Ludwig Beck
Ludwig August Theodor Beck (* 29. Juni 1880 in Biebrich; † 21. Juli 1944[1] in Berlin) weer en düütsch Heeresoffizier (siet 1938 Generaloberst), de an de Anslag up Adolf Hitler an‘ 20. Juli 1944 bedeeligt weer.
Leven
[ännern | Bornkood ännern]Kaiserriek un Eerste Weltkrieg
[ännern | Bornkood ännern]Beck entstamm ut en old hessisch Offiziersfamilie. He wurr as Söhn vun den Industriellen Ludwig Beck un de sien Fru Bertha Beck (boren Draudt) boren. Af 1898 wahn de Familie in de Villa Beck in Biebrich (siet 1926 Stadtdeel vun Wiesbaden).
Nah sien Abitur an de Diltheyschule in Wiesbaden 1898 is Ludwig Beck Junior an‘ 12. März 1898 as Fahnenjunker ("Avantageur") in dat Feldartillerie-Regiment Nr. 15 vun de preußisch Armee in Straßburg intreden. In de Johren 1898 un 1899 hett he den Kriegsschool in Neiße. An‘ 18. August 1899 wurr he to‘n Leutnant befördert. 1902 un 1903 weer he an de vereenigte Artillerie- un Ingenieurschool in Charlottenburg un vun 1908 bit 1911 an de Kriegsakademie Berlin kommandeert. Tüschen disse Kommandeerungen as ok bit 1912 weer he jeweils weer in sien Regiment in Straßburg un Saarburg in Lothringen tätig, af März 1912 weer he an den Groot Generalstaff in Berlin kommandeert, to de he mit Wirkung to’n 1. Oktober 1913 bi gliektiedig Beförderung to‘n Hauptmann ok versett wurr. Mit Beginn vun den Eersten Weltkrieg wurr he tonächst Tweet Generalstaffsoffizier bi dat VI. Reservekorps, 1916 Eerst Generalstaffsoffizier bi de 117., later bi de 13. Reservedivision. Sien Deenst hett he in verscheeden Verwennen an de Westfront. An‘ 12. Mai 1916 hett he Amelie boren Pagenstecher heiraadt, de eeneenhalv Johr later an‘ 16. Februar 1917, kört nahdem sien Dochter Gertrud an‘ 30. Januar 1917 boren weer, storven is[2]. To’n Enn vun dat Johr 1916 wessel he in den Generalstaff bi dat Oberkommando vun de Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. An‘ 18. April 1918 wurr he to’n Major befördert[2].
Weimarer Republiek
[ännern | Bornkood ännern]Nah Kriegsenn‘ weer he in de Afwicklungsstäe vun den Grooten Generalstaff tätig un wurr 1919 in de dör de Bestimmungen vun den Versailler Verdrag stark minneseert Riekswehr övernommen. Tüschen 1919 un 1922 harr he Truppenkommandos inne un weer ok in‘ Updrag vun den General von Seeckt tätig. To‘n 1. Oktober 1922 wurr he Afdeelens-Kommandeur bi dat Artillerie-Regiment 6 in Mönster (Westfalen). En Johr later övernehm he för twee Johr de Leitung vun de Führergehilfenutbildung, vun de ehmalge Kriegsakademie, bi dat Wehrkreiskommando VI, ebenfalls in Mönster. Dornah weer he för veer Johr Chef vun den Generalstaff bi dat Wehrkreiskommando IV in Dresden. Nah sien Beförderung to‘n Oberst an‘ 1. Februar 1929 weer he af den 1. Oktober 1929 för twee Johr Kommandeur vun dat Artillerie-Regiment 5 in Fulda[2].
De breedere Apenlichkeit wurr de domolig Oberst Beck 1930 in de so nömmt Ulmer Prozess vör dat Rieksgericht in Leipzig tegen de Leutnants Ludin un Scheringer as ok Oberleutnant Wendt ut dat 5. Artillerie-Regiment in Ulm wegen natschonalsozialistisch Zellenbildung in de Riekswehr as Tüüg ünner annern neben Hitler bekannt. As deren Regimentskommandeur hett he sück vehemtn för sien anklagten Offiziere insett, de he mit folgend Spitzfindigkeit to Siet sprung: „Es wird täglich der Reichswehr gesagt, sie sei eine Führerarmee; was soll sich ein junger Offizier anders darunter vorstellen?“[3]
An‘ 1. Februar 1931 to‘n Generalmajor befördert, wurr Beck en Johr later Artillerieführer IV in Dresden. In‘ Oktober vun dat Johr övernehm he för een Johr dat Kommando bi de I. Kavallerie-Division in Frankfort an de Oder. Sien Beförderung to‘n Generalleutnant kreeg he noch an‘ 1. Dezember vun dat Johr 1932. In de Johren 1931 bit 1933 full sien Överarbeitung vun de Vorschrift över Die Truppenführung[2].
Tiet vun den Natschonalsozialismus
[ännern | Bornkood ännern]Generalstaffchef vun dat Heer
[ännern | Bornkood ännern]In‘ Oktober 1933 wurr Beck Chef vun dat Truppenamtes in dat Riekswehrministerium, 1935 Generalstaffchef vun dat Heer.[4][2] Nah en kört Tiet kreeg he an‘ 1. Oktober 1935[2] den Dienstgrad General der Artillerie. As Generalstaffchef weer he neben anner Militärs för de Uprüstung vun dat Heer tostännig. In‘ Juni 1937 keem he to Gesprächen mit Marschall Pétain, General Gamelin un Kriegsminister Daladier in Paris tosommen.[2] Nahdem Adolf Hitler an‘ 5. November 1937 vör den Rieksbutenminister (Konstantin Freiherr von Neurath), den Oberbefehlshaber vun de Wehrmacht (Werner von Blomberg) as ok den Oberbefehlshaber vun dat Heer (Werner von Fritsch), de Kriegsmarine (Erich Raeder) un de Luftwaffe (Hermann Göring) sien Kriegsteelen apen dorleggt harr, hett Beck de Afsicht vun Hitler kritiseert, de Tschechoslowakei so gau as mögelk antogriepen. He funn Hitlers Dorlegungen niederschmetternd,[5] as Hoßbach hüm en Kopie vun sien Schrift wiesen dee. Beck hett woll nich grundsätzlich en Expansion in Richtung Öösterriek un Tschechoslowakei aflehnt, hüm hett aber gewaltig de Verantwortungslosigkeit, mit de Hitler bereit weer, Düütschland in en Krieg mit de Westmächten to führen, entsett.[6] In en lateren, schriftlichen un teihn Punkte umfaatend Kritik stell he dat as wünschenswert dor, dat Militär an de Entscheedungen över Krieg un Freeden to bedeeligen.[7]
1938 hett Beck versöcht, en gemeensam Vörgahn vun de Generalität tegen de Kriegsplanungen vun Hitler to organiseeren und hett von Brauchitsch den slooten Rücktritt vun de Generalität vörslahn, falls Hitler wiederhenn up den Krieg drängen dee. Dat ansluutend Generalsdrapen an‘ 4. August 1938 wies, dat alle Kommandierenden Generale en sück utwietend Krieg to dissen Tietpunkt as Katastroph ansehn dee. Bi de Fraag, of en Angreep up de Tschechoslowakei unvermeidlich ok to’n Konflikt mit de Westmächten führen dee, hebbt hüm blots de Generäle Busch un von Reichenau dorgegen spraken. As Reichenau kört dorup Hitler vun dat Drapen bericht hett, hett Hitler de verlangt, dat de Generalstaffchef afberopen wurr.[8] All in de Blomberg-Fritsch-Krise harr he en Minister anvertroot, dat de eenzig Offizier, för de he bang weer, Beck weer: „Der Mann wäre imstande, etwas zu unternehmen.“[9] An‘ 18. August 1938 hett Beck dorüm beden, vun sien Stellung enthaben to wurrn un hett de Dienstgeschäfte an‘ 27. August an Franz Halder,[2] hett aber up Bitten vun Hitler up de apenlich Bekanntgaav vun sien Demission verzicht, wat hör de politisch Symbolkraft nehm. Mit Wirkung van‘ 1. November 1938 wurr he Generaloberst.[10][2]
Wedderstand un Dood
[ännern | Bornkood ännern]In de folgend Johren hett sück Beck in‘ Wedderstand tegen den Natschonalsozialismus engageert. Während de Kriegsjohren leev he torüchtrucken in sien Berliner Wohnung. De Generäle un Marschälle gungen hüm woll ut’n Weg, aber mehr un mehr wurr sien Wohnung to en Zentraal vun den lütten Krink vun de natschonalkonservativen Wedderstand. Se wurr ständig vun de Gestapo observeert. Neben Carl Friedrich Goerdeler wurr Beck to en zentraal Figur vun den Wedderstand. An‘ 8. Januar 1943 keemen eerstmals Vertreder vun den militärischen un zivilen Wedderstand, ünner annern vun den Kreisauer Krink, ünner de Leitung vun Beck in de Berliner Wohnung vun Peter Graf Yorck von Wartenburg tosommen, um hör internen Ünnerscheeden in de Beoordeelung vun dat Regime, wu man dat Regime wegkriegen kunn un to de tokünftig Rull vun Düütschland in Europa ananner antoglieken.[11] Bi dit geheim Drapen wurr Goerdeler as Kanzler vun en Övergangsregeeren akzepteert. Beck weer in lateren Vereenborungen vun de Wedderstandskämper as nee Staatsböverhaupt (Reichsverweser) vörsehn
Nahdem de Anslag up Hitler scheefgahn weer wurr de Wedderstandsgrupp um Beck an de sülvig Dag kört vör Middennacht in‘ Bendlerblock in Berlin fastnommen. Hüm sülvst wurr nah eegen Bitten dör Generaloberst Friedrich Fromm de Gelegenheit to Selbsttötung geven. Nahdem dat aber tweemal fehlslahn weer, hett Fromm en Offizier den Befehl geven, de all Starvenden dood to scheeten. „Doch der erklärte sich dazu außerstande und gab den Befehl an einen Feldwebel weiter, der Beck in ein Nebenzimmer zog und dort erschoß.“[12] So entgung Beck en demütigend Verhandlung vör den Volksgerichtshoff ünner Roland Freisler wegen Hoochverrat, as se ünner annern Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben un Generaloberst Erich Hoepner erdulden mussen.
Becks Liek wurr, tosommen mit wiederen Opfern vun den 20. Juli, up den Alten St.-Matthäus-Karkhoff in Berlin-Schöneberg begraben. Wenig later wurrn de Dooden vun de SS exhumeert, in dat Krematorium Wedding verbrannt un de Asch up de Rieselfeldern verstreet.
Utteknungen (Utwahl)
[ännern | Bornkood ännern]- Iesern Krüüz (1914) II. un I. Klass[13]
- Ridderkrüüz vun den Königlichen Huusoorden vun Hohenzollern mit Schwertern[13]
Gedenken
[ännern | Bornkood ännern]Gedenktafeln gifft dat in de Gedenkstätte Deutscher Widerstand in’ Bendlerblock in Berlin (siet 1960), an der Villa Beck in Wiesbaden-Biebrich (seit 1964) un an Becks sien vörmalig Wahnhuus Goethestraße 24 in Berlin-Lichterfelde.
1956 övernehm de kört tovör grünnd Bundeswehr de NS-Ordensburg in Sonthofen (Allgäu), de to Hitlers Tieden baut wurr un as Adolf-Hitler-Schule vun de NSDAP bruukt wurr, as Kaserne un geev hör de Naam Generaloberst-Beck-Kaserne.
1964 hett de Düütsch Bundspost en vun E. un Gerd Aretz gestalt Breefmark ut en Block to’n 20. Johrsdag vun den 20. Juli 1944 widmet.
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Erinnerungstafel an‘ Bendlerblock, 2007
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Gedenktafel in Berlin-Lichterfelde, 2009
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Gedenksteen in Berlin-Schöneberg an de körttiedig Graffstäe vun Beck un anner Opfer vun den 20. Juli
Film
[ännern | Bornkood ännern]Ludwig Beck wurr in Films ünner annern vun folgend Schauspeler dorstellt:
- Karl Ludwig Diehl in Es geschah am 20. Juli (1955)
- Werner Hinz in Der 20. Juli (1955)
- Rolf Müller in Operation Walküre (1971)
- Ian Richardson in Stauffenberg – Verschwörung gegen Hitler (1990)
- Jürgen Schornagel in Die Stunde der Offiziere (2004)
- Remo Girone in Stauffenberg (2004)
- Terence Stamp in Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat (2009)
Literatur
[ännern | Bornkood ännern]- Klaus-Jürgen Müller: General Ludwig Beck: Studien und Dokumente zur politisch-militärischen Vorstellungswelt und Tätigkeit des Generalstabschefs des deutschen Heeres 1933–1938. Boldt, Boppard am Rhein 1980. ISBN 3-7646-1785-3
- Klaus-Jürgen Müller: Generaloberst Ludwig Beck. Eine Biographie. Schöningh, Paderborn 2007. ISBN 978-3-506-72874-6
- Klaus-Jürgen Müller: Generaloberst Ludwig Beck; in: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite Bd. 1, Primus Verlag, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-083-2, S. 9–19
- Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1994, ISBN 3-88680-539-5
- Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. Stuttgart 2000, ISBN 3-421-05132-1
- Kurt Sendtner: Die deutsche Militäropposition im ersten Kriegsjahr. In: Vollmacht des Gewissens, hrsg. von Europäische Publikation e. V., Bd. 1, Berlin/Frankfurt a. M. 1960, S. 385 ff.
Weblenken
[ännern | Bornkood ännern]- [http://daten.digitale-sammlungen.de/0001/bsb00016233/images/index.html?fip=193.174.98.30&id=00016233&seite=719 Wolfgang Foerster över Ludwig Beck in de Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 699.
- [http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BeckLudwig/index.html Tabellarisch Levensloop vun Manfred Wichmann in "Deutsches Historisches Museum"
- Biografie bi de Gedenkstätte Deutscher Widerstand
- Biografie (PDF 300kB) up de Internetsieden vun dat Diltheygymnasium in Wiesbaden
- Literatur vun un över Ludwig Beck in de Deutsche Nationalbibliothek
- [http://toolserver.org/~apper/pd/person/Ludwig_Beck_%28General%29 Personennaamdatei)
Enkeld Nahwiesen
[ännern | Bornkood ännern]- ↑ Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. S. 280
- ↑ a b c d e f g h i Daten un Einheiten nah de Angaaven in Nachlass un den biographischen Daten in' Bestand vun dat Bundesarchiv, sehn 5. Mai 2010
- ↑ zitiert nah John W. Wheeler-Bennet, „Die Nemesis der Macht“, Düsseldorf 1954, S.238
- ↑ Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. S. 379 (Kurzbiographien).
- ↑ Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. S. 91.
- ↑ Vgl. Ian Kershaw: Hitler. 1936–1945. S. 91.
- ↑ Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. S. 62.
- ↑ Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. S. 86f.
- ↑ Vgl. Kurt Sendtner: Die deutsche Militäropposition im ersten Kriegsjahr. S. 441.
- ↑ Das Deutsche Heer 1939, Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung am 3.1.1939, Bad Nauheim 1953
- ↑ Vgl. Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. S. 167f.
- ↑ Joachim Fest: Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. S. 280.
- ↑ a b Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.109