Christina Kott
Born in Karlsruhe/Germany, studied History and German Studies in Düsseldorf and Paris.
2002 Ph.D. in History (Ecole des Hautes Etudes en Sciences sociales, Paris); Dissertation: „Protéger, confisquer, déplacer. Le service allemand de préservation d'oeuvres d'art (Kunstschutz) en Belgique et en France occupées pendant la Première Guerre mondiale (1914-1924)“ (published in 2006, cf. publications).
Since 2005 senior lecturer/associate professor at University Panthéon-Assas in Paris.
2008-2009 Paul J. Getty Non-Residential Postdoctoral Fellowship (Project: Art Preservationists in Uniform? The Activities of German Art Historians, Monuments Conservators and Archeologists in Occupied Europe during World War II).
2013 Chaire Marc Bloch (Marc Bloch Center for social sciences, Berlin)
Research fields: history of the cultural heritage, European transfer studies, historiography of art history, museum studies, history of monument photography.
2002 Ph.D. in History (Ecole des Hautes Etudes en Sciences sociales, Paris); Dissertation: „Protéger, confisquer, déplacer. Le service allemand de préservation d'oeuvres d'art (Kunstschutz) en Belgique et en France occupées pendant la Première Guerre mondiale (1914-1924)“ (published in 2006, cf. publications).
Since 2005 senior lecturer/associate professor at University Panthéon-Assas in Paris.
2008-2009 Paul J. Getty Non-Residential Postdoctoral Fellowship (Project: Art Preservationists in Uniform? The Activities of German Art Historians, Monuments Conservators and Archeologists in Occupied Europe during World War II).
2013 Chaire Marc Bloch (Marc Bloch Center for social sciences, Berlin)
Research fields: history of the cultural heritage, European transfer studies, historiography of art history, museum studies, history of monument photography.
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ZUSAMMENFASSUNG ∙ Im Sommer 1916 übernahm der Kriegsfreiwillige Gerhard Bersu das Kunst- und Verwaltungsreferat beim Verwaltungschef des Kaiserlichen Gene- ralgouvernements im besetzten Belgien. Zu seinen kulturpolitischen Aufgaben zählte die Betreuung der belgischen Kunstdenkmäler, Museen und Bodendenkmäler. Zusammen mit Wilhelm Unverzagt kam es zu Ausgrabungen und einer Inventarisation der archäolo- gischen Stätten in den besetzten Gebieten der Westfront. Nach dem Wa enstillstand im November 1918 war Bersu an der Rückführung von Kulturgut in die ehemals besetzten Gebiete beteiligt. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes machte er sich nach Unterzeich- nung des Versailler Vertrags 1919 um die Abwicklung der darin enthaltenen Wiedergut- machungs- und Entschädigungsklauseln verdient. Patriotismus, aber auch der Wunsch nach Wiederherstellung internationaler Forschungsnetzwerke, leiteten sein Handeln.
RÉSUMÉ ∙ Gerhard Bersu, volontaire de guerre, prit la direction de la section Art et Admi- nistration auprès du chef administratif du Gouvernement général impérial allemand de Belgique en été 1916. Ses tâches en politique culturelle comprenaient entre autres la gestion des monuments, des musées et des sites archéologiques belges. Avec Wilhelm Unverzagt, il entreprit des fouilles et dressa l’inventaire des sites archéologiques des zones occupées sur le front occidental. Après l’armistice en novembre 1918, Bersu participa à la restitution du patrimoine dans les anciennes zones occupées. À la demande des A aires étrangères, il s’est distingué après la signature du Traité de Versailles en exécutant les clauses de réparation et d’indemnisation. Ses actes étaient motivés par un patriotisme et, surtout, par le désir de rétablir les réseaux de recherche internationaux. (Y. G.)
books by Christina Kott
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Papers by Christina Kott
Mit Beginn des Westfeldzugs im Mai 1940 erfolgte die Ernennung eines sogenannten Kunstschutzbeauftragten beim Oberkommando des Heeres, dem Kunsthistoriker und Landeskonservator der Rheinprovinz Franz Wolff Metternich. Zwischen 1940 und 1943 wurden auf seine Initiative in den sukzessive von der Wehrmacht eroberten Ländern Frankreich, Belgien (mit Nordfrankreich), Griechenland, Serbien und Italien bei den Militärverwaltungen Abteilungen für „Kunstschutz“ eingerichtet. Dabei stützte man sich auf Erfahrungen des Ersten Weltkriegs sowie auf fachwissenschaftliche Zwischenkriegsbeziehungen. Nach der Zerschlagung Jugoslawiens im April 1941 übernahm der Historiker und Südosteuropa-Experte Johann Albrecht von Reiswitz in Belgrad die Leitung dieses militärischen Kunst- und Denkmalschutzes. Seine Aufgabe war der Schutz der beweglichen und unbeweglichen Denkmäler und Kunstwerke. Die unter Heranziehung deutschfreundlicher serbischer Fachkollegen durchzuführenden Maßnahmen sollten aber in erster Linie der deutschen Wissenschaft und der Förderung der deutschen Volksgruppe im Banat dienen. Sein ambitioniertes Programm konnte von Reiswitz auch nur mit Unterstützung der NS-Forschungsgemeinschaft „Ahnenerbe e.V.“ umsetzen. In diesem Rahmen unternahm Wilhelm Unverzagt, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin, umfangreiche Grabungen an der Festung Belgrad, an denen nicht nur deutsche Wissenschaftlerinnen, sondern auch serbische Nachwuchskräfte beteiligt waren. Die von Reiswitz angestrebte „Zusammenarbeit unter deutscher Führung“, mit dem Ziel eines langfristigen deutschen Einflusses auf die Forschungslandschaft auf dem Balkan scheiterte allerdings bereits 1944 mit dem Abzug der deutschen Truppen. Der nach 1945 einsetzende Paradigmenwechsel in der serbischen Vor- und Frühgeschichte und Archäologie könnte aber indirekt einem nachhaltigen Einfluss deutscher Wissenschaftsmethoden geschuldet sein.
TANJA BAENSCH, KRISTINA KRATZ-KESSEMEIER, DOROTHEE WIMMER (HG.) Museen im Nationalsozialismus Akteure – Orte – POlitik, 2016. 411 S. 103 S/W-ABB. FRANZ. BR. 170 X 240 MM. € 40,00 [D] | € 42,00 [A] | ISBN 978-3-412-22408-0
ZUSAMMENFASSUNG ∙ Im Sommer 1916 übernahm der Kriegsfreiwillige Gerhard Bersu das Kunst- und Verwaltungsreferat beim Verwaltungschef des Kaiserlichen Gene- ralgouvernements im besetzten Belgien. Zu seinen kulturpolitischen Aufgaben zählte die Betreuung der belgischen Kunstdenkmäler, Museen und Bodendenkmäler. Zusammen mit Wilhelm Unverzagt kam es zu Ausgrabungen und einer Inventarisation der archäolo- gischen Stätten in den besetzten Gebieten der Westfront. Nach dem Wa enstillstand im November 1918 war Bersu an der Rückführung von Kulturgut in die ehemals besetzten Gebiete beteiligt. Im Auftrag des Auswärtigen Amtes machte er sich nach Unterzeich- nung des Versailler Vertrags 1919 um die Abwicklung der darin enthaltenen Wiedergut- machungs- und Entschädigungsklauseln verdient. Patriotismus, aber auch der Wunsch nach Wiederherstellung internationaler Forschungsnetzwerke, leiteten sein Handeln.
RÉSUMÉ ∙ Gerhard Bersu, volontaire de guerre, prit la direction de la section Art et Admi- nistration auprès du chef administratif du Gouvernement général impérial allemand de Belgique en été 1916. Ses tâches en politique culturelle comprenaient entre autres la gestion des monuments, des musées et des sites archéologiques belges. Avec Wilhelm Unverzagt, il entreprit des fouilles et dressa l’inventaire des sites archéologiques des zones occupées sur le front occidental. Après l’armistice en novembre 1918, Bersu participa à la restitution du patrimoine dans les anciennes zones occupées. À la demande des A aires étrangères, il s’est distingué après la signature du Traité de Versailles en exécutant les clauses de réparation et d’indemnisation. Ses actes étaient motivés par un patriotisme et, surtout, par le désir de rétablir les réseaux de recherche internationaux. (Y. G.)
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Mit Beginn des Westfeldzugs im Mai 1940 erfolgte die Ernennung eines sogenannten Kunstschutzbeauftragten beim Oberkommando des Heeres, dem Kunsthistoriker und Landeskonservator der Rheinprovinz Franz Wolff Metternich. Zwischen 1940 und 1943 wurden auf seine Initiative in den sukzessive von der Wehrmacht eroberten Ländern Frankreich, Belgien (mit Nordfrankreich), Griechenland, Serbien und Italien bei den Militärverwaltungen Abteilungen für „Kunstschutz“ eingerichtet. Dabei stützte man sich auf Erfahrungen des Ersten Weltkriegs sowie auf fachwissenschaftliche Zwischenkriegsbeziehungen. Nach der Zerschlagung Jugoslawiens im April 1941 übernahm der Historiker und Südosteuropa-Experte Johann Albrecht von Reiswitz in Belgrad die Leitung dieses militärischen Kunst- und Denkmalschutzes. Seine Aufgabe war der Schutz der beweglichen und unbeweglichen Denkmäler und Kunstwerke. Die unter Heranziehung deutschfreundlicher serbischer Fachkollegen durchzuführenden Maßnahmen sollten aber in erster Linie der deutschen Wissenschaft und der Förderung der deutschen Volksgruppe im Banat dienen. Sein ambitioniertes Programm konnte von Reiswitz auch nur mit Unterstützung der NS-Forschungsgemeinschaft „Ahnenerbe e.V.“ umsetzen. In diesem Rahmen unternahm Wilhelm Unverzagt, Direktor des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin, umfangreiche Grabungen an der Festung Belgrad, an denen nicht nur deutsche Wissenschaftlerinnen, sondern auch serbische Nachwuchskräfte beteiligt waren. Die von Reiswitz angestrebte „Zusammenarbeit unter deutscher Führung“, mit dem Ziel eines langfristigen deutschen Einflusses auf die Forschungslandschaft auf dem Balkan scheiterte allerdings bereits 1944 mit dem Abzug der deutschen Truppen. Der nach 1945 einsetzende Paradigmenwechsel in der serbischen Vor- und Frühgeschichte und Archäologie könnte aber indirekt einem nachhaltigen Einfluss deutscher Wissenschaftsmethoden geschuldet sein.
TANJA BAENSCH, KRISTINA KRATZ-KESSEMEIER, DOROTHEE WIMMER (HG.) Museen im Nationalsozialismus Akteure – Orte – POlitik, 2016. 411 S. 103 S/W-ABB. FRANZ. BR. 170 X 240 MM. € 40,00 [D] | € 42,00 [A] | ISBN 978-3-412-22408-0
Dans ce papier, qui se veut une approche critique de l’institution du « Kunstschutz », je dresse, dans un premier temps, un rapide tableau des services, de leurs membres et de leurs activités dans les différents pays, en soulignant leurs points communs ainsi que leurs différences. J’essaie notamment de démontrer le caractère institutionnel du « Kunstschutz » en Europe occupée. Dans une seconde partie, je m’interesse notamment à la question de la motivation des acteurs, à plusieurs échelles, ainsi qu’aux répercussions de leurs activités dans les pays occupés.
"
But the rather moderate use of this practice on a political and international law level after 1918 is in sharp contrast with much more virulent requirements of restitution, very popular within artistic circles in Germany, France and Belgium. Works of art which had been removed during the past centuries were supposed to return to their pretended rightful owners. As early as August 1914, German art historians and museum custodians planned to repatriate former German cultural assets displaced during the Napoleonic looting campaigns and which had not been restituted in 1815. The occupation of parts of Northern France gave the opportunity to confiscate French masterpieces in order to use them as securities during the peace negotiations, thus forcing the restitution from the French of what was now considered as „national“ works of art. In France and Belgium, requirements of art works as reparations for war damage were circulating since the beginning of the war and to a much higher degree in his aftermath. But they mainly expressed the desire of repatriation of numerous art works made by french and belgian artists contained in German art collections.
However, all these plans failed, and the practice of the so called “restitution in kind“, which means the delivery of art works of equal value as a moral and material compensation for war losses, was implemented in only one case by the Versailles Peace Treaty: Germany had to hand over to Belgium art works, books and encunabula.
In the paper, I would like to discuss the questions of restitution, reparation and repatriation mentioned above in the context of the still actual debates on the status and the role of works of art within the field of tensions between politics, memory, art history, emotions, cultural diplomacy and international law.
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https://www.youtube.com/watch?v=6aM9NFsDLiM&t=3450s
« Kunstschutz » et marché de l’art en France occupée
La commission allemande pour la protection du patrimoine
(« Kunstschutz ») en France occupée bénéficie dans l’historiographie française d’un traitement de faveur, tant la reconnaissance de ses efforts bien réels pour le sauvetage des collections publiques a éclipsé toute autre appréciation de ses multiples activités. Or, dès le mois de mars 1945, les Alliés soupçonnèrent les hommes du “Kunstschutz” d’avoir joué un rôle non négligeable auprès des nombreux directeurs de musées et marchands d’art allemands venus s’approvisionner sur le marché de l’art parisien, renfloué entre autres par des œuvres d’art spoliées. Qu’en est-il de ces présomptions aujourd’hui, au prisme des nouvelles recherches et des sources d’archives disponibles ? Si implication de ces historiens d’art du “Kunstschutz” il y avait, quel était son degré, et à quel niveau se situait-elle ? Et que peut apporter l’étude du “Kunstschutz”, aussi bien aux recherches de provenance qu’à notre compréhension de la politique culturelle en temps d’occupation, entre protection, spoliation et propagande ?