Das ist überhaupt nichts Neues, sondern normaler Alltag, seit es #Intensivstationen gibt.
Ist die operative Intensivstation voll, betreuen wir bsp. den Patienten mit Polytrauma, nach stattgehabter chirurgischer Primärversorgung.
Sind wir voll, wird Patient m. Pneumonie von den
Anästhest:innen betreut, in täglichem interdisziplinärem fachlichem Austausch.
Somit ist es FALSCH und GEFÄHRLICH zu denken, die Kapazitäten wären unterschiedlich.
Der klinische #Zustand (Schock? Sauerstoffversorgung?...) bestimmt ob ein Patient auf einer #Intensivstation
betreut werden muss.
Sollte die primär zuständige Station keine Kapazitäten mehr haben, wird der Patient auf der nächsten Station versorgt.
Sind in einem Haus alle #IntensivKapazitäten erschöpft, muss der Patient verlegt werden.
Zur Verlegung müssen an ANDEREN Kliniken Kapazitäten frei sein, eigentlich logisch ... in der ersten Welle haben wir bsp. Patienten aus #Frankreich versorgt.
Verlegungen über weite Strecken sind daher THEORETISCH möglich. Aktuell sind aber überall die Kapazitäten knapp.
Eine Verlegung eines #Intensivpatienten ist äußerst anspruchsvoll und bindet erneut Ressourcen (ITW, NA, RAs...), daher im Alltag häufig sehr SCHWIERIG.
Was daher tun, wenn alle Kapazitäten #erschöpft und Verlegungen nicht möglich sind?
Seit Beginn der Erfassung des #DIVIRegisters haben noch nie so viele #Intensivstationen einen "eingeschränktem Betrieb" (rot) gemeldet. ⬇️
Das sind, bei aktuell explodierenden Zahlen, keine guten Rahmenbedingungen.
Das hat nichts mit #Alarmismus zu tun, sondern ist eine sachliche Einordnung der aktuellen Situation und Erklärung des Systems der #Intensivstationen für Interessierte außerhalb der Klinken.
Man sollte sich überlegen wem man glaubt, dem anonymen Troll oder uns vor Ort.
Danke.
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Patienten mit #COVID19 liegen auf den #Intensivstationen weil die Infektion mit #CoVSARS2 ihren Zustand so verschlechtert hat, dass ein Überleben ohne intensivmedizinische Maßnahmen nicht möglich wäre.
Der "Grund" (Indikation) für die Intensivstation ist daher IMMER klinisch, wie das "placing" (welche Intensivstation) im Kontext der Isolation wegen Infektion mit #CoVSARS2, bei Indikationen aus #COVID19 - UNabhängigen Gründen, erfolgt ist unterschiedlich.
Wie bsp. ein Patient nach einem Autounfall mit begleitende (asymptomatischer, milder...) Infektion mit #CoVSARS2 isoliert wird, ist von Haus zu Haus unterschiedlich.
Der GRUND für die Intensivstation ist dann aber das POLYTRAUMA, nicht der Nachweis von #CoVSARS2.
➡️ Wir haben eine Gesamtquote ungeimpfter Patienten auf unserer Intensivstation seit Juli von 96 %.
Die Zahlen explodieren, #Impfungen bleiben die effektivste Maßnahme!
Niemand behauptet, dass es keine #Impfdurchbrueche gibt. Die allermeisten sind aber mild und die intensivpflichtigen Verläufe hätten, in meiner Erfahrung, von einem #Booster höchst wahrscheinlich profitiert. Daher bleiben die #Impfungen essentiell.
Wie kommt es zu teilweise höheren Quoten Geimpfter auf #Intensivstationen?
Zunächst kommt es auf die Größe des Hauses und Möglichkeiten der Normalstation an. Bei einer sehr hohen Qualität der Normalstation, wie bsp. bei uns (Bauchlagerung, Antikörpergabe etc.), werden viele
Auslastung der #Intensivkapazitäten auf Kreisebene von heute ⬇️ Rot ist kritisch, da < 10 %. In vielen Regionen ist es bereits JETZT kritisch. Verlegungen über Kreisebene sind im Alltag nicht einfach. #COVID19 nimmt aktuell richtig Fahrt auf, Trend ↗️
Ich fasse zusammen:
➡️ Viele falsche Zahlen ✅
➡️ Viele falsche Interpretationen ✅
➡️ Applaus aus der Schwurblerszene ✅
➡️ Diskreditierung des gesamten Intensivpersonals ob bewusst oder unbewusst ✅
Unserer internistische ICU ist KOMPLETT mit #COVID19—Patienten belegt, internistische Non-COVID-Patienten werden auf der operativen ICU von uns betreut.
Daher IST das System bereits maximal ausgelastet - und die Zahlen steigen weiter.
Von der ICU gesendet.
Mit dieser Organisation haben wir gute Erfahrungen gemacht, aus infektiologischer Sicht auch nicht anders möglich.
ABER - es zeigt klar, dass das System am Limit ist. Daher müssen die Covidinzidenzen runter um eine komplette Überlastung zu vermeiden.
Erneut geht es mir NICHT darum Panik zu verbreiten, wir MÜSSEN aber ehrlich die Situation vor Ort schildern.
Ich weise auch hier erneut darauf hin, dass wir in den letzten Monaten knapp 10.000 Pflegende in Deutschland verloren haben.
Da sich die Stimmen häufen die #COVID19 "nur" auf die Sterbefälle reduzieren, anbei ein etwas längerer thread, der die Gesamtsituation aus der PRAXIS eines INTENSIVMEDIZINERS schildert.
Zusammenfassung:
Die Ressourcen sind begrenzt, wenn diese belegt sind, sind sie für alle
Erkrankungen belegt.
Uns ist allen bewusst, dass CoV-SARS2 KEIN Killervirus ist, die Problematik entsteht aber durch die hohe Infektiosität, so dass sehr SCHNELL sehr VIELE MENSCHEN infiziert werden, rein STATISTISCH benötigen dann, ABSOLUT gesehen, viele Menschen
eine intensivmedizinische Behandlung. Die Behandlung von #COVID19 auf der Intensivstation ist aus verschiedenen Gründen anspruchsvoll. Durch die Weiterentwicklung in der Therapie (u.a. #Dexamethason) sowie das hohe Niveau unserer Intensivtherapie konnte die Mortalität