Books by Peter Heinrich Jahn
Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 87, 2011
Der Kaiserliche Hofingenieur Johann Lucas von Hildebrandt (1668–1745), heute weltberühmt wegen de... more Der Kaiserliche Hofingenieur Johann Lucas von Hildebrandt (1668–1745), heute weltberühmt wegen der beiden in Wien für Prinz Eugen erbauten Belvedere-Schlösser, entwarf für das habsburgische Kaiserhaus und Angehörige des Hofadels bedeutende Sakralbauten, von denen drei in vorliegendem Buch monographisch untersucht werden: in Wien zentral am Graben die als Dreifaltigkeitsheiligtum neuerbaute Pfarrkirche St. Peter und ebenda in der Josefstadt die Piaristenkirche Maria Treu, beide für das Kaiserhaus geplant, sowie in der nordböhmischen Grenzstadt Rumburg (Rumburk) das Loreto-Heiligtum des dortigen Kapuzinerklosters, gestiftet von einem Angehörigen des Fürstenhauses Liechtenstein. Allen drei Bauunternehmungen ist gemein, daß sie nur bedingt nach Hildebrandts Plänen ausgeführt werden konnten. Daher sind, um dessen originäre Intentionen in baukünstlerischer wie architekturikonographischer Hinsicht ermitteln zu können, jeweils aufwendige bau- und planungsgeschichtliche Untersuchungen nötig, wobei auch neu aufgefundenes historisches Planmaterial in die Diskussion eingebracht werden kann. In einer Zusammenschau wird die von Hildebrandt angewandte Bautypologie und Entwurfsmethode innerhalb der Architekturtheorie beziehungsweise Atelierpraxis seines römischen Lehrers Carlo Fontana (1638–1714) verortet [Druckfassung der Dissertation Universität Augsburg 2006; rezensiert von Martin Krummholz in: Umění Art, Jg. 61 (2013), Heft 6, S. 587-589].
Publikationsserver Qucosa® – Quality Content of Saxony, 2013
Katalog zur Ausstellung im Buchmuseum der Sächsischen Landesbibliothek, Staats- und Universitätsb... more Katalog zur Ausstellung im Buchmuseum der Sächsischen Landesbibliothek, Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) vom 17. Mai bis 1. September 2013; darin von Peter H. Jahn kuratiert der architekturgeschichtliche Teil [= Katalogbeiträge Nr. 1-41, 65]. Ergebnis einer Kooperation des Instituts für Romanistik der Technischen Universität Dresden im Rahmen des EU-finanzierten Drittmittelprojekts: „European Network for Baroque Cultural Heritage (ENBaCH): Baroque Fantasies – Creating Exotic Spaces. The Case of Dresden“ mit Schlösserland Sachsen – Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG) und der SLUB.
Ausstellungsgegenstand ist der Buchbesitz des barockzeitlichen sächsischen Hofarchitekten Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736), der mit dem Zwingerbau zu Dresden in die Architekturgeschichte eingegangen ist.
Publikationsserver Qucosa® – Quality Content of Saxony, 2019
„Ars delectat semper“ – Kunst erfreut immer!
Ein insgeheimes Credo von Henrik Karge haben wir [S... more „Ars delectat semper“ – Kunst erfreut immer!
Ein insgeheimes Credo von Henrik Karge haben wir [Susanne Müller-Bechtel und Peter H. Jahn als Hrsg.] zum Anlass genommen, ihm mitsamt dieser Devise zu seinem 2018 gefeierten 60. Geburtstag eine Publikation zu widmen mit Texten seiner Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle Autorinnen und Autoren des Bandes standen während ihrer Laufbahn in Verbindung mit dem Jubilar – als Studierende, als Promovierende oder Habilitierende oder als wissenschaftliche Angestellte –, ihre Texte nehmen Bezugspunkte auf und zeigen, wie das Saatgut sich in Erntegut verwandelt hat.
Das Spektrum der Texte reicht einerseits von verschiedenen Kirchenbauten in Spanien in Mittelalter und Renaissance bis hin zur Architektur des 18. und 19. Jahrhunderts in Dresden, andererseits von den Bildkünsten seit dem siglo d’oro bis hin zu Werken des 21. Jahrhunderts. Auch Kunstgewerbe des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist vertreten. Die Themen und Inhalte spiegeln vornehmlich die Schwerpunkte wider, die Henrik Karge in seiner in Kiel und Dresden praktizierten universitären Lehre setzte und so die nachfolgende Generation prägte.
Papers by Peter Heinrich Jahn
Synthesis lectures on engineers, technology, and society, 2024
Synthesis lectures on engineers, technology, and society, 2024
This chapter introduces key concepts of 3D modeling in the humanities. A 3D model can represent a... more This chapter introduces key concepts of 3D modeling in the humanities. A 3D model can represent a great variety of objects. The objects of 3D modeling of historical architecture are lost or extant buildings, their modifications, and designs that were never executed. These buildings are as much part of the cultural heritage as their plans. The chapter begins with a survey of source-based historical knowledge as the basis of analysis, historic interpretation, and reconstruction of any historical situation. It then addresses modeling in general as a scientific practice, its use in architecture, and the advantages of its digitization. Guiding questions • What are the basic definitions and concepts related to 3D modeling? • Why and how does it with historic architecture and cultural heritage? • What are sources, and what is their purpose? • How is reconstruction done? • Why model, and how can one do this in a scientific way? • What is a model? (in general, and in architecture) • What are the conditions for digital 3D modeling?
Johannes von Nepomuk, Jan 19, 2023
Die barocke Idee : Fürstliche barocke Sommerresidenzen
Das Japanische Palais und der Escorial Kristina Friedrichs "Altes und Neues verknüpft, so dass da... more Das Japanische Palais und der Escorial Kristina Friedrichs "Altes und Neues verknüpft, so dass das eine aus dem anderen organisch erwächst und alles als Naturnothwendigkeit erscheint". Sempers Antikensäle im Japanischen Palais in Dresden-Neustadt
Seit dem 18. Jahrhundert war die Nordseite des Dresdner Zwingers lediglich durch Provisorien in F... more Seit dem 18. Jahrhundert war die Nordseite des Dresdner Zwingers lediglich durch Provisorien in Form von mehr oder weniger schlichten Gartenmauern geschlossen gewesen – dem prächtigen Kronentor auf der Südseite (Abb. 1) fehlte also ein adäquates Gegenüber. Bekanntlich hatte jenen pompösen, zu den Spitzenleistungen des europäischen Barock zählenden Schmuckhof einst der Barockbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann (1662‐1736) für die Orangerie Augusts des Starken entworfen, doch blieb der Bau, der auch den heutigen Theaterplatz ausfüllen sollte, aus vielerlei Gründen ein Fragment (vgl. Welich 2002)
Die Baugestalt der Schongauer Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt stellt in ihrer heutigen Form ei... more Die Baugestalt der Schongauer Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt stellt in ihrer heutigen Form ein Konglomerat aus verschiedenen Bauphasen dar, wobei die ein heitlich wirkende spätbarocke Erscheinung des Kirchenraumes den Ton angibt. Dieses Raumbild wurde um die Mitte des 18. Jahrhunderts mit dem Neubau des Langhauses erreicht, weshalb das Hauptaugenmerk der vorliegenden Studie auf diese Vorgänge gerichtet werden soll. 1 Das heißt aber nicht, daß die heute noch sichtbaren oder bildlich überlieferten Zeugnisse früherer Bauphasen, also Kirchturm und Sakristei, keiner Betrachtung wert sind. Außerdem läßt sich aus den erhaltenen Archivalien einiger Aufschluß über die im 17. Jahrhundert vorgenommenen Umge staltungen des Kircheninneren gewinnen. Der erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgte Ersatz des spätromanischen Langhauses der Stadtpfarrkirche war ein seit langem gehegter Wunsch der Schongau er Bürgerschaft. Man dachte daran bereits im 15. Jahrhundert, als ein neuer Chor in spätgotischen Formen erbaut wurde, dessen Umfassungsmauern noch heute beste hen. Wie aus den boden beziehungsweise bauarchäologischen Beiträgen von Til man Mittelstraß ("Beobachtungen ...") und Heinz Strehler ("(Dach)Spurensuche ...") ersichtlich wird, war dieser große und weite Chor an eine im Vergleich dazu eher kleine und enge dreischiffige Pfeilerbasilika zu fünf Jochen angebaut worden, die eine Grundfläche von kaum 16 auf 24 Meter einnahm. Spätestens seit diesem Chorneubau müssen die drei Schiffe des Langhauses gewölbt gewesen sein, denn aus späterer Zeit ist keine Nachricht bekannt, die von einer Wölbkampagne berich tet. Warum die Annahme, daß bereits im 15. Jahrhundert an einen Ersatz des alten Langhauses gedacht worden sein muß, gerechtfertigt ist, läßt die wichtigste Quelle zum mittelalterlichen Baubestand erkennen: Gemeint ist die Entwurfzeichnung Dominikus Zimmermanns vom November 1750 (Abb. 6), die im Rahmen der Neubaubestrebungen des 18. Jahrhunderts noch ausführlich zur Sprache kommen wird (siehe Abschnitt 3). Der Grundriß des projektierten Langhauses gibt aufgrund der beabsichtigten Übernahme vorhandener Bausubstanz auch Aufschluß über den damals vorgefundenen mittelalterlichen Baubestand. Deutlich tritt darin die Diskrepanz zwischen den beiden Pfeilerreihen des Mittelschiffs einschließlich des Chorbogens und dem wesentlich weiteren Chorraum zutage, weshalb Zimmermann folgerichtig das Einreißen eines Teils der Chorbogenwand forderte, um endlich den Chor auf seiner ganzen Breite zum Langhaus hin öffnen zu können. 2 Das bedeutet rückblickend, daß seit dem Spätmittelalter der Chor und das Langhaus baulich nicht mehr achsengerecht korrespondierten. Die Möglichkeiten, diesem Mangel abzuhel fen, wurden auch in der frühen Barockzeit nicht genutzt. Im Jahr 1657 begnügte
In einem ersten Teil der Studie wird ein seit langerem bekannter, jedoch bislang falsch identifiz... more In einem ersten Teil der Studie wird ein seit langerem bekannter, jedoch bislang falsch identifizierter Architekturentwurf des Munchner Hofkunstlers Hans Krumpper (um 1570-1634) als aufwendiges, um 1620 datierbares Umbauprojekt fur die damals noch mittelalterlich gepragte Domkirche in Freising erkannt, dessen Ausfuhrung in dieser Form unterblieben war. Der Vergleich mit dem realisierten Umbau, der dadurch erschwert wird, dass das Innere des Langhauses im 18. Jahrhundert durch die Bruder Asam uberformt wurde, lasst eine Planungsentwicklung ersichtlich werden. Die in dem Projekt vorgestellte Bauidee, das Presbyterium mit einer Tambourkuppel zu uberwolben, gibt in einem zweiten Teil Anlass, nach der Herkunft des im architektonischen Werk von Krumpper mehrfach beobachtbaren Chortypus (u. a. Stadtpfarrkirche Weilheim i. OB, ehem. Paulanerkirche Munchen-Au) zu fragen. Die Suche fuhrt nach Venedig, wo die Gepflogenheit, das Presbyterium durch eine Kuppel auszuzeichnen, eine lange Tradition besitzt. Zur Erklarung dieses Rezeptionsvorganges holt die Studie weit aus und weist erstmalig nach, wie sehr die Bauformen Venedigs und der Terra ferma bereits die Planung der Munchner Jesuitenkirche St. Michael bestimmten. Jenes entwicklungsgeschichtlich bedeutsame Bauwerk kann daher vornehmlich Krumppers Schwiegervater Friedrich Sustris, gen. Padovano (um 1540-1599), zugeschrieben werden, welcher vor seiner Anstellung als Munchner Hofkunstler lange Zeit im Veneto gelebt hatte. Ebenso ist die Baukunst Hans Krumppers in breitem Mase von der Rezeption personlich studierter Bauwerke der Lagunenstadt und des Veneto gepragt, wobei insbesondere die venezianische Wallfahrtskirche S. Maria dei Miracoli einen pragenden Eindruck hinterlassen haben muss, weil deren Raumgestalt nicht nur in der Weilheimer Stadtpfarrkirche aufscheint, sondern deren Chorkonzeption auch die Entwurfe fur die Munchner Paulanerkirche sowie das fur den Freisinger Dom gedachte Umbauprojekt beeinflusste. Neben dem auf der Basis von Vergleichen ermittelten Vorbildcharakter bestehender Bauwerke wird ebenso die Rolle von in Venedig erschienenen Musterbuchern (Serlio, Palladio, Scamozzi) berucksichtigt. Hinsichtlich einer Aktualisierung bleibt noch zu bemerken, dass eine Feststellung sich inzwischen als Irrtum erwiesen hat, und zwar diejenige auf S. 187 f. betreffend die von Friedrich Sustris in dem ihm zuschreibbaren Langsschnitt der Munchner Michaelskirche projektierte Kuppelvierung (Abb. 6). Die darin nackt belassene Kuppelschale wird aufgrund dieser Asthetik von Palladios Kuppelbauten der venezianischen Kirchen S. Giorgio Maggiore und Il Redentore hergeleitet, dies in Unkenntnis eines kurze Zeit nach Veroffentlichung des vorliegenden Beitrags auf dem Kunstmarkt aufgetauchten und schlieslich 2004 von der Staatlichen Graphischen Sammlung Munchen angekauften Detailentwurfs (Inv.Nr. F 22), welcher ebenfalls Friedrich Sustris zugeschrieben werden kann und welcher eine auch die Kuppelschale uberziehende Stuckdekoration fur die projektierte Kuppelvierung zeigt (siehe: Rainer Schuster, Friedrich Sustris: Kuppelprojekt fur St. Michael, in: Thea Vigneau-Wilberg (Hg.), In Europa zu Hause – Niederlander in Munchen um 1600. Katalog zur Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung Munchen, Neue Pinakothek, 12. Oktober 2005–8. Januar 2006, Munchen 2005, S. 327-329). Der besagte Langsschnitt widmet sich also allein der architektonischen Struktur ohne etwas uber die Moglichkeit einer Stuckdekoration und etwaige damit verwobene architektonische Binnengliederungen aussagen zu wollen.
Die groß angelegte Studie versucht, ein bislang von der Architekturgeschichte aufgrund von ästhet... more Die groß angelegte Studie versucht, ein bislang von der Architekturgeschichte aufgrund von ästhetischen Vorurteilen vernachlässigtes und entwicklungsgeschichtlich wie typologisch inadäquat eingeordnetes Kirchenbauwerk in seinem Entstehen und seiner spezifischen Baugestalt zu erklären. Baugeschichtliche Umstände, durch archäologische Befunde abgesicherte bauliche Vorbedingungen sowie die Intentionen des Auftraggebers werden ebenso berücksichtigt wie die typologischen und stilistischen Faktoren. Die mit Hilfe ausführlicher Vergleiche ermittelte Zwittergestalt aus einem italienischen Bautypus (Saalbau mit Kapellen- und Emporenanlage nach dem Vorbild des Salzburger Doms) und regionalen Einzelformen (Anklänge an die süddeutsche Wandpfeilerbauweise, korbbogig geführte Arkaden und Gewölbe etc.) führt zu einer Zuschreibung des Bau- und Ausstattungskonzeptes an den seinerzeit regierenden Benediktbeurer Abt Placidus Mayr (reg. 1672-89) beziehungsweise der Bauausführung an den aus der Wessobrunner Schule stammenden Baumeister Kaspar Feichtmayr d. Ä. (1639-1704), womit den in der älteren Literatur zu findenden, einseitig künstlerbezogenen und daher ausschließlich auf der Ebenes eines Personalstils argumentierenden Zuweisungen ein komplexeres Erklärungsmodell entgegengehalten werden kann. [überarbeitete und dabei aktualisierte Version der Magisterarbeit des Verfassers von 1996 (LMU München)]
Der frühneuzeitliche Architekturentwurf beruht prinzipiell auf der eklektischen Verarbeitung von ... more Der frühneuzeitliche Architekturentwurf beruht prinzipiell auf der eklektischen Verarbeitung von Vorbildern – neben der regelbasierten Anwendung der antiken Säulenordnungen, versteht sich, welche in handbuchähnlichen Traktaten, den so genannten Säulenbüchern, kodifiziert war. Diese sicherlich die eine oder andere Ausnahme missachtende Behauptung sei in diesem Beitrag im Sinne einer Prämisse gestattet, um darin in modellhafter Verkürzung zeigen zu können, mittels welcher Praktiken und Medien architektonische Vorbilder in der Frühen Neuzeit ihren Weg in den Architekturentwurf finden konnten und welche Art von Modellbildung dabei erfolgte – Modellbildung als epistemische Praxis wird somit in zweierlei Form aufscheinen: einerseits als Teil eines historischen Entwurfsverfahrens und andererseits als ein zur Darlegung und Erklärung desselben genutztes wissenschaftliches Theoretisierungsverfahren.
Bildlichkeit im Zeitalter der Modellierung, 2017
Zeitschrift für Kunstgeschichte, 2004
NICHTS NEUES SCHAFFEN
Le copie son' ancora fatte, che se il Tatz le hauesse fatte l'Ecc.[elen] za v.[ostr] a non le hau... more Le copie son' ancora fatte, che se il Tatz le hauesse fatte l'Ecc.[elen] za v.[ostr] a non le hauerebbe hauute cosi presto, e subito che mi honorerá auisarmi se sijno di suo gusto faró le sagome del detto per li steinmetzen, […]. * Die im Folgenden präsentierten Fallbeispiele entstammen weitgehend den vom Verfasser betriebenen Forschungen zu Schule und Umfeld des päpstlich-römischen Architekten Carlo Fontana (1638-1714), wozu insbesondere dessen 2006 abgeschlossene Dissertation über die Sakralarchitektur des in Wien tätigen Fontana
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Books by Peter Heinrich Jahn
Ausstellungsgegenstand ist der Buchbesitz des barockzeitlichen sächsischen Hofarchitekten Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736), der mit dem Zwingerbau zu Dresden in die Architekturgeschichte eingegangen ist.
Ein insgeheimes Credo von Henrik Karge haben wir [Susanne Müller-Bechtel und Peter H. Jahn als Hrsg.] zum Anlass genommen, ihm mitsamt dieser Devise zu seinem 2018 gefeierten 60. Geburtstag eine Publikation zu widmen mit Texten seiner Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle Autorinnen und Autoren des Bandes standen während ihrer Laufbahn in Verbindung mit dem Jubilar – als Studierende, als Promovierende oder Habilitierende oder als wissenschaftliche Angestellte –, ihre Texte nehmen Bezugspunkte auf und zeigen, wie das Saatgut sich in Erntegut verwandelt hat.
Das Spektrum der Texte reicht einerseits von verschiedenen Kirchenbauten in Spanien in Mittelalter und Renaissance bis hin zur Architektur des 18. und 19. Jahrhunderts in Dresden, andererseits von den Bildkünsten seit dem siglo d’oro bis hin zu Werken des 21. Jahrhunderts. Auch Kunstgewerbe des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist vertreten. Die Themen und Inhalte spiegeln vornehmlich die Schwerpunkte wider, die Henrik Karge in seiner in Kiel und Dresden praktizierten universitären Lehre setzte und so die nachfolgende Generation prägte.
Papers by Peter Heinrich Jahn
Ausstellungsgegenstand ist der Buchbesitz des barockzeitlichen sächsischen Hofarchitekten Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736), der mit dem Zwingerbau zu Dresden in die Architekturgeschichte eingegangen ist.
Ein insgeheimes Credo von Henrik Karge haben wir [Susanne Müller-Bechtel und Peter H. Jahn als Hrsg.] zum Anlass genommen, ihm mitsamt dieser Devise zu seinem 2018 gefeierten 60. Geburtstag eine Publikation zu widmen mit Texten seiner Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle Autorinnen und Autoren des Bandes standen während ihrer Laufbahn in Verbindung mit dem Jubilar – als Studierende, als Promovierende oder Habilitierende oder als wissenschaftliche Angestellte –, ihre Texte nehmen Bezugspunkte auf und zeigen, wie das Saatgut sich in Erntegut verwandelt hat.
Das Spektrum der Texte reicht einerseits von verschiedenen Kirchenbauten in Spanien in Mittelalter und Renaissance bis hin zur Architektur des 18. und 19. Jahrhunderts in Dresden, andererseits von den Bildkünsten seit dem siglo d’oro bis hin zu Werken des 21. Jahrhunderts. Auch Kunstgewerbe des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist vertreten. Die Themen und Inhalte spiegeln vornehmlich die Schwerpunkte wider, die Henrik Karge in seiner in Kiel und Dresden praktizierten universitären Lehre setzte und so die nachfolgende Generation prägte.
Stärker noch als an der Michaelskirche scheint die spätgotische Bautradition im Werk der nächsten Generation durch, die vom Schaffen des Münchner Hofkünstlers Hans Krumpper (um 1570-1634) geprägt ist. Obwohl dieser durchwegs das neuzeitliche Architektursystem der Säulenordnungen und antikierende Stuckornamente verwendete, ahmte er mit seinem Kirchturmmodell für das Stift Polling beispielsweise einen der Türme der Münchner Frauenkirche nach. In Dachau errichtete Krumpper eine städtische Pfarrkirche als dreischiffige Halle, in seiner Heimatstadt Weilheim (Oberbayern) hingegen löste er dieselbe Bauaufgabe durch den Rückgriff auf den Wandpfeilersaal. Die ehem. Paulanerkirche in der Au bei München gestaltete er als Einstützenraum mit netzähnlichem Felderstuckgewölbe. Ein gotisierendes Sterngewölbe erscheint im Chor der als Halle angelegten Wallfahrtskirche in Tuntenhausen. Im Longitudinalbau verwirklichte Krumpper Netzgewölben vergleichbare Felderstuckdecken in den Stiftskirchen der Augustiner-Chorherren in München und Beuerberg. Nicht so sehr der Münchner Michaelskirche als vielmehr den Bauwerken Krumppers war im Verlauf des 17. Jhs. eine reiche Nachfolge beschieden.
Vom Gestalterischen her interessant ist die Art und Weise, wie die aus der Spätgotik tradierten Bau- und Raumtypen mit dem neuzeitlichen Architektursystem in Einklang gebracht werden konnten bzw. welche Probleme durch diese Aufgabe entstanden. Hans Krumpper bediente sich zum Beispiel venezianischer Muster: Mit Hilfe der Wallfahrtskirche S. Maria dei Miracoli gelang es ihm, die für spätgotische Räume typischen divergierenden und konzentrischen Bogenführungen zuwiderlaufenden Proportionen von Chor- und Laienraum zu bewältigen. Für die Modernisierung des Hallentypus stand im Fall von Tuntenhausen die Klosterkirche San Zaccaria Pate. Auf diesem Weg entstanden eigenartige bayerisch-italienische Zwitterwesen. Eigenartig verzerrte Fassadenproprtionen entstanden in den Fällen, bei denen versucht wurde, auf basilikale Kirchenquerschnitte berechnete italienische Fassadenmuster mit dem einer Hallenkirche vergleichbaren Außenbau der Wandpfeilerkirche zu kombinieren.
Insgesamt gesamten betrachtet war das Referat ein Plädoyer für eine Abkehr von Entwicklungsmodellen, die epochenübergreifende Kontinuitäten mißachten und allzu linear gestrickt sind.
Zur Publiaktion eines Tagungsbandes ist es leider nicht gekommen.
Als Ergebnis kam heraus, dass ein einen ikonographischen Concetto mitbedienendes Bauen die Ausnahme bleibt, indem die überwiegende Mehrheit der Klöster konventionell im Rahmen der typenstandardierten Norm verblieb (Stichwort: Wandpfeiler- und Saalkirchen). Die heilsgeschichtlichen, theologischen, hagio- und historiographischen, real- und kirchenpolitischen Botschaften wurden überwiegend mit den Gattungen Skulptur, Stuck und Malerei vermittelt, die Architektur lieferte dazu lediglich kommentarlos die Hülle bzw. den Bildträger. Wenn ein dem Concetto verpflichtetes Bauen als Ausnahmeoption gewählt wurde, dann vorrangig bei den von den Klöstern betriebenen Wallfahrtskirchen.
Zu beklagen bleibt, dass dem Vortrag in einem ungeheuren Vorfall von redaktionell betriebener, dem Referenten nicht einmal andeutungsweise kommunizierter und damit jeglichem wissenschaftlichen Ethos zuwiderlaufender Zensur eine Publikation im Tagungsband verwehrt wurde.
German version:
"Evozierte Sakralität in profanem Kontext – Inszenierungen der polnischen Königswürde in den Dresdner Residenzschlossplanungen des Matthäus Daniel Pöppelmann"
Einsiedeln, Stiftung Bibliothek Werner Oechslin, 17. Internationaler Barocksommerkurs: „Inszenierung des Heiligen“, 29th June 2016
Dresden, Residenzschloss, symposium of Fachbereich Kunstgeschichte at Technische Universität Dresden: „Zwinger & Schloss – die Dresdner Residenz Augusts des Starken im europäischen Kontext (1694 – 1733)“, 10th November 2017
An Erfolgen wurden u. a. gewertet, dass inzwischen Hildebrandts lange verkannte Fähigkeit akzeptiert ist, mit seinen Gestaltungen auf den Gebieten der Sakral- wie Profanarchitektur komplexe intellektuelle Concetti zu bedienen.
Der Tagungsbeitrag begreift das Chiffrenhafte im frühneuzeitlichen Architek-turentwurf also vornehmlich als Maßstabsproblem.
Die besprochenen Entwürfe werden heutzutage in den Dresdner Plansammlungen des Sächsischen Staatsarchivs im Hauptstaatsarchiv und des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen aufbewahrt.
Zu den „Artefakten des Entwerfens“ müssen beim vorbildbasierten frühneuzeitlichen Architekturentwurf neben den Entwurfsvisualisierungen auch diejenigen Medien hinzu gezählt werden, welche die in den Entwurf einzuarbeitenden Vorbilder vermitteln. Dies können neben Reiseskizzen auch maßgenaue Bauaufnahmen, wiederverwendete Originalpläne, Kopien derselben oder über das Kupfertiefdruckverfahren vervielfältigte Architekturdarstellungen in Plan- oder Bildform sein. Solche die Vorbilder formal vermittelnden Medien, welche den frühneuzeitlichen Architekten epistemisch als Möglichkeitenreservoirs in Form von Skizzenbüchern, durch eigenes Kopieren und/oder Sammeln zusammengestellten Konvoluten sowie durch Konsultieren von Planarchiven, Grafiksammlungen und Bibliotheken zur Verfügung standen, wären als ,Entwurfsvorlagenʻ zu bezeichnen, ein mit deren Hilfe ins Werk gesetzter Entwurfsprozess als ,vorlagenbasiertes Entwerfenʻ, letzteres in begrifflicher Verengung des vorbildbasierten Entwerfens. Die Operativität von Entwurfsvorlagen folgt der Operationskette des Suchens, Findens und Auswählens (Selektion), sodann des Zusammenfügens der getroffenen Auswahl zur Entwurfsidee (Kombination) und schließlich dem Übertragen aus den Entwurfsvorlagen in die Entwurfszeichnung (Transfer). Epistemologisch betrachtet sind Selektion und Kombination Praktiken der in der Frühen Neuzeit ausgeübten epistemischen Methoden wissenschaftlich-philosophischer Eklektik und rhetorischer Topik, indem teleologisch auf Optimierung abzielendes Auswählen und Kombinieren beiden gemein ist.
Der für das Münchner Zentralinstitut konzipierte Vortrag wurde wiederholt im Rahmen des 364. Bonner Kollquiums, Bonn, Kunsthistorisches Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, 20. November 2017.
Der als Motto des kunsthistorischen Vortrages gewählte Ausspruch aus der Feder des frühneuzeitlichen schwäbischen Historiographen Kaspar Brusch bringt eine Vorstellung auf den Punkt, welche seit dem Spätmittelalter bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation das kirchen- wie realpolitische Selbstverständnis der katholischen Allgäuer Fürstabtei Kempten geprägt hat: Die aus schwäbischem Geschlecht stammende Hildegard, jene legendenumrankte dritte Gemahlin Karls des Großen, habe die Benediktinerabtei Kempten gegründet und dadurch ihren Gemahl, der angeblich die Stiftung in den Fürstenrang erhoben hätte, zur Gründung des Aachener Marienmünsters angeregt – laut der selbstbewußten fürststiftischen Lesart der Reichsgeschichte wäre die legendär-berühmte Krönungskirche der deutschen Könige also eine Sukzession des Kemptener Stiftungsaktes gewesen. Zu diesem politisch brisanten Geschichtskonstrukt gesellte sich als religiöse Komponente eine seit dem Spätmittelalter nachweisbare lokale Verehrung Hildegards als Heiliger. In der Barockzeit bildeten dann jene beiden legitimatorischen Säulen der Fürstabtei, als deren althergebrachte Herrschaftsrechte von vielerlei Seiten immer mehr in Frage gestellt wurden, die Basis eines großangelegten propagandistischen Bau- und Bildprogramms, in welchem unter anderem das Aachener Marienmünster als Bezugspunkt eine bedeutende Rolle spielt.