Egenolf von Staufenberg

Lebensdaten
erwähnt 1273 oder 1320 , gestorben spätestens 1324
Beruf/Funktion
elsässischer Dichter ; Schriftsteller ; Ritter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118529021 | OGND | VIAF: 264543777
Namensvarianten

  • Egenolf
  • Egelolf
  • Egelolf von Staufenberg
  • Eckenolt
  • Eckenolt von Staufenberg
  • Erckenbolt
  • Egenolf von Staufenberg
  • Egenolf
  • Egelolf
  • Egelolf von Staufenberg
  • Eckenolt
  • Eckenolt von Staufenberg
  • Erckenbolt
  • Egenolf, von Staufenberg
  • Eckenolt, Herr
  • Egelolf, von Staufenbrg
  • Peter, von Staufenberg
  • Ritter, von Stauffenberg
  • Staufenberg, Egenolf von
  • Stauffenberg, Egenolf von
  • Egenolph
  • Egelolph
  • Pether, von Staufenberg
  • Ritther, von Stauffenberg

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Zitierweise

Egenolf von Staufenberg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118529021.html [05.12.2024].

CC0

  • Egenolf (Egelolf, Eckenolt) von Staufenberg

    elsässischer Dichter, 1273-1320 urkundlich nachweisbar, tot 1324.

  • Biographie

    E. war in Appenweier begütert. Seine Tochter Anna wird 1324 als Gattin eines elsässischen Ritters von Utenheim erwähnt. E. dichtete wahrscheinlich in vorgerücktem Alter für die Ganerben der Burg Staufenberg in der Ortenau gegenüber Straßburg, die wohl alle das Burgwappen, den roten Kelch mit der Patene darüber in Gold auf grünem Dreihügel, angenommen und feste Burganteile mit Zubehör an Besitz und Rechten von den Grafen von Urach-Freiburg zu Lehen hatten. – E.s märchenhafte Ahnennovelle „Peter von Staufenberg“ (1174 Verse), um 1300 in Straßburg oder auf Staufenberg entstanden, hat Peter Diemringer von Staufenberg, einen Angehörigen oder Ahnherren der Ganerbenschaft, zum Helden, überträgt aber in der Hochzeit des Helden mit der Erbin von Kärnten ein für den Vorbesitzer der Burg, Berthold II. von Zähringen, gültiges Faktum auf den eigenen Ahnherrn. Damit wird das Märchenmotiv von der gestörten Martenehe verknüpft: bei Übertretung eines Verbotes (hier das Verbot, eine Irdische zu heiraten) entzieht sich eine Fee dem Geliebten. Bei E. verkündet sie bei der Hochzeit dem ungetreuen Geliebten darüber hinaus gemäß früherer Androhung den Tod, läßt ihm aber noch drei Tage Zeit zu frommer Vorbereitung; der Dichter hat also in Abwandlung des Märchenmotives aus dem Eidbrüchigen ein Vorbild christlicher Frömmigkeit gemacht. Stilistisch hat der Dichter sich an Konrad von Würzburg geschult, insbesondere an dessen stofflich verwandtem Epos „Partonopier und Meliur“. E.s Dichtung war so beliebt, daß sie in Straßburg 1483-1500 dreimal nachgedruckt wurde (Faksimile-Neudruck 1934). Auf Wunsch des letzten Staufenbergers Melchior Wiedergrien nahm Johann Fischart 1588 zusammen mit dem Straßburger Organisten Bernhard Schmidt im Sinne des 16. Jahrhunderts eine Neubearbeitung vor.

  • Werke

    Ausg. in: Zwei Altdt. Rittermären, hrsg. v. E. Schröder, ⁴1929.

  • Literatur

    P. Jäckel, E. v. St., ein Nachahmer Konrads v. Würzburg, Diss. Marburg 1898;
    E. Schröder, Zwei Altdt. Rittermären. ²1913, S. 30-48;
    A. Knauer, Fischarts u. B. Schmidts Anteil an d. Dichtung „Peter v. Staufenberg“ 1588, = Prager dt. Stud. 31, 1925;
    O. Dinges, Peter v. Staufenberg, Diss. Münster 1948;
    C. Wesle, in: Vf.-Lex. d. MA I, Sp. 507-11, V, 1955, Sp. 174.

  • Autor/in

    Hellmut Rosenfeld
  • Zitierweise

    Rosenfeld, Hellmut, "Egenolf von Staufenberg" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 324-325 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118529021.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Eckenolt

  • Biographie

    Eckenolt, Dichter. Als Verfasser des Gedichtes vom „Ritter von Staufenberg“ wird im alten Drucke (wahrscheinlich Straßburg 1480—82) „Herr E.“ genannt; woraus Fischart, der 1588 das alte Gedicht erneuerte, Erckenbolt gemacht hat. Da die den Namen enthaltenden 14 Schlußzeilen des alten Druckes, die in der Straßburger Hs. fehlten, in Sprache und Versbau ganz mit dem übrigen Gedichte übereinstimmen und schlechterdings nicht zur Zeit des Druckes verfaßt sind, so ist an ihrer Glaubwürdigkeit nicht zu zweifeln, wie denn auch Wackernagel (Litteraturgeschichte S. 220) E. schlechthin als Verfasser nennt. Er schrieb um 1300 eine poetische Behandlung der Sage vom Ritter Peter von Staufenberg, einer Elfensage, die sich in der elsässischen Ortenau localisirt hat. Sein Vorbild war Konrad von Würzburg, den er nicht ohne Glück nachgeahmt hat, so daß das Gedicht zu den anmuthigsten Erzählungen der Zeit des Verfalles gehörte. — Die Straßburger Hs., nach welcher Engelhart (Straßburg 1823) das Gedicht herausgab, ist im Brande der Straßburger Bibliothek 1870 untergegangen; eine andere, im Privatbesitz in der Schweiz befindliche, ist wahrscheinlich nur Abschrift des alten Druckes. Eine kritische Ausgabe veranstaltete O. Jänicke in „Altdeutsche Studien“, Berlin 1871.

  • Autor/in

    K. Bartsch.
  • Zitierweise

    Bartsch, Karl, "Egenolf von Staufenberg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 611 unter Eckenolt [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118529021.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA