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2012, Halb-Asien und Frankreich
https://doi.org/10.5281/zenodo.10991710…
13 pages
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Metzler Handbuch Sound herausgegeben von Daniel Morat und Hansjakob Ziemer , 2018
Letzte Version vor der Publikation
Das Interesse an der Rolle, die das eigene Land in der Zeit des Kolonialismus gespielt hat, hängt in hohem Mass davon ab, ob es überhaupt ein Bewusstsein dafür gibt, dass das Land am Kolonialismus beteiligt war. In klassischen Kolonialländern wie Frankreich war und ist dieses Bewusstsein gegeben. Darum gab es bereits in der Kolonialzeit selber kritische Begleitstimmen 1 und darum gab es auch nachträglich eine Debatte darüber, ob der französische Kolonialismus neben den offensichtlich negativen auch positive Folgen gezeitigt habe, die man würdigen sollte. 2
Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz Beihefte
Die ethnographische Sammlung Theodor Bumillers Ethnologische Sammlungen sind seit dem 19. Jahrhundert mit der Idee angelegt worden, in den imperialen Metropolen von den meist kolonisierten, außereuropäischen »Anderen« zu erzählen. Über die Perspektivierung der Sammler:innen, der Sammelumstände und des Weges der Objekte nach Europa, beziehungsweise innerhalb Europas, sowie über ihre Einordnung in museale, universitäre wie auch private Zusammenhänge ermöglichen diese Sammlungen einen selbstreflexiven Blick, sowohl auf europäische Wissensproduktion als auch auf die Inszenierungsstrategien der am Handlungszusammenhang »Sammlung« beteiligten Akteur:innen. Ethnographisches Sammeln erfolgte dabei keineswegs immer intentional im Sinne eines Erwerbs von Dingen aufgrund einer ihnen zugeschriebenen Aussagekraft im Kontext europäischer Museen oder Wissenschaften. Vielmehr sammelten Privatpersonen in unterschiedlichsten Kontexten und zu unterschiedlichsten Zwecken, ehe die von ihnen zusammengetragenen Dinge wissenschaftlich oder museal zu »Ethnographica«1 wurden. Dies gilt auch für die ethnographische Sammlung, die Theodor Bumiller vor allem in den späten 1880er Jahren und den 1890er Jahren im Zuge der deutschen Kolonialeroberung in Ostafrika sowie auf ausgedehnten Reisen unter anderem in Ägypten, Mittelasien und vermutlich auch Indien anhäufte. Einige Jahre nach seinem Tod hatte Bumillers Witwe 1920 einen Großteil der von ihrem verstorbenen 1 Der Begriff »Ethnographica« wurde bereits zu Zeiten Bumillers verwendet und beruht auf wissenschaftlichen Paradigmen des 19. Jahrhunderts mit ihrer Vorstellung von in sich homogenen, nach außen klar abgrenzbaren (meist außereuropäischen) Ethnien bzw. Kulturen, die durch ihre materielle Kultur repräsentiert werden. Bei einer Aufhebung der globalen Dichotomie von »the West and the Rest« (Stuart Hall) gibt es keine »Ethnographica« mehr, sondern nur noch verschiedene Bereiche materieller Kultur und Kunst unterschiedlicher lokaler, aber global verflochtener Ausprägungen. Heute wird der Begriff »Ethnographica« v. a. noch im Bereich des Kunsthandels verwendet. Zur weiteren Problematisierung des Begriffes vgl. auch Volker Harms, Ethnographica in Völkerkundemuseen als Ergebnis eines Dialogs zwischen Objektsammlern und Objektproduzenten, in:
Soziale Welt-zeitschrift Fur Sozialwissenschaftliche Forschung Und Praxis, 2010
Zusammenfassung: Als nomothetische Wissenschaft zielt die Soziologie darauf, durch Vergleiche vieler Fälle innerhalb eines übergreifenden Kontextes möglichst breit verallgemeinerbare Erkenntnisse zu erzielen. Dabei werden die Spezifik des Ortes und des Falles in der Regel vernachlässigt. Der Vorteil des soziologischen Zugangs liegt darin, dass auch nicht intendierte und nicht politisierte Effekte sozialer Strukturen sichtbar werden. Problematisch ist, dass Fälle regelmäßig nur im Nationalstaat situiert werden. Das Programm eines methodologischen Kosmopolitismus zielt auf Veränderungen in der Konstruktion von Fällen und Vergleichskontexten und deren Verhältnis zueinander. Auf der Grundlage von Methoden und Befunden aus der ethnographischen und der historisch vergleichenden Forschung schlägt der Artikel vor, Fälle in multiplen Kontexten (u.a. auch transnationalen sozialen Feldern oder postkolonialen Räumen) zu situieren. Vergleiche sollten so angelegt werden, dass empirisch erfasst werden kann, ob und wie der Nationalstaat Fälle strukturiert. Anhand eigener Forschungsprojekte aus der Migrationsforschung werden idealtypische Vergleichsoptionen "jenseits" des Nationalstaats diskutiert. Einleitung Eine soziologische Forschung, deren Blickfeld mit dem Rahmen des Nationalstaats identisch ist, bringt systematische Verzerrungen hervor, denn sie kann die Bedeutung des nationalstaatlichen Kontextes für die interessierenden Phänomene nur teilweise untersuchen, da sie seine Grenzen nicht in den Blick nimmt. Bildlich ausgedrückt geht es darum, dass eine Beobachterin, die durch einen Trichter (den am Nationalstaat orientierten Gesellschaftsbegriff) auf eine Ansammlung von Kreisen (die soziale Welt) blickt, Ausschnitte von Kreisen wahrnehmen wird, die oft verwirrend sind. Wenn sie den Trichter ausschließlich so einsetzt, dass die Grenze ihres Blickfelds mit einem oder mehreren besonders wichtigen Kreisen (z.B. nationalen Wohlfahrtsstaaten in der OECD-Welt) übereinstimmt, wird ihr Blickfeld übersichtlicher, aber sie übersieht dann die jeweils ausgeblendeten Kreise und sie kann die Grenze ihres Kreises und die Überschneidungsbereiche und Verbindungen zwischen den Kreisen schlecht erfassen. Der methodologische Nationalismus stellt eine Blickverzerrung dieser Art dar. Er unterstellt, dass sich soziale Phänomene primär durch den Nationalstaat, in dem sie geographisch lokalisiert sind, rahmen lassen. Dadurch werden systematisch zwei Effekte produziert: Erstens wird die globale Bedingtheit lokaler Phänomene (Robertson 1992; Albrow 1996) leicht übersehen. Zum Beispiel konzentriert sich die soziologische Ungleichheitsforschung auf scheinbar meritokratisch hervorgebrachte Ungleichheiten innerhalb des Nationalstaats und verwendet wenig Augenmerk darauf (Beck 2007; Berger / Weiß 2008), dass die Ungleichheit zwischen Haushalten in der Welt zu etwa 60 % mit dem Staat, in dem sich ein Haushalt befindet, und damit mit ungleicher Geburt 1. 1 Ich danke der Leitung und den Teilnehmenden der Tagungen "Varieties of Reflexive Modernization" und "Unbounded Methodologies: Methodological Reflections on Research on Overlapping Spaces, Border-Crossing Diffusion and Transnational Histories" (ZiF Bielefeld) sowie den anonymen Gutachtern, Arnd-Michael Nohl, Karin Schittenhelm und Damir Softic für anregende Kritik. Die VW-Stiftung hat die internationale Studiengruppe "Kulturelles Kapital in der Migration", deren Ergebnisse hier u.a. präsentiert werden, großzügig unterstützt.
Vorstudie „Kolonialistisches Denken und Kolonialkultur in Stuttgart", 2021
Vorstudie ‚Kolonialistisches Denken und Kolonialkultur in Stuttgart‘. Stadtarchiv Stuttgart (Hrsg.). Stuttgart: 19.07.2021
De Gruyter eBooks, 2020
Für den deutschen Kolonialismus und auch die deutsche Kolonialliteratur sind Fremde und Heimat vielfach nichts anderes als zwei Seiten ein und derselben Medaille, so dass Faszination durch die Fremde und Heimatverbundenheit eng zusammenrücken. Exemplarisch deutlich machen kann man sich das an der Eingangspassage von Lydia Höpkers 1925 veröffentlichtem SüdafrikaRoman Um Scholle und Leben. Schicksale einer deutschen Farmerin in Südwest-Afrika, in der die erwachsene Frau sich von Afrika aus an ihre Kindheit erinnert: Sehnlichst wünschte ich mir als kleines Mädchen die Pantoffel des kleinen Muck. Sie standen sogar auf meinem Weihnachtswunschzettel. Dreimal mußte man sich auf ihnen herumdrehen und, hast du nicht gesehen, flog man fort in ein fernes, märchenhaftes Land. An diese Wunderpantoffel musste ich denken, als ich eines Morgens auf Farm Kayas in den ersten Frühlingstagen im Ziegenkraal stand, eine ehrwürdige Ziegenmama zwischen den Beinen, ein Kaffernweib daneben mit einem kleinen Zicklein, diesem gut zuredend und ihm das volle Euter in das Maul stopfend.
1997
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
ZPTh – Zeitschrift für Politische Theorie
Eine Krise der liberalen Demokratie wird in letzter Zeit häufig beschworen; ihre Kolonialität wird dabei selten berücksichtigt. Dieser Aufsatz zeigt auf, wie eine solche Berücksichtigung aussehen könnte. Unter Rückgriff auf ausgewählte Positionen der postkolonialen Theorie macht er in einem ersten Schritt die These stark, dass die westliche Demokratie der Neuzeit von Anbeginn durch koloniale Macht- und Herrschaftskonstellationen geprägt war. In einem zweiten Schritt verdeutlicht der Aufsatz, dass selbst westliche Modelle der Demokratie von nicht-westlichen Quellen gespeist sind. Ferner diskutiert er nicht-westliche demokratische Regierungssysteme, die von Maßstäben guter Regierungsführung getragen sind, die westliche Modelle liberaler Demokratie vergleichsweise undemokratisch aussehen lassen. Das Fazit geht der Frage nach den theoretischen und praktischen Implikationen der postkolonialen Demokratiekritik nach.
Welche Rolle spielten die Kolonien für die Herstellung von Wissen(schaft)? Mit dem Blick auf die Expertise indischer Munshis, karibischer Sklavinnen und ayurvedischer Heilpraktiker wird deutlich: Die Menschen in den Kolonien waren trotz ungleicher Machtverhältnisse nicht bloß passive Opfer, sondern aktiv an der Wissenschaftsgeschichte beteiligt.
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Peran Kepemimpinan dan Budaya Organisasi dalam Mendukung Ketercapaian Kinerja Unggul yang Berkelanjutan (The Role of Leadership and Organizational Culture in Supporting the Achievement of Sustainable Superior Performance, 2023
Восток (Oriens), 2022
Przegląd Filozoficzno-Literacki, 2012
Biblica 105, 2024
Jurnal Entomologi Indonesia
The American Journal of Human Genetics, 2012
European Journal of Pediatrics, 2022
Jurnal Edukasi Elektro, 2018
Diversitates International Journal, 2021
DergiPark (Istanbul University), 2019
Annales de la Faculté des Lettres et des Sciences Humaines de l’U.S.J., Numéro Spécial, vol.2, Juillet, pp.15-27, 1991
Seminar program summer semester 2022, 2022
Shoulder & Elbow, 2014
Research and practice in thrombosis and haemostasis, 2018