Letzte Nacht um 00.45 ging das Telefon: Feueralarm!
Nur schnell abheben damit der kleine Prinz nicht erwacht!
Aber irgendwie spinnt unser Telefon was den Alarm betrifft und so geht meine bessere Hälfte gemütlichen Schrittes ins angrenzende Büro seinen Pager holen. Aber dort ist noch keine Meldung eingetroffen.
Wir hören Stimmen und zuerst denke ich: Jungendliche.
Mittlerweile hören wir schon die Sirenen des ersten Fahrzeuges das eintrifft.
Und es hält verdächtig nah...
Da wir in einer Art Gasse wohnen und alle Geräusche sich an den Schlossmauern widerhallen bekommen wir viel mit in diesem Moment.
Das sind keine Jugendlichen in Feierlaune, eine Frauenstimme ruft nach Hilfe!
Mein Herz klopft bis zum Hals und es fehlt nicht sehr viel dass ich die Türe öffne und im Schlafanzug und mit nackten Füssen nach draussen renne um der Frau zu helfen!
Als ich dann nochmal genauer hinhöre, erkenne ich die Stimme eines Bekannten der in der Feuerwehr ist und anscheinend bereits eingetroffen ist.
"Wir kommen! Bleiben Sie wo sie sind!"
Also anscheinend kein Fehlalarm wie schon so oft, es gilt Ernst!
Beim Blick zum einen Fenster raus sehe ich jetzt nun Flammen.
In einer Wohnung ob dem Restaurant Kreuz ist Feuer ausgebrochen!
Wie im Film! Aber es ist echt und jemand scheint eingeschlossen zu sein!
Meine bessere Hälfte hat sich auf den Weg gemacht um zu helfen.
Ich kann doch jetzt nicht mehr schlafen, erst muss ich mich beruhigen!
Von diesem Blickwinkel aus kann ich alles beobachten.
Für die Frau ist Hilfe eingetroffen. Zwei Feuerwehrmänner geleiten sie über die Leiter auf sicheren Boden.
Die Sanitäter kümmern sich um sie.
Gottseidank!
Meinen Nachbarn schreibe ich eine SMS: Seid ihr auch wach?!
Nichts, die schlafen scheinbar wie die Herrgötter! Mein Gott...
Es herrscht ein Tohuwabohu und die kriegen nichts mit.
Es blinkt und kracht und ruft und scheppert.
Nach einiger Zeit sehe ich, dass die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle bekommt.
Schläuche werden ausgerollt, Atemschutzmänner machen sich bereit, ein Beleuchtungsballon wird "eingerichtet" und alles wird taghell erleuchtet.
Um 02.30 Uhr kommt dann die Antwort meiner Nachbarin: Was ist denn da los?! Und wir SMSlen noch ein paar Mal hin und her.
Endlich ist das Schlimmste vorbei und ich getraue mich wieder ins Bett.
Schliesslich ist mein Herzbube auch unter den Jungs und ich mache mir auch um ihn Sorgen...
Ich denke an den nächsten Morgen und dass ich arbeiten gehen muss.
Bei Geräuschen von Motorsägen, hämmern und Generatorrattern schlafe ich schliesslich wieder ein.
Als ich um 6.30 Uhr vom kleinen Prinzen geweckt werde ist meine bessere Hälfte noch immer nicht da.
Zum Glück ist heute Nanny-Tag und Papa kann dann nachschlafen und muss nicht noch den Hütedienst übernehmen!
(Aber auch danke der Nachbarin für den angebotenen Dienst im Falle des Falles!)
Der nächste Tag:
Mich beschäftigte das heute schon noch.
Von einer Sekunde auf die andere kann sich alles ändern.
Ich weiss das, habe auch schon Schicksalsschläge erlebt die mich zu Boden hauten. Heute ist mir das aber mal wieder vor Augen geführt worden wie schnell das gehen kann...
Gross verletzt wurde niemand.
Glück gehabt!