Roland Götz
Roland Götz, geb. 1943, studierte Volkswirtschaftslehre an der FU Berlin, promovierte 1972 über mathematische Modelle der sowjetischen Preisplanung und lehrte an den Universitäten Augsburg, Bielefeld und an der FU Berlin. Von 1986 bis 2000 beschäftigte er sich am Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien in Köln mit der Sowjetwirtschaft und der Wirtschaftstransformation der Nachfolgestaaten der UdSSR. Von 2001 bis 2008 war er an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin für die Wirtschaft der GUS-Staaten zuständig. Zusammen mit Uwe Halbach verfasste er das „Politische Lexikon GUS“ sowie das „Politische Lexikon Russland“. Er veröffentlichte in der Zeitschrift OSTEUROPA , in den RUSSLAND-ANALYSEN sowie den UKRAINE-ANALYSEN unter anderem Artikel über die sowjetische Planungstheorie, die Lehren der postsowjetischen Marxisten, die Energiebeziehungen zwischen Europa und Russland, die Wirtschaftssanktionen gegen Russland sowie die Wirtschafts- und Energiestrategien der russischen Regierung.
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Energy by Roland Götz
Finanzsystems verhindert. Die statistischen Daten zeigen, dass die Kriegswirtschaft auf Kosten der zivilen Wirtschaft gestärkt wird.
von über 92% an der Primärenergieerzeugung und von 84% an der Binnenversorgung behalten. Nichttraditionelle erneuerbare Energien finden keine Beachtung. Die Energiestrategie unterstützt keine aktive Klimapolitik, sie rechtfertigt eine aggressive Energieaußenpolitik, wie sie von Rosneft-Chef Igor Setschin vorangetrieben wird.
die Ukraine bestrebt, die Energiebeziehungen zwischen beiden Ländern auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Kooperation im Bereich der Atomwirtschaft wurde, mit Ausnahme des Imports von Brennelementen,
bereits eingestellt. Seit November 2015 kauft die Ukraine auch kein Erdgas aus Russland mehr und beabsichtigt
dies laut ihrer Energiestrategie auch künftig nicht zu tun. Allein an der Beibehaltung des Öl- und Gastransits ist die Ukraine noch interessiert, während Russlands »Gazprom« den durch die Ukraine verlaufenden Gasexport Richtung Europa und Türkei auf die Unterwasserpipelines »Nord Stream-2« und »Turkish
Stream« umleiten will.
vom Westen gegenüber Russland verhängtes Gasimportembargo nicht, denn es ist weniger die Gasindustrie als die Ölindustrie, welche Putins Macht begründet. Unterbrechungen des Gastransits über die Ukraine können vermieden werden, wenn dem Land bei der Bezahlung seiner offenen Gasrechnungen geholfen wird.
Finanzsystems verhindert. Die statistischen Daten zeigen, dass die Kriegswirtschaft auf Kosten der zivilen Wirtschaft gestärkt wird.
von über 92% an der Primärenergieerzeugung und von 84% an der Binnenversorgung behalten. Nichttraditionelle erneuerbare Energien finden keine Beachtung. Die Energiestrategie unterstützt keine aktive Klimapolitik, sie rechtfertigt eine aggressive Energieaußenpolitik, wie sie von Rosneft-Chef Igor Setschin vorangetrieben wird.
die Ukraine bestrebt, die Energiebeziehungen zwischen beiden Ländern auf ein Minimum zu reduzieren.
Die Kooperation im Bereich der Atomwirtschaft wurde, mit Ausnahme des Imports von Brennelementen,
bereits eingestellt. Seit November 2015 kauft die Ukraine auch kein Erdgas aus Russland mehr und beabsichtigt
dies laut ihrer Energiestrategie auch künftig nicht zu tun. Allein an der Beibehaltung des Öl- und Gastransits ist die Ukraine noch interessiert, während Russlands »Gazprom« den durch die Ukraine verlaufenden Gasexport Richtung Europa und Türkei auf die Unterwasserpipelines »Nord Stream-2« und »Turkish
Stream« umleiten will.
vom Westen gegenüber Russland verhängtes Gasimportembargo nicht, denn es ist weniger die Gasindustrie als die Ölindustrie, welche Putins Macht begründet. Unterbrechungen des Gastransits über die Ukraine können vermieden werden, wenn dem Land bei der Bezahlung seiner offenen Gasrechnungen geholfen wird.
habe unter Putin stark zugenommen. Den Beleg dafür schien ein Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu liefern, aus dem man fälschlich herauslas, dass der Staat 70 Prozent der Wirtschaftsleistung
erbringt. Der IWF trat dem entgegen und schätzte den Staatsanteil an der Bruttowertschöpfung auf 33 Prozent. Mitarbeiter der Russländischen Akademie für Volkswirtschaft und Staatsdienst (RANEPA) kamen auf
46 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, während eine Korrektur ihrer Berechnung 34 Prozent ergibt. Dabei
ist nicht der öffentliche Dienst Russlands besonders umfangreich, sondern das Ausmaß des Staatsanteils an
Unternehmen in Schlüsselsektoren.
Worten und Krieg füllen. Über ihre Wirksamkeit wird stets diskutiert, sobald sie angedroht oder
verhängt werden. Dabei stehen sich Sanktionsbefürworter und -kritiker oftmals schroff gegenüber,
wobei sie übersehen, dass die Vereinten Nationen und die EU seit Mitte der 1990er Jahre
zielgerichtete Sanktionsinstrumente entwickelt haben, die viele Kritikpunkte entkräften, die auf
konventionelle Sanktionen zutreffen. Die gegen Russland 2014 verhängten Sanktionen
demonstrieren sowohl die flexiblen Möglichkeiten beim Einsatz solcher „zielgerichteter“
Sanktionen als auch das Erfordernis ihrer Einbettung in eine außenpolitische Strategie. Ihre
Wirkung dürfte aber (mit Ausnahme des „Demonstrationseffekts“) angesichts der geringen
politischen Verwundbarkeit Russlands ebenfalls gering sein.
zum Teil. Dass der 2018 beschlossene Plan, genannt »Prognose der sozialökonomischen Entwicklung der
Russischen Föderation bis 2036«, realisiert werden kann, ist ebenfalls unwahrscheinlich. Voraussetzung für
sein Gelingen wäre eine deutliche Verbesserung des Investitionsklimas, wofür vor allem das Vertrauen der
Unternehmer in die staatlichen Strukturen gestärkt werden müsste. Dies setzt eine Reform des politischen
Systems voraus, woran die herrschenden Kreise jedoch kein Interesse haben, weil sie dann um ihre Privilegien fürchten müssten.