die Bundesrepublik weitgehend leer ausging. Ein Zustand, der im Übrigen bis heute anhält trotz bindender internationaler Verträge. „Fünf Tage – fünf Nächte“ hat über vier Jahrzehnte zur Legendenbildung in der DDR beigetragen, wie der Dresdener Uni-Kunsthistoriker und Provenienzforscher der Staatlichen Kunstsammlungen, Professor Gilbert Lupfer, anlässlich einer Aufführung am 29. Oktober 2019 im Berliner Zeughauskino bekundete: Untermalt mit einer pathetischen Filmmusik Dimitri Schostakowitschs habe Leo Arnstam mit zielgerichteter Emotionalität einen Rettungsmythos inszeniert, der mit der Wahrheit nichts zu tun hat.
Pitt Herrmann