Papers by Josef Seethaler
Journalism Practice, Mar 11, 2014
As election campaigns changed substantially in Western countries, it is generally hypothesized th... more As election campaigns changed substantially in Western countries, it is generally hypothesized that this change in campaign communication is rooted in a revolution in communications, with the media rejecting its former role as mere transmitters and becoming a major actor in the campaigning process. Regarding the analysis of the “mediatization of politics”, Strömbäck presented a four phases model which offers a way to explore such a process in an explicit and systematic fashion. The resulting struggle between political parties and the media over who shall control the agendas of campaigns forces politicians to adapt to and, finally, to adopt media logic. By operationalizing these four phases in order to allow for empirical research, we investigated the roles of the news media and the political parties in Austrian campaign communication in the last four decades. Taking the agenda-setting power as an indicator for changes in this relationship, our study is based on the concepts of agenda-building and policy agenda-setting as extensions of the agenda-setting model. To establish party and media agendas, a content analysis was conducted on news releases of all Austrian parliamentary parties, the main evening newscasts of all Austrian broadcasters, as well as the political coverage of two quality papers and two major tabloids during the “hot phase” of the campaign. For examining the “struggle over agendas”, a time-series cross-section design (including data on 20 different policy dimensions) was applied. First results are based on the analysis of five election campaigns in 1970, 1983, 1990, 1999, and 2008.
The typical journalist in Austria is male, in his early-forties and holds a university degree in ... more The typical journalist in Austria is male, in his early-forties and holds a university degree in a field different from journalism or communication. Of the 818 interviewed journalists, 316 were women, making for a proportion of 40.8 percent of the overall sample (N=774). On average, Austrian journalists were 43.00 years old (s=9.87, n=719); half of the journalists were younger than 43 years. Most journalists received higher education (N=767): 63.3 percent of the respondents held a university degree, including 46.2 percent who held a Master's degree and 8.1 percent who held a Bachelor's degree. Another 9.0 percent of the journalists had obtained a doctoral degree, and 13.4 percent had undertaken some university studies but did not complete their studies. Of those respondents who held a university degree, 45.4 percent had not specialized in communication or journalism, while the remaining 54.6 percent specialized in fields such as journalism and/or communication studies. Journalists in the Newsroom The majority of journalists interviewed in Austria held a full-time position (77.0%), whereas 14.4 percent of the respondents indicated that they had part-time employments, and 8.3 percent worked as freelance journalist. Of those with full or part-time employment, 97.3 percent said they held permanent positions, and 2.7 percent worked on a temporary contract.
Der Bevolkerung stand der Ersten Republik ein breites Spektrum an Tageszeitungen zur Verfugung. I... more Der Bevolkerung stand der Ersten Republik ein breites Spektrum an Tageszeitungen zur Verfugung. In Wien erschienen taglich durchschnittlich an die 30 Titel, aber auch in den ubrigen Bundeslandern erhohte sich nicht nur das Zeitungsangebot, sondern auch die Zahl der Erscheinungsorte. Offentlichkeit – breite Offentlichkeit – wurde vor allem uber die Tagespresse hergestellt. Doch nur wenige Zeitungen wurden der Herausforderung, die Bevolkerung in die junge demokratisch-republikanische Gesellschaft zu integrieren, gerecht. Vielmehr kundigte sich die Zerstorung der Demokratie bereits mitten in der Konsolidierungsphase des Zeitungsmarktes an. Wahrend sich in der Metropole Wien die medienvermittelte Offentlichkeit polarisierte, indem die eine, anfanglich eher diffuse burgerlich-antimarxistische Seite ihre Beruhrungsangste gegenuber antiparlamentarischen und faschistischen Bewegungen abbaute und auf der anderen Seite sozialdemokratische und liberale Haltungen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner des Antifaschismus reduziert wurden, radikalisierte sich in den Bundeslandern die Tagespresse als wichtigster Trager von Offentlichkeit in einem bislang ungekannten Ausmas: Mehr als die Halfte der Gesamtauflage wurde von Zeitungen abgedeckt, die offen mit dem Nationalsozialismus sympathisierten, insgesamt 80 Prozent vertraten einen antidemokratischen Kurs.
Kalender gelten als eine der altesten Formen periodisch erschienener Druckwerke und stellen eine ... more Kalender gelten als eine der altesten Formen periodisch erschienener Druckwerke und stellen eine aufschlussreiche Quelle fur Untersuchungen sozialen Wandels dar, sind aber in ihrem Ausmas bisher kaum bekannt und bibliographisch erfasst. Der Beitrag geht der Frage nach der Bedeutung des Kalenders im fruhneuzeitlichen Medienensemble nach und kommt auf Grundlage detaillierter Quellenarbeit zu dem Ergebnis, dass das Medium Kalender schon von Beginn an einen hohen und kontinuierlich steigende Anteil deutschsprachiger Drucke aufweist und sich also von vornherein an einen Rezipientenkreis wandte, der, nur zu einem Teil der lateinischen Sprache machtig, zumindest teilweise anders strukturiert gewesen sein muss als der zu jener Zeit ubliche. Der Kalender erweist sich also – wahrend die nationalen Schriftsprachen erst im Laufe des 18. Jahrhunderts zum zentralen Medium der Bildungsstruktur wurden – als fruher Vertreter eines auf bildungsmasig geringer eingeschrankte Verbreitung zielenden Druckerzeugnisses.
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2000
Kaum hatte der Fernsehsender CBS im amerikanischen Prasidentschaftswahlkampf 1984 einen kritische... more Kaum hatte der Fernsehsender CBS im amerikanischen Prasidentschaftswahlkampf 1984 einen kritischen Report uber Ronald Reagan ausgestrahlt, erhielt die Gestalterin des Beitrags, Lesley Stahl, einen Anruf, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Am Telefon war ein hoher Beamter des Weisen Hauses, der sich fur die Story bedankte. Auf die Frage der uberraschten Reporterin, warum er sich fur die „brutalste Geschichte“, die sie je uber Reagan gemacht habe, bedanke, soll er geantwortet haben: „Lesley, wenn Sie viereinhalb Minuten lang erstklassige Bilder von Ronald Reagan zeigen, hort keiner mehr Ihren Kommentar. Ist Ihnen nicht klar, dass die Bilder Ihren Bericht vollkommen in den Hintergrund gedrangt haben, weil sie zu dem, was Sie sagen, im Widerspruch stehen? […] Fur uns war das eine viereinhalbminutige kostenlose Werbung fur eine zweite Amtszeit Ronald Reagans.“ (zit. nach Smith 1988,452)
VS Verlag für Sozialwissenschaften eBooks, 2008
Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. w... more Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Springer eBooks, 2016
Der Beitrag verdeutlicht die beeindruckende Ausbreitung des Tageszeitungsmarkts, die (mit regiona... more Der Beitrag verdeutlicht die beeindruckende Ausbreitung des Tageszeitungsmarkts, die (mit regionalen Time-Lags) in der franzisko-josephinischen Ara in nahezu allen Teilen der Monarchie stattgefunden hat. Die Analyse der sozialstrukturellen Bedingungen dieser Entwicklung fur den Teilstaat „Osterreich“ auf der Basis einer vollstandigen Erhebung der Tageszeitungen in den Jahren der Volkszahlungen zeigt, dass der Urbanisierung zentrale Bedeutung fur das Wachstum des Tageszeitungsmarkts zukommt. Seine zukunftsweisende Entwicklung setzte mit der am Informationsbedurfnis der wachsenden Stadtbevolkerung orientierten Lokalzeitung ein. Die zwei weiteren Phasen sind einerseits durch die Ausbildung der politischen Presse und andererseits durch die Expansion der Massenpresse gekennzeichnet. Letztere bedeutete nicht nur eine Uberwindung sozialer Schranken, sondern trug auch zu einem Abbau der Vormachtstellung der jeweils dominierenden Sprachen am Zeitungsmarkt in den mehrsprachigen Kronlandern bei.
Medien Journal, Mar 24, 2017
This article outlines the paradigms and research traditions in the analysis of the development an... more This article outlines the paradigms and research traditions in the analysis of the development and organization of media systems. Considering media systems as a set of media institutions and practices that interact with and shape one another, two major strands can be distinguished: (older) normative-critical approaches, which aim at generalizing particular concepts of how media systems should function within society, and (newer) analytical approaches, which attempt to explain the emergence of and changes to media structures and institutions and their impact on media performance and audience behavior. Normative approaches are overshadowed by the political circumstances of the Cold War era, while analytical approaches to date have only a short, though promising, history. Like media systems themselves, media systems theory has evolved within and been influenced by political and cultural contexts. The starting point of much of the research was the notion that the status and structures of mass media are largely determined by the political and social orders and norms within which the media operates. In order to be able to adequately grasp these connections, media systems research developed comparative models and procedures early on, since only a comparison can show the characteristics that prevail in a given geographical context (or temporal context—though this is less often theoretically considered or empirically explored). Thus it comes as no surprise that media systems research has been on the up and up with an overall increasing interest in comparative research in the course of the dramatic political and economic changes triggered by the “third wave of democratization” and the ongoing market deregulation. Considerations on the effects that these phenomena might have on the structure and performance of media systems have led to a new stage in the development of media systems theory, in that more elaborated approaches—such as the “three models of media and politics” proposed by Daniel C. Hallin and Paolo Mancini in their book Comparing Media Systems: Three Models of Media and Politics (Hallin and Mancini 2004, cited under Core Texts and General Overviews)—are providing an empirical foundation as opposed to a normative foundation for comparative media system analysis. The present radical transformation in the media imposes yet unknown challenges on media systems research. Due to technological and economic changes, all kinds of boundaries are blurring: between national markets, media genres, journalistic cultures, publics, and even between users and producers. This raises the question of whether media systems research, which is generally focused on previous upheavals of media structures, has sufficient potential to provide a theoretical framework for the current changes, and whether this can also be used to understand future developments.
Studies in international, transnational and global communications, 2019
Journalism: Theory, Practice & Criticism, May 9, 2019
During the 2017 Austrian national election campaign, political parties that had traditionally foc... more During the 2017 Austrian national election campaign, political parties that had traditionally focused on press releases and conferences to influence the media's agenda made extensive use of Twitter for the very first time. This study examines the impact of the parties' Twitter campaigns on the substantive issue agendas of five leading legacy media outlets. Compared with the impact of parties' news releases, the results show that, on an aggregated level, Twitter feeds significantly increase the parties' agenda-building power, but are not influenced by the media agenda-with the exception of the personal accounts of the top candidates (particularly the new leader of the winning conservative party), who follow the media agenda to a significant extent. On an individual level, incumbent parties are the most successful in using Twitter, while small parties suffer from interactions with other parties in communicating their issue priorities (which is in line with the 'normalisation thesis').
Zweifellos zeichnet sich in den letzten Jahren eine stärkere Verankerung international vergleiche... more Zweifellos zeichnet sich in den letzten Jahren eine stärkere Verankerung international vergleichender Forschung in der Kommunikationswissenschaft ab (Wilke 2002). Die Ursachen dafür liegen in den dramatischen politischen und wirtschaftlichen Veränderungen, für die plakativ die Begriffe der "Deregulierung", "Globalisierung" und der politischen "Wende" von 1989/90 stehen können und deren Auswirkungen auf die strukturelle Entwicklung der Mediensysteme, die organisatorische Verfasstheit der Medien und die Qualität ihrer Kommunikationsleistung evident sind. Während sich vergleichende Forschung allerdings in anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen wie der Psychologie, der Politikwissenschaft oder der Soziologie längst als eigene Teildisziplin etabliert hat, beschäftigen sich zwar seit Jahrzehnten zahlreiche Studien mit Massenmedien in vergleichender Perspektive, führten aber bislang nicht zur Konstituierung einer eigenen "komparativen Kommunikationswissenschaft". Zu den ersten einschlägigen Arbeiten gehören etwa die von Lasswell, Sola Pool und Lerner 1951/52 veröffentlichten, im Rahmen der Propagandaforschung entstandenen Langzeitanalysen politischer Schlüsselsymbole in der Berichterstattung von Qualitätszeitungen in den damaligen fünf "great powers" USA, Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien 1 sowie die frühen modernisierungstheoretischen Untersuchungen, die die Nutzung von Massenmedien als Instrument zur Beschleunigung sozialer Entwicklung konzeptualisierten (z.B. Lerner 1958; Schramm 1964; Lerner und Schramm 1967). Die Kritik an deren normativen, einem westlichen "Modernisierungsmodell" verpflichteten Prämissen 2 trug mit zur Ausbildung komplexerer Forschungsansätze bei, die durch Einbeziehung von Kontextvariablen des Kommunikationsprozesses 3 1 Die geplante Fortschreibung ging über einen Pretest für die Jahre 1969/70 nicht hinaus; vgl. Sola Pool (1980). 2 Die spätere Modernisierungsforschung hat sich intensiv mit dieser Kritik auseinandergesetzt; vgl. beispielhaft Inglehart (1997) und Zapf (1998). 3 Die UNESCO plädierte beispielsweise 1970 im Report "Mass media in society: The need for research" für die Erweiterung der Massenkommunikationsforschung: "This includes the analysis of Relation N.F. 1 (2004): 129-163 • © 2004 Österreichische Akademie der Wissenschaften 130 Josef Seethaler media organization, ownership and financial support, the decision making process in media production ethics, the actual value systems of communications, and their perception of their role in society." (zit. nach Hancock 1994, 23). 4 Unter "Kultur" verstehen beide Ansätze "patterns of shared ideas manifesting themselves in regularities of actions and artifacts characterizing whole societies or relevant subsystems thereof", wobei "in modern societies culture [...] is to a large extent produced and reproduced, distributed, consumed, and gradually changed by means of the mass media" (Rosengren 1989, 433). Blumler und Gurevitch (1977) knüpften in der ersten Formulierung ihrers Konzepts an Gerbners "institutional process analysis" als Teil des Cultural Indicators-Ansatzes an. 5 Zu den weiteren Aktivitäten der UNESCO, die den keynesianisch basierten Ansatz der Regelung der internationalen Kommunikationsbeziehungen zugunsten einer neoliberalen, marktorientierten "New Communcation Strategy" verließ, vgl. u.a. Golding und Harris (1997); Hancock (1994); Rohn (2002); Vincent (1997). Zu einer deutlichen Intensivierung der Debatte um einen weltweiten "free flow of communication" kam es erst unter dem Eindruck der entstehenden "Informationsgesellschaft" mit der von der International Telecommunication Union (ITU) in Kooperation mit der UNO organisierten "Weltkonferenz zur Informationsgesellschaft" (WSIS) vom Dezember 2003 in Genf. Sie wird 2005 in Tunis fortgesetzt werden. Zum gegenwärtigen Diskussionsstand vgl. das diesem Thema gewidmete Doppelheft der Gazette 66 (2004), No. 3/4. 132 Josef Seethaler 9 Als einzige der vier Fachzeitschriften widmete Communications der Tageszeitung im Untersuchungszeitraum ein eigenes special issue: "European press developments since 1945" (1997, No. 3). 10 Ein Beitrag, der sich auf sämtliche UNESCO-Mitgliedsstaaten bezieht, wurde hier nicht berücksichtigt.
Routledge eBooks, Feb 17, 2015
Publizistik, Jul 2, 2022
Zusammenfassung Große Unternehmen und insbesondere Banken sind wichtige regionale Identitätsanker... more Zusammenfassung Große Unternehmen und insbesondere Banken sind wichtige regionale Identitätsanker. Veränderungen bei den Eigentümern können nicht nur beträchtliche Auswirkungen auf Wirtschaftsstruktur und Beschäftigungsdynamik haben, sondern auch auf das Image und Selbstverständnis einer Region. In diesem Sinne geht der Beitrag den Fragen nach, wie aktive und passive Unternehmensübernahmen im regionalen Kontext-also Übernahmen im Ausland durch inländische Unternehmen und Übernahmen im Inland durch ausländische Unternehmen-in den Medien dargestellt, welche Ursachen und Folgen diskutiert und welche Argumente verwendet werden und ob sich die Darstellung unter sich wandelnden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit verändert. Vermitteln die Medien alle Übernahmen nach ähnlichen Kriterien, die einer den Mainstream-Medien oft zugeschriebenen neoliberalen Grundhaltung entsprechen, oder folgen sie eher einer identitätsbildenden "Wir versus sie"-Dichotomie, die zu einer Ungleichbehandlung aktiver und passiver Übernahmen beiträgt? Die Ergebnisse einer Langzeitanalyse der Berichterstattung der Wiener Qualitätspresse über Übernahmen im regionalen Bankensektor zeigen eine deutliche "asymmetrische" Darstellung aktiver und passiver Übernahmen, die wir "regionale Schizophrenie" nennen: Die Implikationen für Wien, seinen Arbeitsmarkt, die Rentabilität lokaler Banken und seine Position als
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