„Diese
Tür ist sonst immer verschlossen!“ flüsterte Max bestürzt. „Hoffentlich denkt
Onkel Drako nicht, dass ich mir den Schlüssel genommen habe…“ Die drei Bären
sahen sich ratlos an. Onkel Drako war nicht hier oben – sie hatten ihn nach dem
Frühstück in seinem Studierzimmer verschwinden sehen und seitdem war er daraus
nicht wieder aufgetaucht. Aber wer war dann hier
gewesen? Oder war es sogar noch? Eine kleine Gänsehaut lief den dreien über den Rücken. „Vielleicht hat das Schloss nur aus Altersgründen nachgegeben“, flüsterte Zimt, „wir sollten allerdings dringend versuchen, Mr Patmore ins Erdgeschoss zurückzubringen, bevor Onkel Drako das hier mitbekommt!“ „Da hast du ganz Recht“, antwortete Max ebenso leise. „Um das Schloss können wir uns immer noch kümmern – im Moment sollten wir wirklich zusehen, dass wir Mr Patmore finden!“ So schnell es ohne viele Geräusche zu verursachen möglich war, liefen Max, Zimt und Sternchen die morschen Stufen hinauf und betraten den Dachboden. Dämmriges Licht umfing die drei und durch die an vielen Stellen schon ziemlich modrigen Fensterrahmen der kleinen Dachbodenfenster drang kalter Wind zu ihnen hinein. Der Dachboden war in verschiedene Räume unterteilt, die alle mit alten, teilweise mit Tüchern verhangenen Möbeln vollgestellt waren. Die drei blieben am Eingang stehen und sahen sich mit großen Augen um.
Was
war das denn nun wieder? Wütend duckte sich die dunkle Gestalt zwischen zwei
Bücherregale und spähte vorsichtig um die Ecke. Vor diesen Bären hatte man
scheinbar nirgends Ruhe und gerade jetzt konnte er sie am allerwenigsten
gebrauchen. Er war schon so nah am Ziel! Zornig zog er die Augenbrauen zusammen
und beobachtete das weitere Geschehen.gewesen? Oder war es sogar noch? Eine kleine Gänsehaut lief den dreien über den Rücken. „Vielleicht hat das Schloss nur aus Altersgründen nachgegeben“, flüsterte Zimt, „wir sollten allerdings dringend versuchen, Mr Patmore ins Erdgeschoss zurückzubringen, bevor Onkel Drako das hier mitbekommt!“ „Da hast du ganz Recht“, antwortete Max ebenso leise. „Um das Schloss können wir uns immer noch kümmern – im Moment sollten wir wirklich zusehen, dass wir Mr Patmore finden!“ So schnell es ohne viele Geräusche zu verursachen möglich war, liefen Max, Zimt und Sternchen die morschen Stufen hinauf und betraten den Dachboden. Dämmriges Licht umfing die drei und durch die an vielen Stellen schon ziemlich modrigen Fensterrahmen der kleinen Dachbodenfenster drang kalter Wind zu ihnen hinein. Der Dachboden war in verschiedene Räume unterteilt, die alle mit alten, teilweise mit Tüchern verhangenen Möbeln vollgestellt waren. Die drei blieben am Eingang stehen und sahen sich mit großen Augen um.
„Kommt
mit, hier entlang!“ bedeutete Max seinen beiden Freunden. Er kannte sich hier
noch aus, schließlich war er früher oft hier oben gewesen. Und er wusste, wo
man am besten durch dieses Durcheinander an alten Hausrat hindurchschlüpfen
konnte.
Ah,
die drei Bären entfernten sich wieder! Die dunkle Gestalt nahm dies mit Erleichterung
wahr und schöpfte Hoffnung. Wie gut, dass er das alte Zauberbuch noch gefunden
hatte! Er bräuchte nur noch etwas, das den alten Drachen an frühere Jahre, in
denen er glücklich war, erinnerte und in vielen langen Nächten war es ihm
mühsam gelungen, die am besten geeigneten „Zutaten“ zu entschlüsseln. Der Greis
kicherte in sich hinein und war mächtig stolz auf sich bei diesem Gedanken.
Hach, er war so zufrieden mit sich und seinem Werk. Er musste nun nur noch
finden, wonach er suchte, aber das würde ihm auch gelingen. Keine Frage. Er
wusste genau, wonach er suchte und er würde es ganz sicher in Kürze in Händen
halten und schon bald blubbernd in seinem schwarzen Kessel versinken lassen.
Auf
leisen Sohlen bahnten Max, Zimt und Sternchen sich ihren Weg durch den
Dachboden, während sie sich aufmerksam nach Mr Patmore umsahen. Bisher hatten
sie dabei allerdings keinen Erfolg, auf dem Dachboden rührte sich nichts und
alles war von vollkommener Stille umgeben. Hin und wieder blieb einer der Bären
stehen und lauschte, aber die Geräusche waren immer schnell den im Wind
ächzenden Fensterrahmen oder den, in der Kälte sich verziehenden altersschwachen
Möbeln zuzuordnen. So schlichen sie vorsichtig weiter und hofften, bald
zumindest eine Bewegung im Augenwinkel wahrzunehmen und Mr Patmore damit auf die
Spur zu kommen.
Die
dunkle Gestalt wagte sich ganz vorsichtig zwischen den Bücherregalen hervor. Er
hatte sich aus seinem Versteck heraus im Raum umgesehen und einen alten Schrank
entdeckt, auf dem ein Stapel alter dicker Bücher lag. Wenn es sich dabei um
Fotoalben handeln würde, könnte es sein, dass er sich schon am Ziel befand! Ein
Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus, als er sich, immer an die Wand
gedrückt, Schritt für Schritt vorwärts schob.
Max,
Zimt und Sternchen hatten inzwischen gut die Hälfte des Dachbodens durchquert.
Die Kälte kroch ihnen ins Fell und alle waren sich einig, dass es schön wäre,
die Dachbodentür bald wieder hinter sich schließen zu können. Brrrr. Dafür
müssten sie aber Mr Patmore finden – es galt schließlich, Schlimmeres zu
verhindern. Ein wenig ratlos sahen sie sich an. „Wenn ich ehrlich bin: ich
glaube, wir finden Mr Patmore hier drinnen nie!“, seufzte Sternchen mutlos.
Zimt nickte. „Er könnte hier überall sein! Die wenigsten Stellen kann man
tatsächlich gut überblicken und Katzen sind einfach gut darin, sich zu
verstecken…“. Hilflos hob er die Hände. Max fuhr sich durch den wilden
Haarschopf und blickte sich in Raum um. „Stimmt wohl,“, gab er leise zu. „Lasst
es uns zumindest noch in der anderen Dachbodenhälfte versuchen. Wenn wir Mr
Patmore dort auch nicht finden, fragen wir Thea. Vielleicht fällt ihr etwas
ein, das uns hilft.“ Zimt und Sternchen nickten und schweigend setzten sie
ihren Weg durch alte Möbel, morsche Bilderrahmen, zerbrochene Kleiderständer
und rostiger Lampen fort.
Die
dunkle Gestalt hatte inzwischen die große alte Anrichte erreicht und streckte
die knochigen Hände nach dem obersten Buch aus. Es war tatsächlich ein Fotoalbum,
wie der Greis frohlockend feststellte. Er war seinem Ziel ganz nahm, das spürte
er in all seinen alten Knochen. Behutsam nahm er das Buch vom Stapel und schlug
vorsichtig die erste Seite auf und streute sein magisches Pulver sorgsam
hinein. Es würde ihn im Handumdrehen zu den richtigen Bildern führen.
Die
drei Bären bahnten sich vorsichtig weiter ihren Weg durch den vollgestellten
Dachboden und glaubten kaum noch daran, Erfolg zu haben. Mr Patmore war und
blieb verschwunden und langsam kroch ihnen die Kälte immer weiter in Pfoten und
Ohren – sie würden wohl den schnellsten Weg zur Tür nehmen und sich beeilen,
von Thea Rat einzuholen. Sie waren schon fast an der Dachbodentür angekommen,
da sah Zimt plötzlich etwas. Auf einem alten Schrank, hinter einigen großen
Hutschachteln, war eine deutliche Bewegung auszumachen. Er blieb stehen und
machte Max und Sternchen mit einer Handbewegung darauf aufmerksam. Sofort
blieben auch die beiden Bären stehen und reckten die Hälse. Zu sehen war
allerdings nichts, Zimts Augen mussten ihm wohl einen Streich gespielt haben.
Es wäre zwar zu schön gewesen, wenn wenigstens diese Aktion ein Happy-End
gehabt hätte, doch so etwas schien hier im Hause einfach nicht möglich zu sein.
Mit zusammengekniffenen Augen suchten sie noch einmal die Oberseiten der
Schränke ab, doch die Hoffnung war schnell wieder erloschen und so wandten sie
sich bald wieder ab und setzten ihren Weg fort.
In
dem Augenblick machte Mr Patmore einen kräftigen Satz hinab und stieß dabei
eine wacklig auf einer Kante stehende Kiste um. Scheppernd fiel sie zu Boden,
begleitet von einem ohrenbetäubenden Lärm. Die drei Bären blieben wie angewurzelt
stehen und verfolgten mit schreckgeweiteten Augen, wie sich eine Flut ganz alter
Murmeln in verschiedenen Größen und Farben kullernd und hüpfend über den
Fußboden ergießt und fröhlich die Treppe ins Obergeschoss hinunterrollt. Direkt
bis vors Studierzimmer. Die drei Bären konnten sich vor Schreck nicht rühren,
der dunklen Gestalt, die gerade mit klammen Fingern das erste Foto aus dem
Album lösen wollte, ging es ebenso. Nur Mr Patmore rollte sich entspannt auf
einer Hutschachtel zusammen. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man meinen,
er lächelte, während ein Stockwerk tiefer die Tür des Studierzimmers aufflog.
Kreideweiß
vor Zorn schoss Onkel Drako aus seinem Studierzimmer und blieb schlingernd in
den verstreuten Murmeln zu stehen. Bebend vor Wut holte Onkel Drako tief Luft.
Die drei Bären sahen alles mit schreckgeweiteten Augen von der Dachbodentür aus
an und zogen ängstlich die Köpfe ein, während sie ihrerseits die Luft
anhielten. Was jetzt kommen würde, wagten sie sich gar nicht auszumalen. Trotz
allem, was ihnen hier im Advent schon widerfahren war, schien noch eine
Steigerung möglich, wie der in Sekunden hochrot angelaufene Kopf von Onkel
Drako unschwer vorhersehen ließ.
Schäumend
vor Wut stand Onkel Drako nun inmitten all der verstreuten Glasmurmeln. Er
blickte nach unten und… zögerte einen
Moment, bevor er sich niederbückte, eine Handvoll Murmeln aufhob und sie mit großen
Augen ansah. Den drei Bären stockte der Atem. Was würde nun geschehen? Die drei
Bärenherzen schlugen ihnen bis zum Hals. Sie wagten kaum, die Treppe hinunter
zu schauen, von wo außer dem Rollen einzelner verstreuter Murmeln nichts mehr
zu hören war. Vorsichtig schauten die drei um die Ecke und trauten ihren Augen
nicht. Onkel Drako stand da in einem Meer von Glasmurmeln und in seinen Augen
sah man Erinnerungen aufleuchten. Er lächelte und im Erdgeschoss hörte man, wie
die Uhr ihr leises Ticken durch die Räume schickte.
Nun
überlasse ich es der Phantasie meiner Leser, wie es weiterging. Zum Beispiel könnte
sich in diesem Augenblick die dunkle Gestalt mit einem wütenden *plopp* in
neblige Luft aufgelöst haben, die bald in der zugigen Dachbodenluft verschwunden
war. Im Erdgeschoss könnte heller Glanz erstrahlen, von den die vielen Lichter
im Weihnachtsbaum vorm Haus durch das Fenster auf den glänzenden Boden der
Eingangshalle gezaubert. Oder Mr Patmore, er könnte glücklich schnurrend um
Theas Beine streichen und sich auf ein Schälchen Honigmilch freuen, das ihm
gerade hingestellt würde… und es gäbe bestimmt noch viel mehr zu entdecken.
Ich würde
mich sehr darüber freuen und wünsche Euch viel Spaß dabei! Vielen Dank fürs
treue Mitlesen! Nun wünsche ich Euch allen ein frohes und besinnliches
Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein bärenstarkes neues Jahr mit einem
Mr Patmore, in welcher Gestalt auch immer, wenn er gebraucht wird.
Liebe Grüße
Tine
Puh... das war knapp... *erleichtert-den-Schweiß-von-der-Stirn-wisch* Das habt Ihr aber spannend gemacht, Mr. Patmore und Du... aber es geht ja auch nichts über Spannung bis zur letzten Minute! Und wer weiß... vielleicht erfahren wir ja noch den Ausgang der Geschichte, wie er für Dich persönlich ist, in einem Rückblick nächstes Jahr, wenn es wieder ein neues Abenteuer von Zimt und Sternchen geben wird... die vielleicht ihren Freund Max noch einmal besuchen, weil es dann im Advent dort so viel schöner sein wird... Vielen, vielen Dank, liebe Tine, und auch an das Tinchen für diese wunderbare Geschichte, die uns jeden Tag des Advents verschönt hat (auch wenn wir unsere Fingernägel dabei eingebüßt haben, aber mit Schwund muss man halt rechnen) - und vielen Dank für die viele Arbeit, die Ihr Euch damit gemacht habt!
AntwortenLöschenFrohe Weihnachten wünschen
Flutterby und Birgit
Hallo Tine, hallo Martina
AntwortenLöschenWünsche Euch und Euren Lieben ein entspanntes Weihnachtsfest.
Liebe Grüße aus FFB
Hans-Jürgen
Also ich glaube, dass der Geist sich langsam und unheilvoll in Richtung Treppe bewegt hat um sich Onkel Drako zu schnappen. Zimt, Sternchen und Max waren vor Schreck wie gelähmt und konnten nichts unternehmen. Auf der Treppe ist der Geist dann auf den Murmeln ausgerutscht und laut polternd auf seinem nebligen Popo die Treppe runter gepoltert. Zimt, Sternchen, Max und Mr. Patmore konnten nicht anders als laut zu lachen, weil das so witzig ausgesehen hat. Durch die lustige Situation und das fröhliche Kinderlachen hat Onkel Drako endgültig von seinem Zauber befreit und während die alte Uhr geschlagen hat, hat auch Onkel Drako sich wieder an die schöne Weihnachtszeit erinnert und daran, dass es viel Wichtigeres gibt als Ahnenforschung. Er hat laut mit den anderen mit gelacht und das hat dem Geist dann endgültig den gar ausgemacht. Alle zusammen haben dann fröhlich Theas Festessen gegessen und danach draußen eine Schneeballschlacht gemacht. Auch der alte Onkel Drako hat mitgemacht. Als sie dann ganz erschöpft waren haben sie sich auf die Treppe vor dem Haus gesetzt um sich kurz auszuruhen. Sternchen hat ein Weihnachtslied angestimmt und alle anderen haben mit gesungen und dabei ist dann wie durch ein Wunder die Beleuchtung vom Tannenbaum angegangen.
AntwortenLöschenSo könnte es vielleicht gewesen sein oder?
Vielen Dank für die spannende Geschichte dieses Jahr
Liebe Grüße
Shania
Danke auch von mir für die schöne Zimt und Sternchen Geschichte.. Ihr versüßt nicht nur mir die Adventszeit sondern auch immer die meiner Arbeitskollegen ... Schade dass es schon wieder vorbei ist umso mehr freuen wir uns auf Weihnachten 2014 ,.. Wo hoff ich wieder neue Abenteuer auf uns warten ... Habt einen guten Start ins Jahr 2014
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