Obwohl es mittlerweile eine Vielzahl an Forschung zum Phänomen Islamismus gibt, wurden in nur wen... more Obwohl es mittlerweile eine Vielzahl an Forschung zum Phänomen Islamismus gibt, wurden in nur wenigen Studien Interviews mit jungen Menschen mit islamistischen Orientierungen geführt und systematisch ausgewertet. In diesem Buch gehen die Autorinnen anhand autobiografischer Erzählungen den folgenden Fragen nach: Wie eignen sich junge Menschen islamistische Orientierungen an, wie hängen sie mit biografischen Erfahrungen zusammen und welche Funktion erfüllen sie in den Biografien? Die Autorinnen zeigen, dass die Orientierungen in jugendphasenspezifische Probleme von Grenzziehung, Handlungskontrolle, sozialer Positionierung und Vergemeinschaftung eingebunden sind und diese Probleme auf verschiedene Weise gelöst werden: Islamismus übernimmt dabei die Funktion der starken Grenze, die Funktion der starken Ordnung oder die Funktion der starken Gemeinschaft.
In diesem Kapitel werden abschliesend zwei typenubergreifende Grundhaltungen vorgestellt, die sic... more In diesem Kapitel werden abschliesend zwei typenubergreifende Grundhaltungen vorgestellt, die sich ausgehend von den zentralen Referenzen und quer zu den verschiedenen Diskursebenen resp. Dimensionen immer wieder reproduzieren und die zum Teil schon in den bisherigen Darstellungen angeklungen, aber nicht als klare zentrale Referenz oder primare Motivation auszumachen sind. Das sind zum einen die Darstellung von symbolischem Kapital und zum anderen ein Bezug auf die „allgemeine“ Gesellschaft vermittels einer kulturpadagogischen Programmatik – zwei klassische Themen also, die sich durch die kunsthistorische und -soziologische Literatur ziehen.
Der in diesem Kapitel vorgestellte Typus hat als zentrale Referenz das Publikum, das heist, dass ... more Der in diesem Kapitel vorgestellte Typus hat als zentrale Referenz das Publikum, das heist, dass der Verein in den verschiedenen Dimensionen auf das Publikum bezogen prasentiert wird. Dies wird, wie auch in den vorangegangenen Kapiteln, zunachst an den unterschiedlichen Selbstprasentationen als Publikumsvertreter und den Motivstrukturen deutlich gemacht, dann an den Legitimationsstrategien und Funktionszuschreibungen und schlieslich an den asthetischen Bewertungen untersucht.
Dieser Artikel befasst sich mit der Funktion von Religion fur die Strukturierung des Lebenslaufs ... more Dieser Artikel befasst sich mit der Funktion von Religion fur die Strukturierung des Lebenslaufs sowie fur die Gestaltung und Reflexion des Lebens in Form der Biographie. Basierend auf der Unterscheidung von Biographie und Lebenslauf geht es zunachst um die religiose Begleitung und Absicherung typischer Ubergange im Lebenslauf. Anschliesend wird die Frage behandelt, wann religiose Kontexte und Erfahrungen zum Anlass fur biographische Reflexion werden, und umgekehrt, an welche biographischen Ereignisse typischerweise religiose Deutungen anschliesen. Schlieslich behandelt der Artikel die im religiosen Kontext verwendeten Formen (auto-)biographischer Thematisierung, insbesondere die Form der Konversionserzahlung und das Narrativ der „Suche“, das zur religiosen wie auch zur biographischen Metapher werden kann.
Wie kann man Vereine resp. das burgerschaftliche Engagement. in Vereinen kultursoziologisch unter... more Wie kann man Vereine resp. das burgerschaftliche Engagement. in Vereinen kultursoziologisch untersuchen? Vereine und burgerschaftliches Engagement werden in vielen unterschiedlichen Zusammenhangen thematisiert, und es gibt eine unuberblickbare Anzahl von Publikationen zum Thema (vgl. fur uberblicksartige Darstellungen bspw. Corsten et al. 2008; Dorner und Vogt 2008; Karstein 2013; Zimmer 2007). Die Forschung zu Vereinen und burgerschaftlichem Engagement ist zudem eingebettet in die einleitend erwahnten Debatten um die Burgergesellschaft resp.
Bei dem hier vorgestellten Typus steht der Bezug auf das Theater bzw. das Haus an sich im Mittelp... more Bei dem hier vorgestellten Typus steht der Bezug auf das Theater bzw. das Haus an sich im Mittelpunkt der Vereine. Die Teilnehmer prasentieren sich als Interessensvertreter ihres Hauses und argumentieren in den verschiedenen Dimensionen aus der Perspektive des Hauses heraus.
In Auseinandersetzung mit den verschiedenen relevanten Forschungsrichtungen wurde herausgearbeite... more In Auseinandersetzung mit den verschiedenen relevanten Forschungsrichtungen wurde herausgearbeitet, in welcher Weise sich diese Arbeit mit dem vereinsbasierten Engagement fur eine Kunstinstitution beschaftigt: Im Mittelpunkt stehen die Sinnbezuge und Ambivalenzen dieses Engagements. Das kulturelle Engagement im Verein wird als eine gemeinschaftliche Praxis untersucht, in der sich kollektive Orientierungen dokumentieren, und der Verein so als kulturell mobilisierte Gruppe mit einer „Weltanschauung im weitesten Sinne“ (Weber, vgl. Kapitel 2.1) betrachtet.
Das Lehr-Lern-Projekt "Medien und Asyl" kombinierte Forschungs-und Anwendungsbezug in der univers... more Das Lehr-Lern-Projekt "Medien und Asyl" kombinierte Forschungs-und Anwendungsbezug in der universitären Hochschullehre. Der Beitrag diskutiert die didaktischen Herausforderungen eines solchen Lehrforschungsprojekts mit Service Learning-Orientierung, und wie diese adressiert wurden. In der Darstellung des Ablaufs wird der konsekutive Charakter des dreisemestrigen Projekts deutlich. Die finale Phase der Medienkonzeption wird dabei ausführlicher vorgestellt. Abschließend wird die Bedeutung fortlaufender Evaluation und Anpassung des Projektablaufs als methodischer Schlüssel zum Gelingen identifiziert.
Bisher wurde herausgearbeitet, dass es in dieser Arbeit nicht um die Zuordnung von Praferenzen un... more Bisher wurde herausgearbeitet, dass es in dieser Arbeit nicht um die Zuordnung von Praferenzen und Motiven zu strukturellen Merkmalen geht, sondern dass diese als soziale Deutungsmuster oder Sinnstrukturen verstanden werden, die in einem bestimmten Thematisierungs- und Bedeutungszusammenhang stehen, d. h. in einen gesellschaftlichen Horizont eingelassen sind, vor dem die Akteure sich positionieren. Sie sind in bestimmte kollektive Erfahrungsraume eingebettet, kulturell vermittelt und verweisen auf historische Vorbilder. Sie werden kontinuiert und an gegenwartigen Situationen gebrochen, neu kombiniert, neu interpretiert und aktualisiert.
Julia Böcker / Lena Dreier / Melanie Eulitz / Anja Frank / Maria Jakob / Alexander Leistner (2018... more Julia Böcker / Lena Dreier / Melanie Eulitz / Anja Frank / Maria Jakob / Alexander Leistner (2018) Weinheim: Beltz/Juventa Andreas Pettenkofer: Situative Evidenz. Wie die empirische Kultursoziologie das Mikro-Makro-Problem kleinarbeitet. pp. 52-73. Excerpt. „Latour, Boltanski und Thevenot nutzen épreuve (etwa: Prüfung, Bewährungsprobe) als sozialtheoretischen Schlüsselbegriff. Sie fragen, welche je situativen épreuves in Konfliktfällen die Plausibilität einer bestimmten generalisieren..
Religion and the Secular in Eastern Germany, 1945 to the present, 2010
This chapter is based on the findings of a study that took a close look at young eastern Germans ... more This chapter is based on the findings of a study that took a close look at young eastern Germans and at their different ways of approaching religion, focusing both on the role of religious approaches in individual lives as well as the relationships between familial generations. The study was part of a research project that was carried out in Leipzig, Saxony from 2003 to 2006. The subject of this project was the religious and ideological change in GDR and eastern Germany, focusing on perspectives of different generations and taking conflict-theoretical elements into consideration. The author interviews a short characterization of younger generation and introduces different ways of relating to religious and ideological ideas, delves into the role of religion in terms of generational relations, and concludes with some thoughts on the meaning of religious vitalization or desecularization within the context of religious-ideological and societal change in eastern Germany. Keywords: desecularization; familial generations; German Democratic Republic (GDR); ideological change; religious approaches; societal change; young eastern Germans
Deutschland ist Theater-und Opernland. Mit über einhundert Opern-und Mehrspartenhäusern gibt es i... more Deutschland ist Theater-und Opernland. Mit über einhundert Opern-und Mehrspartenhäusern gibt es in Deutschland die meisten Opernhäuser der Welt. 1 Davon werden an den meisten Häusern regelmäßig Opern mit festem Ensemble aufgeführt. Beinahe ausnahmslos gehört zu jedem Haus ein Förderverein, dessen Mitglieder es sich zur Aufgabe machen, "ihr" Haus in verschiedener Weise zu unterstützen. Denn die Lage der Opern und Theater ist keineswegs nur rosig. Um die Stadt-, Staats-und Landestheater gibt es konfliktreiche Diskussionen um Kürzungen und Einsparungen, um Schließungen von einzelnen Sparten oder ganzen Häusern oder um Fusionen. Solche Diskussionen verdichten sich am Beispiel Oper besonders, denn die Probleme mit der Gattung haben Tradition-ebenso wie ihre Unterstützung durch verschiedene gesellschaftliche Träger. 1 Dies gilt sowohl absolut als auch relativ im Verhältnis zu den Einwohnern. Zum Vergleich: In den USA gibt es 81 Opernhäuser bei ca. 296,4 Mio. Einwohnern, ca. 35 in Frankreich, 24 in Italien, 9 in Großbritannien mit je um die 60 Mio. Einwohner. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 140 öffentlich getragene Theater, das sind Stadttheater, Staatstheater und Landesbühnen. Darüber hinaus gibt es etwa 220 Privattheater, ca. 130 Opern-, Sinfonie-und Kammerorchester, rund 150 Theater-und Spielstätten ohne festes Ensemble und etwa 100 Tournee-und Gastspielbühnen ohne festes Haus. Hinzu kommen außerdem unzählige freie Gruppen. Auch bei den Festspielen liegt Deutschland mit einer Zahl von ca. 70 an der Weltspitze (vgl. Theater-und Orchesterlandschaft. Auf: Webseite des Deutschen Bühnenvereins, URL: http://www. buehnenverein.de [05.05.2015]). Die DDR hatte, auch aufgrund der Dichte der ehemaligen Hoftheater in Mitteldeutschland, die höchste Dichte an Opernhäusern der Welt (Honolka 1986, S. 143).
Im Beitrag werden die Erfahrungen mit dem Forschungstagebuch als Prüfungsleistung im Rahmen eines... more Im Beitrag werden die Erfahrungen mit dem Forschungstagebuch als Prüfungsleistung im Rahmen eines kultursoziologischen Seminars dargestellt. Es wird gezeigt, wie und warum sich diese Lern- und Prüfungsform für die Vermittlung von qualitativen Methoden in der Sozialforschung besonders eignet und welche Potenziale sich damit verbinden. Zudem wird ein Vorschlag für die Gestaltung eines Forschungstagebuches gemacht. Schließlich wird darauf eingegangen, wie das Forschungstagebuch als „dramaturgische Klammer“ den Seminarablauf mitgestaltet und wie es das gemeinsame Arbeiten mit den Studierenden beeinflusst
Warum wenden sich junge Menschen radikalen Varianten des Islam zu? Was macht religios-weltanschau... more Warum wenden sich junge Menschen radikalen Varianten des Islam zu? Was macht religios-weltanschauliche Extremismen attraktiv fur sie? Die bisherige Forschung hat zwar einige Risikofaktoren identifiziert, konzipiert Radikalisierung aber haufig als geradlinigen Prozess, an dessen Ende gewaltbereite junge Menschen stehen und fragt zudem selten nach dem subjektiven Sinn, den diese religios-weltanschaulichen Figuren und Gruppenangebote fur die Jugendlichen haben. Im Mittelpunkt des Beitrages stehen biografische Hintergrunde, jugendphasenspezifische Momente und Plausibilitatsstrukturen der Hinwendung zu radikalen Auslegungen des Islam. Anhand der Rekonstruktion einer biografischen Erzahlung einer jungen Konvertitin werden ineinandergreifende Prozesse von Offnung und Schliesung auf biografischer Ebene gezeigt. Es wird erkennbar, welche biografischen Funktionen die Hinwendung erfullt, die im Zusammenhang mit der familialen und sozialen Einbindung der Biografin stehen.
Kunst und Gesellschaft Die Reihe Kunst und Gesellschaft führt verschiedene Ansätze der Soziologie... more Kunst und Gesellschaft Die Reihe Kunst und Gesellschaft führt verschiedene Ansätze der Soziologie der Kunst zusammen und macht sie einem interessierten Publikum zugänglich. In theoretischen als auch empirischen Arbeiten werden dabei verschiedene Kunstformen wie etwa die Bildenden und Darstellenden Künste, die Musik und die Literatur hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen und künstlerischen Bedeutung und Strukt ur untersucht. Dies beinhaltet nicht nur Analysen zu Kunstwerken und-formen, sondern auch Studien zur Produktion, Vermittlung und Rezeption von Kunst. Neben aktuellen Arbeiten stellt die Reihe auch klassische Texte der Kunstsoziologie vor. Damit sollen zum einen die Zusammenhänge zwischen Kunst und Gesellschaft herausgearbeitet werden. Zum anderen zielt die Reihe darauf, die Relevanz einer Soziologie der Kunst hervorzuheben.
Obwohl es mittlerweile eine Vielzahl an Forschung zum Phänomen Islamismus gibt, wurden in nur wen... more Obwohl es mittlerweile eine Vielzahl an Forschung zum Phänomen Islamismus gibt, wurden in nur wenigen Studien Interviews mit jungen Menschen mit islamistischen Orientierungen geführt und systematisch ausgewertet. In diesem Buch gehen die Autorinnen anhand autobiografischer Erzählungen den folgenden Fragen nach: Wie eignen sich junge Menschen islamistische Orientierungen an, wie hängen sie mit biografischen Erfahrungen zusammen und welche Funktion erfüllen sie in den Biografien? Die Autorinnen zeigen, dass die Orientierungen in jugendphasenspezifische Probleme von Grenzziehung, Handlungskontrolle, sozialer Positionierung und Vergemeinschaftung eingebunden sind und diese Probleme auf verschiedene Weise gelöst werden: Islamismus übernimmt dabei die Funktion der starken Grenze, die Funktion der starken Ordnung oder die Funktion der starken Gemeinschaft.
In diesem Kapitel werden abschliesend zwei typenubergreifende Grundhaltungen vorgestellt, die sic... more In diesem Kapitel werden abschliesend zwei typenubergreifende Grundhaltungen vorgestellt, die sich ausgehend von den zentralen Referenzen und quer zu den verschiedenen Diskursebenen resp. Dimensionen immer wieder reproduzieren und die zum Teil schon in den bisherigen Darstellungen angeklungen, aber nicht als klare zentrale Referenz oder primare Motivation auszumachen sind. Das sind zum einen die Darstellung von symbolischem Kapital und zum anderen ein Bezug auf die „allgemeine“ Gesellschaft vermittels einer kulturpadagogischen Programmatik – zwei klassische Themen also, die sich durch die kunsthistorische und -soziologische Literatur ziehen.
Der in diesem Kapitel vorgestellte Typus hat als zentrale Referenz das Publikum, das heist, dass ... more Der in diesem Kapitel vorgestellte Typus hat als zentrale Referenz das Publikum, das heist, dass der Verein in den verschiedenen Dimensionen auf das Publikum bezogen prasentiert wird. Dies wird, wie auch in den vorangegangenen Kapiteln, zunachst an den unterschiedlichen Selbstprasentationen als Publikumsvertreter und den Motivstrukturen deutlich gemacht, dann an den Legitimationsstrategien und Funktionszuschreibungen und schlieslich an den asthetischen Bewertungen untersucht.
Dieser Artikel befasst sich mit der Funktion von Religion fur die Strukturierung des Lebenslaufs ... more Dieser Artikel befasst sich mit der Funktion von Religion fur die Strukturierung des Lebenslaufs sowie fur die Gestaltung und Reflexion des Lebens in Form der Biographie. Basierend auf der Unterscheidung von Biographie und Lebenslauf geht es zunachst um die religiose Begleitung und Absicherung typischer Ubergange im Lebenslauf. Anschliesend wird die Frage behandelt, wann religiose Kontexte und Erfahrungen zum Anlass fur biographische Reflexion werden, und umgekehrt, an welche biographischen Ereignisse typischerweise religiose Deutungen anschliesen. Schlieslich behandelt der Artikel die im religiosen Kontext verwendeten Formen (auto-)biographischer Thematisierung, insbesondere die Form der Konversionserzahlung und das Narrativ der „Suche“, das zur religiosen wie auch zur biographischen Metapher werden kann.
Wie kann man Vereine resp. das burgerschaftliche Engagement. in Vereinen kultursoziologisch unter... more Wie kann man Vereine resp. das burgerschaftliche Engagement. in Vereinen kultursoziologisch untersuchen? Vereine und burgerschaftliches Engagement werden in vielen unterschiedlichen Zusammenhangen thematisiert, und es gibt eine unuberblickbare Anzahl von Publikationen zum Thema (vgl. fur uberblicksartige Darstellungen bspw. Corsten et al. 2008; Dorner und Vogt 2008; Karstein 2013; Zimmer 2007). Die Forschung zu Vereinen und burgerschaftlichem Engagement ist zudem eingebettet in die einleitend erwahnten Debatten um die Burgergesellschaft resp.
Bei dem hier vorgestellten Typus steht der Bezug auf das Theater bzw. das Haus an sich im Mittelp... more Bei dem hier vorgestellten Typus steht der Bezug auf das Theater bzw. das Haus an sich im Mittelpunkt der Vereine. Die Teilnehmer prasentieren sich als Interessensvertreter ihres Hauses und argumentieren in den verschiedenen Dimensionen aus der Perspektive des Hauses heraus.
In Auseinandersetzung mit den verschiedenen relevanten Forschungsrichtungen wurde herausgearbeite... more In Auseinandersetzung mit den verschiedenen relevanten Forschungsrichtungen wurde herausgearbeitet, in welcher Weise sich diese Arbeit mit dem vereinsbasierten Engagement fur eine Kunstinstitution beschaftigt: Im Mittelpunkt stehen die Sinnbezuge und Ambivalenzen dieses Engagements. Das kulturelle Engagement im Verein wird als eine gemeinschaftliche Praxis untersucht, in der sich kollektive Orientierungen dokumentieren, und der Verein so als kulturell mobilisierte Gruppe mit einer „Weltanschauung im weitesten Sinne“ (Weber, vgl. Kapitel 2.1) betrachtet.
Das Lehr-Lern-Projekt "Medien und Asyl" kombinierte Forschungs-und Anwendungsbezug in der univers... more Das Lehr-Lern-Projekt "Medien und Asyl" kombinierte Forschungs-und Anwendungsbezug in der universitären Hochschullehre. Der Beitrag diskutiert die didaktischen Herausforderungen eines solchen Lehrforschungsprojekts mit Service Learning-Orientierung, und wie diese adressiert wurden. In der Darstellung des Ablaufs wird der konsekutive Charakter des dreisemestrigen Projekts deutlich. Die finale Phase der Medienkonzeption wird dabei ausführlicher vorgestellt. Abschließend wird die Bedeutung fortlaufender Evaluation und Anpassung des Projektablaufs als methodischer Schlüssel zum Gelingen identifiziert.
Bisher wurde herausgearbeitet, dass es in dieser Arbeit nicht um die Zuordnung von Praferenzen un... more Bisher wurde herausgearbeitet, dass es in dieser Arbeit nicht um die Zuordnung von Praferenzen und Motiven zu strukturellen Merkmalen geht, sondern dass diese als soziale Deutungsmuster oder Sinnstrukturen verstanden werden, die in einem bestimmten Thematisierungs- und Bedeutungszusammenhang stehen, d. h. in einen gesellschaftlichen Horizont eingelassen sind, vor dem die Akteure sich positionieren. Sie sind in bestimmte kollektive Erfahrungsraume eingebettet, kulturell vermittelt und verweisen auf historische Vorbilder. Sie werden kontinuiert und an gegenwartigen Situationen gebrochen, neu kombiniert, neu interpretiert und aktualisiert.
Julia Böcker / Lena Dreier / Melanie Eulitz / Anja Frank / Maria Jakob / Alexander Leistner (2018... more Julia Böcker / Lena Dreier / Melanie Eulitz / Anja Frank / Maria Jakob / Alexander Leistner (2018) Weinheim: Beltz/Juventa Andreas Pettenkofer: Situative Evidenz. Wie die empirische Kultursoziologie das Mikro-Makro-Problem kleinarbeitet. pp. 52-73. Excerpt. „Latour, Boltanski und Thevenot nutzen épreuve (etwa: Prüfung, Bewährungsprobe) als sozialtheoretischen Schlüsselbegriff. Sie fragen, welche je situativen épreuves in Konfliktfällen die Plausibilität einer bestimmten generalisieren..
Religion and the Secular in Eastern Germany, 1945 to the present, 2010
This chapter is based on the findings of a study that took a close look at young eastern Germans ... more This chapter is based on the findings of a study that took a close look at young eastern Germans and at their different ways of approaching religion, focusing both on the role of religious approaches in individual lives as well as the relationships between familial generations. The study was part of a research project that was carried out in Leipzig, Saxony from 2003 to 2006. The subject of this project was the religious and ideological change in GDR and eastern Germany, focusing on perspectives of different generations and taking conflict-theoretical elements into consideration. The author interviews a short characterization of younger generation and introduces different ways of relating to religious and ideological ideas, delves into the role of religion in terms of generational relations, and concludes with some thoughts on the meaning of religious vitalization or desecularization within the context of religious-ideological and societal change in eastern Germany. Keywords: desecularization; familial generations; German Democratic Republic (GDR); ideological change; religious approaches; societal change; young eastern Germans
Deutschland ist Theater-und Opernland. Mit über einhundert Opern-und Mehrspartenhäusern gibt es i... more Deutschland ist Theater-und Opernland. Mit über einhundert Opern-und Mehrspartenhäusern gibt es in Deutschland die meisten Opernhäuser der Welt. 1 Davon werden an den meisten Häusern regelmäßig Opern mit festem Ensemble aufgeführt. Beinahe ausnahmslos gehört zu jedem Haus ein Förderverein, dessen Mitglieder es sich zur Aufgabe machen, "ihr" Haus in verschiedener Weise zu unterstützen. Denn die Lage der Opern und Theater ist keineswegs nur rosig. Um die Stadt-, Staats-und Landestheater gibt es konfliktreiche Diskussionen um Kürzungen und Einsparungen, um Schließungen von einzelnen Sparten oder ganzen Häusern oder um Fusionen. Solche Diskussionen verdichten sich am Beispiel Oper besonders, denn die Probleme mit der Gattung haben Tradition-ebenso wie ihre Unterstützung durch verschiedene gesellschaftliche Träger. 1 Dies gilt sowohl absolut als auch relativ im Verhältnis zu den Einwohnern. Zum Vergleich: In den USA gibt es 81 Opernhäuser bei ca. 296,4 Mio. Einwohnern, ca. 35 in Frankreich, 24 in Italien, 9 in Großbritannien mit je um die 60 Mio. Einwohner. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 140 öffentlich getragene Theater, das sind Stadttheater, Staatstheater und Landesbühnen. Darüber hinaus gibt es etwa 220 Privattheater, ca. 130 Opern-, Sinfonie-und Kammerorchester, rund 150 Theater-und Spielstätten ohne festes Ensemble und etwa 100 Tournee-und Gastspielbühnen ohne festes Haus. Hinzu kommen außerdem unzählige freie Gruppen. Auch bei den Festspielen liegt Deutschland mit einer Zahl von ca. 70 an der Weltspitze (vgl. Theater-und Orchesterlandschaft. Auf: Webseite des Deutschen Bühnenvereins, URL: http://www. buehnenverein.de [05.05.2015]). Die DDR hatte, auch aufgrund der Dichte der ehemaligen Hoftheater in Mitteldeutschland, die höchste Dichte an Opernhäusern der Welt (Honolka 1986, S. 143).
Im Beitrag werden die Erfahrungen mit dem Forschungstagebuch als Prüfungsleistung im Rahmen eines... more Im Beitrag werden die Erfahrungen mit dem Forschungstagebuch als Prüfungsleistung im Rahmen eines kultursoziologischen Seminars dargestellt. Es wird gezeigt, wie und warum sich diese Lern- und Prüfungsform für die Vermittlung von qualitativen Methoden in der Sozialforschung besonders eignet und welche Potenziale sich damit verbinden. Zudem wird ein Vorschlag für die Gestaltung eines Forschungstagebuches gemacht. Schließlich wird darauf eingegangen, wie das Forschungstagebuch als „dramaturgische Klammer“ den Seminarablauf mitgestaltet und wie es das gemeinsame Arbeiten mit den Studierenden beeinflusst
Warum wenden sich junge Menschen radikalen Varianten des Islam zu? Was macht religios-weltanschau... more Warum wenden sich junge Menschen radikalen Varianten des Islam zu? Was macht religios-weltanschauliche Extremismen attraktiv fur sie? Die bisherige Forschung hat zwar einige Risikofaktoren identifiziert, konzipiert Radikalisierung aber haufig als geradlinigen Prozess, an dessen Ende gewaltbereite junge Menschen stehen und fragt zudem selten nach dem subjektiven Sinn, den diese religios-weltanschaulichen Figuren und Gruppenangebote fur die Jugendlichen haben. Im Mittelpunkt des Beitrages stehen biografische Hintergrunde, jugendphasenspezifische Momente und Plausibilitatsstrukturen der Hinwendung zu radikalen Auslegungen des Islam. Anhand der Rekonstruktion einer biografischen Erzahlung einer jungen Konvertitin werden ineinandergreifende Prozesse von Offnung und Schliesung auf biografischer Ebene gezeigt. Es wird erkennbar, welche biografischen Funktionen die Hinwendung erfullt, die im Zusammenhang mit der familialen und sozialen Einbindung der Biografin stehen.
Kunst und Gesellschaft Die Reihe Kunst und Gesellschaft führt verschiedene Ansätze der Soziologie... more Kunst und Gesellschaft Die Reihe Kunst und Gesellschaft führt verschiedene Ansätze der Soziologie der Kunst zusammen und macht sie einem interessierten Publikum zugänglich. In theoretischen als auch empirischen Arbeiten werden dabei verschiedene Kunstformen wie etwa die Bildenden und Darstellenden Künste, die Musik und die Literatur hinsichtlich ihrer gesellschaftlichen und künstlerischen Bedeutung und Strukt ur untersucht. Dies beinhaltet nicht nur Analysen zu Kunstwerken und-formen, sondern auch Studien zur Produktion, Vermittlung und Rezeption von Kunst. Neben aktuellen Arbeiten stellt die Reihe auch klassische Texte der Kunstsoziologie vor. Damit sollen zum einen die Zusammenhänge zwischen Kunst und Gesellschaft herausgearbeitet werden. Zum anderen zielt die Reihe darauf, die Relevanz einer Soziologie der Kunst hervorzuheben.
Uploads
Papers by Anja Frank