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Telemedizin in der akuten Schlaganfallversorgung
Eine Standortbestimmung
Autoren
H. J. Audebert 1 R. L. Haberl 1 W. Hacke 2 R. Handschu 3 J. Schenkel 1 M. Scibor 3 A. M. Schleyer 4
M. Siebler 5 B. Vatankhah 6 A. Wiborg 4 B. Widder 4
Institut
1 Department of Elderly Care, Guy’s and St. Thomas’ Hospital NHS Trust, London
2 Klinik für Neurologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
3 Klinik für Neurologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen
4 Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation, Bezirkskrankenhaus Günzburg
5 Klinik für Neurologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
6 Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universität Regensburg
Telemedizin und Schlaganfall –
eine Erfolgsgeschichte?
5
Aufgrund der hohen Inzidenz von Krankheitsereignissen und der entsprechenden Prävalenz von
Krankheitsfolgen wird der Schlaganfall zu Recht als
Volkserkrankung bezeichnet. So treten in Deutschland pro Jahr ca. 200000 neue Schlaganfälle auf [16],
und ca. 800000 Menschen leiden an direkten Krankheitsfolgen [31]. Seit über 10 Jahren gibt es zwei evidenzbasierte und hocheffektive Therapieformen:
Stroke-Unit-Behandlung und systemische Lysetherapie [1,12]. Die Tatsache, dass weiterhin nur ein Teil
der Betroffenen Zugang zu diesen Behandlungsoptionen hat, führt bei verbleibenden Schlaganfallpatienten zu verlorenen Genesungschancen. Ein Hauptgrund für diese eigentlich inakzeptable Situation ist,
dass sowohl für die Stroke-Unit-Behandlung als
auch für die Lysetherapie neurologische Expertise
und ausreichende praktische Erfahrung benötigt
wird, diese „Schlaganfallspezialisten“ aber nicht in
ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Der Mangel an Experten vor allem außerhalb der Ballungsregionen kann durch die Telemedizin zumindest partiell kompensiert werden.
Die Telemedizin hat daher in den letzten Jahren gerade in der Schlaganfallversorgung Fortschritte gemacht. Grund dafür ist nicht nur der technische
Fortschritt, sondern auch der Kostendruck im Gesundheitswesen: Die flächendeckende Einrichtung von Stroke Units, die rund um die Uhr in der
Schlaganfallversorgung erfahrene Neurologen vorhalten, ist effektiver als die Behandlung auf Allgemeinstationen, aber teurer. Die Telemedizin ersetzt
nicht den in der Schlaganfallversorgung erfahrenen Neurologen, aber die Bereitstellung eines solchen Facharztes an vielen, auch weiter entfernten
Standorten zu allen Dienstzeiten, also auch nachts
und an den Wochenenden. Gerade für die zeitkritischen Situationen der Schlaganfallversorgung stellt
die moderne Telekommunikation ein ideales Instrument zur Behandlungssteuerung dar. Das soe-
ben in Bayern validierte TEMPIS-Projekt hat gezeigt, dass die Patienten – verglichen mit der allgemein-internistischen und allgemein-neurologischen Behandlung – davon profitieren [21] (Tab.1).
Telemedizin, Kardiologie
Voraussetzungen für ein funktionierendes Netzwerkkonzept sind jedoch nicht nur die Einrichtung
einer Video-Konferenz zur Patientenuntersuchung
und die digitale Übertragung der zerebralen Bildgebung. Die Erfahrungen verschiedener Netzwerke
zeigen übereinstimmend, dass eine Infrastruktur mit
spezialisierten Behandlungseinheiten bei ausreichenden Fallzahlen, Schulungs- und Qualitätsmanagement sowie standardisierten Behandlungsprozeduren eine notwendige Voraussetzung für eine
spürbare Verbesserung der Behandlungsqualität ist.
Dies alles ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden und kann deshalb auch nicht „personalneutral“ erfolgen.
kurzgefasst
Telemedizin ermöglicht schnellen Zugang zu
neurologischer Expertise.
Unterschiedliche Szenarien der
Telemedizinanwendung
5
Telemedizin ist definiert als die Übertragung von
Daten und Informationen (Telemetrie) zur Erlangung einer optimierten Diagnostik oder Therapieentscheidung.
Folgende vier Anwendungen stehen derzeit im
Vordergrund:
1. Bei der Teleradiologie werden Bilddaten elektronisch und verschlüsselt versandt und in der
Ferne befundet. Der DICOM-Standard ist hier das
Maß der Dinge. Die Mindestanforderungen sind
in der Röntgenverordnung bereits festgelegt .
2. Telemonitoring oder Telehomecare befasst
sich mit der Übermittlung von Messdaten des
Patienten. Neben Größe, Gewicht und Blut-
eingereicht 20.10.2006
akzeptiert 11.1.2007
Bibliografie
DOI 10.1055/s-2007-970353
Dtsch Med Wochenschr 2007;
132: 431–436 · © Georg Thieme
Verlag KG Stuttgart · New York ·
ISSN 0012-0472
Korrespondenz
Dr. H. Audebert
Department of Elderly Care
Guy’s and St. Thomas’ Hospital
NHS Trust
Lambeth Palace Street
London, SE1 7EH
Tel. +44 7726 121 731
eMail heinrich.audebert@
arcor.de
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Telemedicine in acute stroke care: current status and developments
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Abb. 1 Telemedizinische Untersuchung (Telekonsultation) aus den Perspektiven des Patienten und des Beratungszentrums: (A) Teleneurologische Untersuchung des Patienten durch am Bildschirm agierenden Telekonsilarzt; (B) Direkte Weiterleitung der Akutbildgebung zur Fernbefunden (Teleradiologie); (C) Beurteilung der zerebralen Bildgebung und der klinischen Untersuchung im Telekonsil-Zentrum. Abbildung mit freundlicher Genehmigung aus [3].
Tab. 1
Wichtigste Ergebnisse der TEMPiS-Evaluation [7].
Evaluiert wurden Prozessqualität und das Behandlungsergebnis nach 3 Monaten aller aufgrund eines frischen Schlaganfalls aufgenommenen Patienten in
fünf TEMPiS-Kliniken und fünf gematchten Vergleichskliniken ohne entsprechende Netzwerkimplementierung
→
In den TEMPiS-Kliniken wurden alle untersuchten Qualitätsindikatoren
für die akute Schlaganfallbehandlung besser erfüllt als in den Vergleichskliniken
→
Die durchschnittliche akutstationäre Liegezeit war dabei in TEMPiS
um über 10% kürzer.
→
Die Lyserate aller eingeschlossenen Schlaganfälle lag in den TEMPiSKliniken bei 4,6%, in den Vergleichskliniken bei 0,4%
→
Das kombinierte Behandlungsergebnis für Tod, institutionalisierte
Pflege oder schwere Behinderung lag nach 3 Monaten in den TEMPiSKliniken bei 44%, in den Vergleichskliniken bei 54%
→
Dieser hochsignifikante Unterschied blieb auch nach
statistischer Korrektur für mögliche Störgrößen erhalten.
druck werden Blutzuckerwerte und EKG-Abläufe, in Zukunft
möglicherweise auch intensivmedizinische Monitoraufzeichnungen offline oder online übertragen. Eine breite Anwendbarkeit wird die Weiterentwicklung in Zukunft beschleunigen
[10].
3. Telekonsultation beinhaltet die bilaterale Kommunikation
mit Bild und Ton, eine Videokonferenz zwischen dem Patienten und/oder Behandelnden vor Ort und dem beratenden
Spezialisten. Erforderlich sind Telefon-, Daten oder Funknetze
mit ausreichender Übertragungskapazität, um eine qualitativ
ausreichende Bildqualität übermitteln zu können. Sowohl
Systeme auf Rechnerbasis als auch herkömmliche Kombinationen aus Kamera und Bildschirm sind handelsüblich [9, 30].
Telerehabilitation soll unter anderem die logopädische, ergotherapeutische und neuropsychologische Therapie in ländlichen
Gebieten verbessern. Genutzt werden rechnerbasierte Programme, mit denen Patienten Übungen durchführen [26].
In den folgenden Abschnitten wird aufgrund der rasant zunehmenden Anwendung vor allem die Telekonsultation in der akuten Patientenversorgung besprochen.
kurzgefasst
Neben Bildübertragung und Notfalluntersuchung über Video findet Telemedizin auch ihren Einsatz in Prävention
und Rehabilitation.
Technische Grundlagen der Telekonsultation
5
Eine Teleuntersuchung im Sinne einer Ferndiagnostik ist eine audiovisuelle Telekommunikationstechnologie, das heißt, sie überträgt
(Bewegt-) Bild, Ton und radiologische Daten zwischen zwei oder
mehr Standorten. Die modernen Telemedizinanlagen, wie sie in
Projekten STENO [13], TEMPIS [8] und TESS [29] verwendet wurden, bestehen aus spezialisierten Einheiten, die fernsteuerbare Kameras und Mikrofone als Eingabegeräte sowie Bildschirme und
Lautsprecher als Ausgabegeräte nutzen. Bei der Übertragung von
Videosignalen treten große Datenströme auf. Durch geeignete
Kompression im MPEG-4/AVC(Advanced Video Coding)-Format
kann der Bandbreitenbedarf für die Nutzung von preiswerten
ISDN-Primärmultiplex- oder symmetrischen DSL-Anschlüssen auf
handhabbare Größen (kleiner 1000kbit/s) verringert werden.
Durch die rasante technologische Entwicklung der letzten Zeit stehen bei mobilen Geräten inzwischen höhere Bandbreiten (UMTS,
WLAN, HSPA) zur Verfügung, die die Übertragung von Videosignalen in einer ausreichenden Qualität bieten. Hier werden derzeit
erste klinische Erprobungen durchgeführt.
Datenschutz
Die Datensicherheit wird durch die verschlüsselte Übertragung
gewährleistet. Damit die Datenübertragung nicht von außen
eingesehen werden kann, gibt es ein so genanntes TunnelingProtokoll, das die Daten, die ausgetauscht werden, ver- bzw.
entschlüsselt. Die IPSec-VPN(Internet Protocol Security im Virtual Private Network)-Technologie garantiert nach heutigen
Maßstäben die höchste Sicherheit bei der Übertragung von Informationen in IP-Netzen. Die hohen Anforderungen werden
durch eine Sicherheits-Architektur mit überprüfbarer Authentizität der Daten und den Sender, einem Protokoll für die Authentifizierung, Integrität und Vertraulichkeit der Daten sowie durch
eine automatische Schlüsselverwaltung erfüllt.
kurzgefasst
Moderne Telekommunikation ermöglicht sichere und
hoch-qualitative Telekonsultation.
Reliabilität der telemedizinischen Untersuchung
5
Eine wichtige Grundvoraussetzung telemedizinischer Dienste
ist die Verlässlichkeit bzw. Reliabilität der audiovisuellen Fernuntersuchungen, also die Frage, ob dabei die gleichen Ergebnisse wie durch die übliche bettseitige Untersuchung erbracht
werden. Hierzu liegen inzwischen verschiedene Untersuchun-
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Studien zur Reliabilität der teleneurologischen Untersuchung.
Studie
Untersuchte Skala
Anzahl Pat./ mitl Alter/
Gewichtete Kappa-
Latenz nach Schlaganfall
Koeff.
Besonderheiten
Shafqat et al. 1999 [24]
National Institutes of
21/70,5 J. (54 – 86)/48 – 1752 Std
Health Stroke Scale (NIHSS)
- 0,07 – 0,83
Videokonferenzsytem
ISDN- Leitungen, 384 kb/s
Wiborg et. al. 2000 [30]
Skandin. Stroke Scale ,
European Stroke Scale
44/63,9 J (24 – 86)/
0,75–174,3 Std
0,70 – 0,97 (SSS)
0,72 – 0,95 (ESS)
Sony Videokonferenzsystem
6 x ISDN,
Handschu et al. 2003 [13]
NIHSS (deutsche Version)
41/63,3 J (25 – 93)/0 – 36 Std.
0,85 – 0,99
Akutpatienten in der Notaufnahme
Wang et al. 2003 [28]
NIHSS
20/keine Angabe/ keine Angabe
Korrelation:
r = 0,955
Drahtloses System via Internet,
lückenhafte Informationen
Meyer et al. 2005 [19]
NIHSS
25/keine Angabe/ chron. Defizit
0,61 – 1,00
Internetbasiertes System,
keine akuten Schlaganfallpatienten
gen vor, die jeweils die Interrater-Reliabilität von SchlaganfallSkalen bei telemedizinischer und bettseitiger Untersuchung erfassten (Tab. 2) [13; 19; 24; 28; 30].
Tab. 3
Telekonsilindikationen als Teil vertraglicher Vereinbarungen.
3 Patienten mit möglicher Indikation zur systemischen Lysetherapie
3 Progrediente Schlaganfallsymptomatik
Für die telemedizinische Übermittlung von Bilddaten (CT, MRT),
gibt es nur wenig Arbeiten, die die Reliabilität bei Schlaganfallpatienten untersuchen. Die TRACTORS-Studie [14] zeigte unter
Nutzung einer digitalen Bildübertragung eine exzellente Übereinstimmung von fernbefundendem Neurologen und Radiologen direkt vor Ort. Für die Betrachtung von Röntgenfilmen mit
Hilfe der Videokamera liegen bisher nur wenige Daten vor, die
eine mäßige bis gute Übereinstimmung zeigen [22]. Diese sollte
daher nur Ausnahmesituationen vorbehalten bleiben.
kurzgefasst
Neurologische Defizite des Schlaganfalls sind telemedizinisch sicher erfassbar.
Organisation telemedizinischer Netzwerke
Bei der Gestaltung telemedizinischer Netzwerke können unterschiedliche Lösungen gewählt werden, von denen exemplarisch
drei Varianten dargestellt werden sollen:
1. Aufgrund der schnellen Verfügbarkeit und ausreichenden Beurteilbarkeit von klinischer Symptomatik und zerebraler Bildgebung wurden in den letzten Jahren einige Telemedizinnetzwerke mit dem Fokus auf die systemische Lysetherapie aufgebaut
[17, 19, 23, 27]. Voraussetzungen für eine adäquate Durchführung sind jedoch der Aufbau der notwendigen Infrastruktur in
den angeschlossenen Kliniken und kontinuierliche Schulungen
des Personals. Die in den bisherigen Publikationen beschriebenen Fallzahlen blieben in diesem Konzept allerdings vergleichbar klein [3].
2. Durch die moderne Videokonferenztechnik und digitale Bildübertragung kann telemedizinisch auch ein umfassenderer „virtueller“ neurologischer Konsiliardienst dargestellt werden. Hier
wird die telemedizinische Beratung nicht nur auf die Beurteilung der Lyseindikation beschränkt, sondern auch andere klinische Fragestellungen wie ätiologische Einordnung, neurologische Differentialdiagnose und -therapie sowie die Indikationsstellung für Interhospitaltransporte werden zum Gegenstand
der Telekonsultationen [9, 11, 20, 29]. Auch hier sind grundsätzliche Strukturmaßnahmen wie standardisierte Abläufe, Vereinbarung verbindlicher Telekonsilindikationen (Tab. 3) und Fortbildungsmaßnahmen hilfreich. Die Erfahrung zeigt, dass durch den
Telekonsildienst eine neurologische Präsenz und ein spezialisiertes Behandlungs-Setting nicht gänzlich ersetzt werden können [29].
3 Bewusstseinsstörungen mit Verdacht auf vaskuläre Genese
3 Schlaganfälle mit Hirnstammsymptomen
3 Intrazerebrale Blutungen mit möglichem Interventionsbedarf
3 Schwere Schlaganfälle (National Institutes of Health Stroke Scale > 12)
3 Unsicherheit bzgl. diagnostischem und therapeutischem Prozedere
3. Im dritten Ansatz wird daher die Telemedizin in ein integratives
Konzept der Schlaganfallversorgung eingebettet. Voraussetzung
hierfür ist der Aufbau von spezialisierten Schlaganfall-Schwerpunkt-Einheiten in den angebundenen Kliniken. Hier werden
die Patienten von einem multidisziplinären Team in der Akuttherapie und frühen Rehabilitation betreut. Voraussetzung einer
entsprechenden Struktur sind allerdings Fallzahlen von 300 und
mehr Patienten pro Jahr in den einzelnen Kliniken. Die telemedizinische Beratung erfolgt zur Sicherstellung einer jederzeit
verfügbaren neurologischen Expertise und macht damit die effektive Umsetzung des Stroke-Unit-Konzeptes auch in neurologisch unterversorgten Regionen möglich [7, 21]. Interessanterweise konnten hiermit auch höhere Telekonsil- und Lysezahlen
erreicht werden [6].
kurzgefasst
Höchste Effektivität wird durch Kombination von telemedizinischer Beratung und dem Stroke-Unit-Prinzip erzielt.
Standardisierte Empfehlungen und Qualitätsmanagement in Telemedizinnetzwerken
5
Der interdisziplinäre Therapieansatz moderner Schlaganfall-Therapie ist durch diverse Schnittstellen zwischen den behandelnden
Disziplinen gekennzeichnet. Bei der Behandlung innerhalb eines
Krankenhaus-übergreifenden Netzwerks nimmt die Zahl der
Schnittstellen weiter zu und damit auch die Gefahr eines hierdurch
für den Patienten nachteiligen Therapieverlaufs. Den individuellen
Kompetenzen und Erfahrungen von Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonal in der Schlaganfall-Versorgung muss ein qualitätssicherndes System zur Seite gestellt werden, das die Umsetzung internationaler Empfehlungen zur Schlaganfall-Versorgung in unterschiedlichen Krankenhäusern und Abteilungen sicherstellt. Im
TEMPiS-Projekt wurde entsprechend des Kreislaufs beim operativen Qualitätsmanagement („Plan – Do – Check – Act“) vor Projektbeginn die angestrebte Verbesserung der Behandlungs-Quali-
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Tab. 2
433
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tät geplant. Hierzu wurde von Schlaganfall-Experten ein Katalog
entwickelt („Plan“), der zu jedem Schlaganfall-Subtyp für alle an
der Schlaganfall-Versorgung beteiligten Akteure detaillierte Handlungsanweisungen gibt (Standardisierte und optimierte Prozeduren, SOP). Dieser für alle Interessierten frei zugängliche SOP-Katalog (www.tempis.de) wird einmal jährlich in Anlehnung an die
gültigen internationalen Empfehlungen aktualisiert und ist Grundlage jeder Weiterbildungsmaßnahme.
Zur Qualitätslenkung muss die kontinuierliche medizinische Weiterbildung des gesamten Behandlungsteams sichergestellt sein („Do“).
Im TEMPiS-Netzwerk wurde dies durch ein Schlaganfall-Seminar
über 4 Tage in allen beteiligten Krankenhäusern vor Projektbeginn,
durch regelmäßig durchgeführte Visiten in den Kooperationskliniken
durch Schlaganfall-Spezialisten sowie durch zentrale Weiterbildungsveranstaltungen erreicht. Die Überprüfung der BehandlungsQualität („Check“) erfolgte durch Teilnahme aller Kooperationskliniken an einem großen Schlaganfall-Register (Bayerische Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung) und die regelmäßige Analyse und
rasche Rückmeldung dieser Daten an die Therapeuten. Hierbei ist
eine Überprüfung der erhobenen Qualitätsindikatoren anhand parallel erfasster Daten aus dem medizinischen Controlling sinnvoll, um
Informations- und Selektionsfehler zu kontrollieren. Bei Abweichungen einzelner Kliniken von den SOP-Empfehlungen muss schnell mit
Weiterbildungsmaßnahmen reagiert werden („Act“).
Die Auswirkung einer Qualitäts-Verbesserung in der Schlaganfall-Behandlung innerhalb eines Telemedizin-Netzwerks wurde
im TEMPiS-Projekt untersucht. Hier zeigte sich ein deutlicher
Zusammenhang zwischen konsequenter Umsetzung von Behandlungsempfehlungen in der Schlaganfall-Akuttherapie und
deutlich verbessertem Patienten-Outcome nach 3 Monaten mit
reduzierter Pflegebedürftigkeit und rückläufiger Mortalität [7].
kurzgefasst
Telemedizin bedarf konsequenter Qualitätssicherung und
dient gleichzeitig als Instrument des Prozessmangements.
Telethrombolyse beim Schlaganfall
5
Die Durchführung einer thrombolytischen Therapie mit rekombinantem Gewebe-Plasminogenaktivator (rt-PA) gehört zu einer
der Zielsetzungen zahlreicher telemedizinischer Schlaganfallprojekte. Grundlage hierfür bildet die sichere neurologische Untersuchung nach dem „National Institutes of Health-Stroke Scale“
(NIH-SS) und die korrekte Beurteilung der zerebralen AkutBildgebung. Rt-PA zur Schlaganfalltherapie darf laut Zulassung
nur von in dieser Therapie erfahrenen Anwendern genutzt werden. Da in kommunalen Krankenhäusern ohne spezialisierte
Stroke Unit eine entsprechende Erfahrung meist fehlt, stellte
sich die Frage, inwieweit durch die telemedizinische Betreuung
durch Schlaganfallzentren eine entsprechende Behandlungssicherheit erreicht werden kann. Bislang existieren nur Berichte
über vergleichsweise wenige Patienten mit „Telelyse“. Daten
über größere Behandlungszahlen und Komplikationsraten sowie insbesondere über das langfristige funktionelle Ergebnis
liegen bisher nur für das TEMPiS-Netzwerk vor [5; 7]. Hier zeigte sich im Rahmen der telemedizinischen Anbindung von zwölf
kommunalen Krankenhäusern eine deutlich gestiegene Lyserate. Insgesamt wurden seit Beginn des Projektes im Februar 2003
über 500 systemische Lysetherapien durchgeführt. Die Behand-
lungssicherheit und das Langzeit-Behandlungsergebnis sind dabei mit den Ergebnissen von randomisierten Studien und erfahrenen Schlaganfallzentren vergleichbar. Auch hier sei darauf
hingewiesen, dass über die individuelle telemedizinische Indikationsstellung hinaus eine intensive Betreuung der kommunalen Kliniken durch die Schlaganfallzentren u.a. mit Erstellung
von Leitlinien (q Abb. 2), zahlreichen Fortbildungen und Evaluationen erfolgte.
kurzgefasst
Selbst eine Lysetherapie ist in telemedizinisch vernetzten
Schlaganfalleinheiten flächendeckend und sicher anwendbar.
Telemedizin in der prähospitalen Phase – Navigation
und Decision-Support-System
5
Die frühe Identifikation eines Schlaganfallpatienten durch den Rettungsdienst, ein schneller Transport eines Schlaganfallpatienten in
die geeignete Klinik und die Bereitstellung der angemessenen Diagnostik sind für eine effektive Therapie essentiell. Fehleinschätzungen am Einsatzort sowie unzureichender Informationsfluss durch
Informationsbarrieren zum und im Krankenhaus, Auswahl eines
nicht geeigneten Krankenhauses, Wartezeiten in der Diagnostik
(z.B. Bildgebung) sind häufige Gründe für Verzögerungen, durch die
Patienten z.B. nicht mehr von einer Lysetherapie profitieren [2].
Für die elektronische Übertragungen von Labor-und Bilddaten und
die direkte audiovisuelle Kommunikation gibt es heute technisch
gut realisierbare Lösungswege. Ziel ist es, bereits präklinisch die
Schlaganfalldiagnose möglichst zuverlässig zu stellen und eine Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen mit teils ähnlichen
Symptomen (Stroke Mimics) zu erreichen. Durch Aufbau einer Datenbank mit in der Literatur etablierten Scores zur Diskriminierung von Schlaganfall/Nichtschlaganfall (Los Angeles Prehospital
Stroke Screen/LAPSS; Los Angeles Motor Scale /LAMS; 3-Item Stroke Scale [15, 18, 25] wurde in Kombination mit dem DIVI-Protokoll
ein elektronisches System (q Abb. 3) („Stroke Angel“) entwickelt
und auf einem handelsüblichen PDA implementiert. Alle Daten
wurden über eine SSL-verschlüsselte GPRS-Verbindung oder lokales TCP/IP-Intranet telemetrisch in das aufnehmende Krankenhaus
übertragen, in einer Datenbank hinterlegt und liegen dann im optimalen Falle am „point of care“ zur Therapieentscheidung vor. Das
System entspricht damit einem Decision-Support-System (DSS).
In einer ersten Anwendungsstudie erwies sich das System als
einfaches, schnelles und zuverlässiges Medium zur Erfassung
von Patientendaten. Von 217 Patienten wurden 40/53 (75%)
Schlaganfälle korrekt bei einer Spezifität von 156/164 (95%)
identifiziert. Erfasst man noch die Sprachstörungen als zusätzliches Item, ergibt sich eine Sensitivität von 83%.
Ein computerunterstütztes DSS kann damit die Dokumentation
von Patientendaten besonders über die kritischen Schnittstellen
hinweg verbessern und Grundlage für eine elektronische Notfallakte mit Einbindung in ein Krankenhausinformationssystem
werden. Dadurch ist eine Steuerung der Ressourcen Personal
und Bildgebung möglich.
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Monitoring des Pat. auf
Schlaganfalleinheit über 24 h
Erstellung und elektronische
Übermittlung des Konsilbefundes
Übermittlung der Lyseprotokolle
zur Qualitätssicherung
Kontroll-cCT und tele-medizinische Wiedervorstellung
Abb. 3 Handelsüblicher PDA zur Eingabe prähospitaler Daten im Rettungswagen beim Schlaganfall als Decision-Support-System sendet die
Daten in das Krankenhaus und an das Bildgebungsgerät (CT/MRT).
kurzgefasst
Auch ambulant kann Telemedizin einen Beitrag zu
optimierter Versorgung leisten.
Zukünftige Perspektiven
5
Nachdem Fragen der Anwendbarkeit, des Datenschutzes, der Haftung und Finanzierung zumindest keine grundsätzlichen Hürden
mehr für die telemedizinische Beratung beim Schlaganfall darstellen, stellt sich angesichts des rasanten technischen Fortschritts auf dem Gebiet der Telekommunikation die Frage nach
zukünftigen Perspektiven und neuen Einsatzgebieten. Zwei Entwicklungen erscheinen dabei in naher Zukunft realisierbar:
1. Mobilität im Versorgungskrankenhaus: Durch den Einsatz fahroder tragbarer Telemedizin-Arbeitsplätze, die über Funk (WLAN)
oder Kabel an das Datennetz des Krankenhauses angebunden
werden, können Patienten letztlich an beliebigen Orten der Klinik via Telemedizin vorgestellt werden. Bei Einsatz geeigneter
Schnittstellen erscheint zukünftig auf diese Weise auch möglich,
gleichzeitig Bildgebung, Monitoring- und Labordaten im Sinne
eines „integrativen Patientenmonitorings“ zu übertragen.
2. Mobilität des Konsiliararztes: Ein Grundproblem der telemedizinischen Beratung stellt die Verfügbarkeit eines erfahrenen
neurologischen Konsiliararztes während der Nachtstunden
und an Wochenenden dar. Nur bei sehr großen telemedizinischen Netzwerken ist eine 24-Stunden-Präsenz im „Telemedizin-Zentrum“ ökonomisch darstellbar. Hier könnte der Einsatz der mobilen Telekommunikation z.B. über UMTS sowie
über neue Techniken im flächendeckend verfügbaren GPRSSystem (EDGE GPRS) helfen, eine telemedizinische Beratung
auch ohne feste örtliche Gebundenheit anzubieten [19]. Allerdings sind bei dieser Anwendung deutlich umfangreichere
datenschutzrechtliche Vorkehrungen zu treffen, und die
Übertragungsraten sind aktuell noch nicht mit ISDN- oder
DSL-Verbindungen vergleichbar. Mobile Telemedizin-Konzepte werden derzeit in mehreren Projekten untersucht.
In Zukunft könnten mobile Anwendungen auch im klinikeigenen „Hintergrundsdienst“ Verwendung finden, der auf diese
Weise über die telefonische Kommunikation hinaus den Patienten und dessen CT/MRT-Bilder am mobilen Bildschirm beurteilen kann. Weitere Anwendungsgebiete zeichnen sich für die
Versorgungsforschung beim Schlaganfall ab [4, 21, 30], lassen
aber darüber hinaus auch konsiliarische Beratungen bei selteneren Krankheitsbildern wie Enzephalitiden, Basilaristhrombosen oder Hirnvenenthrombosen zu. Schließlich ist auch ein Einsatz in multizentrischen Therapiestudien für die SchlaganfallAkutbehandlung denkbar. Dies erfordert aber über die schon
beschriebenen Infrastrukturmaßnahmen hinaus spezielle Vor-
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Neurologische Bewertung der
cCTs
Check von Ein- und Auschlusskriterien, gemeinsame Indikationsstellung
zur systemischen Lyse
Bolusgabe und anschließende
Lyseapplikation über 1 h
30 min
Telefonische Anfrage
Fokussierte Anamnese-Erhebung+ Gemeinsame Untersuchung über
Videokonferenz
15 min
Kooperations-Klinik
Nativ-cCT und digitale
Bildübertragung ins Zentrum
Ablauf der „Telethrombolyse“.
Schlaganfall-Zentrum
60 min
15 min
15 min
15 min
Screening-Untersuchung durch
Aufnahmearzt
24 h
15 min
Abb. 2
Schnellstmöglicher Transport in
Netzwerkklinik
435
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bereitungen und muss bezüglich der Akzeptanz beim klinischen
Personal und bei Patienten erst noch untersucht werden.
kurzgefasst
In Zukunft ist neben dem mobilen Einsatz der Telemedizin
auch eine Nutzung für die klinische Forschung möglich.
Fazit
5
Die Telemedizin ist keine neue Behandlungsmethode, aber sie
ermöglicht einen leichteren und schnelleren Zugang zu Expertenwissen auch im individuellen Behandlungsfall. Wenn die Telemedizin in ein multimodales Behandlungskonzept nach dem
Stroke-Unit-Prinzip eingebunden ist, lässt sich auch in strukturschwächeren Regionen eine erhebliche Verbesserung der
Schlaganfallversorgung erzielen.
Konsequenz für Klinik und Praxis
3Durch den Aufbau von telemedizinischen Netzwerken ist
eine moderne Schlaganfallversorung auch in Regionen außerhalb der Ballungsräume möglich.
3Durch die Kombination mit dem Stroke-Unit-Konzept und kausalen Behandlungsoptionen wie der systemischen Thrombolyse
lässt sich die WHO-Empfehlung einer flächendeckenden spezialisierten Behandlung von Schlaganfallpatienten bereits heute
umsetzen – mit nachgewiesen positiven Auswirkungen auf Behinderung und pflegerische Abhängigkeit.
Autorenerklärung: Die Projekte TEMPIS, TESS, STENO und DSS
(Düsseldorf) werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Kompetenznetzes Schlaganfall gefördert.
Die bayerischen Projekte TEMPiS, TESS und STENO erhalten
bzw. erhielten darüber hinaus eine Unterstützung durch die gesetzlichen Krankenkassen Bayerns und durch das Bayerische
Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und
Frauen. Von der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe werden die
Projekte TEMPiS und DSS gefördert. Das DSS-Projekt erhält zudem eine Förderung über die Florindon Stiftung.
Danksagungen: Die Autoren bedanken sich ausdrücklich für die
engagierte Mitarbeit der zahlreichen Projektteilnehmer.
Literatur
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