Experience taken into the body, breathedin, so that reality is the completion of experience, and ... more Experience taken into the body, breathedin, so that reality is the completion of experience, and poetry is what is produced. And life is what is produced.
Vor einiger Zeit traf ich auf dem Spielplatz eine Mutter von drei Kindern, die den gleichen Kinde... more Vor einiger Zeit traf ich auf dem Spielplatz eine Mutter von drei Kindern, die den gleichen Kindergarten besuchen, wie meine beiden Kinder. Sie sah angestrengt und mürrisch aus. Eine Erklärung lag für mich auf der Hand, hatte ich am Tag zuvor doch ihren Mann mit einem eingegipsten Fuß gesehen. "Oh, du Arme. Jetzt musst du sicherlich alles alleine machen mit den Kindern", sagte ich anteilnehmend. Doch in finsterem Ton erwiderte sie: "Wir müssen doch immer alles alleine machen. " Für den Bruchteil einer Sekunde war mir nicht klar, wen sie mit dem kollektivierenden 'wir' meinte. Sprachlos stand ich vor ihr. Da ihre Aufmerksamkeit schon wieder von ihren Kindern absorbiert wurde, endete unser Austausch abrupt. Für uns beide ist klar, was ich mit "alles alleine machen" meine: die Arbeit in der Familie. Aber während es für mich selbstverständlich ist, die Arbeit mit meinem Mann zu teilen, ist für die andere Frau selbstverständlich, dass alle Frauen diese Arbeit alleine erledigen. Von eben dieser Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Ideale, die das Leben von Frauen und Männern im Rahmen familialer Geschlechterarrangements regulieren, handelt der folgende Text. In der beschriebenen Szene besteht eine Differenz zwischen den Vorstellungen zweier Frauen. In Interviews, die ich mit Paaren unterschiedlicher sozialer Milieus geführt habe, zeigt sich zudem, dass 'alte' und 'neue' Vorstellungen von der Arbeitsteilung auch innerhalb einer Frau oder eines Mannes nebeneinander existieren können (vgl. König 2012). Im Folgenden werde ich der Frage nachgehen, wie sich diese paradoxe Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Ideale auf die Geschlechterarrangements auswirkt. Im Mittelpunkt steht dabei die Hausarbeit: Ich beschreibe, wer die Hausarbeit wann, warum und wie erledigt. Und ich frage danach, was mit den zentralen
Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, 2018
Zusammenfassung: In Auseinandersetzung mit Materialitäten entwickeln feministische New Materialis... more Zusammenfassung: In Auseinandersetzung mit Materialitäten entwickeln feministische New Materialisms ein neues Verständnis politischer Praxen. Materialitäten, insbesondere Körper, werden als aktiv verstanden, mit einer eigenen agency. Im Anschluss an Gilles Deleuze werden hier drei zentrale Theoretikerinnen der feministischen New Materialisms mit ihren je unterschiedlichen (Neu-)Politisierungen von Materialitäten diskutiert: Elizabeth Grosz schließt an die Gedanken von Deleuze zur Kraft des Lebens an und politisiert sie. Die Intuition ist hier eine Erfahrung und Partizipation in den Lebensprozessen der Materialitäten. Jane Bennett greift ebenso auf Deleuzes Konzeption von vitalen und dynamischen Materialitäten zurück und entwickelt ausgehend davon eine Politik der Sorge und Verantwortung für Materialitäten. Als Letztes wird Rosi Braidottis Theorie untersucht. Ausgehend von Deleuzes Ideen zum Frau-Werden entwickelt sie eine widerständige Praxis des Feminismus und der sexuellen Differenz gegen die Ordnung der ‚Männlichkeit'. Am Ende werden die theoretischen und politischen Konsequenzen dieser Mikropolitiken in den feministischen New Materialisms diskutiert.
Experience taken into the body, breathedin, so that reality is the completion of experience, and ... more Experience taken into the body, breathedin, so that reality is the completion of experience, and poetry is what is produced. And life is what is produced.
König T, Maurer G, Borchelt M-S, et al., eds. Sorge und Sorgebeziehungen im Kreis Minden-Lübbecke... more König T, Maurer G, Borchelt M-S, et al., eds. Sorge und Sorgebeziehungen im Kreis Minden-Lübbecke. Denkanstöße einer Forschungsgruppe für Ortsansässige und kommunale Akteur*innen. IZG-Forschungsreihe. Vol 20. Bielefeld: Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZG); 2020
König T, Jäger U. Reproduktionsarbeit in der Krise und neue Momente der Geschlechterordnung: Alle... more König T, Jäger U. Reproduktionsarbeit in der Krise und neue Momente der Geschlechterordnung: Alle nach ihren Fähigkeiten und ihren Bedürfnissen!. In: Demirovic A, Dück J, Becker F, Bader P, eds. VielfachKrise. Im finanzdominierten Kapitalismus. (In Kooperation mit dem Wissenschaftlichen Beirat von Attac). Hamburg: VSA; 2011: 147-164
Der Beitrag kontrastiert Elitentheorien vor dem Hintergrund ihrer Grundannahmen uber Gesellschaft... more Der Beitrag kontrastiert Elitentheorien vor dem Hintergrund ihrer Grundannahmen uber Gesellschaft und schliest Forschungslucken dieser Theorien aus der Perspektive der Gender Studies. Dabei geht es um die Geschlechtersegregation von Eliten, die Bedeutung des Zusammenhangs von Arbeits- und Lebensweisen der Eliten fur die Ausarbeitung von Hegemonie sowie um geschlechtliche Machtpraxen.
Experience taken into the body, breathedin, so that reality is the completion of experience, and ... more Experience taken into the body, breathedin, so that reality is the completion of experience, and poetry is what is produced. And life is what is produced.
Vor einiger Zeit traf ich auf dem Spielplatz eine Mutter von drei Kindern, die den gleichen Kinde... more Vor einiger Zeit traf ich auf dem Spielplatz eine Mutter von drei Kindern, die den gleichen Kindergarten besuchen, wie meine beiden Kinder. Sie sah angestrengt und mürrisch aus. Eine Erklärung lag für mich auf der Hand, hatte ich am Tag zuvor doch ihren Mann mit einem eingegipsten Fuß gesehen. "Oh, du Arme. Jetzt musst du sicherlich alles alleine machen mit den Kindern", sagte ich anteilnehmend. Doch in finsterem Ton erwiderte sie: "Wir müssen doch immer alles alleine machen. " Für den Bruchteil einer Sekunde war mir nicht klar, wen sie mit dem kollektivierenden 'wir' meinte. Sprachlos stand ich vor ihr. Da ihre Aufmerksamkeit schon wieder von ihren Kindern absorbiert wurde, endete unser Austausch abrupt. Für uns beide ist klar, was ich mit "alles alleine machen" meine: die Arbeit in der Familie. Aber während es für mich selbstverständlich ist, die Arbeit mit meinem Mann zu teilen, ist für die andere Frau selbstverständlich, dass alle Frauen diese Arbeit alleine erledigen. Von eben dieser Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Ideale, die das Leben von Frauen und Männern im Rahmen familialer Geschlechterarrangements regulieren, handelt der folgende Text. In der beschriebenen Szene besteht eine Differenz zwischen den Vorstellungen zweier Frauen. In Interviews, die ich mit Paaren unterschiedlicher sozialer Milieus geführt habe, zeigt sich zudem, dass 'alte' und 'neue' Vorstellungen von der Arbeitsteilung auch innerhalb einer Frau oder eines Mannes nebeneinander existieren können (vgl. König 2012). Im Folgenden werde ich der Frage nachgehen, wie sich diese paradoxe Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Ideale auf die Geschlechterarrangements auswirkt. Im Mittelpunkt steht dabei die Hausarbeit: Ich beschreibe, wer die Hausarbeit wann, warum und wie erledigt. Und ich frage danach, was mit den zentralen
Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, 2018
Zusammenfassung: In Auseinandersetzung mit Materialitäten entwickeln feministische New Materialis... more Zusammenfassung: In Auseinandersetzung mit Materialitäten entwickeln feministische New Materialisms ein neues Verständnis politischer Praxen. Materialitäten, insbesondere Körper, werden als aktiv verstanden, mit einer eigenen agency. Im Anschluss an Gilles Deleuze werden hier drei zentrale Theoretikerinnen der feministischen New Materialisms mit ihren je unterschiedlichen (Neu-)Politisierungen von Materialitäten diskutiert: Elizabeth Grosz schließt an die Gedanken von Deleuze zur Kraft des Lebens an und politisiert sie. Die Intuition ist hier eine Erfahrung und Partizipation in den Lebensprozessen der Materialitäten. Jane Bennett greift ebenso auf Deleuzes Konzeption von vitalen und dynamischen Materialitäten zurück und entwickelt ausgehend davon eine Politik der Sorge und Verantwortung für Materialitäten. Als Letztes wird Rosi Braidottis Theorie untersucht. Ausgehend von Deleuzes Ideen zum Frau-Werden entwickelt sie eine widerständige Praxis des Feminismus und der sexuellen Differenz gegen die Ordnung der ‚Männlichkeit'. Am Ende werden die theoretischen und politischen Konsequenzen dieser Mikropolitiken in den feministischen New Materialisms diskutiert.
Experience taken into the body, breathedin, so that reality is the completion of experience, and ... more Experience taken into the body, breathedin, so that reality is the completion of experience, and poetry is what is produced. And life is what is produced.
König T, Maurer G, Borchelt M-S, et al., eds. Sorge und Sorgebeziehungen im Kreis Minden-Lübbecke... more König T, Maurer G, Borchelt M-S, et al., eds. Sorge und Sorgebeziehungen im Kreis Minden-Lübbecke. Denkanstöße einer Forschungsgruppe für Ortsansässige und kommunale Akteur*innen. IZG-Forschungsreihe. Vol 20. Bielefeld: Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZG); 2020
König T, Jäger U. Reproduktionsarbeit in der Krise und neue Momente der Geschlechterordnung: Alle... more König T, Jäger U. Reproduktionsarbeit in der Krise und neue Momente der Geschlechterordnung: Alle nach ihren Fähigkeiten und ihren Bedürfnissen!. In: Demirovic A, Dück J, Becker F, Bader P, eds. VielfachKrise. Im finanzdominierten Kapitalismus. (In Kooperation mit dem Wissenschaftlichen Beirat von Attac). Hamburg: VSA; 2011: 147-164
Der Beitrag kontrastiert Elitentheorien vor dem Hintergrund ihrer Grundannahmen uber Gesellschaft... more Der Beitrag kontrastiert Elitentheorien vor dem Hintergrund ihrer Grundannahmen uber Gesellschaft und schliest Forschungslucken dieser Theorien aus der Perspektive der Gender Studies. Dabei geht es um die Geschlechtersegregation von Eliten, die Bedeutung des Zusammenhangs von Arbeits- und Lebensweisen der Eliten fur die Ausarbeitung von Hegemonie sowie um geschlechtliche Machtpraxen.
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