Books by Tanja Zimmermann
Geschichte und Mythos in Comics und Graphic Novels
Der Balkan zwischen Ost und West. Mediale Bilder und kulturpolitische Prägungen
Tanja Zimmermann Der Balkan zwischen Ost unD west Mediale Bilder und kulturpolitische prägungen (... more Tanja Zimmermann Der Balkan zwischen Ost unD west Mediale Bilder und kulturpolitische prägungen (OsTeurOpa medial, Band 6) 2014. X, 504 s. 120 s/W-aBB. GB. 155 X 230 mm. € 59,90 [d] | € 61,60 [a] | isBn 978-3-412-22163-8
Der Balkan ist nicht nur ein Produkt der kulturellen und politischen Imaginationen des Westens, sondern entstand viel-mehr im Fadenkreuz der Blicke aus Ost und West. Als Zwischenraum bot er sich für die Übertragung unterschiedlicher kultur politischer Entwürfe eines »dritten Raumes« an-vom Niemandsland bis zum jugoslawischen »dritten Weg«. Die medialen Gestalten des Balkans zeigen den Übergang fester Stereotype in entfesselte, imaginäre Phantasmen. Die Autorin untersucht Balkan-Narrative in unterschiedlichen Medien seit dem Niedergang der philhellenischen Begeiste-rung 1830 bis zur post-jugoslawischen Periode. Tanja Zimmermann hat sich mit der vorliegenden Studie an der Universität Konstanz habilitiert und lehrt dort als Privatdozentin. Weitere inForMationen und doWnloads Finden sie unter WWW.Boehlau-Verlag.coM. böhlau verlag gmbh & cie, ursulaplatz 1, 50668 köln, deutschland, t: + 49 221 913 90-0, f: + 49 221 913 90-11 [email protected], www.boehlau-verlag.com | wien köln weimar NAME: ADRESSE: PLZ/ORT: TEL/FAX/E-MAIL: zzgl. versandkosten 0der geben sie diesen abschnitt ihrem buchhändler! Tanja Zimmermann | Der Balkan zwischen Ost unD west | aus dem inHalT OrT, daTum, unTersCHriFT: hierMit Bestelle ich nachFOlGenDen titel eXemplar(e) Tanja Zimmermann der Balkan zWischen ost und West mediale Bilder und kulTurpOliTisCHe präGunGen (OsTeurOpa medial, Band 6) 2014. X, 504 s. 120 s/W-aBB. GB. 155 X 230 mm. € 59,90 [d] | € 61,60 [a] | isBn 978-3-412-22163-8 i. einleitung
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Brüderlichkeit und Bruderzwist. Mediale Inszenierungen des Aufbaus und des Niedergangs politischer Gemeinschaften in Ost- und Südosteuropa
Balkan Memories: Media Constructions of National and Transnational History
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Papers by Tanja Zimmermann
Genesis. Manuscrits – Recherche – Invention 4 (2004)
Jüdische Räume und Topographien in Ost(mittel)europa
ACTA HISTORIAE ARTIS SLOVENICA Visualizing Memory and Making History Public Monuments in Former Yugoslav Space in the Twentieth Century
Kulturgrenzen in postimperialen Räumen. Bosnien und Westukraine als transkulturelle Regionen
Piktogramme – Die Einsamkeit der Zeichen
Visuelles in Worte fasst, sondern die Grundelemente des Visuellen im Material der Sprache selbst ... more Visuelles in Worte fasst, sondern die Grundelemente des Visuellen im Material der Sprache selbst wiederfindet. Punkte und Linien sind für Kandinsky nicht nur Grunde-lemente von Bildern, sondern auch von Texten-ja, er leitet sie als Grundelemente der Malerei aus der Sprache ab. In seinen auf Russisch erschienenen Schriften »Über den Punkt« (1919) und »Über die Linie« (1919) erforschte er die beiden Grundelemente zuerst bei ihrem Übergang aus dem Text ins Bild. 4 Wie er feststellte, sei der Punkt am Ende eines Satzes ein minimales Trennungselement ohne eigene Bedeutung. Werde er jedoch aus der Linearität des Satzes herausgelöst, gewinne er an Autonomie und verdingliche sich zu einem graphisch-malerischen Zeichen, zum Kreis. Das gleiche Phänomen beobachtete er auch beim Übergang der Linie von der Schrift ins Bild: »Der Leser, sich in den Betrachter verwandelnd, zieht von diesen Zeichen allmählich deren äußere Zweckmäßigkeit, dann auch die praktische Bedeutung ab, und plötzlich erhält er auf dem unbeschriebenen Blatt ein zweites graphisches Zeichen, ein zweites graphisches Geschöpf-die Linie.« 5 Von ihrer ursprünglichen Funktion befreit, konstituiere diese ein der Musik verwandtes, expressives ›Sprachsys-tem‹, das Inhalte wie allegro, grave, serioso und scherzan-do vermittle. In Kandinskys späterem Bauhaus-Buch »Punkt und Linie zu Fläche« (1926) avancierten die beiden Elementarformen nicht nur zu Grundeinheiten aller Künste, sondern der gesamten organischen und anorganischen Welt. Das Problem der Differenz von Sprache und bildender Kunst suchte Kandinsky wie auch die gleichzeitig wirken-den russischen Poeten des Symbolismus und Futurismus also durch die Öffnung der bildenden Kunst zum Wort zu überwinden. 6 Verschiedene Kunstformen, wie Malerei und Literatur, sollten in ein übergeordnetes, intermediales System eingebunden werden, in dem sie durch ein gemein-sames ›Vokabular‹, eine gemeinsame ›Grammatik‹ und ›Syntax‹ der Formen geeint würden. Das neue universelle System der Künste wurde nach dem Vorbild mathema-tischer und grammatikalischer Systeme in kleinste Elemente zerlegt, ihre Grundformen-Punkt und Linie-in verschiedenen Medien analysiert. Während Kandinsky in seinen referenzlosen Werken mit bis zur Unerkennbarkeit zerlegten Objekten nach musikalischen Strukturen suchte und ein der Sprache ähnliches System mit Vokabular und Syntax konstruierte, sind russische symbolistische und futuristische Dichter den umgekehrten Weg gegangen-von der Sprache in die bildende Kunst. Wie Kandinsky 1919 vollzog der futuristi-sche Dichter Wladimir Majakowskij bereits 1913 exempla-risch das analytische Verfahren des medialen Überganges der Schrift ins Bild in seinem Kurzgedicht »Das sich erschöp-fende Frühlingsgemälde«: Listočki Posle stroček lis-točki. 7 Das Bild-Gedicht lautet wörtlich auf Deutsch übersetzt: »Blätterchen-nach den Zeilen Blätter-chen.« Seinen Sinn bezieht es aus der Ähnlichkeit des russischen Wortes für »Zeile« (stročka) und »Punkt« (točka), deren Sprachmateri-al sich in dem Wort »Blätterchen« (listočki) wiederfindet. Die Doppelbödigkeit des Anagramms und eine ungewöhn-liche Worttrennung lassen den Einzeiler über die Naturku-lisse aus »Blätterchen« (listočki) am Ende der »Zeilen« (stroček) zu »Punkten« (točki) implodieren. 8 Die Natur verflüchtigt sich zu einer Ansammlung der Minimalein-heiten. Derartige poetische Verfahren wurden zugleich auf die Analyse der Prosawerke ausgeweitet. Der wichtigste Theoretiker des russischen Symbolismus, der Dichter und Schriftsteller Andrej Belyj (wie sich Boris Bugajew als Künstler nannte), beobachtete, wie der Meister des im-pressionistischen Erzählens, Anton Tschechow, eine zeitlich und kausal zusammenhängende Erzählung in skizzenhafte Fragmente auflöst und diese wie Bilder aneinanderreiht. Belyj analysierte den Aufbau des literarischen Sujets als eine lockere punktierte Linie oder sogar als Pulverisierung in einzelne Punkte-wie in der Malerei des Impressionis-mus und Pointillismus. 9 Im russischen Symbolismus und Futurismus waren die künstlerische Theorie und Praxis eng miteinander verbun-den. Dichter waren oft zugleich Maler, zudem in der Regel auch Theoretiker. In ihren Werken wie in ihren Analysen durchkreuzten einander Text und Bild. Besondere Aufmerk-samkeit galt der Erforschung der visuellen Phänomene der Sprache wie der Beschreibung wirklicher und imaginärer Bilder (Ekphrasis), aber auch der Schrift, die auf den Wortsinn zurückwirken kann, sei es durch die kalligra-phische Gestaltung, die Verschiebung der Wortgrenze und durch Anagramme, in denen zwei Wörter verschiedener Bild-Sprachen für neue Menschen: Ideogramm und Piktogramm im revolutionären Russland Piktogramme sind schablonenhafte Bilder für konkrete Dinge, Gestalten oder Tätigkeiten. Sie sollen vor allem für jedermann verständlich sein. Doch ihre Entstehung war nicht so einfach, wie man mit Blick auf ihre Allgemeinver-ständlichkeit annehmen mag. Als Zeichen beziehen sich die Piktogramme auf ihren jeweiligen Gegenstand-zugleich jedoch auch auf andere Piktogramme, mit denen sie ein System bilden. Der vertikale (in der Sprache der Linguistik: paradigmatische) Bezug auf die Sache ist konkret, der hori-zontale (syntagmatische) Bezug auf die anderen Zeichen ist abstrakt. Mit dem horizontalen Bezug wurde lange experimentiert, bevor man zu schablonenhaften Systemen von Piktogrammen gelangte, wie sie heute bei der Be-schriftung von öffentlichen Gebäudekomplexen oder bei Verkehrszeichen Verwendung finden. Vor diesem Hintergrund erstaunt es wenig, dass die Entstehung des doch so gegenständlichen Piktogramms aufs Engste mit der modernen ungegenständlich-abstrak-ten Kunst verbunden war. Diese griff in ihren Experimenten auf die ideographischen Schriftzeichen der alten Hoch-kulturen zurück, die in sich abbildende (ikonische) und kon-ventionelle (symbolische) Elemente vereinen. Zur Vor-geschichte des Piktogramms gehören so nicht nur Ladenschilder und Firmenzeichen, mit denen man für die feilgebotene Ware warb. Einen wichtigen Beitrag zu ihrer Entstehung leisteten auch die Künstler der Avantgar-den. Die visuellen Sprachen, nach denen sie suchten, sollten nicht nur innerhalb des russischen Imperiums über die Sprachgrenzen verständlich sein. Darüber hinaus sollten sie aus elementarem Zeichenmaterial wie Punkten, Linien, geometrischen Formen, Wellenlinien oder Spiralen zusammengesetzt werden. Mit Blick auf Ostasien, Meso-potamien oder Ägypten versuchte man, eine Ursprache aller menschlichen Kultur zu rekonstruieren. Texte wurden zu Bildern, Bilder zu Texten. Bildende Kunst, Literatur, Theater und Film sollten bald durch eine neue, intermediale Kunstsprache geeint werden. Ihre breite Anwendung fanden Piktogramme nicht nur in den Medien und in der Werbung der liberalen Industrie-staaten, sondern auch im sowjetischen Kommunismus und der ihn tragenden kollektivistischen Utopie, der ebenso wie die reaktionären Formen des Totalitarismus bestrebt war, nationale, religiöse und Bildungsunterschiede zugunsten eines gesteuerten, summarischen Kollektivmen-schen zu nivellieren. Der Faschismus verabsolutierte mit der Volksgemeinschaft auch die Nationalsprache, die er aus Runen und anderen Zeichen ableitete. Der sowjetische Kommunismus dagegen suchte die neuen Menschen über die Sprachgrenzen hinaus zu einen. Vor der stalinisti-schen Gleichschaltung, die Ende der 1920er Jahre den russischen Kulturbetrieb erfasste und ihn 1934 auf das Dogma des Sozialistischen Realismus einschwor, konstru-ierten die Avantgarden mit der politischen Utopie auch utopische Sprachen. In den 1910er und 1920er Jahren leistete Russland einen wesentlichen Beitrag zuerst zur Entstehung des Piktogramms, dann zu seiner Verankerung im Alltagsleben. 1. Die Grammatik abstrakter Kunst und die Visualität der Sprache Abstraktion und Ungegenständlichkeit (russisch bespredmetnost‹) bezeichnen unterschiedliche Verfahren der russischen Kunst, sich von der Darstellung konkreter Gegenstände zu befreien. 1 Zwei Künstlernamen stehen exemplarisch für die beiden Wege: Wassily Kandinsky, der aus komplexen Naturszenarien oder aus bekannten Sujets wie dem Reiter allmählich eine auf Punkten und Linien beruhende Kunstsprache ableitete, und Kasimir Malewitsch, der sein »Schwarzes Quadrat auf weißem Grund« (1915) als Entdeckung einer Urform postulierte. Malewitschs Formfindung lieh späteren Piktogrammen die Einfachheit der Form, als Sprache wollte er seine primordialen Formen jedoch nicht verstehen. Kandinsky dagegen suchte nach einer Sprache, die Bildern wie Texten und Klängen gleichermaßen zugrunde liegt. Gleichzeitig beschäftigte ihn das Problem, wie die Werke beim Wegfall eines eindeutigen Gegenstandsbezugs beschreibbar, analysierbar und für den Betrachter zugänglich zu machen sind. In »Über das Geistige in der Kunst« (1911/12), einem der ersten theoretischen Werk zur Abstraktion, klagt er über die Ungenauigkeit und Ungreifbarkeit abstrakter Formen: »Mit ausschließlich rein abstrakten Formen kann der Künstler heute nicht auskommen. Diese Formen sind ihm zu unpräzis.« 2 In »Über Kunstverstehen« (1912) ringt er mit der Notwendigkeit, eine Theorie zu entwerfen, bezweifelt aber zugleich, dass diese mit Worten ausge-drückt werden könne, weil jede Verbalisierung der Form eine neue Bedeutung verleihe 3. Erst später findet er eine Möglichkeit der Verbalisierung gerade darin, dass er nicht Tanja Zimmermann
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Der Balkan ist nicht nur ein Produkt der kulturellen und politischen Imaginationen des Westens, sondern entstand viel-mehr im Fadenkreuz der Blicke aus Ost und West. Als Zwischenraum bot er sich für die Übertragung unterschiedlicher kultur politischer Entwürfe eines »dritten Raumes« an-vom Niemandsland bis zum jugoslawischen »dritten Weg«. Die medialen Gestalten des Balkans zeigen den Übergang fester Stereotype in entfesselte, imaginäre Phantasmen. Die Autorin untersucht Balkan-Narrative in unterschiedlichen Medien seit dem Niedergang der philhellenischen Begeiste-rung 1830 bis zur post-jugoslawischen Periode. Tanja Zimmermann hat sich mit der vorliegenden Studie an der Universität Konstanz habilitiert und lehrt dort als Privatdozentin. Weitere inForMationen und doWnloads Finden sie unter WWW.Boehlau-Verlag.coM. böhlau verlag gmbh & cie, ursulaplatz 1, 50668 köln, deutschland, t: + 49 221 913 90-0, f: + 49 221 913 90-11 [email protected], www.boehlau-verlag.com | wien köln weimar NAME: ADRESSE: PLZ/ORT: TEL/FAX/E-MAIL: zzgl. versandkosten 0der geben sie diesen abschnitt ihrem buchhändler! Tanja Zimmermann | Der Balkan zwischen Ost unD west | aus dem inHalT OrT, daTum, unTersCHriFT: hierMit Bestelle ich nachFOlGenDen titel eXemplar(e) Tanja Zimmermann der Balkan zWischen ost und West mediale Bilder und kulTurpOliTisCHe präGunGen (OsTeurOpa medial, Band 6) 2014. X, 504 s. 120 s/W-aBB. GB. 155 X 230 mm. € 59,90 [d] | € 61,60 [a] | isBn 978-3-412-22163-8 i. einleitung
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Der Balkan ist nicht nur ein Produkt der kulturellen und politischen Imaginationen des Westens, sondern entstand viel-mehr im Fadenkreuz der Blicke aus Ost und West. Als Zwischenraum bot er sich für die Übertragung unterschiedlicher kultur politischer Entwürfe eines »dritten Raumes« an-vom Niemandsland bis zum jugoslawischen »dritten Weg«. Die medialen Gestalten des Balkans zeigen den Übergang fester Stereotype in entfesselte, imaginäre Phantasmen. Die Autorin untersucht Balkan-Narrative in unterschiedlichen Medien seit dem Niedergang der philhellenischen Begeiste-rung 1830 bis zur post-jugoslawischen Periode. Tanja Zimmermann hat sich mit der vorliegenden Studie an der Universität Konstanz habilitiert und lehrt dort als Privatdozentin. Weitere inForMationen und doWnloads Finden sie unter WWW.Boehlau-Verlag.coM. böhlau verlag gmbh & cie, ursulaplatz 1, 50668 köln, deutschland, t: + 49 221 913 90-0, f: + 49 221 913 90-11 [email protected], www.boehlau-verlag.com | wien köln weimar NAME: ADRESSE: PLZ/ORT: TEL/FAX/E-MAIL: zzgl. versandkosten 0der geben sie diesen abschnitt ihrem buchhändler! Tanja Zimmermann | Der Balkan zwischen Ost unD west | aus dem inHalT OrT, daTum, unTersCHriFT: hierMit Bestelle ich nachFOlGenDen titel eXemplar(e) Tanja Zimmermann der Balkan zWischen ost und West mediale Bilder und kulTurpOliTisCHe präGunGen (OsTeurOpa medial, Band 6) 2014. X, 504 s. 120 s/W-aBB. GB. 155 X 230 mm. € 59,90 [d] | € 61,60 [a] | isBn 978-3-412-22163-8 i. einleitung