... Jennie Germann Molz and Sarah Gibson put it as follows: We want to illuminate the paradox of ... more ... Jennie Germann Molz and Sarah Gibson put it as follows: We want to illuminate the paradox of hospitalitythat it evokes both home and movementin order ... 8. See, for example, passages in the German guidebooks on Cyprus by Korst and Hoff (2002: 95) or by Braun (2005: 10). ...
In ihrem Erfahrungsbericht berichten Nachwuchswissenschaftler/innen über Erfahrungen, bei denen d... more In ihrem Erfahrungsbericht berichten Nachwuchswissenschaftler/innen über Erfahrungen, bei denen die geltenden Normen einer fairen Behandlung verletzt wurden. Die beschriebenen Normbrüche setzen eine zweite Ebene des Stillschweigens voraus, die die Autoren mit ihrem Bericht durchbrechen. Sie laufen damit Gefahr, mit (indirekten) Sanktionen rechnen zu müssen, die sich gegen sie und nicht gegen die primären Tabu-Brecher wenden, womit die doppelte Verbotsstruktur und der Herrschaftsaspekt von Tabus deutlich wird, in diesem Fall auf das Verbot ihrer Publikation. (HoF/Text übernommen)
The Greek Aegean islands of Crete and Lesvos are widely known as prime destinations where tourist... more The Greek Aegean islands of Crete and Lesvos are widely known as prime destinations where tourists come to enjoy the sea, sand, and sun. Yet as geopolitical borderlands of not just Greece but the European Union (EU), they are also crucial points of destination and arrival for both economic and asylum-related migrations. Just as Greece has commanded the spotlight in anxieties and debates regarding the European market (as of 2012), these islands at Europe's periphery are at the center of contestations over European sovereignty, territory, and belonging. Demarcating not just countries but continents and vastly asymmetrical zones of economic development (Lauth Bacas, 2005), the Aegean island borders disrupt also the migratory activities of persons who seek to cross these boundaries.
... Im Anschluss daran soll am Beispiel migrantischer Arbeitskräfte im Tourismussektor auf Kreta ... more ... Im Anschluss daran soll am Beispiel migrantischer Arbeitskräfte im Tourismussektor auf Kreta schließlich verdeutlicht werden, welche Sichtbarkeiten und Unsicht ... So verweisen Sabi-ne Hess und Serhat Karakayalı in diesem Band auf die migrantische Praxis, die eigenen ...
Abschließend möchte ich nochmals auf die Mobilitätsmetaphern zurückkommen, die ich in Kapitel 1 i... more Abschließend möchte ich nochmals auf die Mobilitätsmetaphern zurückkommen, die ich in Kapitel 1 im Zusammenhang mit dem mobility turn diskutiert habe, und sie an einem bislang noch nicht ausführlich zur Sprache gekommenen Beispiel empirisch konkretisieren. Anhand eines Hotels, das gegenwärtige Mobilitäten und die ihnen zugrundeliegende Infrastruktur nicht nur abstrakt versinnbildlicht, sondern als Kreuzungspunkt konkreter touristischer und migrantischer Praktiken in Europa beschrieben werden kann, sollen die verschiedenen Dichotomien, die in den Texten zum mobility turn angelegt sind und die die Gefahren eines „neuen Orientalismus“ (Tsing 2002) bergen, nochmals aufgenommen und reflektiert werden.
Migrations- und Tourismusforschung – zwei Forschungsstränge, die sich explizit mit Mobilität ause... more Migrations- und Tourismusforschung – zwei Forschungsstränge, die sich explizit mit Mobilität auseinandersetzen – sind ungeachtet ihrer mobilen Forschungsobjekte lange Zeit weitgehend dem Ideal der Sesshaftigkeit verhaftet geblieben. So wurde Tourismus meist als temporäre Auszeit aus dem sesshaften Alltagsleben gefasst, und die TouristInnen wurden einer immobilen Lokalbevölkerung gegenübergestellt. Entsprechend galt Migration als vorübergehender Prozess der Wanderung von einem Ort der Sesshaftigkeit
Ähnlich wie Griechenland und andere südeuropäische Länder ist auch Zypern seit einigen Jahrzehnte... more Ähnlich wie Griechenland und andere südeuropäische Länder ist auch Zypern seit einigen Jahrzehnten stark vom Tourismus geprägt und wandelte sich spätestens mit Beginn der 1990er Jahre in ein Einwanderungsland. 2004 wurde Zypern zusammen mit neun weiteren Ländern Mitglied der Europäischen Union. Der EU-Beitritt war nicht nur für die zypriotische Bevölkerung mit vielfältigen Hoffnungen und Befürchtungen verknüpft. Auch migrantische Arbeitskräfte in Zypern waren auf verschiedene Weise mit seinen Konsequenzen konfrontiert, wie ich im Folgenden am Beispiel einiger Arbeitskräfte im zypriotischen Tourismussektor verdeutlichen möchte. Während die einen nach der EU-Erweiterungsrunde von 2004 plötzlich UnionsbürgerInnen waren und von der ArbeitnehmerInnenfreizügigkeit profitierten, sahen die anderen sich mit restriktiveren Aufenthaltsbedingungen und prekäreren Arbeitsverhältnissen konfrontiert. Anders als in Griechenland, das bereits seit 1981 Mitglied der EU ist und seit 1992 zum Schengenraum gehört, konnte ich in Zypern ein Jahr nach dem EU-Beitritt das Wirksamwerden der „europäischen Apartheid“ (Balibar 2003) gewissermaßen im Entstehen beobachten, wobei zu berücksichtigen ist, dass die mit dem Beitritt einhergehenden rechtlichen Anpassungen nicht über Nacht passierten, sondern dass ihnen ein langfristiger – keineswegs konfliktfreier – „Harmonisierungsprozess“ vorausging und folgte.
In dem Maße wie Globalisierungsprozesse in den 1990er Jahren zu einem prominenten Forschungsthema... more In dem Maße wie Globalisierungsprozesse in den 1990er Jahren zu einem prominenten Forschungsthema in der Kultur- und Sozialanthropologie wurden, wuchs auch das Interesse für Mobilität und die verschiedenen sozialen Gruppen, die sie produziert: Flüchtlinge, TouristInnen, MigrantInnen (vgl. Welz 2004, 410). Der Anthropologe Arjun Appadurai (1996) betont, dass mit den Menschen immer auch Artefakte und Konzepte unterwegs waren, mit der Globalisierung habe die Mobilität von Technologien, Geld, Bildern und Ideen aber eine neue Qualität erhalten. Neben den von verschiedenen mobilen Personengruppen aufgespannten ethnoscapes benennt Appadurai mediascapes, technoscapes, financescapes und ideoscapes als Landschaften, um die bewegte Welt der Gegenwart zu kartografieren. Diese neue Aufmerksamkeit für Mobilität geht allerdings über den historischen Moment und die Disziplin der Anthropologie hinaus, wenn Menschen nun als „prinzipiell geografisch mobil“ (Düvell 2006, 94) gefasst und sämtliche Äußerungen des Lebens als Ausdruck von Mobilität interpretiert werden, wie es beispielsweise der Geograf Tim Cresswell (2006, 1) tut, wenn er schreibt: „From the first kicks of a newborn baby to the travels of international business people, mobility is everywhere.“ Auch in den Geschichtswissenschaften lässt sich inzwischen ein verstärktes Interesse für Mobilität feststellen, und die jahrzehntealte Forderung, Geschichte als Geschichte der Mobilität zu schreiben, wird in den letzten Jahren vermehrt aufgegriffen.
«Migrant Female Sevice Workers in the Republic of Cyprus. Responsible for Sexual and Care Work, I... more «Migrant Female Sevice Workers in the Republic of Cyprus. Responsible for Sexual and Care Work, Incapable for the Nation's Reproduction» ... Source: Südosteuropa Mitteilungen (Südosteuropa Mitteilungen), issue: 02 / 2006, pages: 7085, on www.ceeol.com.
... | Ayuda. Contesting and conforming convenctional gender roles. Migrant sex workers on a divid... more ... | Ayuda. Contesting and conforming convenctional gender roles. Migrant sex workers on a divided island. Autores: Ramona Lenz; Localización: Género, ciudadanía y globalización / coord. por Mar Gallego Durán, Vol. 1, 2009, ISBN 978-84-7898-291-2 , pags. ...
Over the last decade the Republic of Cyprus has become the destination of an in-creasing number o... more Over the last decade the Republic of Cyprus has become the destination of an in-creasing number of migrants from Third World countries and eastern Europe; many of whom are women who earn their living as sex workers or housemaids. The femini-sation of labour migration to ...
... Jennie Germann Molz and Sarah Gibson put it as follows: We want to illuminate the paradox of ... more ... Jennie Germann Molz and Sarah Gibson put it as follows: We want to illuminate the paradox of hospitalitythat it evokes both home and movementin order ... 8. See, for example, passages in the German guidebooks on Cyprus by Korst and Hoff (2002: 95) or by Braun (2005: 10). ...
In ihrem Erfahrungsbericht berichten Nachwuchswissenschaftler/innen über Erfahrungen, bei denen d... more In ihrem Erfahrungsbericht berichten Nachwuchswissenschaftler/innen über Erfahrungen, bei denen die geltenden Normen einer fairen Behandlung verletzt wurden. Die beschriebenen Normbrüche setzen eine zweite Ebene des Stillschweigens voraus, die die Autoren mit ihrem Bericht durchbrechen. Sie laufen damit Gefahr, mit (indirekten) Sanktionen rechnen zu müssen, die sich gegen sie und nicht gegen die primären Tabu-Brecher wenden, womit die doppelte Verbotsstruktur und der Herrschaftsaspekt von Tabus deutlich wird, in diesem Fall auf das Verbot ihrer Publikation. (HoF/Text übernommen)
The Greek Aegean islands of Crete and Lesvos are widely known as prime destinations where tourist... more The Greek Aegean islands of Crete and Lesvos are widely known as prime destinations where tourists come to enjoy the sea, sand, and sun. Yet as geopolitical borderlands of not just Greece but the European Union (EU), they are also crucial points of destination and arrival for both economic and asylum-related migrations. Just as Greece has commanded the spotlight in anxieties and debates regarding the European market (as of 2012), these islands at Europe's periphery are at the center of contestations over European sovereignty, territory, and belonging. Demarcating not just countries but continents and vastly asymmetrical zones of economic development (Lauth Bacas, 2005), the Aegean island borders disrupt also the migratory activities of persons who seek to cross these boundaries.
... Im Anschluss daran soll am Beispiel migrantischer Arbeitskräfte im Tourismussektor auf Kreta ... more ... Im Anschluss daran soll am Beispiel migrantischer Arbeitskräfte im Tourismussektor auf Kreta schließlich verdeutlicht werden, welche Sichtbarkeiten und Unsicht ... So verweisen Sabi-ne Hess und Serhat Karakayalı in diesem Band auf die migrantische Praxis, die eigenen ...
Abschließend möchte ich nochmals auf die Mobilitätsmetaphern zurückkommen, die ich in Kapitel 1 i... more Abschließend möchte ich nochmals auf die Mobilitätsmetaphern zurückkommen, die ich in Kapitel 1 im Zusammenhang mit dem mobility turn diskutiert habe, und sie an einem bislang noch nicht ausführlich zur Sprache gekommenen Beispiel empirisch konkretisieren. Anhand eines Hotels, das gegenwärtige Mobilitäten und die ihnen zugrundeliegende Infrastruktur nicht nur abstrakt versinnbildlicht, sondern als Kreuzungspunkt konkreter touristischer und migrantischer Praktiken in Europa beschrieben werden kann, sollen die verschiedenen Dichotomien, die in den Texten zum mobility turn angelegt sind und die die Gefahren eines „neuen Orientalismus“ (Tsing 2002) bergen, nochmals aufgenommen und reflektiert werden.
Migrations- und Tourismusforschung – zwei Forschungsstränge, die sich explizit mit Mobilität ause... more Migrations- und Tourismusforschung – zwei Forschungsstränge, die sich explizit mit Mobilität auseinandersetzen – sind ungeachtet ihrer mobilen Forschungsobjekte lange Zeit weitgehend dem Ideal der Sesshaftigkeit verhaftet geblieben. So wurde Tourismus meist als temporäre Auszeit aus dem sesshaften Alltagsleben gefasst, und die TouristInnen wurden einer immobilen Lokalbevölkerung gegenübergestellt. Entsprechend galt Migration als vorübergehender Prozess der Wanderung von einem Ort der Sesshaftigkeit
Ähnlich wie Griechenland und andere südeuropäische Länder ist auch Zypern seit einigen Jahrzehnte... more Ähnlich wie Griechenland und andere südeuropäische Länder ist auch Zypern seit einigen Jahrzehnten stark vom Tourismus geprägt und wandelte sich spätestens mit Beginn der 1990er Jahre in ein Einwanderungsland. 2004 wurde Zypern zusammen mit neun weiteren Ländern Mitglied der Europäischen Union. Der EU-Beitritt war nicht nur für die zypriotische Bevölkerung mit vielfältigen Hoffnungen und Befürchtungen verknüpft. Auch migrantische Arbeitskräfte in Zypern waren auf verschiedene Weise mit seinen Konsequenzen konfrontiert, wie ich im Folgenden am Beispiel einiger Arbeitskräfte im zypriotischen Tourismussektor verdeutlichen möchte. Während die einen nach der EU-Erweiterungsrunde von 2004 plötzlich UnionsbürgerInnen waren und von der ArbeitnehmerInnenfreizügigkeit profitierten, sahen die anderen sich mit restriktiveren Aufenthaltsbedingungen und prekäreren Arbeitsverhältnissen konfrontiert. Anders als in Griechenland, das bereits seit 1981 Mitglied der EU ist und seit 1992 zum Schengenraum gehört, konnte ich in Zypern ein Jahr nach dem EU-Beitritt das Wirksamwerden der „europäischen Apartheid“ (Balibar 2003) gewissermaßen im Entstehen beobachten, wobei zu berücksichtigen ist, dass die mit dem Beitritt einhergehenden rechtlichen Anpassungen nicht über Nacht passierten, sondern dass ihnen ein langfristiger – keineswegs konfliktfreier – „Harmonisierungsprozess“ vorausging und folgte.
In dem Maße wie Globalisierungsprozesse in den 1990er Jahren zu einem prominenten Forschungsthema... more In dem Maße wie Globalisierungsprozesse in den 1990er Jahren zu einem prominenten Forschungsthema in der Kultur- und Sozialanthropologie wurden, wuchs auch das Interesse für Mobilität und die verschiedenen sozialen Gruppen, die sie produziert: Flüchtlinge, TouristInnen, MigrantInnen (vgl. Welz 2004, 410). Der Anthropologe Arjun Appadurai (1996) betont, dass mit den Menschen immer auch Artefakte und Konzepte unterwegs waren, mit der Globalisierung habe die Mobilität von Technologien, Geld, Bildern und Ideen aber eine neue Qualität erhalten. Neben den von verschiedenen mobilen Personengruppen aufgespannten ethnoscapes benennt Appadurai mediascapes, technoscapes, financescapes und ideoscapes als Landschaften, um die bewegte Welt der Gegenwart zu kartografieren. Diese neue Aufmerksamkeit für Mobilität geht allerdings über den historischen Moment und die Disziplin der Anthropologie hinaus, wenn Menschen nun als „prinzipiell geografisch mobil“ (Düvell 2006, 94) gefasst und sämtliche Äußerungen des Lebens als Ausdruck von Mobilität interpretiert werden, wie es beispielsweise der Geograf Tim Cresswell (2006, 1) tut, wenn er schreibt: „From the first kicks of a newborn baby to the travels of international business people, mobility is everywhere.“ Auch in den Geschichtswissenschaften lässt sich inzwischen ein verstärktes Interesse für Mobilität feststellen, und die jahrzehntealte Forderung, Geschichte als Geschichte der Mobilität zu schreiben, wird in den letzten Jahren vermehrt aufgegriffen.
«Migrant Female Sevice Workers in the Republic of Cyprus. Responsible for Sexual and Care Work, I... more «Migrant Female Sevice Workers in the Republic of Cyprus. Responsible for Sexual and Care Work, Incapable for the Nation's Reproduction» ... Source: Südosteuropa Mitteilungen (Südosteuropa Mitteilungen), issue: 02 / 2006, pages: 7085, on www.ceeol.com.
... | Ayuda. Contesting and conforming convenctional gender roles. Migrant sex workers on a divid... more ... | Ayuda. Contesting and conforming convenctional gender roles. Migrant sex workers on a divided island. Autores: Ramona Lenz; Localización: Género, ciudadanía y globalización / coord. por Mar Gallego Durán, Vol. 1, 2009, ISBN 978-84-7898-291-2 , pags. ...
Over the last decade the Republic of Cyprus has become the destination of an in-creasing number o... more Over the last decade the Republic of Cyprus has become the destination of an in-creasing number of migrants from Third World countries and eastern Europe; many of whom are women who earn their living as sex workers or housemaids. The femini-sation of labour migration to ...
Migration – ein umkämpftes Menschenrecht
Migration ist kein gesellschaftlicher Sonderfall. Jede ... more Migration – ein umkämpftes Menschenrecht
Migration ist kein gesellschaftlicher Sonderfall. Jede moderne Gesellschaft und jeder Staat der Welt ist auch ein Ergebnis menschlicher Mobilität. Dennoch erhitzt das Thema Migration rund um den Globus politische Debatten und die Meinungsbildung von Bürger*innen, Politiker*innen, Parteien und Bewegungen verläuft nicht selten entlang der Frage der Migration und der Politiken des Umgangs mit ihr. Entsprechend wirkmächtig sind die Mythen und Bilder, die rund um das soziale Phänomen der Migration entstanden sind. Zu den bekanntesten sprachlichen und visuellen Bildern der Migration gehören etwa die der Ströme, Wellen und Fluten. Sie lassen Migration als etwas Bedrohliches erscheinen und machen die tatsächlich Migrierenden unsichtbar.
Der Atlas der Migration möchte den Blick auf Migration sowie ihre Akteure verändern, einen politischen Wandel anstoßen und zu einer Versachlichung der Debatte auch innerhalb der europäischen linken Parteien und Bewegungen beitragen. Hier reichen die Meinungen vom Paradigma der offenen Grenzen bis zu ablehnenden Haltungen gegenüber Migrantinnen und Migranten, die oft auf der Annahme einer Konkurrenz der besonders schwachen in europäischen Gesellschaften beruht. Die zusammengetragenen Zahlen und Fakten zeigen, dass Migration, gleichwohl sie in allen Teilen der Welt stattfindet, weder ein Bedrohungspotenzial für die Gesellschaften der Zielländer noch für jene der Herkunftsländer birgt.
Dennoch ist Migration bedrohlich und zwar für die Migrierenden selbst, vor allem für Geflüchtete und Menschen ohne gültige Papiere. Dies machen die Beiträge über Tote an den Grenzen und tödliche Grenzkontrollen deutlich. Alltagsrassismus und rassistischer Terror, aber auch Xenophobie in den Institutionen und der Politik erschweren Migrant*innen und Flüchtlingen zudem die Reise, bedrohen ihre Teilhabe oder sogar ihr Leben in den Zielländern – und damit ihr Menschenrecht auf Migration.
Doch Migrierende nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Dies zeigen die Beiträge zu Kämpfen der Migration – gegen Rassismus und für die Rechte von Einwander*innen und Geflüchteten. Gemeinsam mit Nicht-Migrierten sind so in Europa und der Welt ungezählte Bewegungen der Solidarität gegen Abschiebungen, Xenophobie und Rechtspopulismus sowie für das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe, würdige Arbeit, angemessenes Wohnen, Bildung und Gesundheit entstanden. Sie tragen dazu bei, die Gesellschaft der Vielen Wirklichkeit werden zu lassen.
Migration hat viele Realitäten und Facetten. Dieser Atlas wirbt für einen differenzierten Umgang mit ihr. Im derzeitigen gesellschaftlichen Klima bedarf es Mut, sich diesem Thema unaufgeregt zuzuwenden und anzuerkennen, dass Einwanderung unsere Gesellschaften im demokratischen Sinne pluralisiert.
Migration: a contested human right
Migration is not a social outlier. Every modern society and e... more Migration: a contested human right
Migration is not a social outlier. Every modern society and every state in the world is also a result of human mobility. The migration issue nevertheless sparks heated political debates around the globe, while opinion formation among citizens, politicians, political parties, and movements often occurs along the axes of the migration question and policies of dealing with it. The myths and images that have emerged around the social phenomenon of migration are correspondingly powerful. Among the best-known linguistic and visual representations of migration are those of streams, waves, and floods. They make migration appear threatening and render the actual migrants invisible.
The Atlas of Migration seeks to change perspectives on migration and its actors, initiate a political shift, and contribute to a more objective debate within left-wing European parties and movements. Here opinions range from the open-borders paradigm to negative attitudes towards migrants, often based on the assumption that they compete with the particularly vulnerable in European societies. The figures and facts collected show that, although migration takes place in all parts of the world, it poses no threat to the social fabric of the countries of neither destination nor origin.
Migration is a threat, however, for the migrants themselves—especially for fugitives and undocumented migrants. This is made clear by the chapters on border deaths and deadly border controls. Everyday racism and racist terror, but also institutional and political xenophobia, make travel more difficult for migrants and refugees, threatening their participation or even their lives in the countries of destination—and thus their human right to migration.
Migrants nevertheless take their fate into their own hands. This is demonstrated by the chapters on migration struggles—against racism and for the rights of immigrants and refugees. Together with non-migrants, countless solidarity movements against deportations, xenophobia, and right-wing populism as well as for the right to social participation, decent work, adequate housing, education, and health care have emerged in Europe and the world. They contribute to making the society of the many a reality.
Migration has many realities and facets. This atlas promotes a differentiated approach to migration. In the current social climate, it takes courage to address this issue calmly and to recognize that immigration pluralizes our societies in the democratic sense.
Migration – ein umkämpftes Menschenrecht
Migration ist kein gesellschaftlicher Sonderfall. Jede ... more Migration – ein umkämpftes Menschenrecht
Migration ist kein gesellschaftlicher Sonderfall. Jede moderne Gesellschaft und jeder Staat der Welt ist auch ein Ergebnis menschlicher Mobilität. Dennoch erhitzt das Thema Migration rund um den Globus politische Debatten und die Meinungsbildung von Bürger*innen, Politiker*innen, Parteien und Bewegungen verläuft nicht selten entlang der Frage der Migration und der Politiken des Umgangs mit ihr. Entsprechend wirkmächtig sind die Mythen und Bilder, die rund um das soziale Phänomen der Migration entstanden sind. Zu den bekanntesten sprachlichen und visuellen Bildern der Migration gehören etwa die der Ströme, Wellen und Fluten. Sie lassen Migration als etwas Bedrohliches erscheinen und machen die tatsächlich Migrierenden unsichtbar.
Der Atlas der Migration möchte den Blick auf Migration sowie ihre Akteure verändern, einen politischen Wandel anstoßen und zu einer Versachlichung der Debatte auch innerhalb der europäischen linken Parteien und Bewegungen beitragen. Hier reichen die Meinungen vom Paradigma der offenen Grenzen bis zu ablehnenden Haltungen gegenüber Migrantinnen und Migranten, die oft auf der Annahme einer Konkurrenz der besonders schwachen in europäischen Gesellschaften beruht. Die zusammengetragenen Zahlen und Fakten zeigen, dass Migration, gleichwohl sie in allen Teilen der Welt stattfindet, weder ein Bedrohungspotenzial für die Gesellschaften der Zielländer noch für jene der Herkunftsländer birgt.
Dennoch ist Migration bedrohlich und zwar für die Migrierenden selbst, vor allem für Geflüchtete und Menschen ohne gültige Papiere. Dies machen die Beiträge über Tote an den Grenzen und tödliche Grenzkontrollen deutlich. Alltagsrassismus und rassistischer Terror, aber auch Xenophobie in den Institutionen und der Politik erschweren Migrant*innen und Flüchtlingen zudem die Reise, bedrohen ihre Teilhabe oder sogar ihr Leben in den Zielländern – und damit ihr Menschenrecht auf Migration.
Doch Migrierende nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Dies zeigen die Beiträge zu Kämpfen der Migration – gegen Rassismus und für die Rechte von Einwander*innen und Geflüchteten. Gemeinsam mit Nicht-Migrierten sind so in Europa und der Welt ungezählte Bewegungen der Solidarität gegen Abschiebungen, Xenophobie und Rechtspopulismus sowie für das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe, würdige Arbeit, angemessenes Wohnen, Bildung und Gesundheit entstanden. Sie tragen dazu bei, die Gesellschaft der Vielen Wirklichkeit werden zu lassen.
Migration hat viele Realitäten und Facetten. Dieser Atlas wirbt für einen differenzierten Umgang mit ihr. Im derzeitigen gesellschaftlichen Klima bedarf es Mut, sich diesem Thema unaufgeregt zuzuwenden und anzuerkennen, dass Einwanderung unsere Gesellschaften im demokratischen Sinne pluralisiert.
Migration: a contested human right
Migration is not a social outlier. Every modern society and e... more Migration: a contested human right
Migration is not a social outlier. Every modern society and every state in the world is also a result of human mobility. The migration issue nevertheless sparks heated political debates around the globe, while opinion formation among citizens, politicians, political parties, and movements often occurs along the axes of the migration question and policies of dealing with it. The myths and images that have emerged around the social phenomenon of migration are correspondingly powerful. Among the best-known linguistic and visual representations of migration are those of streams, waves, and floods. They make migration appear threatening and render the actual migrants invisible.
The Atlas of Migration seeks to change perspectives on migration and its actors, initiate a political shift, and contribute to a more objective debate within left-wing European parties and movements. Here opinions range from the open-borders paradigm to negative attitudes towards migrants, often based on the assumption that they compete with the particularly vulnerable in European societies. The figures and facts collected show that, although migration takes place in all parts of the world, it poses no threat to the social fabric of the countries of neither destination nor origin.
Migration is a threat, however, for the migrants themselves—especially for fugitives and undocumented migrants. This is made clear by the chapters on border deaths and deadly border controls. Everyday racism and racist terror, but also institutional and political xenophobia, make travel more difficult for migrants and refugees, threatening their participation or even their lives in the countries of destination—and thus their human right to migration.
Migrants nevertheless take their fate into their own hands. This is demonstrated by the chapters on migration struggles—against racism and for the rights of immigrants and refugees. Together with non-migrants, countless solidarity movements against deportations, xenophobia, and right-wing populism as well as for the right to social participation, decent work, adequate housing, education, and health care have emerged in Europe and the world. They contribute to making the society of the many a reality.
Migration has many realities and facets. This atlas promotes a differentiated approach to migration. In the current social climate, it takes courage to address this issue calmly and to recognize that immigration pluralizes our societies in the democratic sense.
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Migration ist kein gesellschaftlicher Sonderfall. Jede moderne Gesellschaft und jeder Staat der Welt ist auch ein Ergebnis menschlicher Mobilität. Dennoch erhitzt das Thema Migration rund um den Globus politische Debatten und die Meinungsbildung von Bürger*innen, Politiker*innen, Parteien und Bewegungen verläuft nicht selten entlang der Frage der Migration und der Politiken des Umgangs mit ihr. Entsprechend wirkmächtig sind die Mythen und Bilder, die rund um das soziale Phänomen der Migration entstanden sind. Zu den bekanntesten sprachlichen und visuellen Bildern der Migration gehören etwa die der Ströme, Wellen und Fluten. Sie lassen Migration als etwas Bedrohliches erscheinen und machen die tatsächlich Migrierenden unsichtbar.
Der Atlas der Migration möchte den Blick auf Migration sowie ihre Akteure verändern, einen politischen Wandel anstoßen und zu einer Versachlichung der Debatte auch innerhalb der europäischen linken Parteien und Bewegungen beitragen. Hier reichen die Meinungen vom Paradigma der offenen Grenzen bis zu ablehnenden Haltungen gegenüber Migrantinnen und Migranten, die oft auf der Annahme einer Konkurrenz der besonders schwachen in europäischen Gesellschaften beruht. Die zusammengetragenen Zahlen und Fakten zeigen, dass Migration, gleichwohl sie in allen Teilen der Welt stattfindet, weder ein Bedrohungspotenzial für die Gesellschaften der Zielländer noch für jene der Herkunftsländer birgt.
Dennoch ist Migration bedrohlich und zwar für die Migrierenden selbst, vor allem für Geflüchtete und Menschen ohne gültige Papiere. Dies machen die Beiträge über Tote an den Grenzen und tödliche Grenzkontrollen deutlich. Alltagsrassismus und rassistischer Terror, aber auch Xenophobie in den Institutionen und der Politik erschweren Migrant*innen und Flüchtlingen zudem die Reise, bedrohen ihre Teilhabe oder sogar ihr Leben in den Zielländern – und damit ihr Menschenrecht auf Migration.
Doch Migrierende nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Dies zeigen die Beiträge zu Kämpfen der Migration – gegen Rassismus und für die Rechte von Einwander*innen und Geflüchteten. Gemeinsam mit Nicht-Migrierten sind so in Europa und der Welt ungezählte Bewegungen der Solidarität gegen Abschiebungen, Xenophobie und Rechtspopulismus sowie für das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe, würdige Arbeit, angemessenes Wohnen, Bildung und Gesundheit entstanden. Sie tragen dazu bei, die Gesellschaft der Vielen Wirklichkeit werden zu lassen.
Migration hat viele Realitäten und Facetten. Dieser Atlas wirbt für einen differenzierten Umgang mit ihr. Im derzeitigen gesellschaftlichen Klima bedarf es Mut, sich diesem Thema unaufgeregt zuzuwenden und anzuerkennen, dass Einwanderung unsere Gesellschaften im demokratischen Sinne pluralisiert.
Migration is not a social outlier. Every modern society and every state in the world is also a result of human mobility. The migration issue nevertheless sparks heated political debates around the globe, while opinion formation among citizens, politicians, political parties, and movements often occurs along the axes of the migration question and policies of dealing with it. The myths and images that have emerged around the social phenomenon of migration are correspondingly powerful. Among the best-known linguistic and visual representations of migration are those of streams, waves, and floods. They make migration appear threatening and render the actual migrants invisible.
The Atlas of Migration seeks to change perspectives on migration and its actors, initiate a political shift, and contribute to a more objective debate within left-wing European parties and movements. Here opinions range from the open-borders paradigm to negative attitudes towards migrants, often based on the assumption that they compete with the particularly vulnerable in European societies. The figures and facts collected show that, although migration takes place in all parts of the world, it poses no threat to the social fabric of the countries of neither destination nor origin.
Migration is a threat, however, for the migrants themselves—especially for fugitives and undocumented migrants. This is made clear by the chapters on border deaths and deadly border controls. Everyday racism and racist terror, but also institutional and political xenophobia, make travel more difficult for migrants and refugees, threatening their participation or even their lives in the countries of destination—and thus their human right to migration.
Migrants nevertheless take their fate into their own hands. This is demonstrated by the chapters on migration struggles—against racism and for the rights of immigrants and refugees. Together with non-migrants, countless solidarity movements against deportations, xenophobia, and right-wing populism as well as for the right to social participation, decent work, adequate housing, education, and health care have emerged in Europe and the world. They contribute to making the society of the many a reality.
Migration has many realities and facets. This atlas promotes a differentiated approach to migration. In the current social climate, it takes courage to address this issue calmly and to recognize that immigration pluralizes our societies in the democratic sense.
Migration ist kein gesellschaftlicher Sonderfall. Jede moderne Gesellschaft und jeder Staat der Welt ist auch ein Ergebnis menschlicher Mobilität. Dennoch erhitzt das Thema Migration rund um den Globus politische Debatten und die Meinungsbildung von Bürger*innen, Politiker*innen, Parteien und Bewegungen verläuft nicht selten entlang der Frage der Migration und der Politiken des Umgangs mit ihr. Entsprechend wirkmächtig sind die Mythen und Bilder, die rund um das soziale Phänomen der Migration entstanden sind. Zu den bekanntesten sprachlichen und visuellen Bildern der Migration gehören etwa die der Ströme, Wellen und Fluten. Sie lassen Migration als etwas Bedrohliches erscheinen und machen die tatsächlich Migrierenden unsichtbar.
Der Atlas der Migration möchte den Blick auf Migration sowie ihre Akteure verändern, einen politischen Wandel anstoßen und zu einer Versachlichung der Debatte auch innerhalb der europäischen linken Parteien und Bewegungen beitragen. Hier reichen die Meinungen vom Paradigma der offenen Grenzen bis zu ablehnenden Haltungen gegenüber Migrantinnen und Migranten, die oft auf der Annahme einer Konkurrenz der besonders schwachen in europäischen Gesellschaften beruht. Die zusammengetragenen Zahlen und Fakten zeigen, dass Migration, gleichwohl sie in allen Teilen der Welt stattfindet, weder ein Bedrohungspotenzial für die Gesellschaften der Zielländer noch für jene der Herkunftsländer birgt.
Dennoch ist Migration bedrohlich und zwar für die Migrierenden selbst, vor allem für Geflüchtete und Menschen ohne gültige Papiere. Dies machen die Beiträge über Tote an den Grenzen und tödliche Grenzkontrollen deutlich. Alltagsrassismus und rassistischer Terror, aber auch Xenophobie in den Institutionen und der Politik erschweren Migrant*innen und Flüchtlingen zudem die Reise, bedrohen ihre Teilhabe oder sogar ihr Leben in den Zielländern – und damit ihr Menschenrecht auf Migration.
Doch Migrierende nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand. Dies zeigen die Beiträge zu Kämpfen der Migration – gegen Rassismus und für die Rechte von Einwander*innen und Geflüchteten. Gemeinsam mit Nicht-Migrierten sind so in Europa und der Welt ungezählte Bewegungen der Solidarität gegen Abschiebungen, Xenophobie und Rechtspopulismus sowie für das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe, würdige Arbeit, angemessenes Wohnen, Bildung und Gesundheit entstanden. Sie tragen dazu bei, die Gesellschaft der Vielen Wirklichkeit werden zu lassen.
Migration hat viele Realitäten und Facetten. Dieser Atlas wirbt für einen differenzierten Umgang mit ihr. Im derzeitigen gesellschaftlichen Klima bedarf es Mut, sich diesem Thema unaufgeregt zuzuwenden und anzuerkennen, dass Einwanderung unsere Gesellschaften im demokratischen Sinne pluralisiert.
Migration is not a social outlier. Every modern society and every state in the world is also a result of human mobility. The migration issue nevertheless sparks heated political debates around the globe, while opinion formation among citizens, politicians, political parties, and movements often occurs along the axes of the migration question and policies of dealing with it. The myths and images that have emerged around the social phenomenon of migration are correspondingly powerful. Among the best-known linguistic and visual representations of migration are those of streams, waves, and floods. They make migration appear threatening and render the actual migrants invisible.
The Atlas of Migration seeks to change perspectives on migration and its actors, initiate a political shift, and contribute to a more objective debate within left-wing European parties and movements. Here opinions range from the open-borders paradigm to negative attitudes towards migrants, often based on the assumption that they compete with the particularly vulnerable in European societies. The figures and facts collected show that, although migration takes place in all parts of the world, it poses no threat to the social fabric of the countries of neither destination nor origin.
Migration is a threat, however, for the migrants themselves—especially for fugitives and undocumented migrants. This is made clear by the chapters on border deaths and deadly border controls. Everyday racism and racist terror, but also institutional and political xenophobia, make travel more difficult for migrants and refugees, threatening their participation or even their lives in the countries of destination—and thus their human right to migration.
Migrants nevertheless take their fate into their own hands. This is demonstrated by the chapters on migration struggles—against racism and for the rights of immigrants and refugees. Together with non-migrants, countless solidarity movements against deportations, xenophobia, and right-wing populism as well as for the right to social participation, decent work, adequate housing, education, and health care have emerged in Europe and the world. They contribute to making the society of the many a reality.
Migration has many realities and facets. This atlas promotes a differentiated approach to migration. In the current social climate, it takes courage to address this issue calmly and to recognize that immigration pluralizes our societies in the democratic sense.