Dieser herrliche sonnige Sonntag lud einfach zu einem kleinen Ausflug ein heute. Erstes Ziel war der Flohmarkt hier im Nebenort Garbsen, wo ich eine große Vielfalt an neuen Spitzenborten erstehen konnte.
Das zweite Ziel war der Bergfriedhof in Hannover-Linden "Am Lindener Berg". Ich wuchs in der näheren Umgebung auf und pflückte schon als kleines Kind zu gern die kleinen Blausternchen. Oma mahnte mich dann immer "Nicht so viele, sonst wachsen keine mehr nach!" Schon damals waren große Flächen dieser schönen kleinen Blümchen zu sehen. Da der Bergfriedhof ein Viertelstündchen von uns entfernt ist, hatte ich die Idee "mal schnell hin und gucken". Als wir in die Nähe kamen waren wir überrascht von dem hohen Verkehrsaufkommen und dem Meer von Menschen. Da das Fußballstadion Linden 07 fast neben dem Friedhof gelegen ist, dachten wir zuerst, dass ein Fußballspiel angesagt war. Aber nein. Alle, aber auch alle wollten zum Bergfriedhof, um die Scilla-Blüte zu bewundern. Noch nie zuvor hatte ich dermaßen viele Leute in dieser Gegend auf einem Haufen gesehen. Noch nicht einmal zum Fußball.
Der
Küchengarten-Pavillon gleich am Haupteingang des Bergfriedhofes. Dieser Pavillon stand früher ca. 2 km entfernt in Linden "Am Küchengarten". 1913 wurde er dann hier oben auf dem Lindener Berg auf dem Friedhof wieder aufgebaut.
Also mitgeschommen im Strom der Menschenmassen. Und wirklich, riesige Flächen von Scillablüten überschwemmten förmlich den Friedhof. Blau soweit das Auge sah. Ein traumhafter Anblick, der auf Fotos gar nicht richtig rüberkommt.
Oma: Du hattest Unrecht. Durch meine Pflückerei vor vielen vielen Jahren sind es viel viel mehr Blüten geworden ;-).
Die Scilla-Blüten sind eine richtige Attraktion in Hannover-Linden geworden. Zuhause gegoogelt... und das Netz ist voll davon. Es ist
Scilla-Blüten-Fest in Hannover-Linden! Das hatte ich nicht gewusst. Mein Geheimtipp ist ja gar keiner mehr ;-).
Gleich neben dem Bergfriedhof steht die Volkssternwarte mit dem Riesen-Wasserbehälter. Früher mal war er grau. Nun ist er hässlich orange gestrichen. Wie vieles in Hannover-Linden. Warum auch immer...
Hier der Eingang zur Sternwarte.
Und gleich gegenüber befindet sich der berühmte
Jazz Club Hannover "Am Lindener Berge". Jazz-Interessierte werden ihn sicher kennen. Meine Musik ist Jazz allerdings nicht so unbedingt.
Wir machten noch einen kleinen Spaziergang durch die Stätten meiner Kindheit. Vorbei an der Straße, wo meine Großeltern wohnten. Vorbei an der
Martinskirche, in der ich getauft und konfirmiert wurde vor langer Zeit. Nichts hat sich geändert, die Zeit scheint stehen geblieben. Außer.... der Kirchturm ist jetzt orange gestrichen...
Hier das sehr nüchtern gebaute Kirchenschiff. Selbst die Hinweistafel ist die noch die alte.
Und wiederum gleich gegenüber: Meine alte Schule. Heute sehe ich, dass es ein sehr schönes Gebäude ist, 1911 erbaut. Der Anstrich ist noch ziemlich neu und auch hier: Die große Eingangsflügeltür ist noch die alte. Damals war sie türkis gestrichen, heute ... nein nicht Orange ... Grün ist sie jetzt. Fast genau vor 50 Jahren wurde ich hier eingeschult, am 18. April 1961. Heute ist es eine Sonderschule.
Es hat mir großen Spaß gemacht, diesen Spaziergang zu machen heute. Vorbei fahre ich oft an der Schule, an der Kirche und auch über den Lindener Berg. Ich arbeite gleich 5 Minuten in der Nähe. Immer schon dachte ich, irgendwann mal einen Spaziergang durch das Viertel zu machen. Heute war es nun endlich soweit. Fazit: Hannover-Linden ist schön. Als Kind hat man das gar nicht wahr genommen, die schönen alten Wohngebäude mit den noch schöneren Fassaden. Die Parks, und vor allem die Szene überhaupt. Wer in der Nähe wohnt, sollte auch Hannover-Linden mal einen Besuch abstatten, nicht nur zur Scilla-Blüte.
Ich hoffe, Ihr hattet ein ähnlich schönes Wochenende und konntet das tolle Frühlingswetter so richtig genießen. Leider ist solch ein Wochenende immer so furchtbar schnell vorbei. Die Arbeitswoche aber auch. In diesem Sinne viele liebe Grüße, Birgit