Books by Ursula Gaertner
Papers by Ursula Gaertner
Was haben uns Töpfe zu sagen? Zu sprechenden Dingen bei Avian, in: Libens laetus merito. Festschrift für W. Spickermann zum 65. Geburtstag, hrsg. v. Linder, M., Petermandl, W., Schäfer, Chr., Scheuermann, L., Wiesbaden 2024 (Philippika 180), 37-53
ed. by U. Tischer, U. Gärtner, A. Forst, Turnhout 2022 (GIFBIB 29), 7-25
LGBB 65/1, 2021, 3-8, 2021
Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt mit der Meinung des Vorstandes übereins... more Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt mit der Meinung des Vorstandes übereinstimmen. Anfragen bitte nur an die Schriftführung des Landesverbandes.-Nichtmitgliedern des Landesverbandes bietet der Verlag ein Jahresabonnement und Einzelhefte an. www.ccbuchner.de UND C. C. BUCHNER VERLAG • BAMBERG GRIECHISCH in Berlin und Brandenburg ©Musée du Louvre, Paris Säulen des Apollontempel in Side Verbandskonto: IBAN: DE51 1605 0000 3522 0069 75 BIC: WELADED1PMB Mittelbrandenburgische Sparkasse 3 LGBB 01 / 2021 • JAHRGANG LXV Fabula docet. Wer will schon saure Trauben? Grazer Repositorium antiker Fabeln (GRaF)-Von Ursula Gärtner-U nser Webportal GraF war lange vor Corona konzipiert und kurz vor Ausbruch der Epidemie zu einem vorläu gen Ende gebracht. Es war als Anregung und Ergänzung zu herkömmlichen Schulausgaben gedacht. Nun mag es den Kolle-gInnen auch dazu dienen, die Fernlehre abwechslungsreicher zu gestalten. Es sei hier daher kurz vorgestellt. Der Landesverband Berlin und Brandenburg im Deutschen Altphilologenverband vertritt er die Interessen der Alten Sprachen gegenüber Ministerien und Schulbehörden. Zugleich bringt er die Perspektive und den Bildungsbegriff unserer Fächer in den allgemeinen bildungspolitischen Als Landesverband des DAV wirkt er aktiv an der bundesweiten Interessensvertretung der Alten Sprachen mit und unterstützt besonders die Bundeskongresse und die Medien-Zahlreiche Fortbildungen und unser häu g erscheinender Newsletter unterstützen Sie in Ihrer Arbeit. In seiner bundesweit bekann-Latein und Griechisch in Berlin und bietet der Landesverband anregende Artikel und Informationen zum altsprachlichen Unterricht in der Region und auch darüber hinaus. Besuchen Sie uns auf unserer Webhttp://lgbb.davbb.de/ und verlagen und den Universitäten der Region bereichern das Angebot. So gibt es z. B. spezielle Führungen, die Universität Potsdam lädt jedes Jahr zum Latein-und Didaktik-Tag ein, Freie Universität und Humboldt-Universität veranstalten mit dem DAV die »Dialogi Berolinenses«, in denen abiturrelevante Themen von namhaften Referenten aus Das Vorstandsteam freut sich über Ihr Interesse und steht Ihnen für alle Fragen rund um die Alten Sprachen in Berlin und Brandenburg gern zur Verfügung. Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie uns bei der gemeinsamen Arbeit für den altsprachlichen Unterricht in Berlin und Brandenburg! (-> einen Antrag dazu nden Sie auf der 3. Umschlagseite).
ARYS, 2020
The aims of this article are (1) to show the variety of characterizations of Saint Martin in the ... more The aims of this article are (1) to show the variety of characterizations of Saint Martin in the poetic texts by Venantius Fortunatus, mainly his Carmina, (2) to explain this variety from the historical contexts of different poems, and (3) to describe the effect that it might have had on the readers of the collection of poems in the interplay between literature and ritual. Saint Martin is characterized in a wide array of ways in Fortunatus’ occasional poems, which does not provide a congruent picture of the saint, but seems to serve the needs of particular audiences, who are presented with a version of Saint Martin tailor-made for them. The readers of the Carmina as a unified collection of many such poems are forced to reconcile the different characterizations with each other and with their own expectations about the saint. As they do so, they can have an experience similar to the social experience of members of a congregation in the cult of Saint Martin.
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Books by Ursula Gaertner
Papers by Ursula Gaertner
fable has not only developed a literary tradition of its own, but from the beginning,
it was also used as a rhetorical device, the exemplum. A diachronic overview
of the genre and especially the use of the fable as exemplum reveals that
Phaedrus adapts these terms in a new and ingenious way. In a case study of
fable 3.9 this paper demonstrates how the fable finds its place in the literary
tradition of the motif, how Socrates is presented as a model for the poet’s
persona and how an intricate network of inter- and intratextual references is
established between Socrates, Aesop, Phaedrus, and his potential successors.
The subtle irony of the poet is particularly evident in the gradual development
of the poet’s persona into a caricature, but the message of the fable itself
remains unaffected: the value of true friendship.
nature – they illustrate single facets of a text. When Phaedrus created the fable as a new
literary genre in its own right, the fable lost its former frame of reference in the corresponding
text and became open to a different reading. The paper shows that Phaedrus is
aware of the phenomenon and actually misleads the expectations of his readers. Sometimes
he gives hints that seem to refer to actual or even autobiographical facts, though
these facts are not mentioned but remain suspiciously unnamed. Therefore, the reader is
tempted to look for allusions although no answer is ultimately given. On the contrary, the
author seems to play with the contextualisation and joke about the claims of high poetry,
whose authors reveal themselves by their highly allusive poetry as poetae docti.
- Bd. 2: E. Stärk, Kleine Schriften zur römischen Literatur, hrsg. v. U. Gärtner, E. Lefèvre, K. Sier, Tübingen 2005
- Bd. 3: U. Tischer, Die zeitgeschichtliche Anspielung in der anti-ken Literaturerklärung, Tübingen 2006
- Bd. 5: Per attentam Caesaris aurem: Satire – die unpolitische Gat-tung? Eine internationale Tagung an der Freien Universität Ber-lin vom 7. bis 8. März 2008, hrsg. v. F. Felgentreu, F. Mundt, N. Rücker, Tübingen 2009
- Bd. 6: Gottfried Hermann (1772-1848). Internationales Symposi-um in Leipzig, 11.–13. Oktober 2007, hrsg. v. K. Sier,
Tübingen 2010
- Bd. 7: Schubert, C.: Anacharsis der Weise. Nomade, Skythe, Grie-che, Tübingen 2010
- Bd. 8: F. Schorsch, Das commentum Monacense zu den Komödien des Terenz. Eine Erstedition der Kommentars zu ‚Andria‘, ‚He-autontimoroumenos‘ und ‚Phormio‘, Tübingen 2011
- Bd. 9: Grossardt, P.: Stesichoros zwischen kultischer Praxis, my-thischer Tradition und eigenem Kunstanspruch. Zur Behand-lung des Helenamythos im Werk des Dichters aus Himera, Tü-bingen 2012
Wer kennt nicht die ‚sauren Trauben‘? Nicht nur die Fabel vom Fuchs, der die Trauben nicht erreicht und sie dann als sauer und somit unattraktiv bezeichnet, ist wohl bekannt; Fabeln sind überhaupt weit verbreitet. Doch wo stammen sie her? Welche Funktion hatten sie in der Antike? Wie verwenden wir sie heute? Lassen sie sich auf heute übertragen? Das Projekt führt SchülerInnen (SuS) der Fächer Latein und Altgriechisch an literatur- und kulturwissenschaftliches Arbeiten heran. Fabeln eignen sich, da die Texte kurz und sprachlich relativ leicht sind; ferner fordern sie durch ihre Bildhaftigkeit zur Interpretation auf. Zugleich kann man an ihnen besonders gut die produktions- wie rezeptionsgebundene Kontextualisierung erkennen. Denn Fabeln waren in der Antike zunächst rhetorische Argumentationsmittel, die als Bilder einen Sachverhalt verdeutlichen sollten. Wenn Fabeln jedoch in Sammlungen zusammengestellt oder als Einzelgedicht- oder Prosaerzählung vorlegt werden, fehlt den Rezipienten der Kontext. Hier lässt sich mit SuS deutlich herausarbeiten, wie man Texte einerseits lesen kann unter der – völlig berechtigten – Frage „Was sagt mir das heute?“ oder wie man sich als (angehende) WissenschaftlerInnen fragen muss, was der Text, den man oft erst mühsam erstellen muss, wohl damals für die Rezipienten ausgesagt haben könnte.
2. Ziele
In der wissenschaftlichen Forschung werden antike Fabeln erst in der neueren Forschung als ausgefeilte Kunst wahrgenommen. In der fachdidaktischen Literatur gab es zwar kontinuierlich Schulausgaben; was jedoch fehlt, sind Werke, die die aktuellen wissenschaftlichen Ergebnisse rezipieren. Das übergeordnete Forschungsziel des Projekts war daher eine Synthese fachwissenschaftlicher und fachdidaktischer Forschung. Die SuS konnten aktuelle literaturwissenschaftliche Forschung hautnah miterleben und wurden durch die gemeinsame Erstellung einer digitalen Schulausgabe (GRaF) unmittelbar miteinbezogen. Ferner wurde das Projekt durch empirische Untersuchungen fachdidaktisch ausgewertet.
3. GRaF
Das Webportal GRaF ist das Herzstück des Projekts. GRaF versteht sich nicht als Lernplattform, sondern bietet einen innovativen Ansatz, der die Prinzipien einer kommentierten und annotierten wissenschaftlichen Digitalen Edition in TEI-XML mit dem neuen Konzept des Digitalen Schulbuchs verbindet. Die Ausgabe wird auf GAMS (Geisteswissenschaftliches Asset Management System; Graz) als dynamische Repräsentation aus langzeitarchivierten Daten verfügbar gemacht. Im Einzelnen bietet das Portal den NutzerInnen Folgendes: Zum Einstieg finden sich unter „Einführende Artikel“ fachwissenschaftlich fundierte Beiträge, die speziell für das Portal verfasst wurden und einen ersten Einstieg zu folgenden Themen bieten: Fabel, Phaedrus, Aesop, Babrios, Textkritik, Metrik. Eine umfassende „Bibliographie“ bietet vielfältige Recherchemöglichkeiten (z.B. Fabel, Phaedrus, Avian, Babrios).
Zu den einzelnen Fabeltexten (zu finden unter „Fabel-Texte“) gibt es folgende Informationen:
„Metadaten“: Sämtliche aufgeführten Fabeln wurden verschlagwortet, um den NutzerInnen unter verschiedensten Gesichtspunkten passende Fabeln zur Verfügung zu stellen. Die Fabeln wurden anschließend verschiedenen Modulen des österreichischen Lehrplans zugeordnet. Zu jeder Fabel findet sich die Angabe der wissenschaftlichen Textausgabe sowie weiterführende Sekundärliteratur. Schließlich werden weitere Informationen geliefert wie etwa ein Zitiervorschlag.
Im Zentrum steht die Bearbeitung der jeweiligen Fabel:
Unter „Text & Übersetzung“ ist der lateinische oder griechische Text nach der angegebenen textkritischen Ausgabe wiedergegeben. Eine Übersetzung kann nach Wunsch eingeblendet werden. Jede Fabel wurde neu und eigenständig übersetzt. Die Übersetzung ist ausgangssprachenorientiert und dem dokumentarischen Übersetzen verpflichtet. Ziel war es dabei zum einen die besondere Sprachstruktur der Gedichte abzubilden, zum anderen aber auch verständliches Deutsch zu liefern. Die Übersetzungen sollen nicht so sehr der vergnüglichen Lektüre dienen als einen weniger Sprachkundigen den fremdsprachigen Text nachvollziehen lassen. Die Fabeln wurden mit Vokabelangaben versehen, die wahlweise am Rand angezeigt werden oder einzeln durch Cursor-Berührung aufscheinen. Grundlage war hierfür der im Lehrbuch ‚Medias in Res!‘ vermittelte Grundwortschatz. Beigegeben wurden entsprechend Grammatikangaben, ebenfalls auf der Grundlage des von ‚Medias in Res‘ (‚Mediam in Grammaticam!‘) vermittelten Basiswissens. Die Angaben wurden durch Sacherklärungen ergänzt. Sämtliche Fabeln wurden mit einer metrischen Analyse versehen, die durch Anklicken über dem lateinischen Text eingeblendet wird. Schließlich kann auch die Gliederung der Fabel entsprechend im lateinischen Text angezeigt werden.
Unter „Interpretation“ sind Arbeitsaufgaben mit entsprechenden Lösungsvorschlägen zu finden. Ziel ist es hierbei, die Literaturkompetenz der SuS zu stärken und sie mit wissenschaftlichen Ansätzen vertraut zu machen. Es soll vor allem der subjektiven Deutung und allzu leichtfertigen Transferleistung eine gewisse Objektivität gegenübergestellt werden. Vorsichtig wird auch das Augenmerk auf die Textüberlieferung gerichtet und jeweils eine Frage zur Textkritik gestellt. Zu den Aufgaben gehört i.d.R.
1. Paraphrasieren Sie den Ausgangstext!
2. Gliedern Sie den Ausgangstext nach dem (typischen) Aufbau einer Fabel! Nennen Sie auffällige Gemeinsamkeiten und Unterschiede!
3. Erläutern Sie, welche Deutung durch das Promythion/Epimythion nahegelegt wird!
4. Finden und kennzeichnen Sie folgende Stilmittel: z.B. Hyperbaton, Anapher, Alliteration! Welche Bedeutung haben sie für die Interpretation der Fabel?
5. Nehmen Sie Stellung zu dem textkritischen Problem: Die wichtige Handschrift A bietet xxx, für eine andere Handschrift, B, ist yyy bezeugt! Inwiefern ist die Entscheidung hier bedeutungstragend? Wie lässt sich welche Variante als Fehler erklären?
Hieran schließen sich je nach Fabel Fragen zur Charakterisierung der Protagonisten, zum Vergleich mit entsprechenden Fabeln bei Aesop, Babrios, Avian, La Fontaine oder Lessing oder zur Bedeutung von intertextuellen Bezügen an. Hierzu sind die entsprechenden Texte jeweils im Original sowie in einer neu erstellten Übersetzung unter „Vergleichsstellen“ zu finden.
Gefragt wird ferner, wie die Fabel wohl von einem zeitgenössischen Publikum verstanden werden sollte bzw. wurde; dazu werden entsprechende Parallelstellen oder Belege aus der Sekundärliteratur bereitgestellt. Ferner wird zumeist eine These aus der Sekundärliteratur durch ein Zitat präsentiert, zu dem man auf Grund der Erarbeitungen Stellung nehmen soll.
Unbekannte antike Autoren sind markiert; durch Anklicken wird auf ein Glossar verwiesen, in dem knapp über die wichtigsten Daten informiert wird.
Sämtliche Fragen sind so formuliert, dass die SuS mit dem bereitgestellten Material eine eigenständige Lösung erarbeiten können. Auf weiterführende oder offene Fragen (z.B. Informieren Sie sich zu ...) wurde bewusst verzichtet. Verzichtet wurde auch auf Transferleistungen; diese sind unbestritten sinnvoll; sie hätten jedoch den Rahmen des Projekts gesprengt und sind, wenn gewünscht, leicht zu ergänzen. Das gleiche gilt für kreative Umsetzungen. Im Projekt selbst wurden diese durchaus verlangt und bei einem SchülerInnenkongress (s. Events) vorgeführt und prämiert.
Die Lösungsvorschläge geben entsprechende Antworten, möglichst präzise auf relativ knappem Raum. Diese Antworten sollten i.d.R. keine weiteren Informationen bringen. Texte wie Fragen lassen sich als PDF ausdrucken.
4. Ablauf
Auf dem Grazer Lateintag im Oktober wurden alle Beteiligten durch Vorträge und Workshops auf das Thema eingestimmt. Studierende wurden in einem fachwissenschaftlich-/fachdidaktischen Seminar für ihre Aufgabe an den Schulen vorbereitet. Die SuS bearbeiteten mit ihnen gemeinsam in den folgenden Monaten einzelne thematisch abgestimmte Fabeln. Diese Ergebnisse wurden von den FachwissenschaftlerInnen aufgegriffen und in vereinheitlichter Form auf dem Webportal zugänglich bemacht. Auf einem SchülerInnenkongress im Mai erhielten die SuS Gelegenheit, ihre Ergebnisse kreativ zu gestalten und vorzustellen. Durch die Beteiligung einer Schule aus Brandenburg und die Kooperation mit KollegInnen der Universität Potsdam war das Projekt international.
Projekt gefördert von bmwfw - Förderreihe Sparkling Science