14
BEHINDERUNG UND SEXUALITÄT
Gisela Erdin
Sexualität und Liebe
Grundsätzliche Gedanken zur Sexualität allgemein und
bei Menschen mit Unterstützungsbedarf
Zusammenfassung
Sexualbegleitung bleibt beliebig, wenn man sich nicht darüber verständigt, was man unter Sexualität, Geschlechtlichkeit und Liebe versteht. Was will man erziehen oder worin will man jemand unterstützen? Für Sigmund Freud ist Sexualität «eine umfassendere, nach Lust strebende Körperfunktion», zu denen er auch «die bloss zärtlichen und freundschaftlichen» «Regungen» zählt, «für welche unser Sprachgebrauch das vieldeutige Wort ‹Liebe› verwendet» (Freud,
1925). Für Loewit (1997) dagegen ist die Sexualität eine Form der Kommunikation und Merleau-Ponty (1966) wiederum sieht den Leib als Ausgangspunkt für alle Wahrnehmung und Erkenntnis in der Welt. Menschen mit Beeinträchtigung sollen deshalb darin unterstützt werden, einen achtsam wahrnehmenden Bezug zum eigenen Leib aufbauen
zu können.
Résumé
L’assistance sexuelle reste vague si l’on ne se met pas d’accord sur ce que l’on entend par sexualité, rapport au sexe
et amour. Que souhaite-t-on transmettre et en quoi voudrait-t-on soutenir quelqu’un ? Pour Sigmund Freud, la sexualité est « une fonction corporelle embrassant l’ensemble de l’être et aspirant au plaisir », qui englobe également les
« émois » « simplement tendres et amicaux » et « pour lesquelles notre langage courant emploie le mot ‹ aimer › dans
ses multiples acceptations » (Freud, 1925). Pour Loewit (1997) en revanche, la sexualité est une forme de la communication, et Merleau-Ponty (1966) voit pour sa part le corps comme le point de départ de toutes les perceptions et découvertes en ce monde. C’est pourquoi les personnes en situation de handicap doivent être soutenues pour pouvoir
développer une rapport attentif et conscient à leur propre corps.
Permalink: www.szh-csps.ch/z2019-04-02
Sexualität oder Liebe?
Sind Sexualität und Liebe das Gleiche oder
sind es vielleicht sogar Gegensätze? Im
Hochmittelalter unterschied man verschiedene Formen von Sexualität zwischen den
Geschlechtern. Die Ehe zwischen Mann und
Frau beruhte auf einem Vertrag. Sie wurde
zuerst vor der Kirche geschlossen, wurde
aus Vernunftgründen eingegangen und
durch die Väter vereinbart. Es wurde innerhalb des gleichen Standes geheiratet und
das Vermögen spielte eine bedeutungsvolle
Rolle. Der Geschlechtsverkehr gehörte zur
ehelichen Pflicht und wurde ausgeübt, um
Nachkommen zu zeugen. Sich seiner Frau
mit Leidenschaft zu nähern, galt als unziemlich. Im 12. Jahrhundert entstand die Verehrung der Frau durch Minnedichtung innerhalb der ritterlich-höfischen Kultur. In diesen Gedichten und Liedern wurde eine Frau,
die mit einem anderen Mann verheiratet ist,
gepriesen und die Liebe zu ihr verherrlicht.
«‹Wie das Fischlein auf den Köder losschnellt›, so lässt sich der Ritter willenlos
gefangennehmen und reift im Ausharren,
im Minnedienst ohne Erhörung. Der Reiz,
der im Verbotenen, nie Erreichbaren liegt,
die ungelöste Spannung erzieht den Liebenden zum wahren Ritter; wenn sich die Begehrte versagt, zwingt die Zucht den Mann
Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 25, 4 /2019
BEHINDERUNG UND SEXUALITÄT
zur Haltung» (Borst, 1963, S. 524). Unter
Minne versteht man also eine sehr gefühlsbetonte Liebe ohne Geschlechtsverkehr.
Georges Duby, ein französischer Historiker,
betonte die Gleichzeitigkeit des Aufkommens höfischer Liebe mit ihren Normvorschriften und die Durchsetzung des Zölibats
(Finger, 2004, S. 13). Für den lustvollen Geschlechtsverkehr gab es Mätressen.
Natur oder Kultur?
Sigmund Freud schliesst an dieses Verständnis von Sexualität und Liebe an. Er behauptet, die Sexualfunktionen seien beim Kind
von Anfang an vorhanden und es brauche
eine lange und komplizierte Entwicklung,
bis sich aus ihnen das normale Sexualleben
der erwachsenen Person gebildet hat
(Freud, 1925). Die Phasen der kindlichen Sexualentwicklung, die Freud beschreibt
(1920a, S. 23), wurden häufig rezipiert, ohne die wesentlichen Implikationen, die
Freud damit verbindet, zur Kenntnis zu nehmen. Der wichtige Punkt in dieser Entwicklung ist für Freud nämlich die Überwindung
der Natur durch die Kultur. So bezeichnet er
Kinder als «polymorph pervers», was nicht
moralisch gemeint ist, sondern als natürlicher Zustand, der von der Kultur überformt
werden muss, indem «Triebanteile» beiseitegelassen werden (Freud, 1925). Scham
und Ekel sind die Mächte, die daran beteiligt
sind, den Trieb innerhalb der als normal geltenden Schranken zu bannen (Freud, 1920a,
S. 23 und 33). Menninghausen (1999) fasst
die Unterscheidung von Kultur und Natur,
die Freud macht, treffend zusammen: «Kultur ist die permanente Erzeugung abjekter1
1
«Abjekt» bedeutet verächtlich. Gemeint ist eine
Ablehnung, die nicht im diskursiven Bewusstsein
stattfindet, sondern im Körperempfinden verankert ist.
Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 25, 4 /2019
Gegen-, Neben- und Unterwelten, ein ‹ekelhaft, abscheulich und verwerflich› machen;
Ekel ist der Name dieser Affektverwandlung. Die Ambivalenz und die Kosten dieser
Verwandlung machen das Unbehagen in
der Kultur aus» (S. 282). Damit ist der
Mensch in eine Zweiheit geworfen: Er besteht aus Natur, der er durch seine Triebe angehört. Er gehört auch der Kultur, der Zivilisation an, die von ihm Triebverzicht fordert.
Damit ist aber nur eine mögliche Denkfigur beschrieben, nämlich diejenige, die
den Leib – und somit die damit zusammenhängende Sexualität – der Natur zuordnet 2.
Für Menschen mit einer Behinderung ist diese Auffassung, dass der Leib ein Naturprodukt ist, das vom Menschen veredelt werden muss, noch gravierender, da dieser Leib
mit Störungen behaftet gedacht wird. Behinderung wird in der Regel nicht als Seinsform akzeptiert, besonders nicht auf der
leiblichen Ebene.
«Der Körper als zentraler Verhandlungspunkt in sozialen Interaktionen wurde
bisher auch und vor allem im Bereich der
Behindertenpädagogik unterschätzt»
(Langner, 2011, S. 137). Der Fokus liegt
diesbezüglich immer noch auf der Beschädigung des Körpers, der wiederhergestellt
werden soll, was durch das medizinischtherapeutische Eingreifen geschieht. Klee,
ein Mensch mit einer körperlichen Beeinträchtigung und einer der Wortführer in der
Selbstbestimmungsbewegung, beschreibt
dies als «Enteignung des Körpers und des
Bewusstseins» (Klee, 1987).
2
Butler (1991) widerspricht und zeigt auf, dass
auch der Leib und alles Natürliche in unserer Vorstellung bereits sozial konstruiert ist.
15
16
BEHINDERUNG UND SEXUALITÄT
Sexualität ist leiblich
Sexualität ist leiblich. Dies wird von Sigmund Freud mit naturhaft, triebhaft-tierisch
gleichgesetzt. Loewit (1997) weist dagegen
darauf hin, dass der Mensch – im Gegensatz zum Tier – zu jeder Zeit ein sexuelles
Wesen ist, wenngleich nicht immer fortpflanzungsfähig. Deshalb widerspricht er
denen, die Sexualität auf die Fortpflanzungsfunktion einengen. Damit ist die
menschliche Sexualität für Loewit etwas
grundsätzlich anderes als beim Tier, das
sich ausschliesslich zur Brunftzeit paart,
wenn Fortpflanzung möglich ist. Er schliesst
daraus, dass die Sexualität beim Menschen
neben der Fortpflanzung eine weitere, wesentliche Funktion hat; sie sei ein Mittel der
Kommunikation: «Man könnte auch sagen,
die Kommunikationsfunktion seiner Sexualität ist das eigentlich Menschliche, der eigentliche Unterschied zwischen menschlicher und tierischer Sexualität» (ebd., S. 31).
Aus diesem Grunde würde Loewit statt vom
Geschlechtstrieb auch lieber vom «Beziehungstrieb» sprechen (ebd., S. 70). Für Loewit ist Sexualität keine isolierte Lustquelle,
sondern «die Verleiblichung unserer Beziehung im weiten nicht-genitalen und im engen genitalen Sinn» (ebd., S. 72).
Der Mensch ist – im Gegensatz zum Tier –
zu jeder Zeit ein sexuelles Wesen.
Sieht man den Trieb wie Freud als Beginn allen menschlichen Strebens, dann wird die
Mutter zum ersten «Triebobjekt». Stellt
man aber die Intersubjektivität oder «Bindung» zwischen den Menschen an den Ausgangspunkt des Lebens (wie dies neuere
Strömungen in der Psychoanalyse tun,
vgl. Bowlby & Ainsworth, 2016 u. a.), dann
verändert sich die gesamte Vorstellung von
Sexualität oder Liebe. Sie wird zu einem
zwischenmenschlichen Phänomen, in dem
es Sympathie (Verbindung) und Antipathie
(Abgrenzung) gibt. Die gegenseitige Berührung ist die Funktion der Sexualität und
nicht die Triebbefriedigung, welche eine
blosse Selbstbezogenheit darstellt oder die
«Dienstleistung» eines anderen Menschen
in Anspruch nimmt.
Das Begehren
Freud nennt die Energie des Sexualtriebes
«Libido» (Freud, 1925). Es sei eine Energiequelle, mit der das Kind bereits auf die Welt
kommt. Für Freud äussert sie sich «zuerst
als Tätigkeit einer ganzen Reihe von Triebkomponenten, welche von exogenen Körperzonen abhängig waren, […] auf Lustgewinn ausgingen und ihr Objekt zumeist am
eigenen Körper fanden» (Freud, 1920b, Kursivsetzungen im Original). Der Sexualtrieb
folgt dem «Lustprinzip», der «primären Arbeitsweise des seelischen Apparats» (ebd.).
Mit dem Ödipuskomplex beschreibt Freud
die Überwindung des reinen Lustprinzips
und die Unterordnung unter den Vater aufgrund der Kastrationsangst des Jungen und
aufgrund des Penisneides des Mädchens.
Wilhelm Reich (Psychiater, Psychoanalytiker3 und Sexualforscher, 1897–1957) vertritt die genau entgegengesetzte Ansicht.
Er sagt, die Lebenskräfte regeln sich selbst,
ohne Zwangspflicht oder Zwangsmoral. Unter Lebenskräfte versteht er den gesamten
somatischen Bereich des Menschen. Dazu
zählt er auch die Sexualität. Die Unterdrückung dieser Kräfte sind für Wilhelm Reich
«sichere Anzeichen für vorhandene antisoziale Regungen. Die antisozialen Handlun-
3
Er geriet in einen Konflikt mit Sigmund Freud und
wurde 1934 aus der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) ausgeschlossen.
Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 25, 4 /2019
BEHINDERUNG UND SEXUALITÄT
gen entstammen sekundären, durch die Unterdrückung des natürlichen Lebens entstandenen Trieben […]. Der lebens- und sexualverneinend erzogene Mensch erwirbt
eine Lustangst, die physiologisch in chronischen Muskelspannungen verankert ist»
(1969, S. 15f.).
Es stehen sich also zwei verschiedene
Betrachtungsweisen gegenüber:
1. Zum einen ist es die Anschauung von
Freud, die auch in den patriarchalischen
Religionen zu finden ist. Der Mensch besteht aus der sündhaften, lustvollen Natur, die durch die Kultur oder die Gottesfurcht teilweise unterdrückt werden
muss beziehungsweise von der mit dem
«Inzestverbot» Triebteile abgespaltet
werden müssen. Die Zivilisierung der sogenannten «Naturvölker» durch die Kolonisation wird durch diese Anschauung
gerechtfertigt (Tissberger, 2013). In den
Worten von Freud (1930): «Es genügt
uns also zu wiederholen, dass das Wort
‹Kultur› die ganze Summe der Leistungen und Einrichtungen bezeichnet, in
denen sich unser Leben von dem unserer
tierischen Ahnen entfernt und die zwei
Zwecken dienen: dem Schutz des Menschen gegen die Natur und der Regelung
der Beziehungen der Menschen untereinander».
2. Die gesamte körperorientierte Psychotherapie zum anderen macht diese Unterscheidung nicht. Im Gegenteil, es ist
wichtig, seinen Leib zu verstehen. Wilhelm Reich gilt als Vater der körperorientierten Psychotherapie. Er stellte die
Freud‘sche Neurosenätiologie infrage
und entwickelte die Charakteranalyse.
Nach Reich (1969) sind alle Neurosen
psychosomatische Störungen, da der
Leib ein Teil von uns ist, in dem sich das
Erlebte verkörpert.
Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 25, 4 /2019
Eine dritte Einstellung zum eigenen Leib wird
von Merlau-Ponty (1966) vertreten. Er spricht
dem Leib eine Doppeldeutigkeit zu, er ist Objekt und Subjekt zugleich. Dabei ist der Leib
Ausgangspunkt für alle Wahrnehmung und
Erkenntnis in der Welt: Endlich ist mein Leib
für mich so wenig nur ein Fragment des Raumes, dass überhaupt kein Raum für mich wäre, hätte ich keinen Leib» (S. 127). Der Leib ist
«das Vehikel des Zur-Welt-Seins» (ebd., S.
106). Deshalb ist es wichtig, seinen Leib zu
kennen, ihn wahrzunehmen, seine Weisheit
zu achten und sich mit ihm zu befreunden. Er
ist nicht das Gegenteil von Kultur! Er ist aber
auch nicht das Ganze, was den Menschen
ausmacht. Er kann sich nämlich seinem Leib
gegenüberstellen und Verantwortung übernehmen, was er leiblich auslebt und was
nicht. Damit wird die Sexualität zu einem Gespräch mit dem eigenen Leib und mit dem
verleiblichten Sexualpartner, d. h. dem Liebespartner in seiner Verleiblichung: «Die
Psyche kann nur funktionieren, indem sie in
Bezug zum gesamten Körper steht, der wiederum die Interaktion mit der äusseren Welt
sicherstellt» (Kern, 2014, S. 47).
Es ist wichtig, seinen Leib zu kennen,
ihn wahrzunehmen und sich mit ihm zu
befreunden.
Fazit
Eine die Sexualität des Menschen mit Unterstützungsbedarf bejahende Assistenz muss
sich bewusst werden, dass die «Enteignung
des Leibes» durch die Behandlung von medizinischen und therapeutischen Fachpersonen sowie Erziehenden bei Menschen mit
Unterstützungsbedarf häufig weitreichend
ist. Andere bestimmen über den Leib des
Menschen mit Unterstützungsbedarf: Sie
waschen ihn, sie geben vor zu wissen, was
17
18
BEHINDERUNG UND SEXUALITÄT
das Beste für ihn ist und «verbessern» ihn
durch Übungen oder Operationen (Klee,
1987). Für diese Menschen ist es wichtig,
zuerst einen achtsam wahrnehmenden Bezug zum eigenen Leib aufzubauen. Bei der
Frage, ob eine Berührerin hinzugezogen
werden sollte, muss auch dieser Aspekt bedacht werden: Hilft es dem Menschen, sich
mit seinem Leib und seiner Sexualität näher
zu befreunden oder wird die Befriedigung
leiblicher Bedürfnisse einfach an eine weitere dienstleistende Person externalisiert?
Menschen mit Unterstützungsbedarf
müssen darin gefördert werden,
selbstverantwortlich Handlungen
zuzustimmen oder abzulehnen.
In unserer pluralistischen Gesellschaft gibt es
wenig rechtlich legitimierte Einmischung in
das Privat- und Intimleben. Es ist weitgehend
erlaubt, seine Sexualität in unterschiedlicher
Art und Weise zu leben. Es gibt dennoch Gesetze, die eingehalten werden müssen und
ethische Grundhaltungen, die eingefordert
werden. Da wir nicht nur unser Leib sind,
sondern uns diesem auch reflexiv entgegenstellen können, müssen wir nicht jedes leibliche Verlangen (nicht jede Sexualpräferenz)
ausleben. Wird unter Sexualität ein leiblichemotionales und begriffliches Gespräch verstanden, dann beginnt dieses Gespräch mit
dem Zuhören: dem Zuhören dem eigenen
Leibe, den Neigungen und Gefühlen und den
leiblich sich äussernden Emotionen und Gefühlen meiner Partnerin bzw. meines Partners. Dieses Gespräch ist nur möglich in symmetrischen Machtbeziehungen. Darum ist
das Verbot einer Sexualhandlung mit Kindern, Jugendlichen und mit Menschen, die in
einem Abhängigkeitsverhältnis stehen, wie
es in unserer Gesetzgebung verankert ist,
ethisch richtig. Menschen mit Unterstützungsbedarf sind überwiegend gewohnt,
sich asymmetrischen Beziehungen unterzuordnen, weil sie in einem Betreuungsverhältnis leben. Sie müssen darin ermutigt werden,
auf ihren Leib und ihre Emotionen zu hören
und selbstverantwortlich Handlungen zuzustimmen oder abzulehnen. Sie müssen ebenfalls dahingehend unterstützt werden, die
leiblich-emotionalen Äusserungen anderer
Menschen wahrzunehmen, zu verstehen und
ernst zu nehmen und nicht nur auf Anweisungen hin zu handeln.
Sexualität, das Bedürfnis nach einer
erotischen Freundschaft, ist das Bedürfnis,
sich selbst sein zu dürfen in der Gemeinschaft mit einer anderen Person. Menschen
mit einer geistigen Behinderung können
sehr wohl solche Freundschaften schliessen
und aufrechterhalten. Sie müssen aber die
Gelegenheit erhalten, Fähigkeiten zu üben
wie symmetrische Freundschaften zu
schliessen und aufrechtzuerhalten, Nähe
und Distanz auszuhandeln, Zurückweisung
und Einsamkeit zu ertragen sowie Bedürfnisse und Ängste zu benennen.
«To be loved means to be recognized as
existing» (Thich Nhat Hanh, Interview
am 12.05.2013 ).
Literatur
Borst, A. (1963). Religiöse und geistige Bewegungen im Hochmittelalter. In G. Mann
& A. Nitschke (Hrsg.), Weltgeschichte
Band 5, Islam, Die Entstehung Europas
(S. 489–561). Berlin: Propyläen.
Bowlby, J. & Ainsworth, M. (2016). Frühe
Bindung und kindliche Entwicklung.
München: Reinhardt.
Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 25, 4 /2019
BEHINDERUNG UND SEXUALITÄT
Butler, J. (1991). Das Unbehagen der Ge-
textlog.de/freud-psychoanalyse-wesen-
schlechter. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
kultur.html [Zugriff am 16.02.2019].
Kern, E. (2014). Personenzentrierte Körper-
Finger, H. (2004). Die Macht der Frauen in der
Geschichte – die Macht der Geschichte
psychotherapie. München: Reinhardt.
über die Frauen. In H. Finger (Hrsg.), Die
Klee, E. (1987). Behindert. Über die Enteig-
Macht der Frauen (S. 9–20). Brühl: Droste.
nung von Körper und Bewusstsein. Ein
kritisches Handbuch. Frankfurt: Fischer.
Freud, S. (1920a). Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie. www.psychanalyse.lu/Freud/
Langner, A. (2011). Körper und Geschlecht. In
FreudDreiAbhandlungen.pdf [Zugriff am
M. Dederich, W. Jantzen & R. Walthes
16.02.2019].
(Hrsg.), Sinne, Körper und Bewegung
Freud, S. (1920b). Jenseits des Lustprinzips.
(S. 130–137). Stuttgart: Kohlhammer.
Loewit, K. (1997). Die Sprache der Sexualität.
Das Lustprinzip und seine Einschränkungen durch das Realitätsprinzip. www.
Frankfurt: Fischer.
textlog.de/freud-psychoanalyse-lustprin-
Menninghausen, W. (1999). Ekel. Theorie
zip-realitaetsprinzip.html [Zugriff am
und Geschichte einer starken Empfindung. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
16.02.2019].
Merleau-Ponty, M. (1966). Phänomenologie
Freud, S. (1925). Selbstdarstellung. [III. Fundamentale
Lehren
der
der Wahrnehmung. Berlin: Walter de
Psychoanalyse:
Infantile Sexualität, Ödipuskomplex, Libi-
Gruyter & Co.
Reich, W. (1969). Die Funktion des Orgas-
do]. www.textlog.de/freud-psychoanalyse-
mus. Köln: Kiepenheuer und Witsch.
fundamentale-lehren-libido-infantile.html#
Tissberger, M. (2013). Dark Continents und
[Zugriff am 16.02.2019].
das UnBehagen in der weissen Kultur.
Freud, S. (1930). Das Unbehagen in der Natur. [III.: Das Wesen der Kultur]. www.
Münster: Unrast.
Dr. Gisela Erdin
Dozentin Heilpädagogik
Alanus Hochschule für Kunst
und Gesellschaft
Institut für Waldorfpädagogik,
Inklusion und Interkulturalität
Zielstrasse 28
DE-68169 Mannheim
[email protected]
Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, Jg. 25, 4 /2019
19