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Reiter und ihre Pferdeknechte - ein neues Bleietikett aus NIDA

2013, Hessen Archäologie

Römischer Anhänger mit Inschrift aus Frankfurt a. M.-Heddernheim

2012 Jahrbuch für Archäologie und Paläontologie in Hessen Herausgegeben von hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen zusammengestellt von Egon Schallmayer In Kommission bei 3 während die Mauerzungen aus Ziegeln mit Stempeln der 1. Legion bestanden. Während zu Beginn der Produktion offenbar einfache und in der Regel einzeilige Stempel mit rechteckigem Feld (tabula), teils mit seitlichen Henkeln (tabula ansata), verwendet worden waren, wandelte sich dies mit der Zeit. Neben Änderungen in der Legionsbezeichnung erscheinen auch mehrzeilige Stempel mit Namen, dazu Rundstempel oder besonders bei der 22. Legion Formenstempel, z. B. in Gestalt einer Schuhsohle oder eines Delphins, in Buchstaben- oder Kreuzform sowie Abbildungen von Blüten, Halbmond, Hand mit Blitzbündel und vieles mehr. Auf der gesamten Fläche war kein weiterer Ofen vorhanden, es zeigte sich jedoch eine intensive und vielschichtige Nutzung des gesamten Geländes. Die Fläche wurde von zahlreichen schmalen Gräbchen durchzogen, die in einigen Fällen wasserdichten Becken als Abläufe dienten. Andere Gräbchen schnitten ihrerseits diese Wasserbecken im Rahmen einer jüngeren Nutzung (Abb. 2). Große Pfostengruben waren mit Ton ausgekleidet, teilweise sekundär verfüllt (Abb. 3) und dienten zur Aufnahme der dachtragenden Pfosten großer Trockenhallen, die im Grabungsareal über 15 m Länge verfolgt werden konnten. Keine der Hallen ist offenbar vollständig erfasst worden. Bemerkenswert erscheint der grundsätzliche Wandel in der Nutzung des Areals. Während etwa in einer frühen Phase eine Trockenhalle errichtet worden war, wurde anschließend ein wasserdich- tes Becken errichtet, danach wieder eine von der älteren abweichend orientierte Trockenhalle. Diese Abfolgen und Strukturveränderungen können zum gegenwärtigen Stand der Bearbeitung noch nicht detailliert dargelegt werden, es bieten sich aber im Rahmen einer weiteren Untersuchung spannende Einblicke in die Organisation der Militärziegelei. LITERATUR M. Dohrn-Ihmig, Ausgrabung im römischen Ziegeleibezirk von Nied. Mit einem Beitrag über die Ziegelstempel von Rolf Kubon. In: Festschrift für G. Smolla I. Materialien zur Vor- und Frühgeschichte von Hessen 8 (Wiesbaden 1999) 135 – 174. – A. Hampel, Römischer Ziegelbrennofen am „Schwedenpfad“ Nr. 8. In: Archäologie in Frankfurt am Main 1987 bis 1991. Beiträge zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main 7 (Frankfurt a. M. 1992) 176. – Dies., Funde der römischen Ziegelei in der der Holzlachstraße 5. In: Archäologie in Frankfurt am Main 1992 bis 1996. Beiträge zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main 9 (Frankfurt a. M. 1997) 162 – 166. – Dies., Die römische Militärziegelei am Niddaufer. In: Archäologie in Frankfurt am Main 1997 bis 2001. Beiträge zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main 12 (Frankfurt a. M. 2002) 168 – 171. – G. Vetter, Die römischen Ziegelfunde aus FFM.-Höchst/Nied und Umgegend. Höchster Geschichtshefte 22/23, 1973 = Sonderheft: Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte (Frankfurt [Main]-Höchst 1974). – Ders., Die römischen Ziegelfunde aus FFM.-Höchst/Nied und Umgegend, T. 2. Höchster Geschichtshefte 40/41, 1983 = Sonderheft: Beiträge zur Vor- und Frühgeschichte (Frankfurt [Main]-Höchst 1983). – G. Wolff, Die römischen Ziegeleien von Nied bei Höchst a. M. und ihre Stempel. Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst 3. F., 4. Bd. (Frankfurt a. M. 1893) 212 ff. Römischer Anhänger mit Inschrift aus Frankfurt a. M.-Heddernheim _______________________ Reiter und ihre Pferdeknechte – ein neues Bleietikett aus NIDA Andrea Hampel, Markus Scholz Die umfassenden Zerstörungen durch großflächige Überbauung im 20. Jahrhundert haben von der „Römerstadt“ NIDA, dem einstigen städtischen Zentrum der Stammesgemeinde der Taunenses, in den heutigen Frankfurter Gemarkungen von Heddernheim und Praunheim gelegen, nicht viel übrig gelassen. Umso wichtiger ist es, die wenigen noch unzerstörten Areale für die Nachwelt zu bewahren oder – wo dies nicht möglich ist – sie mit der gebührenden Gründlichkeit zu erforschen. So führt ein gültiger Bebauungsplan seit 1990 zu Ausgrabungen unter der örtlichen Leitung von Hans-Jürgen Semmler, Grabungstechniker am Denkmalamt Frankfurt a. M., der in zwei größeren 118 zusammenhängenden Arealen insgesamt 760 Einzelbefunde dokumentieren konnte. Während einzelne Befunde und Fundgattungen bearbeitet wurden und werden, harrt die Mehrzahl der Fundkomplexe ihrer Untersuchung. Vorab soll hier als herausragender Einzelfund ein nur wenige Zentimeter (max. 3,9 x 1,8 cm) großes Bleietikett vorgestellt werden, das exemplarisch vor Augen führt, dass auch unscheinbar anmutende Objekte historisch interessante Informationen überliefern können. Der kleine Metallanhänger wurde aus einer Kloake/Zisterne (St. 737) geborgen, die erst in einer Tiefe von 1,50 m unter der römischen Oberfläche erkennbar war. Der 2 x 1,70 m messende Befund 1 Frankfurt a. M.-Heddernheim. Bleietikett aus NIDA – Vorder- und Rückseite (Foto: A. Steinruck, Denkmalamt der Stadt Frankfurt a. M.). 2 Frankfurt a. M.-Heddernheim. Alle Beschriftungsphasen des Bleietiketts aus NIDA, (A) Vorder- und (B) Rückseite (Zeichnung: M. Scholz, RGZM). war scharf rechteckig begrenzt. Die geraden Profilwände mündeten in 2,80 m Tiefe in einen geraden Boden. Einbauten waren nicht erkennbar; die Füllung enthielt zahlreiche Scherben, Tierknochen und Hornzapfen, Holzkohle und Brandlehm. Der Befund überlagerte die nördlich anschließende Grube St. 729 und wurde seinerseits von der Kloake/Zisterne St. 755 im westlichen Abschnitt geschnitten und überlagert. Das Fundmaterial kann allgemein in das 2./3. Jahrhundert n. Chr. datiert werden. Bei dem unregelmäßig ausgeschnittenen Bleiblech handelt es sich um ein Warenetikett, in das man je nach Zweck Händlerinformationen, Warenbeschreibungen oder Kundennamen einzuritzen pflegte. Manche dieser Anhängerchen, die üblicherweise mit einem Faden am bezeichneten Objekt befestigt wurden, dienten auch schlicht dem Besitzer als Namensschildchen. Nahe dem Schmalrand befindet sich ein wohl nachträglich gebohrtes Befestigungsloch; daneben erkennt man den halbrunden Ausbruch eines älteren. Sowohl die Vorder- als auch die Rückseite wurde je viermal von unterschiedlichen Händen beschriftet, was die Entzifferung der auf den ersten Blick chaotisch übereinander liegenden Schriftzeichen erschwert (Abb. 1 – 2). Die letzten beiden Schreiber verzichteten darauf, die jeweils älteren Inschriften zu tilgen. Nur die erste Inschrift wurde flach gehämmert, sodass von ihr lediglich spärliche Reste übrigblieben. Da die Informationen auf den Bleietiketten normalerweise nur relativ kurze Zeit aktuell waren, konnte man sich das Glätten des Täfelchens durchaus sparen, denn frisch eingeritzte Schriftzüge traten eine Zeit lang durch metallischen Glanz hervor, bis auch ihre Ritzfurchen nachoxidierten und verblassten. Um das Gewirr der einander kreuzenden Ritzlinien zu entflechten, ist es nötig, die Reihenfolge der Überschneidungen unter dem Mikroskop zu bestimmen. Zugleich gilt es, anhand der Linienführung (Duktus) Charakteristika der einzelnen Handschriften voneinander zu unterscheiden. Da beide Seiten die gleiche Anzahl aufeinanderfolgender Inschriften aufweisen, liegt die Vermu- tung nahe, dass jeder Inschrift auf der Vorderseite eine Notiz auf der Rückseite zuzuordnen ist. Beschriftungsphase 1 (älteste Inschrift): Vorderseite (Abb. 3A) SI[---], SII[---] oder SV[---] [---]VI S(emis). Das abschließende S weist einen doppelten oberen Ansatz auf und ist zweimal in der Mitte durchgestrichen. Dies ist das Zeichen für ein Halbmaß, also „6½“. Die spärlichen Textreste sind nicht rekonstruierbar. Rückseite (Abb. 3B) [---] [---]IOS LA[3-5] *[II?]S Das sternartige Zeichen steht für die Silbermünze denarius. Das folgende S dürfte wiederum s(emis) bedeuten, sodass ein Preis von 2 (?) ½ Denaren für einen unbekannten Gegenstand oder eine Dienstleistung berechnet wurde. Die übrigen Textreste bleiben kryptisch. 3 Frankfurt a. M.-Heddernheim. Bleietikett aus NIDA, Beschriftungsphase 1, (A) Vorderund (B) Rückseite (Zeichnung: M. Scholz, RGZM). 119 Pferdeknecht Suranus“ weist darauf hin, dass zwei Personen sich den Besitz des markierten Gegenstandes (palla) teilten oder – eher – diesen gleichermaßen (für ihren Dienstherrn) in Empfang nehmen durften. Suranus ist eine Ableitung aus dem Namen Surus, der ganz unterschiedliche Ursprünge aufweist. Er kann „Syrer“ bedeuten oder auch keltischer Herkunft sein (siehe Scholz, Graffiti NIDA Nr. 307). Die Ableitung Suranus ist nur wenige Male bezeugt, z. B. Corpus Inscriptorum Latinorum XIII 8524 (Dormagen, Suran-) oder L‘Année épigraphique 1977, 265b (Ravenna, Suranius Iustus). Es sieht so aus, als sei der Graveur beim Einritzen das R verrutscht, was bei einer so kleinen Schreibfläche leicht passieren kann. 4 Frankfurt a. M.-Heddernheim. Bleietikett aus NIDA, Beschriftungsphase 2, (A) Vorderund (B) Rückseite (Zeichnung: M. Scholz, RGZM). Beschriftungsphase 3: Beschriftungsphase 2: Vorderseite (Abb. 4A) VICT?O?R?[---] PAII oder PALL BIIRVS In der ersten Zeile könnte eine deklinierte Form des Namens Victor oder Victorinus gestanden haben. Die ersten drei Buchstaben der zweiten Zeilen lassen sich zu pall(a) „Gewand, Mantel“ ergänzen. Textilbezeichnungen kommen auf Bleietiketten häufig vor und weisen so auf die markierten Objekte hin. Berus könnte ein Name germanischen Ursprungs sein, vgl. L‘Année épigraphique 1902, 63 – 64 (Heidelberg, Respectus Beri filius bzw. Pacus Berui filius). Es ist aber auch denkbar, dass es sich um einen verkürzten Rufnamen handelt, z. B. für Tiberius. Rückseite (Abb. 4B) T FABII CALO IIT SVRANVS CA Calo bezeichnet einen Pferdeknecht bei der römischen Reiterei. Es ist zunächst unklar, ob T(iti) Fabii calo, also „Pferdeknecht des Titus Fabius“, gemeint war oder t(urma) Fabii calo, also „Pferdeknecht aus der Schwadron des Fabius“. Der Wortlaut der zweiten Zeile et Suranus ca(lo) „und 5 Frankfurt a. M.-Heddernheim. Bleietikett aus NIDA, Beschriftungsphase 3, (A) Vorderund (B) Rückseite (Zeichnung: M. Scholz, RGZM). 120 Vorderseite (Abb. 5A) T VIIRI FIIRATI Das T am Anfang kann wiederum zum Praenomen T(itus) oder – wahrscheinlicher (siehe Phase 2) – zu t(urma) aufgelöst werden. Daraus ergäbe sich die klassische Besitzerinschrift eines Reitersoldaten: „(Besitz) des (Reiters) Fer(r)atus aus der Schwadron des (Offiziers) Verus“. Ferratus heißt „eisern“ – ein geradezu verpflichtender Name für einen Soldaten. Charakteristisch für die Handschrift sind die Form des R und des mit zwei unterschiedlich hohen Hasten nach links geneigten II = E. Rückseite (Abb. 5B) TRVIS Abkürzung eines Namens? Beschriftungsphase 4: Vorderseite (Abb. 6A) TV CAMVLIA IVLII RIIATI „Besitz des Soldaten Iulius Reatus/Reati aus der tu(rma) des Camulia(nus)“. Da die Endung -ia kein Genitiv ist, muss der Name des Offiziers (decurio) abgekürzt sein. Es fehlt also mindestens ein -e, also -iae, doch ist Camulia bisher nicht als Männername belegt. Daher ist als Endung -ianus zu erwägen. Der zugrundeliegende Name Camulus und die von diesem abgeleiteten Formen sind keltischen Ursprungs. Der Genitiv Iulii Reati ist schwieriger zu beurteilen, weil Iulius sowohl ein Familien- als auch ein Rufname sein kann. Im ersten Fall hieße der Mann Iulius Reatus. Der zweiteilige Name mit dem kaiserlichen Gentiliz Iulius spräche für einen römischen Bürger. Solche dienten zwar normalerweise nicht in den Hilfstruppen, doch gab es bei der gut bezahlten und hoch angesehenen Kavallerie diesbezüglich Ausnahmen. Falls Reatus auf die Stadt Reate bei Rom und damit auf die Herkunft des Reiters hinweist (vgl. Scholz, Nr. 267 Reatinus), wäre dies ein weiteres Indiz für den Bürgerstatus. Alternativ ist aber auch die übliche Namensform peregriner Provinzbewoh- ner möglich, nämlich Iulius Reati „Iulius (Sohn des) Reatus“. Da Iulius auch ein häufiger Rufname war, könnte es nötig gewesen sein, mehrere Iulii in der Einheit anhand ihrer Vatersnamen zu unterscheiden. 6 Frankfurt a. M.-Heddernheim. Bleietikett aus NIDA, Beschriftungsphase 4, (A) Vorderund (B) Rückseite (Zeichnung: M. Scholz, RGZM). Rückseite (Abb. 6B) MAT Vermutlich Abkürzung eines Namens, z. B. Mat(ernus), Mat(urus) o. ä. Weniger wahrscheinlich sind bürgerliche tria nomina M(arcus) A(…) T(…). Aus den Inschriftphasen 2 – 4 geht hervor, dass die Adressaten bzw. Besitzer der markierten Gegenstände – wohl Kleidungsstücke – in den Reihen einer Kavallerieeinheit zu suchen sind. Die Datierung der Beifunde (siehe oben) spricht eher dagegen, dass die Inschriften aus der Epoche stammen, als in NIDA noch das Reiterkastell bestand (ungefähr 70 – 100/110 n. Chr.), sofern das Etikett nicht als Altstück an seine spätere Fundstelle gelangt war. Andererseits blieb NIDA als zivile Regionalmetropole auch nach der Verlegung der Truppen an den Limes (ab etwa 100/110 n. Chr.) ein von Soldaten stark frequentierter Ort, was zahlreiche Inschriften und Funde belegen. Soldaten aus den Garnisonen am Limes könnten ortsansässigen Händlern oder Handwerkern Aufträge erteilt haben, z. B. Schneidern, Wäschern oder Färbern. Ein vorstellbares Szenario ist, dass die Reiter einen Kameraden oder – in mindestens einem Falle – ihre Pferdeknechte (calones) schickten, um die bearbeitete Ware wieder abzuholen. Um die Abholer als berechtigte Empfänger der (Fremd-)Ware auszuweisen, scheint man von vornherein ihre Namen (ausführlich oder abgekürzt) auf der Rückseite des Etiketts vermerkt zu haben. Die nach gleichem Muster mehrfach durchgeführte Beschriftung von Vorder- und Rückseite belegt die Wiederholung eines derartigen Vorgangs. Lediglich am Anfang hatte das Etikett noch eine andere Funktion als Preisschild (Phase 1). Falls sich zumindest die letzten drei Inschriftphasen auf ein und dieselbe Einheit beziehen sollten, fällt die sprachliche Heterogenität der germanischen, keltischen und lateinischen Namen auf. Dies ist typisch für die alae (Reiterregimenter), denn bei der Rekrutierung von Kavalleristen kam es besonders auf deren Eignung an, sodass mit einer geografisch gemischten Herkunft der Soldaten durchaus zu rechnen ist. LITERATUR A. Hampel, Erneute Erweiterung des integrativen Kinderhortes „Cantate Domino“. In: Archäologie in Frankfurt am Main 1997 bis 2001. Beiträge zum Denkmalschutz in Frankfurt 12 (Frankfurt a. M. 2002) 49 – 92. – P. Henrich, Bleiplomben und Warenetiketten als Quellen zur Wirtschaftsgeschichte im vicus von Bonn. Archäologie im Rheinland 2008 (2009) 101 – 103. – I. Huld-Zetsche, NIDA – Eine römische Stadt in Frankfurt am Main. Schriften des Limesmusuems Aalen 48 (Stuttgart 1994). – M. Scholz, Graffiti auf römischen Tongefässen aus NIDA-Heddernheim. Schriften des Frankfurter Museums für Vor- und Frühgeschichte 16 (Frankfurt a. M. 1999). Main-Kinzig-Kreis: neue Untersuchungen am östlichen Wetteraulimes (ORL Strecke 5) __________ Limesgraben und Doppelpalisade bei NeubergRavolzhausen Lineare Bauprojekte durch die historische Kulturlandschaft führen zu zahlreichen Aufschlüssen archäologischer Denkmäler, aber auch gleichzeitig zu deren Verlust. Aufgrund ihrer Linearität besteht oftmals nur wenig Spielraum im Hinblick auf Umplanungen, um das Denkmal zu schützen oder den Verlust zu minimieren. Dies kann auch hochrangi- ge Denkmäler wie das Welterbe Limes treffen, das gerade im Fall der Wetterau eine unter ständigem Planungsdruck stehende Landschaft durchzieht. Somit war es unvermeidlich, dass der Neubau der Umgehungsstraße um den Erlenseeer Stadtteil Langendiebach den dortigen Limesabschnitt tangieren würde. Auch gab es anscheinend im Planungspro121 Sascha Piffko, Thomas Becker