Teaching Documents by Ute Henning
Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2020
Das Buch wendet sich in erster Linie an diejenigen, die an Hochschulen im deutschsprachigen Raum ... more Das Buch wendet sich in erster Linie an diejenigen, die an Hochschulen im deutschsprachigen Raum studieren oder wissenschaftlich arbeiten wollen und deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Es setzt Grundkenntnisse des Deutschen voraus und ebnet fächerübergreifend den Weg in die Sprache der Wissenschaften. Auf diese Weise erarbeiten die Lernenden die Grundlagen, die für das Studium eines jeden gewählten Faches notwendig sind.
Die für die Wissenschaftssprache relevanten sprachlichen Phänomene werden dabei im syntaktischen Zusammenhang gezeigt und in ihrer Funktion erläutert. Jeder Abschnitt beschreibt zunächst die thematisierte sprachliche Erscheinung, es folgen Übungen und ausgewählte Texte. Die einzelnen Kapitel sind voneinander unabhängig und nicht progressiv geordnet.
Die 14. Auflage dieses erfolgreichen Lehrbuchs wurde grundlegend überarbeitet, zahlreiche Übungen und Texte wurden aufgrund der rasanten wissenschaftlichen Entwicklung erneuert. Außerdem geht die Neuauflage auf die Bedeutung der wissenschaftlichen Sprache für die Arbeit in wissenschaftlichen Zusammenhängen ein und vertieft dies an Beispielen aus unterschiedlichen Disziplinen.
Zur Kontrolle des Gelernten können die Studierenden online auf einen Lösungsschlüssel für die Übungen zugreifen. (Klappentext)
Von Günter Schade, Sandra Drumm, Ute Henning, Britta Hufeisen.
ISBN 9783503187058.
Books by Ute Henning
TUprints, 2019
Dissertation am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften an der Technischen Univer... more Dissertation am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften an der Technischen Universität Darmstadt, verteidigt 2019, erschienen 2020.
Diese qualitative Longitudinalstudie aus der Mehrsprachigkeitsforschung entstand im europäischen Projekt „PlurCur: Schulische Gesamtsprachencurricula“, in dem Konzepte erprobt wurden, wie eine sprachenübergreifende Mehrsprachigkeitskompetenz schulisch gefördert werden kann. Das Forschungsfeld ist mit einer mehrsprachigen Theater-AG an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen ein solches, die gesamte Mehrsprachigkeit eines Individuums berücksichtigendes Konzept, in welchem zudem dramapädagogische Verfahren eingesetzt werden. Da die Einstellungen der teilnehmenden Schüler:innen den Erfolg des Konzeptes wesentlich beeinflussen, wurden Einstellungen zu den Einstellungsobjekten Mehrsprachigkeit und einzelne Sprachen erhoben. Neben nicht-teilnehmender Beobachtung der AG und einer flankierenden Dokumentensammlung zur Feldbeschreibung kamen narrativ-fokussierte Leitfadeninterviews zum Einsatz, die qualitativ-inhaltsanalytisch ausgewertet wurden und in Fallanalysen sowie eine fallübergreifende Betrachtung mündeten. Die dichte Beschreibung der Einstellungen sowie ihrer Veränderungen im Verlauf eines Schuljahres zeigen u.a., dass die sechs untersuchten Schüler:innen insgesamt positive Einstellungen zu einer geringen Anzahl für sie relevanter Sprachen und zu Mehrsprachigkeit aufweisen. Dabei nimmt das Englische fallübergreifend eine Sonderrolle als selbstverständlich zu lernende Sprache ein und die selbstwahrgenommene Kompetenz in einzelnen Sprachen beeinflusst die Einstellungen zu diesen Sprachen besonders. Geringe Veränderungen in den Einstellungen lassen sich nur vereinzelt nachweisen.
This qualitative, longitudinal study within multilingualism research started with the European project „PlurCur: Towards plurilingual whole-school curricula”, which implemented and evaluated teaching approaches aiming to foster an integrated, cross-linguistic multilingualism competence at schools. The field of research, a multilingual theater group at a secondary school in North-Rhine Westfalia, is such an approach that takes into consideration the entire multilingualism of the participating individuals and combines this with methods from Drama in education. Because the participants’ attitudes have a considerable impact on the success of the teaching approach, this study collects data on the students’ attitudes towards the attitude objects multilingualism and specific languages. Apart from producing a field description from non-participant observations of the group and the collection of documents, narrative-focussed interviews were carried out and analysed according to qualitative content analysis, which lead to case studies and a cross-case analysis. The close description of attitudes and their development during the course of one school year shows, among other things, that the six students who participated in the study show overall positive attitudes to multilingualism and to a small number of languages that are relevant for them. The English language takes on a special role, as it is perceived as a language that everyone learns as a matter of course. The competence the students perceive to have in their languages especially influences their attitudes towards these languages. Only a few slight attitude changes can be found in the data.
European language policy aims at plurilingualism in individuals, but how this goal can be attaine... more European language policy aims at plurilingualism in individuals, but how this goal can be attained within schools as institutions has not been part of the education policy discourse. A project at the European Centre for Modern Languages of the Council of Europe took up the idea of a plurilingual whole school curriculum, and specific elements of such a curriculum have been implemented and tested at 16 school in a number of European countries. Some of the elements have been accompanied by research. This volume presents both research reports and practice reports on plurilingual whole school curricula.
European language policy aims at plurilingualism in individuals, but how this goal can be attaine... more European language policy aims at plurilingualism in individuals, but how this goal can be attained within schools as institutions has not been part of the education policy discourse. A project at the European Centre for Modern Languages of the Council of Europe took up the idea of a plurilingual whole school curriculum, and specific elements of such a curriculum have been implemented and tested at 16 school in a number of European countries. Some of the elements have been accompanied by research. This volume presents both research reports and practice reports on plurilingual whole school curricula.*****Individuelle Mehrsprachigkeit ist ein erklärtes Ziel der europäischen Sprachenpolitik; wie dieses Ziel institutionell umsetzbar sein könnte, ist bisher kein Gegenstand der bildungspolitischen Debatte gewesen. Im Rahmen eines Projektes des Europäischen Fremdsprachenzentrums des Europarates in Graz ist die Idee eines Gesamtsprachencurriculums aufgenommen worden, und einzelne Elemente eines Gesamtsprachencurriculums sind an 16 Schulen in verschiedenen Ländern Europas eingesetzt und getestet worden. Einige dieser Teilprojekte wurden wissenschaftlich begleitet. In diesem Band werden sowohl einige dieser Forschungsberichte als auch Praxisberichte vorgestellt.
Papers by Ute Henning
Journal für Schreibwissenschaft, 2021
Coaching | Theorie & Praxis, 2021
Was heißt und umfasst Schreibcoaching für Promovierende und welchen Beitrag kann es leisten, um d... more Was heißt und umfasst Schreibcoaching für Promovierende und welchen Beitrag kann es leisten, um den Promotions- prozess zielführend zu begleiten? Obwohl Schreibberatung und/oder Schreibcoaching für Promovierende an zahlreichen Universitäten im deutschsprachigen Raum seit Jahren praktiziert wird, liegt bislang kein umfassendes Konzept hierfür vor. In diesem Beitrag wird auf Basis einer Darstellung der wesentlichen Herausforderungen Promovierender beim Schreiben das Schreibcoaching als Begleitinstrument im Promotionsprozess theoretisch fundiert und konzeptionell reflektiert. Dazu werden verschiedene Beratungsansätze für Schreibberatung/-coaching vorgestellt, zueinander in Beziehung gesetzt und in Bezug auf das Schreibcoaching für die Zielgruppe der Promovierenden kritisch reflektiert. Die bislang weitgehend synony- me oder undifferenzierte Verwendung der Begriffe Schreibberatung und Schreibcoaching wird adressiert. Schreibcoaching wird als angemessenes Format der Begleitung Promovierender beim Schreiben vorgestellt.
Im Mittelpunkt stehen zwei für die Mehrsprachigkeitsdidaktik wichtige Begriffe zur Beschreibung d... more Im Mittelpunkt stehen zwei für die Mehrsprachigkeitsdidaktik wichtige Begriffe zur Beschreibung der kommunikativen Kompetenz von Mehrsprachigen. Zunächst werden Entwicklung und Rezeption des Begriffs multi-competence nachgezeichnet und seine Anwendbarkeit für die Fremdsprachendidaktik eingeschätzt. Der zweite Begriff plurilinguale Kompetenz bezieht sich als fremdsprachendidaktischer Begriff auf die Angewandte Linguistik und die Erforschung der internationalen Geschäftskommunikation, und basiert auf einer mehrsprachig und interdisziplinär ausgerichteten Sprachenbedarfsanalyse an der Turku School of Economics (TSE) in Finnland. Konkret wird die faktische Mehrsprachigkeit in der internationalen Geschäftskommunikation aus didaktischer Perspektive beleuchtet. Basierend auf der Sprachenbedarfsanalyse an der TSE wird davon ausgegangen, dass effiziente mehrsprachige Kommunikation in international agierenden Unternehmen durch verschiedene plurilinguale Aktivitäten ermöglicht wird. Dazu gehören die abwechselnde Nutzung einer Anzahl von Sprachen (Sprachenwechsel und Codeswitching), funktionales Übersetzen zwischen Sprachen (Sprachmitteln) und die Nutzung vorhandener Sprachenkenntnisse für das Verstehen zuvor nicht gelernter Sprachen (Transfer); diese bilden den Kern des Begriffs plurilinguale Kompetenz. Der Begriff ist ausgerichtet auf die Lehr-Lernbedingungen in der Wirtschaftsausbildung.
Tässä artikkelissa tarkastellaan kahta käsitettä, joiden avulla kuvaillaan monikielistä viestintätaitoa monikielisyysdidaktiikassa. Aluksi arvioidaan multi-competence käsitteen määritelmää, käyttöä ja tarkoituksenmukaisuutta vieraiden kielten didaktiikassa. Sen jälkeen tarkastellaan plurilingvaalisen kompetenssin käsitettä. Plurilingvaalisen kompetenssin käsite perustuu soveltavan kielitieteen tutkimukseen ja Turun kauppakorkeakoulussa (TSE) tehtyyn kansainvälisen liikeviestinnän tutkimushankkeeseen, jonka perustana on monikielisen yritysviestinnän tarveanalyysi. Tarveanalyysin pohjalta voidaan todeta, että erilaiset plurilingvaaliset kielenkäyttötoiminnot mahdollistavat tehokkaan monikielisen yritysviestinnän kansainvälisissä yrityksissä. Tällaisia toimintoja ovat vuoroittainen eri kielten käyttö viestintätilanteissa (vaihtaminen kielestä toiseen ja codeswitching), funktionaalinen kääntäminen (viestin merkityksen välittäminen, tulkitseminen) ja olemassa olevan kielitaidon hyödyntäminen itselle vieraiden kielten ymmärtämisessä (transfer). Plurilingvaalinen kompetenssi muodostuu keskeisiltä osin näiden toimintojen käytöstä. Plurilingvaalisen kompetenssin käsite on kehitetty ja sitä sovelletaan Turun kauppakorkeakoulun liikeviestinnän opetuksessa.
This paper presents a qualitative, longitudinal study of attitudes to individual languages and to... more This paper presents a qualitative, longitudinal study of attitudes to individual languages and to multi-/plurilingualism. The attitudes examined are those of students at a German grammar school who attend a multilingual theater group in which they develop their very own multilingual play by incorporating scenes in any of the languages in their linguistic repertoire. To shed light on how the students react to this unusual approach and whether it can help them to use their multicompetence for learning, qualitative data was collected with the aim of showing whether and how these attitudes change in the course of one school year. The paper first describes how it arose as part of the PlurCur project and within the context of Gesamtsprachencurriculum. This is followed by an outline of the aim of the inquiry and the research design. Finally, after some remarks on data analysis, a first look at some aspects of the data is taken (e.g. attitudes to English; attitudes to heritage languages).
The English translation of this paper is available at https://www.ecml.at/Portals/1/documents/ECML-resources/PlurCur-EN-final.pdf?ver=2018-05-31-100118-647
The importance of German as a second language continues to grow in teacher training, school polit... more The importance of German as a second language continues to grow in teacher training, school politics, and in discussions across society. The most important points in education have been derived from discussions about migration in the professional education community. Various areas of educational development can be distinguished within the field. First, there is German-as-a-second-language research with people born in Germany, whose parents were born elsewhere. They speak a different language at home, and they first come into intensive contact with the German language when they start school. Secondly, this research also focuses on people who move to Germany as refugees and migrants, who must focus intensely on language acquisition. In particular, the current focus in teacher training is on learning educationally relevant skills for these two groups. The article focuses on „Bildungssprache“ (academic language) as a key element of educational success and outlines areas of research development of the last ten years. It closes by drawing conclusions for the language education of migrants and for teacher training.
This paper describes the particularities of acquiring the phonetics and phonology of a foreign la... more This paper describes the particularities of acquiring the phonetics and phonology of a foreign language, focussing on the perception of the language's sounds, the pronunciation process as a motoric process of articulation, and relevant psychological and social factors such as group identity and emotions. Special mention is made of the Contrastive Hypothesis and its accuracy regarding the acquisition of pronunciation. Finally, the literature on the specific characteristics of acquiring the pronunciation of a second foreign language (L3) is summarized and reviewed.
Conference Presentations by Ute Henning
GAL-Sektionentagung 2019 (Halle), 2019
Posterbeitrag am 18.09.2019 in Sektion 5 (Mehrsprachigkeit).
Der Einsatz mehrsprachiger Unterrich... more Posterbeitrag am 18.09.2019 in Sektion 5 (Mehrsprachigkeit).
Der Einsatz mehrsprachiger Unterrichtsmethoden und die Berücksichtigung einer größeren Anzahl von Sprachen im schulischen Curriculum verbreitet sich, so etwa unter dem Dach von Gesamtsprachencurricula. Dabei wird in vielen Fällen darauf abgezielt, dass Schüler:innen alle ihre sprachlichen Fähigkeiten im Sinne von Multikompetenz einsetzen und dabei auch Her- kunfts- und Familiensprachen verwenden. Inwiefern dies gelingt, hängt u.a. von den Einstellungen ab, die die Schüler:innen gegenüber den jeweiligen Sprachen und gegenüber Mehrsprachigkeit haben, wobei zu diesem Zusammenhang bisher nur wenige Studien vorliegen. Im Beitrag werden die Ergebnisse einer qualitativen Longitudinalstudie vorgestellt, in der die Einstellungen von 12- bis 14-jährigen Schüler:innen erhoben wurden, die regelmäßig in einer mehrsprachigen Theatergruppe in einer Vielzahl an Sprachen Theater spielten.
Donostia Young Researchers International Symposium on Multilingualism 2016 (DISM 2016), 3 & 4 March 2016, Donostia-San Sebastian (Spain), 2016
Schulen in Deutschland sind vielsprachig und ihre SchülerInnen sind mehrsprachig: Eine Vielfalt a... more Schulen in Deutschland sind vielsprachig und ihre SchülerInnen sind mehrsprachig: Eine Vielfalt an Sprachen wird von der SchülerInnenschaft einer Schule verwendet und viele der einzelnen SchülerInnen haben neben dem Standarddeutschen weitere Sprachen in ihrem Sprachenrepertoire. Ihre Multikompetenz (Franceschini 2011) beinhaltet u.a. soziolinguistisches Wissen und die Fähigkeit, sowohl in ein- als auch in mehrsprachigen Situationen flexibel zu interagieren.
Ein zentrales Ziel viel- bzw. mehrsprachiger Unterrichtsansätze und curricularer Konzepte wie Gesamtsprachencurricula (Hufeisen 2011) ist es, die Multikompetenz und die individuellen Sprachenrepertoires von SchülerInnen für das Lernen zu nutzen und auszubauen. Ein solcher Ansatz wurde kürzlich an einem deutschen Gymnasium entwickelt (Fasse 2014): In einer vielsprachigen Theatergruppe erarbeiten 12- bis 14-jährige SchülerInnen ihr eigenes Theaterstück, in das sie Szenen in allen Sprachen aus ihrem Sprachenrepertoire einfügen können. Das Theaterstück enthält daher z.B. Dialekte und Herkunftssprachen.
Um zu beleuchten, wie die SchülerInnen auf diesen ungewöhnlichen Ansatz reagieren und ob er ihnen dabei helfen kann, ihre Multikompetenz für das Lernen zu nutzen, wurde eine Longitudinalstudie durchgeführt. In dieser Studie wurden qualitative Daten zu den Einstellungen der SchülerInnen gegenüber einzelnen Sprachen und Viel-/Mehrsprachigkeit erhoben. Es sollen im Verlaufe eines Schuljahres auftretende Veränderungen in diesen Einstellungen aufgezeigt werden.
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German schools today are multilingual, and their students are plurilingual: A variety of languages are used by a school’s student body, and many of the individual students have a linguistic repertoire that includes several languages in addition to Standard German. Their multicompetence (Franceschini 2011) includes sociolinguistic knowledge and the ability to interact flexibly in both monolingual and multilingual situations.
Multi-/plurilingual teaching approaches and curricular concepts such as a plurilingual whole school policy (Hufeisen 2011) attempt to make use of students’ multicompetence and their individual linguistic repertoires for learning. Such an approach has been developed at a German Gymnasium (Fasse 2014): In a multilingual theater group, 12- to 14-year-old students develop their very own multilingual play by incorporating scenes in any of the languages in their linguistic repertoire. Thus, the play includes e.g. dialects and heritage languages.
To shed light on how the students react to this unusual approach and whether it can help them to use their multicompetence for learning, a longitudinal study has been conducted. The study collected qualitative data on the students’ language attitudes and their attitudes toward multi-/plurilingualism with the aim of showing whether and how these attitudes change in the course of one school year.
7. Tagung Mehrsprachigkeit als Chance "Atlas der Mehrsprachigkeit in Europa", 03.-05.07.2017 in Kassel, 2017
Um die Rolle von Lernenden mit mehrsprachiger Identität beim Fremdsprachenlernen zu beleuchten, m... more Um die Rolle von Lernenden mit mehrsprachiger Identität beim Fremdsprachenlernen zu beleuchten, müssen adäquate Begriffsdefinitionen sowohl für Identität als auch für Mehrsprachigkeit gefunden werden. Hier können Konzepte wie multilinguality von Aronin & Ó Laoire (2004), symbolic competence von Kramsch (2009) und Mehrsprachigkeit nach Franceschini (2011, 2015) hilfreich sein und mit Erkenntnissen zum Zusammenhang zwischen Sprache(n) und Identität verknüpft werden (Norton 2014). Darüber hinaus zeigen Studien, dass das Potenzial von Mehrsprachigkeit für das Fremdsprachenlernen gerade dann tatsächlich nutzbar ist, wenn sich die Lernenden als mehrsprachig verstehen, also eine mehrsprachige Identität haben (Volgger 2012). Für die Überführung solcher Erkenntnisse und Überlegungen in die Praxis des Fremdsprachenunterrichts liegen Vorschläge vor (z.B. Kramsch 2009, Scott 2016), die die bekannten sprachenübergreifenden didaktisch-methodischen Ansätze ergänzen.
Im Vortrag werden die hier skizzierten Zusammenhänge zwischen Mehrsprachigkeit und mehrsprachigen Identitäten im Kontext des Fremdsprachenunterrichts vorgestellt und kritisch diskutiert.
Book Reviews by Ute Henning
Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht, 2017
Hrsg.) (2015), Bildungsziel: Mehrsprachigkeit. Towards the Aim of Education: Multilingualism. Lei... more Hrsg.) (2015), Bildungsziel: Mehrsprachigkeit. Towards the Aim of Education: Multilingualism. Leipzig: Leipziger Universitätsverlag. ISBN: 978-3-86583-945-9. 372 Seiten. 29,-€. Das Bewusstsein über die Alltäglichkeit von Mehrsprachigkeit ist in den letzten Jahrzehnten rasant gestiegen: Der konstruktive Umgang mit zwei-oder mehrsprachig aufwachsenden Kindern wird gefordert, Schulen bieten Unterricht in verschiedenen Sprachen an, im tertiären Bildungsbereich werden vermehrt Aspekte von Mehrsprachigkeit (in aller Regel mit Englisch als Lingua franca) berücksichtigt und auch in der Erwachsenenbildung wird zunehmend über einzelne Zielfremdsprachen hinaus-und stärker sprachenübergreifend gedacht. In der Wissenschaft beschäftigen sich nicht nur Angewandte Linguistik und Psycholinguistik mit Fremdspracherwerb und mehrsprachiger Kommunikation, sondern auch zahlreiche weitere Disziplinen. Der vorliegende Band spiegelt diese Interdisziplinarität wider und versammelt Konferenzbeiträge von der 6. Tagung des Konsortiums Mehrsprachigkeit als Chance im Jahr 2015 in Nysa (Polen). Das seit 2009 bestehende, internationale Konsortium setzt sich aus Mitgliedern aus unterschiedlichen Bildungsbereichen zusammen und umfasst ExpertInnen aus Forschung, Theoriebildung und Praxis. Am Tagungsband sind WissenschaftlerInnen aus Pädagogik, Linguistik, Literaturwissenschaft, Übersetzungswissenschaft, Germanistik, Deutsch als Fremd-/Zweitsprache, Englisch als Fremdsprache, Physikdidaktik, Geschichtswissenschaft und Psychologie sowie ÜbersetzerInnen und Lehrkräfte beteiligt.
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Teaching Documents by Ute Henning
Die für die Wissenschaftssprache relevanten sprachlichen Phänomene werden dabei im syntaktischen Zusammenhang gezeigt und in ihrer Funktion erläutert. Jeder Abschnitt beschreibt zunächst die thematisierte sprachliche Erscheinung, es folgen Übungen und ausgewählte Texte. Die einzelnen Kapitel sind voneinander unabhängig und nicht progressiv geordnet.
Die 14. Auflage dieses erfolgreichen Lehrbuchs wurde grundlegend überarbeitet, zahlreiche Übungen und Texte wurden aufgrund der rasanten wissenschaftlichen Entwicklung erneuert. Außerdem geht die Neuauflage auf die Bedeutung der wissenschaftlichen Sprache für die Arbeit in wissenschaftlichen Zusammenhängen ein und vertieft dies an Beispielen aus unterschiedlichen Disziplinen.
Zur Kontrolle des Gelernten können die Studierenden online auf einen Lösungsschlüssel für die Übungen zugreifen. (Klappentext)
Von Günter Schade, Sandra Drumm, Ute Henning, Britta Hufeisen.
ISBN 9783503187058.
Books by Ute Henning
Diese qualitative Longitudinalstudie aus der Mehrsprachigkeitsforschung entstand im europäischen Projekt „PlurCur: Schulische Gesamtsprachencurricula“, in dem Konzepte erprobt wurden, wie eine sprachenübergreifende Mehrsprachigkeitskompetenz schulisch gefördert werden kann. Das Forschungsfeld ist mit einer mehrsprachigen Theater-AG an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen ein solches, die gesamte Mehrsprachigkeit eines Individuums berücksichtigendes Konzept, in welchem zudem dramapädagogische Verfahren eingesetzt werden. Da die Einstellungen der teilnehmenden Schüler:innen den Erfolg des Konzeptes wesentlich beeinflussen, wurden Einstellungen zu den Einstellungsobjekten Mehrsprachigkeit und einzelne Sprachen erhoben. Neben nicht-teilnehmender Beobachtung der AG und einer flankierenden Dokumentensammlung zur Feldbeschreibung kamen narrativ-fokussierte Leitfadeninterviews zum Einsatz, die qualitativ-inhaltsanalytisch ausgewertet wurden und in Fallanalysen sowie eine fallübergreifende Betrachtung mündeten. Die dichte Beschreibung der Einstellungen sowie ihrer Veränderungen im Verlauf eines Schuljahres zeigen u.a., dass die sechs untersuchten Schüler:innen insgesamt positive Einstellungen zu einer geringen Anzahl für sie relevanter Sprachen und zu Mehrsprachigkeit aufweisen. Dabei nimmt das Englische fallübergreifend eine Sonderrolle als selbstverständlich zu lernende Sprache ein und die selbstwahrgenommene Kompetenz in einzelnen Sprachen beeinflusst die Einstellungen zu diesen Sprachen besonders. Geringe Veränderungen in den Einstellungen lassen sich nur vereinzelt nachweisen.
This qualitative, longitudinal study within multilingualism research started with the European project „PlurCur: Towards plurilingual whole-school curricula”, which implemented and evaluated teaching approaches aiming to foster an integrated, cross-linguistic multilingualism competence at schools. The field of research, a multilingual theater group at a secondary school in North-Rhine Westfalia, is such an approach that takes into consideration the entire multilingualism of the participating individuals and combines this with methods from Drama in education. Because the participants’ attitudes have a considerable impact on the success of the teaching approach, this study collects data on the students’ attitudes towards the attitude objects multilingualism and specific languages. Apart from producing a field description from non-participant observations of the group and the collection of documents, narrative-focussed interviews were carried out and analysed according to qualitative content analysis, which lead to case studies and a cross-case analysis. The close description of attitudes and their development during the course of one school year shows, among other things, that the six students who participated in the study show overall positive attitudes to multilingualism and to a small number of languages that are relevant for them. The English language takes on a special role, as it is perceived as a language that everyone learns as a matter of course. The competence the students perceive to have in their languages especially influences their attitudes towards these languages. Only a few slight attitude changes can be found in the data.
Papers by Ute Henning
Tässä artikkelissa tarkastellaan kahta käsitettä, joiden avulla kuvaillaan monikielistä viestintätaitoa monikielisyysdidaktiikassa. Aluksi arvioidaan multi-competence käsitteen määritelmää, käyttöä ja tarkoituksenmukaisuutta vieraiden kielten didaktiikassa. Sen jälkeen tarkastellaan plurilingvaalisen kompetenssin käsitettä. Plurilingvaalisen kompetenssin käsite perustuu soveltavan kielitieteen tutkimukseen ja Turun kauppakorkeakoulussa (TSE) tehtyyn kansainvälisen liikeviestinnän tutkimushankkeeseen, jonka perustana on monikielisen yritysviestinnän tarveanalyysi. Tarveanalyysin pohjalta voidaan todeta, että erilaiset plurilingvaaliset kielenkäyttötoiminnot mahdollistavat tehokkaan monikielisen yritysviestinnän kansainvälisissä yrityksissä. Tällaisia toimintoja ovat vuoroittainen eri kielten käyttö viestintätilanteissa (vaihtaminen kielestä toiseen ja codeswitching), funktionaalinen kääntäminen (viestin merkityksen välittäminen, tulkitseminen) ja olemassa olevan kielitaidon hyödyntäminen itselle vieraiden kielten ymmärtämisessä (transfer). Plurilingvaalinen kompetenssi muodostuu keskeisiltä osin näiden toimintojen käytöstä. Plurilingvaalisen kompetenssin käsite on kehitetty ja sitä sovelletaan Turun kauppakorkeakoulun liikeviestinnän opetuksessa.
The English translation of this paper is available at https://www.ecml.at/Portals/1/documents/ECML-resources/PlurCur-EN-final.pdf?ver=2018-05-31-100118-647
Conference Presentations by Ute Henning
Der Einsatz mehrsprachiger Unterrichtsmethoden und die Berücksichtigung einer größeren Anzahl von Sprachen im schulischen Curriculum verbreitet sich, so etwa unter dem Dach von Gesamtsprachencurricula. Dabei wird in vielen Fällen darauf abgezielt, dass Schüler:innen alle ihre sprachlichen Fähigkeiten im Sinne von Multikompetenz einsetzen und dabei auch Her- kunfts- und Familiensprachen verwenden. Inwiefern dies gelingt, hängt u.a. von den Einstellungen ab, die die Schüler:innen gegenüber den jeweiligen Sprachen und gegenüber Mehrsprachigkeit haben, wobei zu diesem Zusammenhang bisher nur wenige Studien vorliegen. Im Beitrag werden die Ergebnisse einer qualitativen Longitudinalstudie vorgestellt, in der die Einstellungen von 12- bis 14-jährigen Schüler:innen erhoben wurden, die regelmäßig in einer mehrsprachigen Theatergruppe in einer Vielzahl an Sprachen Theater spielten.
Ein zentrales Ziel viel- bzw. mehrsprachiger Unterrichtsansätze und curricularer Konzepte wie Gesamtsprachencurricula (Hufeisen 2011) ist es, die Multikompetenz und die individuellen Sprachenrepertoires von SchülerInnen für das Lernen zu nutzen und auszubauen. Ein solcher Ansatz wurde kürzlich an einem deutschen Gymnasium entwickelt (Fasse 2014): In einer vielsprachigen Theatergruppe erarbeiten 12- bis 14-jährige SchülerInnen ihr eigenes Theaterstück, in das sie Szenen in allen Sprachen aus ihrem Sprachenrepertoire einfügen können. Das Theaterstück enthält daher z.B. Dialekte und Herkunftssprachen.
Um zu beleuchten, wie die SchülerInnen auf diesen ungewöhnlichen Ansatz reagieren und ob er ihnen dabei helfen kann, ihre Multikompetenz für das Lernen zu nutzen, wurde eine Longitudinalstudie durchgeführt. In dieser Studie wurden qualitative Daten zu den Einstellungen der SchülerInnen gegenüber einzelnen Sprachen und Viel-/Mehrsprachigkeit erhoben. Es sollen im Verlaufe eines Schuljahres auftretende Veränderungen in diesen Einstellungen aufgezeigt werden.
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German schools today are multilingual, and their students are plurilingual: A variety of languages are used by a school’s student body, and many of the individual students have a linguistic repertoire that includes several languages in addition to Standard German. Their multicompetence (Franceschini 2011) includes sociolinguistic knowledge and the ability to interact flexibly in both monolingual and multilingual situations.
Multi-/plurilingual teaching approaches and curricular concepts such as a plurilingual whole school policy (Hufeisen 2011) attempt to make use of students’ multicompetence and their individual linguistic repertoires for learning. Such an approach has been developed at a German Gymnasium (Fasse 2014): In a multilingual theater group, 12- to 14-year-old students develop their very own multilingual play by incorporating scenes in any of the languages in their linguistic repertoire. Thus, the play includes e.g. dialects and heritage languages.
To shed light on how the students react to this unusual approach and whether it can help them to use their multicompetence for learning, a longitudinal study has been conducted. The study collected qualitative data on the students’ language attitudes and their attitudes toward multi-/plurilingualism with the aim of showing whether and how these attitudes change in the course of one school year.
Im Vortrag werden die hier skizzierten Zusammenhänge zwischen Mehrsprachigkeit und mehrsprachigen Identitäten im Kontext des Fremdsprachenunterrichts vorgestellt und kritisch diskutiert.
Book Reviews by Ute Henning
Die für die Wissenschaftssprache relevanten sprachlichen Phänomene werden dabei im syntaktischen Zusammenhang gezeigt und in ihrer Funktion erläutert. Jeder Abschnitt beschreibt zunächst die thematisierte sprachliche Erscheinung, es folgen Übungen und ausgewählte Texte. Die einzelnen Kapitel sind voneinander unabhängig und nicht progressiv geordnet.
Die 14. Auflage dieses erfolgreichen Lehrbuchs wurde grundlegend überarbeitet, zahlreiche Übungen und Texte wurden aufgrund der rasanten wissenschaftlichen Entwicklung erneuert. Außerdem geht die Neuauflage auf die Bedeutung der wissenschaftlichen Sprache für die Arbeit in wissenschaftlichen Zusammenhängen ein und vertieft dies an Beispielen aus unterschiedlichen Disziplinen.
Zur Kontrolle des Gelernten können die Studierenden online auf einen Lösungsschlüssel für die Übungen zugreifen. (Klappentext)
Von Günter Schade, Sandra Drumm, Ute Henning, Britta Hufeisen.
ISBN 9783503187058.
Diese qualitative Longitudinalstudie aus der Mehrsprachigkeitsforschung entstand im europäischen Projekt „PlurCur: Schulische Gesamtsprachencurricula“, in dem Konzepte erprobt wurden, wie eine sprachenübergreifende Mehrsprachigkeitskompetenz schulisch gefördert werden kann. Das Forschungsfeld ist mit einer mehrsprachigen Theater-AG an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen ein solches, die gesamte Mehrsprachigkeit eines Individuums berücksichtigendes Konzept, in welchem zudem dramapädagogische Verfahren eingesetzt werden. Da die Einstellungen der teilnehmenden Schüler:innen den Erfolg des Konzeptes wesentlich beeinflussen, wurden Einstellungen zu den Einstellungsobjekten Mehrsprachigkeit und einzelne Sprachen erhoben. Neben nicht-teilnehmender Beobachtung der AG und einer flankierenden Dokumentensammlung zur Feldbeschreibung kamen narrativ-fokussierte Leitfadeninterviews zum Einsatz, die qualitativ-inhaltsanalytisch ausgewertet wurden und in Fallanalysen sowie eine fallübergreifende Betrachtung mündeten. Die dichte Beschreibung der Einstellungen sowie ihrer Veränderungen im Verlauf eines Schuljahres zeigen u.a., dass die sechs untersuchten Schüler:innen insgesamt positive Einstellungen zu einer geringen Anzahl für sie relevanter Sprachen und zu Mehrsprachigkeit aufweisen. Dabei nimmt das Englische fallübergreifend eine Sonderrolle als selbstverständlich zu lernende Sprache ein und die selbstwahrgenommene Kompetenz in einzelnen Sprachen beeinflusst die Einstellungen zu diesen Sprachen besonders. Geringe Veränderungen in den Einstellungen lassen sich nur vereinzelt nachweisen.
This qualitative, longitudinal study within multilingualism research started with the European project „PlurCur: Towards plurilingual whole-school curricula”, which implemented and evaluated teaching approaches aiming to foster an integrated, cross-linguistic multilingualism competence at schools. The field of research, a multilingual theater group at a secondary school in North-Rhine Westfalia, is such an approach that takes into consideration the entire multilingualism of the participating individuals and combines this with methods from Drama in education. Because the participants’ attitudes have a considerable impact on the success of the teaching approach, this study collects data on the students’ attitudes towards the attitude objects multilingualism and specific languages. Apart from producing a field description from non-participant observations of the group and the collection of documents, narrative-focussed interviews were carried out and analysed according to qualitative content analysis, which lead to case studies and a cross-case analysis. The close description of attitudes and their development during the course of one school year shows, among other things, that the six students who participated in the study show overall positive attitudes to multilingualism and to a small number of languages that are relevant for them. The English language takes on a special role, as it is perceived as a language that everyone learns as a matter of course. The competence the students perceive to have in their languages especially influences their attitudes towards these languages. Only a few slight attitude changes can be found in the data.
Tässä artikkelissa tarkastellaan kahta käsitettä, joiden avulla kuvaillaan monikielistä viestintätaitoa monikielisyysdidaktiikassa. Aluksi arvioidaan multi-competence käsitteen määritelmää, käyttöä ja tarkoituksenmukaisuutta vieraiden kielten didaktiikassa. Sen jälkeen tarkastellaan plurilingvaalisen kompetenssin käsitettä. Plurilingvaalisen kompetenssin käsite perustuu soveltavan kielitieteen tutkimukseen ja Turun kauppakorkeakoulussa (TSE) tehtyyn kansainvälisen liikeviestinnän tutkimushankkeeseen, jonka perustana on monikielisen yritysviestinnän tarveanalyysi. Tarveanalyysin pohjalta voidaan todeta, että erilaiset plurilingvaaliset kielenkäyttötoiminnot mahdollistavat tehokkaan monikielisen yritysviestinnän kansainvälisissä yrityksissä. Tällaisia toimintoja ovat vuoroittainen eri kielten käyttö viestintätilanteissa (vaihtaminen kielestä toiseen ja codeswitching), funktionaalinen kääntäminen (viestin merkityksen välittäminen, tulkitseminen) ja olemassa olevan kielitaidon hyödyntäminen itselle vieraiden kielten ymmärtämisessä (transfer). Plurilingvaalinen kompetenssi muodostuu keskeisiltä osin näiden toimintojen käytöstä. Plurilingvaalisen kompetenssin käsite on kehitetty ja sitä sovelletaan Turun kauppakorkeakoulun liikeviestinnän opetuksessa.
The English translation of this paper is available at https://www.ecml.at/Portals/1/documents/ECML-resources/PlurCur-EN-final.pdf?ver=2018-05-31-100118-647
Der Einsatz mehrsprachiger Unterrichtsmethoden und die Berücksichtigung einer größeren Anzahl von Sprachen im schulischen Curriculum verbreitet sich, so etwa unter dem Dach von Gesamtsprachencurricula. Dabei wird in vielen Fällen darauf abgezielt, dass Schüler:innen alle ihre sprachlichen Fähigkeiten im Sinne von Multikompetenz einsetzen und dabei auch Her- kunfts- und Familiensprachen verwenden. Inwiefern dies gelingt, hängt u.a. von den Einstellungen ab, die die Schüler:innen gegenüber den jeweiligen Sprachen und gegenüber Mehrsprachigkeit haben, wobei zu diesem Zusammenhang bisher nur wenige Studien vorliegen. Im Beitrag werden die Ergebnisse einer qualitativen Longitudinalstudie vorgestellt, in der die Einstellungen von 12- bis 14-jährigen Schüler:innen erhoben wurden, die regelmäßig in einer mehrsprachigen Theatergruppe in einer Vielzahl an Sprachen Theater spielten.
Ein zentrales Ziel viel- bzw. mehrsprachiger Unterrichtsansätze und curricularer Konzepte wie Gesamtsprachencurricula (Hufeisen 2011) ist es, die Multikompetenz und die individuellen Sprachenrepertoires von SchülerInnen für das Lernen zu nutzen und auszubauen. Ein solcher Ansatz wurde kürzlich an einem deutschen Gymnasium entwickelt (Fasse 2014): In einer vielsprachigen Theatergruppe erarbeiten 12- bis 14-jährige SchülerInnen ihr eigenes Theaterstück, in das sie Szenen in allen Sprachen aus ihrem Sprachenrepertoire einfügen können. Das Theaterstück enthält daher z.B. Dialekte und Herkunftssprachen.
Um zu beleuchten, wie die SchülerInnen auf diesen ungewöhnlichen Ansatz reagieren und ob er ihnen dabei helfen kann, ihre Multikompetenz für das Lernen zu nutzen, wurde eine Longitudinalstudie durchgeführt. In dieser Studie wurden qualitative Daten zu den Einstellungen der SchülerInnen gegenüber einzelnen Sprachen und Viel-/Mehrsprachigkeit erhoben. Es sollen im Verlaufe eines Schuljahres auftretende Veränderungen in diesen Einstellungen aufgezeigt werden.
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German schools today are multilingual, and their students are plurilingual: A variety of languages are used by a school’s student body, and many of the individual students have a linguistic repertoire that includes several languages in addition to Standard German. Their multicompetence (Franceschini 2011) includes sociolinguistic knowledge and the ability to interact flexibly in both monolingual and multilingual situations.
Multi-/plurilingual teaching approaches and curricular concepts such as a plurilingual whole school policy (Hufeisen 2011) attempt to make use of students’ multicompetence and their individual linguistic repertoires for learning. Such an approach has been developed at a German Gymnasium (Fasse 2014): In a multilingual theater group, 12- to 14-year-old students develop their very own multilingual play by incorporating scenes in any of the languages in their linguistic repertoire. Thus, the play includes e.g. dialects and heritage languages.
To shed light on how the students react to this unusual approach and whether it can help them to use their multicompetence for learning, a longitudinal study has been conducted. The study collected qualitative data on the students’ language attitudes and their attitudes toward multi-/plurilingualism with the aim of showing whether and how these attitudes change in the course of one school year.
Im Vortrag werden die hier skizzierten Zusammenhänge zwischen Mehrsprachigkeit und mehrsprachigen Identitäten im Kontext des Fremdsprachenunterrichts vorgestellt und kritisch diskutiert.