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Die verwendung des part. präs. als konditional im pali

1991, Indo-Iranian Journal

nikhanam an, die sich in dem Jfitaka (Ja VI. 12.31", 13.2"/20"/26") entnommenen Vers adhammam sdrathi kayird mam ce tvam nikhan_am vane findet. Im Gegensatz zu den anderen von Aggava .msa zitierten-am-Formen ~ handelt es sich bei nikhanam jedoch wirklich um ein Partizip Pr~isens. Bekanntlich lehrt Hemacandra 111.180 (kriydtipatteh. sthdne ntamdndv ddeiau bhavatah.) die Verwendung des Partizip Pr~isens als Konditionalis, eine Verwendung, die Jacobi (Bhavisatta Kaha w [Bhavisatta Kaha 145.2, 333.11], Sanatkum~racaritam w [Sanatkum~racarita 285.1/5/6]) und Alsdorf ('The Vasudevahind.i, a Specimen of Archaic Jaina-Mflh~r~strF, S. 329-30 Anm. 1 = KI. Sch. S. 66-7 Anm. 1 [Vasudevahin.di 6.13 passim]) aus den literarischen Prakrits belegten. 2 Aus dem Pali ist diese Erscheinung bislang noch nicht bekannt (von Hinfiber, loc. cit.3). Nun lesen wir in den G~th~s 5/6/9/11 des Mfigapakkha-J~taka die zitierte Zeile, die dem Kontext nach bedeuten mul3: "Du wiirdest Unrecht begehen, o Wagenlenker, wenn du mich im Walde eingraben wiirdest". Der Kommentar erkl/irt die Form nikhanam durch nikhaneyydsi (Ja VI.13.5'). DaB hier das Part. Pr~is. als Konditionalis verwendet wird, scheint mir der Erkl/irung von Lfiders, Beobachtungen fiber die Sprache des buddhistischen Urkanons w nikhanam sei eine falsche Ubertragung eines ostsprachlichen Optativs nighane (-skt. nikhaneh.), 4 doch bei weitem vorzuziehen zu sein? Die Konstruktion-im Hauptsatz Optativ, im Nebensatz ce... Part. Priisens (gegenfiber Hauptsatz und Nebensatz Part. Pr/isens)-findet ihre Parallele in Vasudevahin.di 36.11: jai te piyd fivanto.. . to na esa. .. evam.. . uvalalanto viharejja "If your father were alive .... nor would he thus roam about sportively .... " (Obersetzung [und Kommentar] Alsdorf, loc. cit.). 6 WS.hrend nikhanam in den obengenannten G~th~s auf diese Weise seine Erkl~irung findet, bereitet die Form in G~th~ 4 Schwierigkeiten: so 'mhi rafifid samiffhittho puttam me nikhanam vane (Ja VI.12.25") "Ich bin vom K6nig angewiesen: 7 'Grabe meinen Sohn im Walde ein'." Anders als L/iders (loc. cit.) scheint mir am wahrscheinlichsten zu sein, dab hier der Imperativ

BRIEF COMMUNICATION DIE VERWENDUNG D E S P A R T . PR)kS. ALS KONDITIONAL IM P A L I Saddaniti 181.15--24" sind einige auf-am auslautende Formen im Anschlul3 an das Partizip Pr~sens aufgelistet, deren Einordnung als Partizipien Aggavarn. sa offensichtlich Schwierigkeiten machte. Dort fiihrt Aggavamsa auch eine Form n i k h a n a m an, die sich in dem Jfitaka (Ja VI. 12.31", 13.2"/20"/26") entnommenen Vers a d h a m m a m sdrathi kayird m a m ce t v a m nikhan_am vane findet. Im Gegensatz zu den anderen von Aggava .msa zitierten -am-Formen ~ handelt es sich bei n i k h a n a m jedoch wirklich um ein Partizip Pr~isens. Bekanntlich lehrt Hemacandra 111.180 (kriydtipatteh. s t h d n e n t a m d n d v d d e i a u bhavatah.) die Verwendung des Partizip Pr~isens als Konditionalis, eine Verwendung, die Jacobi (Bhavisatta Kaha w [Bhavisatta Kaha 145.2, 333.11], Sanatkum~racaritam w [Sanatkum~racarita 285.1/5/6]) und Alsdorf ('The Vasudevahind.i, a Specimen of Archaic Jaina-Mflh~r~strF, S. 329--30 Anm. 1 = KI. Sch. S. 66--7 Anm. 1 [Vasudevahin.di 6.13 passim]) aus den literarischen Prakrits belegten. 2 Aus dem Pali ist diese Erscheinung bislang noch nicht bekannt (von Hinfiber, loc. cit.3). Nun lesen wir in den G~th~s 5/6/9/11 des Mfigapakkha-J~taka die zitierte Zeile, die dem Kontext nach bedeuten mul3: "Du wiirdest Unrecht begehen, o Wagenlenker, wenn du mich im Walde eingraben wiirdest". Der Kommentar erkl/irt die Form n i k h a n a m durch n i k h a n e y y d s i (Ja VI.13.5'). DaB hier das Part. Pr~is. als Konditionalis verwendet wird, scheint mir der Erkl/irung von Lfiders, Beobachtungen fiber die Sprache des buddhistischen Urkanons w n i k h a n a m sei eine falsche Ubertragung eines ostsprachlichen Optativs n i g h a n e (-- skt. nikhaneh.), 4 doch bei weitem vorzuziehen zu sein? Die Konstruktion -- im Hauptsatz Optativ, im Nebensatz c e . . . Part. Priisens (gegenfiber Hauptsatz u n d Nebensatz Part. Pr/isens) -- findet ihre Parallele in Vasudevahin.di 36.11: j a i te piyd f i v a n t o . . . to na esa . . . e v a m . . . u v a l a l a n t o viharejja "If your father were alive . . . . nor would he thus roam about sportively . . . . " (Obersetzung [und Kommentar] Alsdorf, loc. cit.). 6 WS.hrend n i k h a n a m in den obengenannten G~th~s auf diese Weise seine Erkl~irung findet, bereitet die Form in G~th~ 4 Schwierigkeiten: so ' m h i rafifid s a m i f f h i t t h o p u t t a m m e n i k h a n a m vane (Ja VI.12.25") "Ich bin vom K6nig angewiesen: 7 'Grabe meinen Sohn im Walde ein'." Anders als L/iders (loc. cit.) scheint mir am wahrscheinlichsten zu sein, dab hier der Imperativ Indo-lranian Journal 34: 121--122, 1991. 9 1991 Kluwer Academic Publishers. Printed in the Netherlands. 122 BRIEF COMMUNICATION +nikhana 8 im Laufe der Textiiberlieferung durch Verschleppung von n i k h a n a m a u s d e n n a c h f o l g e n d e n G~thfis v e r d e r b t w u r d e . D e r F e h l e r mul3 a l l e r d i n g s r e l a t i v alt sein, d a s c h o n d e m K o m m e n t a t o r n i k h a n a m v o r g e l e g e n hat, wie s e i n e P a r a p h r a s e n i k h a n a n t o zeigt (Ja V I . 1 2 . 2 8 ' ) . 9 NOTES 1 Das sich Thi 306 (und Ja VI.230.27", 507.31" = 508.6*) findende gaccham., zu dem Smith (apud Saddaniti 181 Anm. 1) anmerkt "scribendum gahch*", wurde von Norman (The Elders' Verses. II. Therigath~. z.St.) als Futur erkltirt (vgl. Smith apud Bloch, Indo-Aryan S. 91). Problematisch bleibt vidhamam. (vgl. Anm. 4). 2 Von Hiniiber, 'Das/iltere Mittelindisch im Oberblick', w verweist noch auf H~la 26 (hinzuzufiigen ware noch HS.la 216 und 711). Auch im Paumacariya und in der Samaraicca Kah~t finden sich Belege (Jacobi, Bhavisatta Kaha, w 3 Bei Hendriksen, 'Syntax of the Infinite Verb-Forms of P~di', Copenhagen 1944, habe ich keinen Hinweis auf eine derartige Verwendung des Partizips gefunden. 4 Zustimmend Norman, 'Notes on the Vessantara-J~taka', Gedenkschrift Alsdo~ S. 164, der das schwierige vidhamam Ja VI.490.7" (zitiert Sadaniti 181.18") ebenso erklart ("the original reading was vidhame"). 5 Ebenso der Erkl/irung von Berger, Rez. von LiJders, 'Beobachtungen', GGA 210 (1956), 110f., der von einer "Kontamination von zwei gleichbedeutenden Konstruktionen ( m a t h . . . nikhanarh vane und marh ce. . . nikhane vane)" ausgeht. 6 Nach Alsforfs Behandlung von Hemacandra, Materialien 351, (Fs. Winternitz S. 32f. = KI. Sch. S. 514f.) kann diese Strophe nicht mehr zum Vergleich herangezogen werden. Denn gegen Pischel (].ajj_ejjam. tu vaamsiahu jai bhaggd gharu entu), der lajj~jjam als 1. Sg. Optativ erki~irt hatte, ist mit Alsdorf lajjejjantu (Part. Pr/is.) zu lesen: "Er hatte sich ja vor seinen Altersgenossen sch~imen miissen, w~ire er besiegt nach Hause gekommen." 7 Der Kommentar erkl~irt samiffhittho mit (matto (Ja VI.12.27'). 8 Prof. von Hiniiber macht mich freundlicherweise darauf aufmerksam, dab das Metrum +nikhand zu fordern scheint, obgleich sonst im Imperativ eine Pluti nicht vorzukommen scheint. Doch wiirde die Pluti andererseits die Nasalierung leicht erkl~iren (Brief vom 5.7.1990). 9 Die von mir zu Rate gezogenen orientalischen Drucke lesen in G~th~ 4 ebenfalls nikhanam (SP iiberall nikkhanam ). S e m i n a r fiir Indologie Miinzgasse 30 D-7400 Tiibingen THOMAS OBERLIES