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S eit Jahrzehnten ist bekannt, dass die in den "Souvenirs de Marine" als LA COURONNE gezeigte Grafik nicht dieses Schiff repräsentiert [1]. An diesem Punkt wird meist der Weg verfolgt, welches Schiff der Flotte Richelieus es denn dann zeigen würde. Diesmal soll ein anderer Weg beschritten werden. Welche Informationen lassen sich finden, um sich der historischen LA COURONNE in ihrer äußeren Ansicht anzunähern [2]. Das vergleichende Bildrepertoire aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ist allerdings gegenüber den Jahrzehnten von Willem van de Velde, Vater und Sohn, oder auch Pierre Puget in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts deutlich schwieriger und dünner, bietet aber einige Anhaltspunkte. Jacob Loefs Darstellung eines großen französischen Zweideckers zeigt als Galionsfigur Neptun mit Dreizack auf einen von Seepferden gezogenen Wagen. Damit kann das Vorbild weder das selbe wie in Fourniers Grafik noch das der LA COURONNE sein. Denn diese trug laut der Beschreibung von Charles Fournier einen die Hydra besiegenden Herkules [3]. Loef zeigt uns also einen weiteren französischen Zweidecker aus der Zeit Richelieus. Die Figur deutet auf den Namen Neptun hin. Ob aber das Schifflein NEPTUNE mit 200 tonneaux,
I n Edmond Pâris' Souveniers de Marine ist über die eigentliche Biografie des Schiffes wenig zu erfahren [1]. Lediglich der Bauort La Roche-Bernard und der Schiffbaumeister Charles Morieu aus Dieppe werden erwähnt. Diese wenigen Informationen hatte Pâris der Hydrografie von George Fournier entnommen [2]. Schaut man sich jedoch andere Dokumente an, wird schon dieser Anfang infrage zu stellen sein [3]. In der französischen Nationalbibliothek sind einige Akten erhalten geblieben, die sich mit dem Aufbau der Flotte der Jahre 1629-1643 unter Richelieu beschäftigen, unter anderem auch eine Dokumentation einer Inspektionsreise entlang der gesamten französischen Küste am Atlantik und im Mittelmeer. Darin wird für das Jahr 1629 erwähnt, dass in der Provinz Bretagne am Fluss Villaine, bei La Roche-Bernard, für den König ein 1200 tonneaux großes Schiff gebaut werde. Da kein Schiffsname erwähnt ist, könnte es aber auch ein anderes Schiff sein. Denn auch das zeitgleiche Schiff L'ADMIRAL war um die 1000 tonneaux groß und die Größenangaben für die COURONNE schwanken stets nur zwischen 1700 und 2000 tonneaux und nicht darunter. Und lediglich die Übereinstimmung mit der Ortsangabe Roche-Bernard bei Fournier scheint diese Textstelle mit der COURONNE zusammenzubringen. Nur wenige Zeilen weiter im Inspektionsbericht wird dokumentiert, dass in Migron an der Loire, ebenfalls in der Bretagne, ein Schiff zu 1700 tonneaux gebaut werde. Auch hier wird leider kein Schiffsname erwähnt. Nach der Demonstration der Wichtigkeit der Seeverbindungen bei der Belagerung von La Rochelle während der Hugenottenkriege, wurden etliche Bauaufträge nach Amsterdam vergeben und im April 1627 der Bau von zehn Schiffen in der Bretagne und im Januar 1629 von sechs weiteren Schiffen auf den Werften der Region Bordeaux begonnen. Wenn das zu erbauende Schiff in Roche-Bernard die COURONNE sein soll, welches größere Schiff soll dann der Neubau in Migron sein? Es gab zwar etliche Schiffe zu 1000 tonneaux, aber nur ein Fahrzeug mit mehr als 1200 tonneaux. Da auch andere Informationen bei Fournier ungenau oder nicht korrekt sind, steht zu vermuten, dass hier in Migron die Die LA COURONNE neu betrachtet Abb. 2: Folio 74 des Inspektionsberichtes von 1629 mit den Bauorten Migron und Roche-Bernard. (Quelle: gallica.bnf.fr Bibliothèque nationale de France) Abb. 3: Steht der Gedenkstein an der richtigen Stelle? Und ein Dreidecker war die COURONNE auch nicht. Was stimmt an dieser Inschrift überhaupt? (Quelle Wikimedia Commons, Foto: Rémi Jouan) Abb. 4: Modell der näheren Umgebung der Festung Brouage zur Zeit Richelieus. (Quelle: Wikimedia Commons, Foto: Myrabella) Die LA COURONNE neu betrachtet DAS LOGBUCH 49. Jg. 2013 H. 4 125 Die LA COURONNE neu betrachtet DAS LOGBUCH 49. Jg. 2013 H. 4 127 Abb. 9: Folio 299 mit dem oberen Teil einer größeren Tabelle mit Kostenstellen einzelner Schiffe der drei Geschwader der Ponantflotte des Jahres 1640. (Quelle: gallica.bnf.fr Bibliothèque nationale de France)
Review of the exhibition Montréal, Cologne, 2002
2012
Als im Februar 1708 Nicolas Desmarets (nach anderer Schreibweise Desmaretz) Generalkontrolleur der Finanzen wurde, durchschritt Frankreich nicht zuletzt aufgrund der Kriege eine seiner schwersten Krisen. Im folgenden Jahr verschlimmerte sich die Lage dramatisch durch die Niederlage von Malplaquet und die Hungersnot des Winters 1709/1710. Der Staat war überschuldet, die Truppen im Feld ohne Sold, die Ressourcen, die traditionellen Wege der Finanzbeschaffung waren erschöpft: Unkonventionelle Maßnahmen schienen geboten, wie bereits mit der capitation praktiziert, oder im Fundus der Reformvorschläge und Theorien der Vauban, Boisguilbert und anderer vorgezeichnet. Am Ende des Reflexionsprozesses stand die Einführung des sogenannten »dixième« vom Oktober 1710, einer allgemeinen Steuer auf alle Vermögenseinkünfte. Diese Steuer nahm keine Rücksicht mehr auf die Standeszugehörigkeit der Steuerpflichtigen, sie egalisierte die aisés und stand somit in offenem Widerspruch zur Verfasstheit des a...
2009
Im Zuge der Exploration und Eroberung des amerikanischen Kontinents durch die Europäer kam es unweigerlich immer wieder zur Bildung binationaler Partnerschaften zwischen der autochthonen Bevölkerung der »Neuen Welt« und den Europäern. Die aus diesen Verbindungen zwischen meist indigenen Frauen und europäischen Männern entstehenden Kinder werden mit dem Begriff »Mestizen«, »Mischling« oder wie im französischen Nordamerika als »métis« bezeichnet. In ihrer am European University Institute in Florenz entstandenen Dissertation untersucht Devrim Karahasan wie sich der Prozess vollzog, der schließlich mit dem »Act of Savages« 1886 zur Ausbildung der métis als eigenständiger, neuer ethnischer Gruppe in Kanada führte. Dieser Prozess interkultureller Begegnung und Mischung, die sowohl auf sozialer, machtpolitischer, wirtschaftlicher, aber eben auch biologischer Ebene erfolgte, wird als »métissage« bezeichnet. Die vorliegende Studie untersucht inwiefern die verschiedenen Kontexte, in denen mét...
Anthos, 2011
«Zuschauen was geschieht, wenn die Stadt stillsteht. Eine absolut unfehlbare Methode […], um herauszufinden, ob man sich in Paris oder außerhalb von Paris befindet, besteht zum Beispiel darin, sich die Nummern der Autobusse anzusehen: wenn sie zwei Zahlen haben, ist man in Paris, wenn sie drei Zahlen haben, ist man außerhalb von Paris (leider ist das gar nicht so unfehlbar, wie man meint; aber im Prinzip sollte es das sein).» Georges Perec, 1974 «Regarder ce qui se passe quand la ville s’arrête. […] Par exemple, une méthode absolument infaillible pour savoir si l’on se trouve dans Paris ou à l’extérieur de Paris consiste à regarder le numéro des autobus: s’ils ont deux chiffres, on est dans Paris, s’ils ont trois chiffres, on est en dehors de Paris (ce n’est malheureusement pas aussi infaillible que ça; mais en principe, ça devrait l’être).» Georges Perec, 1974
Archäologischer Anzeiger, 2017
The Hermes of the Richelieu Type This article considers the question of what factors the Hermes of the Richelieu type, the most famous ancient statue of Hermes, owe its popularity to. It shows that neither the iconography of the statue, its size or artistic quality nor the name of the sculptor could have had a decisive influence on the quantity during its more than 300 year long reception. The dissemination of the statuary type throughout the Roman Empire is more likely to be attributable to aspects of a technical nature: the original must have stood at an easily accessible spot – perhaps in Athens – and was probably continually recast there. For years the various casts apparently served as models so often that the copies produced were able to meet not only the strong local demand – for instance in the Peloponnese and northern Greece – without any difficulty, but also transregional demand. The spectrum of use of this type is unique: there are copies, partial copies in the form of busts and herms, copies with a portrait head, copies with a portrait head and cuirass, thematically altered copies and diverse mythological transformations. Zusammenfassung (deutsch) Ausgangspunkt des Aufsatzes ist die Frage, welchen Faktoren der Hermes Typus Richelieu, die berühmteste antike Statue des Hermes, seine Beliebtheit verdankt. Es wird gezeigt, dass weder die Ikonographie der Statue, noch ihre Größe oder ihre künstlerische Qualität oder der Name ihres Bildhauers einen entscheidenden Einfluss auf die Quantität der mehr als 300 Jahre währenden Rezeption gehabt haben können. Den Ausschlag für die Verbreitung des statuarischen Typus im ganzen römischen Reich werden vielmehr Aspekte gegeben haben, die technischer Natur sind: Das Original muss an einem gut zugänglichen Ort – vielleicht in Athen – gestanden haben und durfte dort immer wieder abgegossen werden. Dabei haben die einzelnen Abgüsse offenbar jahrelang derartig häufig als Vorlage fungiert, dass mit den Kopien nicht nur die starke lokale Nachfrage, etwa auf der Peloponnes und im nordgriechischen Raum, problemlos gedeckt werden konnte, sondern auch die überregionale. Das Spektrum der Verwendung des Typus ist einzigartig: Es gibt Kopien, Teilkopien in Form von Büsten und Hermen, Kopien mit Porträtkopf, Kopien mit Porträtkopf und Panzer, thematisch veränderte Kopien und diverse mythologische Umdeutungen.
Revista de Prensa, 2024
Makalah Filsafat, 2021
JURNAL JENDELA PENDIDIKAN
Études littéraires, 2000
Revista crítica de Literatura Argentina , 2023
Estudos de Psicologia (Campinas), 2013
Research, Society and Development
Revista Saberes, HCH, 2017
Ekonomis: Journal of Economics and Business
Journal of Molecular Structure-theochem, 1997
Connext Social Futuring Center Working Paper Series No. 3/2018, 2018
Language and Cognitive Processes, 2013
Selma Sri Junita , 2023
Behavioral and Brain Sciences, 1987
Revue du Rhumatisme, 2016
Journal of Praxis in Multicultural Education, 2011