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Ein brutales architektonisches Erbe

2019, Impulse für den Donauraum

Brutalismus im Donauraum: Bei der Suche nach einer gemeinsamen kulturellen Identität im Donauraum gibt es sicherlich viele Ansatzpunkte. Literatur, Musik, Sprachen, gemeinsame Geschichte etc. können Grundlagen liefern. Gleichzeitig ist der Donauraum in seiner Vielfalt meist eben nicht durch klar erkennbare Ähnlichkeiten zu identifizieren. Man könnte jedoch mit einer visuellen Gemeinsamkeit der Region beginnen: Das allgemeine Erscheinungsbild der Städte für Einwohner und Reisende bzw. die Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Baubestand. Natürlich sind Städte wie Ulm, Regensburg, Wien, Budapest, Novi Sad, Belgrad, Vidin, Ruse, Tulcea usw. sehr unterschiedlich und haben jeweils verschiedene historisch-architektonische Einflüsse erlebt. So hat beispielsweise die Habsburger-Monarchie in vielen Donaustädten ihre Spuren hinterlassen. Aber es gibt auch Einflüsse der osmanischen Zeit und vieler anderer Stile, die in den verschiedenen Ländern und Regionen entwickelt oder übernommen wurden. Auf der Reise durch den Donauraum gibt es allerdings einen Stil, der den Raum anders prägt

Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe Paul F. Langer, M.Sc. ist Doktorand an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer. Zudem arbeitet er an verschiedenen Projekten der Europäischen Donau-Akademie und ist Mitbegründer der Danube School-Reihe. [email protected] Brutalismus im Donauraum Bei der Suche nach einer A gibt es sicherlich viele Ansatzpunkte. Literatur, Musik, Sprachen, gemeinsame Geschichte etc. können Grundlagen liefern. Gleichzeitig ist der Donauraum in seiner Vielfalt meist eben nicht durch klar erkennbare Ähnlichkeiten zu identifizieren. Man könnte jedoch mit einer visuellen Gemeinsamkeit der Region beginnen: Das allgemeine Erscheinungsbild der Städte für Einwohner und Reisende bzw. die Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Baubestand. Natürlich sind Städte wie Ulm, Regensburg, Wien, Budapest, Novi Sad, Belgrad, Vidin, Ruse, Tulcea usw. sehr unterschiedlich und haben jeweils verschiedene historisch-architektonische Einflüsse erlebt. So hat beispielsweise die Habsburger-Monarchie in vielen Donaustädten ihre Spuren hinterlassen. Aber es gibt auch Einflüsse der osmanischen Zeit und vieler anderer Stile, die in den verschiedenen Ländern und Regionen entwickelt oder übernommen wurden. Auf der Reise durch den Donauraum gibt es allerdings einen Stil, der den Raum anders prägt: Ein 170 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe Baustil, der mit vielen Konventionen brach und oft mit der populären ästhetischen Wahrnehmung kollidierte: der Brutalismus (siehe Bild 1: Richters "Rakete", Mehrfamilienhäuser in Zagreb). Bild 1 Credit: By Suradnik13 (Own work) [CC BY-SA 4.0-3.0-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0-3.0-2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons Stadtführer in Südosteuropa sind meist zögerlich, wenn es darum geht, Bereiche mit brutalistischen Gebäuden zu präsentieren. Plattenbauten oder die zahlreichen Bauwerke, die die sozialistische Vergangenheit repräsentieren, werden so gut es geht gemieden. Es wird deutlich, dass eine Gemeinsamkeit, die die Menschen im Donauraum teilen, ihre Abneigung gegen diese Betonmonster ist ( Concrete M : Ijeh 2015, S. 10). Tatsächlich sind es nicht nur Menschen im Donauraum, die diese Strukturen ablehnen. Ein Großteil der Architektur der 1960er Jahre wird von Menschen aus aller Welt immer noch mit drastischer Negativität betrachtet (ebd.). So bezeichnete der konservative britische Kolumnist 171 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe Anthony Daniels 2009 in einem Artikel im City Journal die Gebäude als Artefakte europäischer spiritueller, intellektueller und moralischer Deformität, die kaltherzig, unmenschlich und abscheulich sind (Dalrymple 2009). "You have to give this much to the Luftwaffe" sagte Prinz Charles unter Bezugnahme auf die vielen britischen brutalistischen Gebäude. Offensichtlich wird in vielen Donauländern hinter dem Eisernen Vorhang, die früher starre autoritäre Regime hatten, nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild, sondern auch die politische Symbolik dieser Betonblöcke abgelehnt. Infolgedessen wurden auch viele Gebäude abgerissen oder gingen zumindest in den Ruin, wie beispielsweise das beindruckende Denkmal der Bulgarischen Kommunistischen Partei, das bis heute existiert, sich allerdings in einem jämmerlichen Zustand befindet (Bild 2). Bild 2: Buzludzha Monument in Bulgaria, Credit: By Mark Ahsmann (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons 172 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe In den letzten Jahren scheint sich jedoch in manchen Teilen der Gesellschaft ein Wandel der Wahrnehmung von Architektur zu vollziehen: Ein erstes Zeichen ist beispielsweise das Phänomen, dass immer mehr Cafés und Einzelhändler bewusst ihre Betonwände sichtbar machen, ihre Versorgungsleitungen frei legen und verborgene Baustoffe wie Stahl, Ziegel und Kabelkanäle zeigen. Dies geht einher mit einem zunehmenden öffentlichen Interesse und einer steigenden Bewunderung von Industriearchitektur. Ermutigt durch den Erfolg der heute 48.000 mitgliederstarken Facebook-Gruppe "Brutalism Appreciation Society" werden in Münster und Düsseldorf Ausstellungen zum Thema Brutalismus veranstaltet (moderneREGIONAL 2017). Auch die Initiative #SOSBrutalismus zielt darauf ab, "unsere geliebten Betonmonster" vor dem Abriss zu retten. #SOSBrutalismus als Initiative des Deutschen Architekturmuseums (DAM) und der Wüstenrot Stiftung initiiert zudem Ausstellungen zum Thema Brutalismus. Diese Wertschätzung wäre vor zehn Jahren "undenkbar" gewesen (Ijeh 2015, S. 10). Um eine solche Erweckung zu verstehen, sollte man sich die Gedanken hinter diesem harten Baustil ansehen. Im Jahr 1953 prägte die britische Architektin Alison Smithson den Begriff Brutalismus und leitet ihn aus Le Corbusiers Idee von "béton brut" (deutsch: rauer beton) ab, der sich auf einen Stil bezieht und der mutig das Material (meist Beton) des Gebäudes offenlegt. Reyner Banham folgte dieser Idee 1955 mit seinem Essay "The New Brutalism" in der Zeitschrift Architectural Review und definierte ihn mit Hinweis auf drei wesentliche Kriterien (Banham 1955): 1. Formale Lesbarkeit des Grundrisses 2. Klare Darstellung der Konstruktion 3. Wertschätzung, Offenlegung und Präsentation der verwendeten Materialien 173 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe Bild 3: Genex Tower, Belgrade, Serbia by Mihajlo Mitrovic, 1980 -SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons 174 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe Neben der Liste der grundlegenden Merkmale der brutalistischen Stile war Banham deutlich in dem was er beabsichtigte. Er vertrat eine Haltung der Kompromisslosigkeit und des Radikalismus: "[...] was den Neuen Brutalismus auszeichnet [...] ist gerade seine Brutalität, seine je-m'enfoutisme [seine 'I don't care'-Haltung], seine blutige Einstellung" (Banham 1955). Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, gibt es einige architektonische Ansätze, die als Vorläufer des Brutalismus angesehen werden können. Im Jahr 1920 entstand eine neue Architektur, die heute "klassische Moderne" genannt wird. Merkmale waren: - Der Verzicht auf den Historismus und seine spielerischen Formen Kubische oder zylindrische Formen und Flachdächer Reduktion auf das Wesentliche und Verzicht auf Ornamente Eine Tendenz zum weißen oder cremefarbenen Putz Die Verwendung neuer Materialien wie Spannbeton, Stahl und Glas. Der Brutalismus unterschied sich im Vergleich zu früheren modernen Architekturen, allerdings in manchen Bereichen grundlegend von früheren Ansätzen und insbesondere von den klaren Entwürfen der Bauhausschule: Beim Brutalismus ging es nicht so sehr um perfekte und einfache Formen, sondern um die kompromisslose "Präsentation der Konstruktion" und ihres Materials. Mit anderen Worten, auch wenn es nicht notwendigerweise schön aussieht - Brutalismus soll radikal und ehrlich sein. Viele der sozialistischen Blöcke sind in der Tat nicht als brutalistische Entwürfe angelegt. Sie könnten teilweise der konstruktivistisch- sozialistischen Architektur zugeordnet werden, ein Stil, der in den 20er Jahren in der Sowjetunion florierte. Ziel war es, mit Hilfe modernster Technologien und Techniken die Einheit, Stärke und das Wohlergehen der 175 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe kommunistischen Gesellschaft zu fördern. Die sehr klassischen bahnbrechenden Projekte kamen in den 30er Jahren jedoch aus der Mode. Anschließend wurde in vielen Bauprojekten der Länder im Ostblock meist ohne klaren Rückgriff auf einen spezifischen Architekturstil insbesondere auf Symbolik von Stärke und Überlegenheit geachtet. Die brutalistische Architekturphilosophie wird dabei oft mit der utopischen Ideologie kommunistischer Regime in Verbindung gebracht. Darüber hinaus ist der Brutalismus selbst mit seiner kompromisslosen Betonung von Funktionalität und Institutionalismus untrennbar mit einer sozialistischen politischen Ideologie verbunden, weshalb er bei den Regierungen hinter dem ehemaligen Eisernen Vorhang so beliebt war (Ijeh 2015, S. 11). Tatsächlich waren auch die europäischen Architekten und Vordenker des Brutalismus, insbesondere die Briten Alison und Peter Smithson, in den 60er Jahren große Anhänger von kommunistischen Idealen. Mit der politischen Entwicklung in den europäischen sozialistischen Ländern sank jedoch die Unterstützung der westlichen Intellektuellen für die autokratischen Regime im Osten und somit auch für deren Bauten. Unabhängig davon, war die große Zeit der sozialistisch-brutalistischen Bauprojekte in den 60 Jahren gerade erst am Anfang. Von Mitte der 1960er bis Ende der 1980er Jahre (insbesondere in Bulgarien, der ehemaligen Tschechoslowakei, der DDR, der UdSSR und in Jugoslawien) der Brutalismus auch von den neuen Regierungen als unmenschlich, kalt und einfach nur hässlich abgetan und mit dem damaligen Bauideal klar gebrochen. Die schlechten Erinnerungen an brutalistische Gemeinschafts- strukturen sowie die politische Symbolik führten dazu, dass sie oft still und ohne viel Protest abgerissen wurden, um so Platz für eher traditionell orientierte Gebäude zu schaffen. Trotzdem sind viele der Beton-Bauten wie die massive Donaubrücke in Bratislava nach wie vor vorhanden und prägen die Donaustädte in ihrer Erscheinung. 176 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe Bild 4: Evening shot of Nový Most (New Bridge) at the Danube in Bratislava, Credit: Alberto Fernandez Fernandez [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons 177 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe Ausblick und persönliche Einschätzung Während die meisten Menschen den Brutalismus immer noch aus ästhetischen Gründen ablehnen, erlebt er, wie eingangs erwähnt, in manchen Kreisen - insbesondere, wenn Abrisspläne bekannt werden - eine neue Welle der Unterstützung (Ijeh 2015). Meist geht es dabei nicht unbedingt um das Bewahren einer zugeschriebenen Schönheit. Es geht oftmals darum Gebäude zu schützen, die einst als fortschrittlich, innovativ und optimistisch galten und grundsätzlich für eine Epoche stehen (Steven 2016, S. 90). Stilrichtungen ändern sich, folgen ästhetischen Trends und neuen Technologien. Oft halten sie nur wenige Jahre und werden anschließend völlig überholt (Ijeh 2015). So ist die Argumentation einiger Befürworter der brutalistischen Bauwerke unabhängig vom Objekt selbst: Baudenkmäler, die Teil der Menschheitsgeschichte repräsentieren, sollen erhalten werden, um die damit verbundene Geschichte nicht zu vergessen. In diesem Kontext sind auch die Anstrengungen des Deutschen Architekturmuseums zu sehen, die mit ihren aktuellen Veranstaltungen vor der potenziellen Zerstörung von Symbolen der Architekturgeschichte warnen (Deutsches Architekturmuseum 2016). Neben der Begründung zur Bewahrung von kulturellem Erbe, könnte es aber auch weitere und interessantere Gründe geben, die die Wiederbelebung dieses radikalen Baustils erklären. Es stellt sich heute manch einer die Frage, ob es nicht zu einfach ist, den Brutalismus als unmenschlich abzutun (Ijeh 2015, S. 11). Man könnte vermuten, dass die Kernidee von Banham und anderen Vertretern des Brutalismus - der Versuch der radikalen Offenheit - etwas ist, wonach Menschen sich heute sehnen. Einer der besten Indikatoren, um die populäre Wahrnehmung von Ästhetik zu verstehen, ist ein Blick in die globalen Medien - Fakenews in 178 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe der Politik, aufgehübschte Bilder in sozialen Medien und operierte Körper bei Prominenten. Die brutalistische Idee der radikalen Offenlegung dessen, woraus Gebäude bestehen, kann als Gegenkonzept zu diesen Manipulationen und Verdeckung betrachtet werden: Man sieht, was es ist, offen und ehrlich ohne das geltende Schönheitsideal zu entsprechen. Vor diesem Hintergrund wäre es begrüßenswert, wenn wir unser architektonisches Erbe anerkennen würden viele der beschriebenen Gebäude sind brutal hart. Viele sind sicherlich nicht mit konventionellen Ästhetikideen in Einklang zu bringen. Man könnte sie aber auf zwei Weisen zu schätzen beginnen: 1. Sie sind Symbole einer Zeit, die die Region mit allen Schwierigkeiten geprägt hat. Sie zu erhalten sind Teil einer ehrlichen Erinnerungskultur. 2. Sie sind Symbole der Ehrlichkeit. Die Tatsache, dass sie den Stein, aus dem sie gebaut sind; die Kabel, die Strom und Internet bringen; die Rohre, die Wasser und Wärme bringen, nicht verstecken, ist ein Zeichen von radikaler Transparenz. Tatsächlich können diese zwei Ansätze auch in weiteren Dimensionen der gesellschaftlichen Auseinandersetzung relevant sein. In Zeiten eines wiederaufkommenden Nationalismus ist es wichtig, einen ehrlichen Blick auf die Vergangenheit zu haben. Diesem Gedanken folgend, könnte das Abreißen weniger schöner Gebäude auch dem Versuch einer Geschichtsverkittung gleichkommen. Genau dies lässt sich bei so manchen Ansätzen nationalistischer Politiker und Kommentatoren erkennen: Eine Vereinfachung und Glorifizierung der eigenen Nation unter Ausblendung der vielen dunklen Teile der eigenen Vergangenheit. Darüber hinaus ist unser Alltag geprägt von Kitsch: Eine Welle aus plumpen, trivialen, teilweise sentimental anmutenden Inhalten überschwemmt unsere Gesellschaft insbesondere in den Sozialen Medien. 179 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe Bilder- und Videokommunikation ist meist unkonkret und zielt auf die emotional affektiven unterbewussten Reaktionen. Auch die politische Debatte wird oft von Bewegungen angestachelt, die vermeintlich einfache Antworten auf komplexe Herausforderungen verbreiten und damit genauso unwahr sind, wie Selfies, die mit Fotofiltern eine irreale Welt darstellen. In diesem Kontext kann der Brutalismus mit seiner radikalen Ehrlichkeit als Gegenkonzept gefeiert werden. Ideale wie Lesbarkeit einer komplexen Baustruktur und Wertschätzung und Offenlegung von Baustoffen stehen im Widerspruch zu Kitsch und Verschleierung. Es wäre begrüßenswert, wenn diese Ehrlichkeit und Anerkennung einer komplexen und nicht immer schönen Wirklichkeit sich auch in anderen Bereichen unserer Gesellschaft durchsetzen würde. Neben dem grundsätzlichen Aufruf einer Neubewertung des architektonischen Erbes in der Donauregion lassen sich auch sehr praktisch einige Handlungsaufforderungen ableiten: Tourismusverbände und Regionalmarketing-Akteure sollten ehrlich mit dem wahren Erscheinungsbild der Städte umgehen. Die gehypte Stadt Berlin wird ja auch nicht für seine romantische Bausubstanz wie Florenz oder Paris gefeiert. Berlin gilt als ein ehrlicher Ort mit vielen interessanten, aber meist nicht wirklich schönen Plätzen. Davon lässt sich lernen: Es muss nicht nur um die Präsentation der schönen Seiten einer Stadt gehen. Es geht darum ein authentisches Bild einer interessanten Stadt zu zeigen. Somit ist die Zerstörung oder Ausblendung der sozialistischen Vergangenheit weder eine ehrliche noch sinnvolle Strategie für den Tourismus. Ein solches Ausblenden oder gar Ausschneiden eines Teils der Stadt repräsentiert auch eine Art Minderwertigkeitsgefühl, welches weder angebracht noch gut ist für eine Gesellschaft. Stadtverwaltungen im gesamten Donauraum, auch an der oberen Donau, neigen allerdings dazu, Städte mit Kitsch zu verblenden und damit ihren wahren Charakter zu verschleiern. Dagegen 180 Paul F. Langer: Ein brutales architektonisches Erbe steht die brutale Offenheit der vermeidlich hässlichen Gebäude. Sie sind etwas Bewahrenswertes, was vor dem Hintegrund einer kritischen Auseinandersetzung mit der histoischen Bedeutung, durchaus mit Selbstvertrauen gezeigt werden kann. Die Donaustädte sollten diesen Gebäuden den Respekt zollen, den sie verdienen. Denn auch wenn sie nicht ausschließlich in dieser Region zuhause sind, so definieren sie tatsächlich viele Donaustädte in ihrem Erscheinungsbild. Meiner Meinung nach wäre es großartig, wenn man sie in Kontroversität bewahrt und damit zu Denkmälern der Wirklichkeit und Ehrlichkeit erklärt. Die Hoffnung liegt dabei auch darin, dass sich diese Symbolik auf unseren Alltag und politischen Diskurs auswirkt. 181 Literatur Baleful Influence. In City Journal 19 (4). Deutsches Architekturmuseum (2016): #SOSBrutalism. Edited by Deutsches Architekturmuseum und Wüstenrot-Stiftung. Available online at http://www.sosbrutalism.org/cms/15802395, checked on 1/25/2017. Ijeh, Ike (2015): Is Brutalism the New Victoriana? In Building Design, pp. 10 11. Kaufman, Mervyn D. (1969): Father of skyscrapers: a biography of Louis Sullivan: Little, Brown. In-Between. The Mediatory Architectures of Socialist Yugoslavia. 1st ed. Berlin: Jovis. moderneREGIONAL (2017): BrUtalism Appreciation Society. 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