Kanarische Inseln
Die Kanarischen Inseln sind ein Teil Spaniens und liegen ca. 100 km vor der westafrikanischen Küste nahe Marokko.
Inseln
[Bearbeiten]Die Kanaren bestehen aus sieben Hauptinseln:
- Teneriffa - die größte und touristisch am besten erschlossene Insel.
- Fuerteventura - ein Mekka für Windsurfer.
- Gran Canaria
- Lanzarote - flaches Relief und trockenes Klima, spektakuläre vulkanische Landschaft im Westen der Insel.
- La Palma
- La Gomera
- El Hierro
und mehreren kleinen Felseninseln:
- Los Lobos (Insel der Mönchsrobben), in der Meerenge La Bocaina, zwischen Fuerteventura und Lanzarote gelegen.
- Der Chinijo-Archipel ist eine kleine Inselgruppe nördlich von Lanzarote, er besteht aus den unbewohnten Inseln Alegranza, Montaña Clara, Roque del Este, Roque del Oeste, und der einzigen bewohnten Insel La Graciosa.
Verwaltungstechnisch bilden die kanarischen Inseln eine eigene spanische Region, die in zwei Provinzen gegliedert ist:
- Provinz Santa Cruz de Tenerife, bestehend aus den Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro, Hauptstadt ist Santa Cruz de Tenerife
- Provinz Las Palmas mit der gleichnamigen Hauptstadt, sie besteht aus den Inseln Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und den kleineren meist unbewohnten Inseln.
Hintergrund
[Bearbeiten]Auf den Inseln leben zwei Millionen Menschen. Seitdem sich die Kanaren zu einem wichtigen europäischen Touristenziel entwickelt haben, besitzen alle größeren Inseln gut ausgebaute Kommunikationssysteme, Flughäfen und Häfen.
Ethnisch setzt sich die Bevölkerung hauptsächlich aus Menschen hispanischer Herkunft (Spanier, Berber und Portugiesen sowie "Rückkehrern" aus Mittel- und Lateinamerika) und einer zunehmenden Zahl afrikanischer und osteuropäischer Migranten zusammen. Einen nicht unerheblichen Teil machen auch Einwanderer aus westeuropäischen Staaten (insbes. deutsche und britische Ruheständler) aus.
Die Inseln wurden im 15. Jahrhundert von den Spaniern erobert. Dabei wurde das Volk der Altkanarier fast völlig vernichtet. Der gebräuchliche Name Guanchen stammt aus ihrer Sprache und bedeutet Mensch aus Teneriffa, wird aber oft für alle Altkanarier gebraucht. Die Herkunft dieser Ureinwohner ist nicht restlos geklärt. Vieles spricht dafür, dass sie in mehreren Schüben aus Nordafrika einwanderten. Sie lebten auf steinzeitlichem Niveau und ernährten sich überwiegend durch Ackerbau auf Terrassenfeldern sowie Zucht von Schafen und Ziegen. Einige Reste ihrer Kultur existieren auch heute noch. So haben viele Ortsnamen ihren Ursprung in der Sprache dieses Volkes. Auch das Brauchtum wie der Hirtensprung, der Ringkampf Lucha und die Pfeifsprache El Silbo auf La Gomera stammen von den Guanchen.
Sprache
[Bearbeiten]Plinius war jedoch falsch informiert worden. Hunde kamen erst viel später mit den Spaniern auf die Inseln.
Die offizielle Landessprache auf den Kanarischen Inseln ist Spanisch. Der kanarische Dialekt zeichnet sich durch lateinamerikanische Einflüsse (das Ersetzen der 2. Person Plural durch die 3. Person Plural und das fast vollständige Weglassen des Buchstaben „s“ in der Aussprache) oder eigene Wortbedeutungen aus. Wegen der langen Tradition des Tourismus auf den Inseln ist es aber durchaus auch möglich dort einen Urlaub zu verbringen, ohne auch nur ein Wort der Landessprache zu beherrschen. Sowohl mit Deutsch als auch mit Englisch kommt man vor allem auf den touristisch besser erschlossenen Inseln Gran Canaria, Teneriffa, Fuerteventura und Lanzarote meist problemlos durch.
Anreise
[Bearbeiten]Flugzeug
Auf den Hauptinseln gibt es Verkehrsflughäfen, die regelmäßig von vielen Flughäfen Europas aus bedient werden. Auf Teneriffa ist es der Flughafen Teneriffa Süd (TFS), auf Lanzarote ist es der Flughafen von Arrecife (ACE), auf Gran Canaria der Flughafen von Las Palmas (LPA), auf Fuerteventura der Flughafen von Puerto del Rosario (FUE). Die Fluggesellschaft Binter Canarias verbindet alle kanarischen Inseln. Zudem verbindet sie die kanarischen Inseln mit Afrika, insbesondere mit Gambia, wo reizvolle Tagesausflüge angeboten werden.
Schiff
Die Inseln Teneriffa und Gran Canaria besitzen jeweils einen großen Seehafen (Handelshafen). Untereinander und zum spanischen Festland sind die Inseln mit zahlreichen Fähren verbunden. Der Hafen von Las Palmas ist wohl der Mittelpunkt dieser Verbindungen. Von Morro Jable aus fährt die Verbindung täglich. Eine stündliche Verbindung gibt es zwischen Lanzarote und Fuerteventura. Ein Teil der Verkehre wird von Fred. Olsen Express angeboten. Aber auch die staatliche Linie Armas verkehrt hier. Viele neue Verbindungen sollen eingerichtet werden. Man baut verschiedene Häfen auf den Kanaren aus. Auch Kreuzfahrtschiffe fahren die Häfen der Kanarischen Inseln an.
Mobilität
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Die Inseln sind untereinander durch teils mehrmals täglich startende Flugverbindungen zu erreichen. Diese Routen werden von der Kanarischen Fluglinie Binter Canarias bedient. Diese grünen Flugzeuge fliegen alle Verkehrsflughäfen der Inseln an.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Die Inseln sind untereinander durch Fährverbindungen erreichbar. Oft ist jedoch ein Zwischenstopp auf einer der größeren Inseln notwendig, um ans Ziel zu gelangen. Die spanische Reederei Armas und auch die norwegische Reederei Fred. Olsen sind die Gesellschaften, die die Fährlinien betreiben. Der Haupthafen ist der Hafen von Las Palmas, wo es viele tägliche Verbindungen gibt. Aber auch alle anderen Inseln haben tägliche Verbindungen.
Die wichtigsten Verbindungen in Kürze: Lanzarote und Fuerteventura wird durch Fred. Olsen stündlich verbunden. Der Katamaran braucht gerade 12 Minuten für die Strecke. Aber auch Armas verkehrt hier. Mit der Fähre braucht die Gesellschaft etwas länger. Es geht von Playa Blanca auf Lanzarote nach Corralejo auf Fuerteventura. Von Morro Jable und von Puerto del Rosario auf Fuerteventura gibt es eine tägliche Verbindung nach Las Palmas.
Auf der Straße
[Bearbeiten]Auf den Hauptinseln der Kanaren (Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria und Lanzarote) gibt es mittlerweile ein gut ausgebautes Bussystem zwischen den wichtigen Ortschaften. Die Preise sind sehr billig und der Verkehr mittlerweile sehr verlässlich. Pläne der Busverbindungen sind einfach zu bekommen. Die Busse haben mitteleuropäischen Standard, verfügen zumeist aber nicht über eine Klimaanlage.
Die Straßen der Inseln sind durch die Förderung der EU zwischen den Hauptorten gut ausgebaut. Einige kleinere Orte kann man aber nur über Schotterstraßen erreichen. Hier sollte man einen Geländewagen mieten, die auch alle namhaften Autovermieter, wie CarDelMar oder CICAR anbieten. Wichtig ist es, sich das Auto vor dem Mieten anzuschauen und eventuelle Beschädigungen sofort zu reklamieren. Auch sollte man auf die Höhe der Selbstbeteiligung bei einer Kasko-Versicherung achten. Große Anbieter wie TUI Cars haben standardmäßig Vollkaskoschutz inkl. Erstattung der Selbstbeteiligung inkludiert. Auf einigen Inseln existieren Straßen, für die kein Versicherungsschutz besteht oder für die eine erhöhte Prämie fällig ist. Dies muss mit dem Vermieter vor Ort geklärt werden.
Vorsichtige Personen buchen ihren Mietwagen bereits in Deutschland. Dann gilt bei rechtlichen Problemen deutsches Recht. Allerdings ist es wesentlich preiswerter, ein Auto auf den Kanaren zu mieten. Gerade in der Nebensaison gewähren die einheimischen Anbieter oft kurzfristig Preisnachlässe, die bei Buchung in Deutschland nicht bekannt sein können.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Viele Reiseunternehmen bieten geführte Rundfahrten über die Inseln an. Mit dem Bus oder mit dem Kleinbus wird man über jeweils eine der Inseln gebracht. Wählt man die Fahrt mit dem Kleinbus, kommt man auch an ansonsten schwer erreichbare Stellen der Inseln. Die Reiseführer sind gut informiert und beschlagen, aber ob man das mag, bleibt einem selber überlassen. Auf jeden Fall kommt man zielsicher über die jeweilige Insel und sieht viele verschiedene Sehenswürdigkeiten. Aber auch die Touren mit dem Bus sind durchaus empfehlenswert. Meist werden Touren angeboten, die auch ein Mittagessen beinhalten. Dieses Essen ist dann meist sehr einfach, aber auch sehr spanisch. Mal etwas anderes als die Hotelküche.
Küche
[Bearbeiten]Die Küche auf den Inseln ist immer auch maritim. Hier kann man sich über vielerlei Fisch und Meeresfrüchte freuen. Aber auch bei den Fleischgerichten kommt man nicht zu kurz. Schweine- und Rinderbraten stehen zur Auswahl, ob am Stück oder kurz gebraten. Knoblauch spielt eine wichtige Rolle, aber auch viele andere frische Gemüsesorten. Dazu gibt es Kartoffeln. Die werden auf den Kanaren nicht geschält oder gepellt, sondern mit Schale gegart und dann mit Schale serviert. Dazu gibt es dann Aioli. Sehr bekannt sind die beiden Saucen Mojo Rojo (roter Mojo, auch Mojo Picon genannt, also scharfer Mojo) und Mojo Verde (der nicht scharfe grüne Mojo). Mojar heißt soviel wie "nass machen".
Weitere kanarische Spezialitäten sind:
* Baifito en adobo (gebratenes Zicklein): Für dieses Gericht wird das Fleisch einer jungen Zicke in einer Marinade aus Weißwein, Knoblauch, Petersilie, Thymian, Paprika, Lorbeerblättern und Salz eingelegt. Danach wird das Zicklein mit Topf angebraten und schließlich langsam gegart.
* Conejo en salmorejo (Mariniertes Kaninchen): Ähnlich wie beim Zicklein wird auch das Kaninchen in einer Marinade eingelegt. Diese besteht aus Wein, Lorbeerblättern, Kümmel, Oregano und Thymian.
* Landestypische Eintöpfe und Suppen: Dazu gehören der Kresseeintopf (Potaje de berros), sowie der Ropa vieja (Eintopf aus Kichererbsen, Fleisch, Gemüse und Kartoffeln).
* Platé: Platé ist der Kanarische Bananenwein. Auf den Inseln gibt es zahlreiche Bananenplantagen. Die relativ kleinen kanarischen Bananen (Plátano de Canarias) werden zum Großteil exportiert, einige verbleiben jedoch auf der Insel und werden u.a. zu Wein verarbeitet. Der Wein wird als fruchtig und spritzig beschrieben und hat einen Alkoholgehalt von 12 Prozent.
* Barraquito Kaffeespezialität, bestehend aus Espresso, Milch (Kondensmilch), Likör 43 (span. Spezialität), abgeschmeckt mit Zimt.
Nachtleben
[Bearbeiten]Das Nachtleben auf den Kanaren ist sehr unterschiedlich. Auf Gran Canaria in den Touristenzentren Maspalomas und Playa del Inglés kann man rund um die Uhr eine Bar oder Disco finden, die geöffnet hat. Es ist aber lange nicht so hektisch wie auf Ibiza oder gar auf Mallorca. Am Strand von Maspalomas treffen sich viele schwule Pärchen. Viele Bars sind daher dazu ausgelegt.
Die meisten Ortschaften auf den Kanaren sind für den Familienurlaub ausgelegt. Bis 0 Uhr ist etwas los, dann wird es aber ganz schnell ruhiger. Es gibt in den Ortschaften die eine oder andere Diskothek, die bis zum Morgen auf hat. Aber es ist eher gelassen.
Sicherheit
[Bearbeiten]Die Inseln gelten generell als sehr sicher. Vor Taschendieben, Nelkenfrauen, Glücksspielen auf der Strandpromenade sowie diversen anderen schlitzohrigen "Geschäftsideen" sollte man sich allerdings in Acht nehmen. Die allgemeine Notrufnummer lautet 112.
Einkaufen
[Bearbeiten]Auf den Kanaren sind einige Waren wesentlich billiger als im spanischen Mutterland, da auf diesen Inseln keine spanische Umsatzsteuern erhoben werden. Zu diesen Produkten zählt z. B. das Benzin (1l für 1,25 €, Jan. 2024), aber auch Parfüms, Zigaretten und einige andere beliebte Reisemitbringsel. Es lohnt sich nur selten, diese Waren in Duty-Free-Shops einzukaufen. Die Preise sind in den meisten Geschäften auf den Inseln durchaus vergleichbar.
Zu beachten ist allerdings der besondere Status der Inseln: sie gehören zwar zur Europäischen Union. Die Personenkontrollen sind entsprechend dem Schengener Abkommen weggefallen, jedoch gelten sie nicht zum umsatzsteuerrechtlichen Gemeinschaftsgebiet und sind damit Drittlandsgebiet gleichgestellt. Das bedeutet: zollfrei ist das Mitbringen von Zigaretten bis 200 Stück/Person, 1 l Spirituosen (über 22%), von Waren im Wert von 430 €. Darüber hinausgehende Waren müssen beim Zoll deklariert werden.
Klima
[Bearbeiten]Das Klima ist ganzjährig schön und warm, jedoch aufgrund des starken maritimen Einflusses selten wirklich heiß, und wird gelegentlich auch als "ewiger Frühling" bezeichnet. Zudem ist es sehr gesund, namentlich für Brust- und Nervenleidende sehr wohltuend. Seewinde kühlen die Hitze, und Schnee und Eis sind in den bewohnten Tälern unbekannt, da das Thermometer nicht unter 15-18 °C sinkt.
Vom November bis März fällt gelinder Regen; im März steht der herrlichste Frühling in vollem Flor; im April wird in den Küstengegenden das Korn geerntet. Den Sommer und Herbst charakterisieren eine große Trockenheit und eine unwandelbare Heiterkeit des Himmels. September und Oktober sind die heißesten Monate, in denen das Thermometer 26-31 °C erreicht. Bevor darauf unter dem Einfluss der Nordwinde die Winterregen beginnen, bietet die Landschaft ein trauriges Detail: alles erdgrau, fahl und staubig, wo nicht künstliche Bewässerung vorhanden ist. Auch erscheinen dann, von der Wüste her wehend, die drückend schwülen und dicke Nebel bringenden Levante- oder Südostwinde, in deren Gefolge auch oft Heuschrecken auftreten. Die Trockenheit endet in der Regel Anfang November.
Oft herrschen starke lokale Unterschiede zwischen den Nord- und Südteilen der Inseln.
Jan | Feb | Mrz | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez | |||
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Mittlere Lufttemperatur in °C | 20 | 22 | 22 | 22 | 23 | 25 | 28 | 28 | 26 | 26 | 24 | 24 | Ø | 24.2 |
Mittlere Wassertemperatur in °C | 19 | 18 | 18 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 23 | 21 | 20 | Ø | 20.2 |
Regentage im Monat | 6 | 5 | 4 | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 4 | 6 | 6 | Σ | 38 |