Taranto in Apulien ist heute eine Industriestadt mit großem Handelshafen am Ionischen Meer ganz im Süden von Italien. Die Stadt ist geteilt in die modernere Neustadt und die Altstadt und schon bei unserer Durchreise 2012 fanden wir das centro storico ziemlich heruntergekommen vor. Es war kein Vergnügen dort herumzuspazieren. Wir fuhren rasch weiter Richtung Westen, auch ohne eine Bar für einen schnellen Kaffee zu suchen...
2012
Jetzt lese ich, dass sich immer noch nichts geändert hat und die Altstadt weiter verfällt. Viele historische Häuser sind einsturzgefährdet oder bereits Ruinen. Vor 13 Jahren lebten dort noch die Ärmsten der Armen, ich hoffe für sie, dass sie mittlerweile wegziehen konnten.
Mein heutiges Rezept stammt ursprünglich aus Taranto und ich habe mich vom Blog "suditalia in cucina" inspirieren lassen. Der Blog von Mimmo und seiner Frau Rita wird seit langem nicht mehr befüllt, aber er ist immer noch eine Fundgrube für die süditalienische Küche.
Ich habe mir für heute süße Pettole tarantine herausgesucht.
Teig: 250 g Weizenmehl ital. Type 00 oder Dinkelmehl (ich) 7 g frische Germ / Hefe bis ca. 200 ml lauwarmes Wasser, nach Bedarf 1/2 TL Salz
1 schwacher TL Zucker
reichlich Öl oder Butterschmalz zum Frittieren
Staubzucker zum Wälzen
"Vincotto" Traubensirup oder flüssiger Honig zum Dippen
Zubereitung:
Aus allen Teigzutaten einen weichen Germteig kneten, dabei nur so viel Wasser verwenden, wie nötig. Den Teig einmal gut aufgehen lassen.
In einem Topf reichlich Öl oder Butterschmalz erhitzen. Mit einem Esslöffel jeweils Teig entnehmen, mit einem 2. Löffel ein bisschen rund formen und ins heiße Fett gleiten lassen. Notiz an mich: je weniger Teig, desto schöner und kleiner die Bällchen... 😉
Die Teiglinge rundum goldgelb hell und knusprig ausbacken.
Die Pettole auf Küchenpapier kurz entfetten und dann gleich portionsweise in einer Schüssel in Staubzucker wälzen.
Wir sind über die noch lauwarmen Pettole "hergefallen", es gab kein Halten... 😋
Ich war echt überrascht, wie gut diese Bällchen aus dem sehr einfachen Teig ohne Ei und Butter schmecken. Den traditionellen Traubensirup zum Dippen fanden wir nicht notwendig und *hüstel* hätten auch keinen zu Hause gehabt. Die Pettole waren uns auch ohne Sirup oder Honig süß genug.
Pettole können nicht nur süß, sondern offenbar auch salzig zum Aperitiv gegessen werden, mit zB. klein geschnittenen Oliven oder getrockneten Tomaten im Teig, aber das habe ich noch nicht ausprobiert. Es gibt sie in süß gerne bei Familienfeiern, in der Weihnachtszeit und auf Märkten in Süditalien.
Ich finde, sie passen in jeder Form auch perfekt in den Karneval.
Bettina von homemade & baked sucht für ihr Blogevent bei Zorra´s Kochtopf eh gerade Rezepte für die Karnevals- bzw. Faschingszeit und auch, was es auf der Schihütte gibt. So schicke ich meine apulischen Pettole gerne zu ihr. Sie sind den heimischen gebackenen Mäusen (siehe unten) sehr ähnlich und auch relativ schnell gemacht. Empfehlung zum Nachbacken!
Liebe Friederike, deine Pettole klingen wunderbar und kannte ich auch noch nicht. Da würde ich so gerne direkt probieren. Bestimmt mache ich sie mal nach, das Rezept ist ja wirklich einfach :) Vielen Dank fürs mitmachen.
Taranto habe ich vor vielen Jahren genau wie du erlebt. Schön, dass du dennoch etwas Feines von dort gefunden hast! Italien hat doch immer wieder tolle Süßigkeiten zu bieten.
Jaa und besonders süßes Schmalzgebäck ist im Karneval sehr beliebt, in Italien und eh auch bei uns. :-)) Wir haben uns damals in Taranto nicht sicher gefühlt und sind lieber schnell zum Auto zurück. Besser ist es wohl nicht geworden und die Altstadt verfällt zusehends. Irgendwann werden nur mehr Ruinen da sein, die man besichtigt wie antike Ausgrabungen...
ich mag ja gerne solch einfache Gebäckstücke, oftmals schmecken sie mir mit diesen wenigen Zutaten viel besser . Danke für das Rezept, sie sind unseren Knieküchle sehr ähnlich aber die Form ist eine ganz andere. Lauwarm bestimmt ein Genuss !!
Liebe Friederike, das Rezept klingt irgendwie nach "abgespeckten" gebackenen Mäusen 😉 Auch wieder etwas, das vor allem Herr Rostrose liebt. Aber derzeit kriegt er sowas nicht, ich hab uns nämlich beide ein bisserl auf Diät gesetzt - jetzt gibt es mehr Gemüse als Edi gerne hätte, mageres Fleisch, Proteinnudeln statt normaler Pasta (also Teigwaren aus Linsen, Kichererbsen etc.), Naturreis statt weißem, mehr Vollkorn als zuletzt, kurz, lauter Sachen, die ich immer schon gerne gegessen habe und die es seinetwegen seltener gab, als ich es gerne habe. Aber jetzt hat er eine neue, größere Skihose gebraucht und kann nicht mehr halb so weit laufen wie früher, jetzt sieht er selber ein, dass es so nicht weitergeht... Das Ernst Fuchs Museum ist wirklich sehenswert, wobei für mich der Gartenteil mit dem Mosesbrunnen die Hauptattraktion war. Ich hab es mir übrigens auch jahrelang /jahrzehntelang vorgenommen, dort endlich hinzugehen. Alles Liebe, Traude https://rostrose.blogspot.com/2025/01/4-tage-in-wien-ruckblick-2024-teil-3.htm
Sehr traurig, wie die Zustände im Süden von Italien sind... da wird einem schon irgendwie klar, wie "abgehängt" die Menschen sich fühlen müssen und wie sensibel und heikel da auch das Problem der Flüchtlinge z.B. ist, die ja gerade dort ins Land kommen. Aber zu etwas erfreulichem: deine Pettole sehen so aus, als würde man gar nicht anders können, als über sie herzufallen und sie zu verschlingen! :-DDDDD
Die Probleme in Italiens Süden ziehen sich leider durch die Geschichte... Die Menschen haben es dort nicht leicht, ob mit oder ohne Flüchtlinge, die ja weiterziehen wollen. An den Hotspots stelle ich es mir aber nicht lustig vor. :-(((
Liebe Friederike, ich habe Taranto in den 90ern kennengelernt und war auch nicht sehr begeistert. Die Pettole sehen dafür verlockend aus – ich denke, dass ich nicht nur die süße Version versuchen werde, sondern auch die mit getrockneten Tomaten und Oliven 😊.
Ich habe gestern Pettole mit getrockneten Tomaten & Origano gebacken! Wir waren alle so begeistert, dass ich heute sogar einen Post dazu veröffentlicht habe 😉. Vielen Dank für die Inspiration 😊, liebe Friederike!
Es ist wohl leider so, dass man nicht alles Historische erhalten kann, einige wenige Gebäude sind vielleicht zu retten. Keine Ahnung, was die Verantwortlichen unternehmen, in Taranto oder anderswo...
In Taranto war ich auch mal, aber das ist über 30 Jahre her und soweit ich mich erinnern kann war ich nur im neuen Teil. So oder so die Pettole klingen köstlich!
Liebe Friederike,
AntwortenLöschendeine Pettole klingen wunderbar und kannte ich auch noch nicht. Da würde ich so gerne direkt probieren. Bestimmt mache ich sie mal nach, das Rezept ist ja wirklich einfach :) Vielen Dank fürs mitmachen.
Viele Grüße, Bettina
gerne :-))
LöschenDie Bällchen sind sogar vegan, wenn man Öl zum Frittieren verwendet.
Taranto habe ich vor vielen Jahren genau wie du erlebt. Schön, dass du dennoch etwas Feines von dort gefunden hast! Italien hat doch immer wieder tolle Süßigkeiten zu bieten.
AntwortenLöschenJaa und besonders süßes Schmalzgebäck ist im Karneval sehr beliebt, in Italien und eh auch bei uns. :-))
LöschenWir haben uns damals in Taranto nicht sicher gefühlt und sind lieber schnell zum Auto zurück. Besser ist es wohl nicht geworden und die Altstadt verfällt zusehends. Irgendwann werden nur mehr Ruinen da sein, die man besichtigt wie antike Ausgrabungen...
Liebe Friederike,
AntwortenLöschenich mag ja gerne solch einfache Gebäckstücke, oftmals schmecken sie mir mit diesen wenigen Zutaten viel besser . Danke für das Rezept, sie sind unseren Knieküchle sehr ähnlich aber die Form ist eine ganz andere. Lauwarm bestimmt ein Genuss !!
Liebe Grüße
Kerstin und Helga
Sie schmeckten uns auch am nächsten Tag gut, aber lauwarm am besten! Lg
LöschenLiebe Friederike, das Rezept klingt irgendwie nach "abgespeckten" gebackenen Mäusen 😉 Auch wieder etwas, das vor allem Herr Rostrose liebt. Aber derzeit kriegt er sowas nicht, ich hab uns nämlich beide ein bisserl auf Diät gesetzt - jetzt gibt es mehr Gemüse als Edi gerne hätte, mageres Fleisch, Proteinnudeln statt normaler Pasta (also Teigwaren aus Linsen, Kichererbsen etc.), Naturreis statt weißem, mehr Vollkorn als zuletzt, kurz, lauter Sachen, die ich immer schon gerne gegessen habe und die es seinetwegen seltener gab, als ich es gerne habe. Aber jetzt hat er eine neue, größere Skihose gebraucht und kann nicht mehr halb so weit laufen wie früher, jetzt sieht er selber ein, dass es so nicht weitergeht...
AntwortenLöschenDas Ernst Fuchs Museum ist wirklich sehenswert, wobei für mich der Gartenteil mit dem Mosesbrunnen die Hauptattraktion war. Ich hab es mir übrigens auch jahrelang /jahrzehntelang vorgenommen, dort endlich hinzugehen.
Alles Liebe, Traude
https://rostrose.blogspot.com/2025/01/4-tage-in-wien-ruckblick-2024-teil-3.htm
Da tut ihr euch was sehr Gutes! Jetzt ist die Zeit, um damit anzufangen und in den Frühling zu starten. Alles Gute für euer Vorhaben, lg
LöschenSehr traurig, wie die Zustände im Süden von Italien sind... da wird einem schon irgendwie klar, wie "abgehängt" die Menschen sich fühlen müssen und wie sensibel und heikel da auch das Problem der Flüchtlinge z.B. ist, die ja gerade dort ins Land kommen.
AntwortenLöschenAber zu etwas erfreulichem: deine Pettole sehen so aus, als würde man gar nicht anders können, als über sie herzufallen und sie zu verschlingen! :-DDDDD
Die Probleme in Italiens Süden ziehen sich leider durch die Geschichte... Die Menschen haben es dort nicht leicht, ob mit oder ohne Flüchtlinge, die ja weiterziehen wollen. An den Hotspots stelle ich es mir aber nicht lustig vor.
Löschen:-(((
Liebe Friederike, ich habe Taranto in den 90ern kennengelernt und war auch nicht sehr begeistert. Die Pettole sehen dafür verlockend aus – ich denke, dass ich nicht nur die süße Version versuchen werde, sondern auch die mit getrockneten Tomaten und Oliven 😊.
AntwortenLöschenVielen Dank fürs Rezept!
Ein schönes Wochenende und liebe Grüße
Daniela
Danke, 😊 die 2. Version möchte ich auch noch machen! Lg
LöschenIch habe gestern Pettole mit getrockneten Tomaten & Origano gebacken! Wir waren alle so begeistert, dass ich heute sogar einen Post dazu veröffentlicht habe 😉. Vielen Dank für die Inspiration 😊, liebe Friederike!
LöschenEinen schönen Sonntag & liebe Grüße
Daniela
Das ist ja schade um die Altstadt! Ich war noch nie so weit südlich in Italien.
AntwortenLöschenVG
Elke
Es ist wohl leider so, dass man nicht alles Historische erhalten kann, einige wenige Gebäude sind vielleicht zu retten. Keine Ahnung, was die Verantwortlichen unternehmen, in Taranto oder anderswo...
LöschenIn Taranto war ich auch mal, aber das ist über 30 Jahre her und soweit ich mich erinnern kann war ich nur im neuen Teil. So oder so die Pettole klingen köstlich!
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