Kamerun
Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat zu diesem Land eine Teilreisewarnung veröffentlicht. Vor Reisen
wird gewarnt. Von Reisen
|
Das Österreichische Außenministerium hat zu diesem Land eine partielle Reisewarnung veröffentlicht (Weblink) Vor Reisen in den Norden des Landes wird insbesondere aufgrund der Gefahr von Anschlägen durch die Terrororganisation Boko Haram gewarnt! Vor nicht unbedingt notwendigen Reisen in das Grenzgebiet zur Zentralafrikanischen Republik und zum Tschad wird gewarnt. Das Risiko von Überfällen durch gewalttätige Straßenräuber sowie Entführungen ist besonders hoch, auch für Ausländer. Vor Reisen in die englischsprachigen Provinzen North-West und South-West wird aufgrund der angespannten Sicherheitslage gewarnt. Datum der letzten Reisewarnung: 21.02.2020. |
Kamerun | |
Flagge | |
Kurzdaten | |
Hauptstadt | Yaoundé |
---|---|
Regierungsform | Republik |
Währung Kurs (23.02.2023)[1] | CFA-Franc BEAC 1 EUR = 655,957 XAF 1.000 XAF = 1,524 EUR |
Fläche | 475.442 km² |
Einwohnerzahl | 24.053.727 (2017) |
Amtssprache | Französisch, Englisch |
Religion | Naturreligionen 40 %, Christen 40 %, Muslime 20 % |
Strom/Stecker | 220 V, 50 Hz; Eurostecker/E |
Telefonvorwahl | +237 |
Domain | .cm |
Zeitzone | MEZ ohne SZ |
Kamerun liegt in Zentralafrika. Angrenzende Länder sind Nigeria, der Tschad, die Zentralafrikanische Republik, die Republik Kongo, Gabun und Äquatorialguinea.
Regionen
[Bearbeiten]Kamerun ist administrativ in Regionen gegliedert: Littoral, Süd, Centre, Sudouest-Southwestern Province, Nordouest-Nortwestern Province, Ouest, Amdamaoua, Nord, Extrème Nord, Est. Die 1 Bakassi-Halbinsel ist 2008 nach langjährigen Grenzstreitigkeiten von Nigeria an Kamerun abgetreten worden.
Städte
[Bearbeiten]Großstädte
Städte:
- 3 Bamenda
- 4 Bertoua
- 5 Foumban
- Bafia, Bafoussam, Bamenda, Bandjoun, Bellabo, Bertoua, Boumnyebel, Mt. Cameroon, Ebolowa, Edéa, Dschang, Garoua, Kribi, Mt. Cameroon, Maroua, Ngaoundéré, Nkongsamba, Sangmélima.
Weitere Ziele
[Bearbeiten]- 2 Mandara-Berge (Monts Mandara) im Nordkamerun nahe der Grenze zu Nigeria.
- In 6 Bafoussam vor allem die Chefferie, das heißt der zum Museum umgebaute, beeindruckende Palast des vorkolonialen Königs. Die Stadt ist gut erreichbar von Douala und Yaundé, allerdings ist das 1 Gare routière etwas außerhalb an der N4. Bis Foumban etwa eine Stunde, nach Yaoundé in drei und Douala in fünf Stunden.
- Etwas weniger beeindruckend ist die Chefferie de 7 Bandjoun. Residenz des traditionellen Königs der Bamiléké. Die Ortschaft ist ebenfalls an den Hauptstraßen in die beiden großen Städte gelegen.
- Nahe der gut einhundert Kilometer von Yaoundé liegenden Kleinstadt 8 Nyanon ist ein 1500 m hoher Berg wo sich auf 800 m die Höhle Ngog Lituba befindet. Sie ist den Stammesangehörigen der Elog-Mpo'o, Bassa und Douala heilig, da ihre Schöpfungsmythen hier den Ursprung der Afrikaner verorten.[2]
Limbé, Buea und der Kamerunberg
[Bearbeiten]Es handelt sich um eines der nassesten Gebiete der Welt, die jährliche Regenmenge, oft in Form tagelangen Nieselns, schwankt zwischen 6350 und 8900 mm. Im Küstendorf 9 Debunsha kommt man auf über zehn Liter Regen im Jahr.
In Buea, nahe der Küste, war der Amtssitz des deutschen Gouverneurs seit 1901. Die Universitätsstadt, in deren Umgebung Tee gepflanzt wird, liegt heute im anglophonen Teil Kameruns. Die Plantage der CTE Tea kann besichtigt werden,[3] wobei schriftliche Voranmeldung erbeten wird.
Erreichbar ist die Ortschaft mit den Bussen der Firma Morango am 2 Mile 17 Motorpark. Es gibt mindestens acht Unterkünfte im mittleren Preissegment.
Im 1 Chariot Hotel ist auch der Spyce Night Club.
Beim 2 Executive Hotel Bakweri Town Road, scheint es regelmäßig Probleme mit der Strom- und Wasserversorgung zu geben - für 10000 CFA (2018) darf man in Afrika auch nicht allzu viel erwarten. Direkt an der Ecke ist der Nachtclub Str33tmob. Bei der Presbyterianer-Mission kann man campen.
Die Nationalparkverwaltung, bei der ein permit zu kaufen ist und der Beginn des Aufstiegs auf 1100 Höhenmetern den Berg hinauf ist neben dem alten Postamt.
3 Mount Cameroon (4.095 m; „Kamerunberg,“ früher „Albertspitze“) ist ein noch immer aktiver Vulkan. Das Gebiet wurde 2009 als Nationalpark geschützt in den unteren Lagen ist eine Pufferzone zu den Bauernhöfen. Allein im 20. Jahrhundert gab es acht größere Ausbrüche. Impatiens etindensis, und I. grandisepala, sind nur hier vorkommende Pflanzen in einem Gebiet in dem, Dank der vulkanischen Aktivität, sonst wenig wächst.
Zwar ist die Besteigung in einem eintägigen Gewaltmarsch möglich, wenn man um 4.30 Uhr beginnt, üblicherweise werden drei- bis viertägige Touren auf den Berg in Buea angeboten, mit Führer und Trägern liegen die Kosten 2015 bei 75000-400000 CFA. Saison ist Mitte Januar bis Mai. In drei Stunden erreicht man Hut 1. Der eigentliche Aufstieg beginnt von Hut 2 auf 2800 m. Sie ist zu Fuß in sechs Stunden oder per Auto über einen Feldweg erreichbar. Die wirkliche Besteigung gilt als anstrengend. Hut 3 ist eine knappe Stunde unter dem Gipfel. Viele Touren führen hinab durch den „Elephantenwald,“ auch wenn man diese Tiere selten sieht. An den unteren Hängen stehen Bambuswälder.
Seit 1973 sponsert eine Brauerei einen 38-km-Lauf auf den Berg hinauf. Mehrere hundert Teilnehmer kämpfen um 10 Mio. CFA Preisgeld. Während des im Januar oder Februar abgehaltenen Events kommen etwa 5000 Besucher.
Aus den Kraterseen 4 Lac Nyos und 5 Monoum können giftige Gase austreten.
In Limbé, der östliche Ortsteil heißt immer noch Victoria, gibt es eine groben Strand. Die Marinekaserne und Ölraffinerie des Ortes beeinträchtigen die Wasserqualität nicht. An Unterkünften finden sich etliche mittlerer Preisklasse, sowie das luxuriöse Musango Beach Hotel. Selbstfahrer campen direkt am Strand.
Nicht weit vom sehenswerten 6 botanischen Garten ist das 7 Limbé Wildlife Centre. Hier werden etwa 250 Primaten auf ihre Auswilderung vorbereitet, außerdem versucht man die Bestände des Graupapageis (Psittacus erithacus) zu erhalten. Zwischen beiden Anlagen ist die Post sowie das für 15000 CFA (2018) günstige 3 Costal Beach Annex mit Pool.
Der 3 Bushalt ist bei Mile 4 im Ortsteil Bonadikombo.
.
Dort das gehobene 4 Hotel Seme Beach, Mile 11 Route d'Idenau.
Ein Stück weiter die Küste hinunter nach Süden ist der kleine Hafen von 10 Bimbia. Von hier wurden früher Sklaven verschifft. Auf der vorgelagerten Île Nicole sind noch die Ruinen eines Gefängnisses.
- Anreise
(Seit Beginn des Aufstands, bei dem es sich weniger um bewaffneten Kampf als passiven Widerstand handelt, in der Region ist es schwieriger geworden direkte Minibusse aus Douala zu finden. Mit Umsteigen kommt man problemlos hin.)
Aus Doula kommend gelangt man auf der N3 in maximal drei Stunden bis 11 Mutengene. In diesem Dorf ist das einfache Plakinen Hotel. Hier gabelt sich die Straße, Richtung Meer geht es 18 km nach Limbé, die Anhöhe hinauf kommt man nach Buea, 12 km entfernt.
Foumban
[Bearbeiten]In der Stadt Foumban, das namensgebende Volk hatte seine eigene Schrift und lebte gut vom Handel mit Naturpigmenten, residiert noch heute der traditionelle Sultan des vorkolonialen Königreichs Bamum in einem um 1917 in norddeutscher Backsteinbauweise ausgeführten Palast. Der damalige Herrscher hatte sich von deutschen Postkarten inspirieren lassen. Seine Hoheit ziehen jeden Freitag samt Hofstaat in Prozession zur Moschee. Beim Palast ist das 2 Musée de Foumban, das die Geschichte des Stammes und der Region darstellt.
Ein Viertel der Stadt konzentriert sich auf die Herstellung von Kunsthandwerk, gerne auch künstlich gealtert, für den Weltmarkt. (Beachte den 10%igen Ausfuhrzoll auf Schnitzereien.)
Das Hotel Pekassa de Karche, 100 m vom Museum an der Hauptstraße hat 2018 Zimmer für 15000 CFA, mit Klimaanlage 25000 CFA.
- Anreise
Aus Douala auf der N5 bis Bafoussam, dann weiter auf der N6. Dies lässt sich mit einem Abstecher zu den Wasserfällen 8 Chutes d'Ekom Nkam verbinden. Dieser ist ziemlich genau auf halber Strecke, 165 km von Douala und etwa 180 km von Foudam. Besonders beeindruckend gegen Ende der Regenzeit, drehte man hier 1983 einen Tarzan-Film.
Von Yaundé kommend zunächst auf der N4 bis Bafoussam, dann weiter wie oben.
Bamenda und die Ring Road
[Bearbeiten]Im Hochland, den sogenannten Graslands ist Bamenda, Hauptstadt der Nord-West-Provinz. Am Stadtrand gibt es einen gepflegten Park, der etwas übertrieben als „botanischer Garten“ firmiert. Ausgehend von dieser Stadt hat man eine 367 km lange, als Ring Road bezeichnete Route ausgewiesen, die zahlreiche touristisch interessante Orte sowie Naturschönheiten verbindet. Das heißt nicht, dass die Straßen übermäßig gut wären, zur Regenzeit sind sie unpassierbar, in der Trockenzeit staubig. Entweder man mietet einen allradgetriebenen Wagen, oder bringt viel Zeit mit sofern man mit Busch-Taxis unterwegs sein möchte.
Die Strecke, für die man 4-5 Tage planen sollte, führt, gegen den Uhrzeigersinn, von Bamenda, vorbei am Sabga Hill nach Bamessing und Ndop. In Kumbo gibt es eine katholische Kirche, die Mus'art Gallery und die chefferie zu besichtigen.
Weiter Richtung Norden kommt man nach Nkambe und Missaje, wobei die Straße, und vor allem die Brücken, zunehmend schlechter werden. Bis We gelangt man nur in der Trockenzeit, selbst dann sollte man ausreichend Vorräte mitführen. Etwa auf halber Strecke ist das kleine Kimbi Wildlife Reserve. Es böte sich an von Missaje nach We zu wandern, dabei käme man am Lac Nyos vorbei, berüchtigt für die 1700 Toten nach einer CO2-Eruption 1986.[4] Die Gegend ist deshalb heute weitgehend unbewohnt. Weiter in nun südlicher Richtung kommt man nach Wum. Der Menchum-Wasserfall ist zumindest einen Photostop wert.
Bafut bietet zweifelsfrei als attraktivste Sehenswürdigkeit den Palast des traditionellen Herrschers, betitelt Fon. Teils Museum und “ecovillage,” teils noch bewohnt. Der Stamm der Tikar war regional sehr stark, die Dynastie blickt auf eine 700jährige Geschichte zurück. Auch das Museum, in einem kolonialzeitlichen Steinbau oberhalb des Palasts ist einen Besuch wert.
Ende Dezember findet ein viertägiges traditionelles Festival statt.
Zum islamischen Opferfest Tabaski (16. Juni 2024) ist die Stadt ein Pilgerziel, die Riten werden mit Traditionen der Bamoun vermischt begangen.
Hat man wenig Zeit, so ist alternativ die „kurze“ Ring Road in zwei Tagen zu bewältigen. Diese Route verbindet im Uhrzeigersinn, die Etappen Bamenda, Bafut, Wum, We, Fundong, Belo und Bambui.
- Anreise
6 Nkwen Motor Park.
Minibusse entlang dem westlichen Teil der Ring Road ab 7 Ntarikon Motor Park. Nach Wum dauert es etwa 6 Stunden.
Richtung Mamfe (127 km) und 8 Bali (18 km), etwa 1 km außerhalb auf der Bali Rd.
- Unterkunft
- 6 Green Valley Hotel, Green Valley Hotel St., Ndop.
- 7 Dominion Hotel, Foncha St., Mulang Mankon, Bamenda. Etwas abgelgen, dafür gepflegt.
- Jeps Hotel, Fon's Street, Bamenda (Zentral nahe Bushalt und Markt).
Kribi
[Bearbeiten]12 Kribi ist der bekannteste „Seebadeort,“ auch wohlhabender Kameruner, des Landes. Die Straße von Edéa ist asphaltiert. Es gibt lange Sandstrände ebenso wie gute Meeresfrüchte. Auberges und Hotels der mittleren Kategorie sind zahlreich.
Fernbusse fahren vor den Büros an der Rue du Marché.
Nördlich liegt 2 Londji Beach mit dem gehobenen Hotel Costa Blanca.
Knapp sieben Kilometer südlich, beim Bwambe Beach sind die 9 Lobé-Wasserfälle zu besichtigen; diese stürzen direkt ins Meer.
52 km auf der P8 entlang der Küste weiter nach Süden liegt das Dorf 13 Ébodjé ein Ökotourismusziel wegen der hier vorkommenden Meeresschildkröten. Die Saison während der die Weibchen ihre Eier legen endet Anfang Juni. Wenn die ersten Tiere Mitte Juli zu schlüpfen beginnen, sind Bereiche des Strandes abgezäunt.
Nationalparks
[Bearbeiten]Insgesamt gibt es sechzehn ausgewiesene Schutzgebiete in Kamerun. Die bedeutenderen sind:
- 10 Bénoué-Nationalpark 2001 eingerichtet Trockene Sudanzone dominiert die Flora. Weit verbreitet sind Trockenwälder von Anogeissus leiocarpa. Im Park gibt es Felskuppen, Waldland und einige Gewässer. Während der Trockenzeit November bis Mai drängen sich die Wildtiere an den Wasserlöchern. An Säugetieren findet man Nilpferde (in Herden), Paviane, vereinzelt Elephanten, Buschbock (Tragelaphus scriptus) aber auch besonders gefährdete Arten wie der afrikanische Wildhund (Lycaon pictus), das Manati (Trichechus senegalensis) und die Riesen-Elenantilope (Taurotragus derbianus).
- 11 Campo-Ma’an-Nationalpark 2.640 km² , kurz vor der Grenze zu Äquatorial-Guinea, direkt am Atlantik besteht aus kaum berührtem Regenwald. Hier leben auch Gorillas. Der Bau einer Erdölpipeline in der Nähe und das Jagdverbot haben die drei hier lebenden Pygmäenstämme in schwere Bedrängnis gebracht. Das Schutzgebiet ist nur über 150 km schlechte Straße von Kribi zu erreichen. Ob eine touristische Infrastruktur, die 2017 noch fehlte, entstehen wird, ist zweifelhaft. Zumindest ein vom WWF finanziertes „Hotel“ ist schon wieder verfallen. Offiziell kostet die Gebühr für den Park 5000 CFA pro Person zzgl. 2000 CFA pro Fahrzeug. Führer, deren Preis 10000 CFA sein sollte, können schnell für mehrere hundert Dollar für eine Tour verlangen. In Campo gibt es drei Unterkünfte am Strand. Am billigsten ist es jedoch in der Pension die dem Supermarché Les Bonnes angeschlossen ist.
- 12 Wildtierreserva Dja Biosphärenreservat und Weltnaturerbe innerhalb einer 5260 km² großen Schleife am Oberlauf des Flusses Dja. Fast noch vollständig unberührter tropischer Regenwald. Neben etlichen Primaten- und Meerkatzenarten findet man auch eine Vielfalt an Amphibien und Reptilien. Den hier lebenden Pygmäen bleibt die traditionelle Jagd erlaubt.
- 13 Waza-Nationalpark (Parc national de Waza) im Becken des Tschadsees, im Kern bereits 1934 ausgewiesen und heute Biosphärenresrvat. Der wohl tierreichste Park des Landes mit klassisch afrikanischem Großwild: Löwen, Elephanten, Giraffen und einigen Geparden. Häufig sind Buffon-Kobantilopen. (Nashörner, Kaffernbüffel und Nilpferde sind hier ausgestorben.) Die riesigen Grasflächen im Ostteil des Waza-Nationalparkes sind während der Regenzeit überflutet. Der Westteil ist unterschiedlich dicht, meist mit Akazien bewaldet. Der nicht unumstrittenen Bau des Maga-Damms hat einen Teil des Parks beeinträchtigt, andrerseits entwickelte sich der Stausee zum Brutgebiet von Wasservogelarten, die von der zunehmenden Austrocknung des Tschadsees betroffen sind.
Hintergrund
[Bearbeiten]Bevor sich die Europäer in Afrika Gebiete als Kolonien unterwarfen, waren die meisten Volksstämme unabhängig. Lediglich das nördliche Gebiet war mit den angrenzenden Gebieten von Nordnigeria und Tschad verbunden. Diese Gebiete bildeten den islamisch-geprägten Staat von Kanem-Bornu. Im Süden begannen Missionare mit Verbreitung des christlichen Glaubens (z. B. Alfred Saker, später Heinrich Bohner).
1884 schloss das Deutsche Reich einen Schutzvertrag mit dem König der Dualas (Manga Bell) und kam somit einer geplanten Besitzergreifung durch Großbritannien zuvor. Daher hieß diese Kolonie „Deutsches Schutzgebiet von Kamerun.“ Das Deutsche Reich erhob Anspruch auf das gesamte Hinterland und setzte diesen auch militärisch durch. Eine Kündigung des Schutzvertrages wurde durch einen Hochverratsprozess verhindert und endete mit der Hinrichtung von Manga Bell, obwohl viele Vertreter der christlichen Kirchen dagegen protestierten oder wenigstens Milde verlangten. In der deutschen Kolonialzeit wurde mit dem Eisenbahnbau begonnen und eine funktionierende Verwaltung aufgebaut und Plantagen angelegt. Im Ersten Weltkrieg gab es heftige Kämpfe zwischen den zahlenmäßig unterlegenen deutsch-kamerunischen Truppen und den britischen und französischen Kolonialtruppen bis 1916 die deutsche Kolonie kapitulierte.
Nach dem Ersten Weltkrieg war Kamerun geteilt, wobei Großbritannien nur einen Streifen entlang der Grenze zu Nigeria übernahm und Frankreich alles andere. Die französische Herrschaft war wesentlich repressiver als die deutsche.
Im Zweiten Weltkrieg wurden auch französisch-kamerunische Truppen an der Seite der Alliierten gegen die Achsenmächte und deren Vasallen (Vichy-Frankreich) eingesetzt.
1960 erlangte Kamerun die Unabhängigkeit von Frankreich. 1961 kam ein Teil des britisch verwalteten Gebietes zurück zu Kamerun (Nord-West und Süd-West). Erster Präsident war Ahidjo. Seit 1982 regiert Präsident Biya (*1933). Die Wirtschaft konzentriert sich in Douala und Yaounde.
Anreise
[Bearbeiten]Einreisebestimmungen
[Bearbeiten]Seit 2023 gibt es ein Online-Portal konsularischer Dienstleistungen. Dies ist zwingend zu nutzen. Hier werden nicht wie in anderen Ländern Einreiseerlaubnisse erteilt, sondern man erhält vorab eine Genehmigung mit der man beim Konsulat dann das Visum bekommt. Bearbeitungsdauer soll maximal 72 Stunden sein.
- Konsularabteilung der kamerunischen Botschaft, Ulmenallee 32, 14050 Berlin. Tel.: +49 30 89 06 80 90, E-Mail: [email protected]. Zuständig für ganz Deutschland, Österreich, Estland, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Montenegro, Polen und Tschechien. Die beiden Honorarkonsulate in Deutschland dürfen keine Visa mehr ausstellen. Geöffnet: Persönliche Vorsprachen sind nur mit Termin möglich: Mo–Fr 9:00–15:30.
- Kamerunisches Konsulat, Villa Flora, Hüttelbergstraße 23A, 1140 Wien. Tel.: +43 1 914 77 44-0. Visumausstellung erfolgt nicht mehr. Zuständig ist Berlin. Geöffnet: Do 9:00–12:30 zur Terminabsprache.
- Section consulaire de l'Ambassade de Cameroun, Brunnadernrain 29, 3006 Bern. Zuständig auch für Griechenland, Slowenien, Albanien und Liechtenstein. Geöffnet: Mo–Do 9:30–12:30, Abholung 14:30–16:30.
In jedem Fall ist ein Gelbfieberimpfungsnachweis nötig. Bei Fehlen wird am Flughafen kostenpflichtig nachgeimpft.
Bei der Einreise auf dem Luftweg ist ein gültiges Rück- oder Weiterflugticket erforderlich.
Wer über eine längerfristige Arbeits-/Aufenthaltserlaubnis samt normalerweise 2 Jahre gültiger Residenzkarte (Carte de séjour) verfügt, muss ein Re-entry permit beantragen, um seinen Status bei der Ausreise nicht zu verlieren.
Siehe auch: Liste der Auslandsvertretungen Kameruns.
Zollbestimmungen
[Bearbeiten]Zum Fahrzeugimport siehe die Informationen unten. Es gelten die üblichen Einfuhrverbote für Pornographie, Drogen, Waffen und Sprengstoff, außerdem Öl und Lebensmittel.
Mehr als eine Million CFA Bargeld sind bei Einreise anzumelden. Ausgeführt werden dürfen CFA in unbegrenzte Höhe in Länder der Währungsunion, ansonsten ist die Bargeldgrenze 25.000 CFA für Touristen und 400.000 CFA für Geschäftsreisende.
Einfuhr von (Jagd-)-Waffen zur Großwildjagd ist über die kamerunische Botschaft in Berlin oder einen der beiden Honorarkonsuln zu beantragen (100 € Gebühr).
Holzschnitzereien sind mit einem Ausfuhrzoll von 10 % belegt. Früchte sollten im aufgegebenen Gepäck und nicht im Handgepäck transportiert werden.
- Freimengen (ohne Altersgrenze)
- 400 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 5 Päckchen Tabak.
- 1 Flasche Alkohol.
- 5 Fläschchen Parfüm.
Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Der wichtigste Flughafen Kameruns ist Douala (DLA), gefolgt von Yaoundé-Nsimalen.
Der staatliche Flagcarrier Camair-co fliegt mehrmals wöchentlich Douala-Yaoundé-Paris CDG sowie in umliegende afrikanische Hauptstädte. Auf Inlandsstrecken hat man das Monopol.
Der Flughafen in Garoua bietet derzeit trotz seines Namens keine internationalen Flugverbindungen an.
Mit der Bahn
[Bearbeiten]Grenzüberschreitende Bahnverbindungen gibt es nicht.
Mit dem Bus
[Bearbeiten]Auf der Straße
[Bearbeiten]Die Einreise nach Kamerun auf dem Landweg gilt wegen bewaffneter Konflikte derzeit als hochgefährlich, das Auswärtige Amt rät von allen Einreisen auf dem Landweg ab. Vergleichsweise ungefährlich ist eine Einreise aus Äquatorialguinea nach 14 Rio Campo (wegen der dortigen Visapolitik aber praktisch unmöglich) und Gabun.
Bei der Einreise mit dem eigenen Fahrzeug müssen Sie eine in Kamerun gültige Haftpflichtversicherung haben (am besten nehmen Sie auch Zahlungsbelege und eine Kopie der Versicherungspolice mit). Die in Europa abgeschlossenen Standard-Versicherungen sind in der Regel in Kamerun nicht gültig.
Zusätzlich ist ein Carnet de Passage empfehlenswert. Die Einfuhr von Rechtslenkern ist generell verboten.
Weiter muss eine Vignette gekauft werden, welche Stand 2008, 25000 oder für größere Wagen 100000 CAF beträgt.
Der Rest ist Standard: Führerschein und internationaler Führerschein, sowie Fahrzeugausweis, sowie ein Pass/Identitätskarte werden bei den sehr häufigen Kontrollen regelmäßig verlangt. Neu wird das Vorhandensein von Pannendreieck, Feuerlöscher und Verbandszeug geprüft. Pflicht sind 2 Warn-Dreiecke, 1 Feuerlöscher (Extenteur) und das First-Aid-Paket sollte auch Paracetamol, Alkohol 95 % und eine gelbe Flasche Betadine (Beta-Isadona) enthalten.
Eine Registrierung des Fahrzeuges ist erst ab einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten erforderlich.
Lesen Sie außerdem auch den Abschnitt Autofahren in Yaoundé.
Während der Regenzeit (Juni bis September) sind viele der nicht asphaltierten Straßen unpassierbar.
Diesel ist ca. 5-10 % billiger als (verbleites) Benzin. In Städten gibt es genügend Tankstellen.
Mit dem Schiff
[Bearbeiten]Es gab in der Vergangenheit Möglichkeiten von Nigeria über den Golf von Guinea in die kamerunische Hafenstadt Limbe zu übersetzen. Die Verbindungen wurden aber wegen der prekären Sicherheitslage in Nigeria gestrichen, inoffizielle Mitfahrgelegenheiten sollten wegen der Gefahr von Entführungen in nigerianischen Hoheitsgewässern nicht in Anspruch genommen werden.
In der Regenzeit sollte es auch möglich sein über den Fluss Benue in die Stadt Garoua zu gelangen, auch hier gilt die Sicherheitslage im Nachbarland als größtes Hindernis.
Mobilität
[Bearbeiten]Die Hauptverkehrsmittel in Kamerun sind Busse, Taxis, Pkw, Lkw sowie Kräder. Taxis und Motorräder fahren individuelle Ziele an, Busse fahren feste Linien ab.
Der Preis für Taxis und Motos wird vor dem Start verhandelt. Der reale Preis sollte vorher bekannt sein, da von Europäern in der Regel der doppelte Preis gefordert wird. Konzessionierte Taxis sind üblicherweise gelb. Die früher üblichen Peugeots wurden sukzessive durch japanische Kleinwagen ersetzt.
Seit etwa zehn Jahren bauen chinesische Firmen zahlreiche neue bzw. bessere Straßen, was sich noch nicht auf allen Karten niedergeschlagen hat.
Busse und Buschtaxis
[Bearbeiten]Gezahlt wird bei den zahlreichen Bus-Agenturen ein Festpreis für einen Sitzplatz und ein Gepäckstück. Das Straßennetz ist von sehr unterschiedlicher Qualität.
Viele Strecken werden von Minibussen, heute oft ebenfalls japanischer Herkunft, sogenannten Buschtaxis bedient. Überfüllung und massive Überladung sind üblich. In größeren Orten gibt es zentrale Abfahrtsorte. Wartet man lange genug findet sich immer ein Buschtaxi in die gewünschte Richtung. Abgefahren wird erst wenn für afrikanisches Verständnis „voll“.
Mit dem Überlandbus
[Bearbeiten]Eine große Anzahl von privaten Busgesellschaften bieten Überlandverbindungen in die größeren Städte an, welche ans Hartbelagsstraßennetz angeschlossen sind. Reisen an Orte, welche nur über Pisten erreicht werden können, sind meistens mit einem Umstieg auf Buschtaxis verbunden. Mit dem Bus ist es nicht empfehlenswert in den Norden (Provinzen Adamaoua, Nord und Extrème Nord) zu reisen, da auf mehreren hundert Kilometern in der Trockenzeit Staubpisten befahren werden, welche sich in der Regenzeit in Morast verwandeln.
Bushöfe zur Hauptverkehrszeit sind pulsierende Orte afrikanischer Lebensart. Junge Leute versuchen am Bushof Passagiere für „ihre“ Busgesellschaft zu gewinnen. Manchmal ist die Konkurrenz rüde und die Packer versuchen, den Passagieren ihr Gepäck zu entreißen, um sie so als Kunden zu gewinnen. Hier gilt es Ruhe zu bewahren und eine feste Hand auf das Gepäck zu legen. Die Preise für Billete variieren mit der Tageszeit und dem Passagieraufkommen. Erkundigen Sie sich vor der Reise über die aktuellen Tagespreise bei anderen Reisenden.
Die Bänke in den Bussen werden in der Regel solange mit Passagieren gefüllt, bis keiner mehr hineinpasst. In der Praxis heißt, dass auf Viererbänken fünf Sitzplätze verkauft werden. Für bequemes Reisen ist der Kauf von 2 Plätzen oder einer ganzen Sitzbank zu empfehlen, damit man nicht während Stunden, wie eine Sardine in der Büchse reist. Beim Beladen des Busses muss man seinen Zusatzplatz freihalten und gelegentlich gegen die Packer verteidigen, was aber i.d.R. problemlos klappt.
VIP Busse
[Bearbeiten]Die Gesellschaften Garantie, Buca Voyage und Central Voyage bieten klimatisierte VIP-Busse mit anständiger und hygienischer Verpflegung an. Die Wartesäle sind sauber und klimatisiert. Meist werden auch Zeitungen zur Verfügung gestellt. Diese Busse respektieren in der Regel höhere Sicherheitsstandards bezüglich Wartung und Überladung. 2012 war Buca Voyages die am besten organisierte (auch bezüglich Sicherheit und Berechenbarkeit) und komfortabelste Busgesellschaft.
Die Preise variieren nach der Tageszeit und dem allgemeinen Reiseaufkommen (vor Feiertagen und am morgen ist das Reisen teurer). Fahrten während des Tages und unter der Woche sind günstiger. VIP Busse kosten etwa das Doppelte und sind ihr Geld wert.
Manchmal wird von ahnungslosen (europäischen) Passagieren Geld für die Beförderung des Gepäcks verlangt, was aber meist nicht der Tarifpolitik des Busbetreibers entspricht. Größere Gesellschaften geben pro Gepäckstück ein Ticket ab, das dessen Beförderung nachweist.
Sicherheit im Busverkehr
[Bearbeiten]Die Sicherheit im Busverkehr ist in der Regel prekär und Unfälle häufig. Durch den sehr hohen Konkurrenzdruck, sparen die meisten Gesellschaften an Chauffeuren (schlechte Ausbildung und zu kurze Ruhezeiten) und an der Wartung der Fahrzeuge. Die Auswahl der Gesellschaft ist für die Sicherheit der Reise wichtig. Am besten bei der Lokalbevölkerung und anderen Reisenden die Gesellschaft mit dem aktuell besten Ruf erfragen. Es ist bei Auskünften zu beachten, dass bei den Präferenzen für eine Busgesellschaft auch die ethnische Herkunft des Befragten eine wichtige Rolle spielt.
Busse welche bereits optisch einen schlechten Eindruck machen, sind zu vermeiden. Die Gesellschaften Kami und Mariama (selber Eigentümer) hatten 2010 einen besonders schlechten Ruf.
In Nordkamerun sind Überfälle auf Busse möglich. Die Sicherheitskräfte bemühen sich mit unterschiedlichem Einsatz, das Übel zu bekämpfen. Die Sicherheitslage ist vor Reiseantritt zu erfragen. In den restlichen Landesteilen finden Überfälle am ehesten in der Nacht statt.
Eisenbahn
[Bearbeiten]Zugfahren in Kamerun ist ein echtes Abenteuer und macht dementsprechend auch Spaß. Durch die langsame Fahrt sieht man sehr viel vom Land und kommt an den Bahnhöfen mit den bunten fliegenden Händlern in Kontakt oder bei einem längeren Halt auch ins Gespräch. Wer lieber komfortabel reist benutzt die VIP-Busse oder das Flugzeug für eine Reise in den Norden.
Die Züge entgleisen relativ oft. Dies ist bei den geringen Geschwindigkeiten (typisch ca. 60 km/h) der Züge meist nicht sehr gefährlich. In den Zügen wird vor allen in der 2. Klasse häufig gestohlen. (Reise-)Züge müssen in Bahnhöfen oft auf das Kreuzen mit Güterzügen warten, da letztere wegen höheren Profitabilität bevorzugt durchs Netz geleitet werden. Deshalb also genügend Zeit für die Fahrt vorsehen.
Zwischen Yaoundé und Douala (263 km) verkehren, fahrplanmäßig in 3½-4 Stunden, drei Züge täglich. Zwei sind non-stop Intercity, ein weiterer Express hält in 15 Edea. Preise liegen, je nach Klasse, 2018 bei 3000-9000 CFA.
Zwischen Yaoundé und 9 Ngaoundéré (N’déré) gibt es ein Nachtzugpaar (nur Sitze), das täglich kurz nach 19.15 in die jeweilige Richtung abfährt. Fahrplanmäßige Ankunft nach 667 km ist um 9.00 Uhr am nächsten Morgen, realistischer sollte man sechzehn Stunden Fahrzeit planen. Zwischenhalte gibt es in Nanga Eboko, Belabo und Mbitom. Unreservierte 2. Klasse kostet 2018 17000 CFA; Liegewagen 25-28000 CFA (falls in Betrieb). Zwischen Belabo ↔ N’déré fahren auch morgendliche Bummelzüge für 4620 CFA.
Auf den 66 km von Doula ↔ Mbanga ↔ Kumba verkehren täglich drei Lokalzüge (omnibus) mit Holzbankklasse für 500 CFA.
Die Schalterbeamten schaffen gelegentlich künstliche Knappheiten bei Zugtickets, um sie kurz vor dem Abfahrtstermin auf eigene Rechnung über Schwarzhändler zu verkaufen. Die Preislisten an den Schaltern sind grundsätzlich korrekt und gelten.
Mietwagen
[Bearbeiten]Prinzipiell wird ein Auto in Kamerun immer mit Fahrer gemietet, Mietwagen ohne Fahrer sind sehr selten. In den Großstädten und Touristenorten können Touristen auch alleine Fahrzeuge bekommen. Dabei benötigt man den internationalen und den heimatlichen Führerschein.
Das „Mieten“ kann verschiedene Formen haben: In den Provinzhauptstädten gibt es Reisebüros, die Mietwagenverträge anbieten.
Kurzfristig kann man einfach mit einem Taxifahrer einen Tagestarif aushandeln. Gehen Sie von einem Tarif von ca. 2000F CFA/h aus (2008). Dies ist mit etwas Verhandlungsgeschick die günstigere Variante. Außerdem können auch z. B. Geländewagen recht einfach von privat gemietet werden, hierzu einfach in einer Kneipe oder an einem Kiosk nachfragen.
Verkehrsregeln
[Bearbeiten]Grundsätzlich gelten französische Verkehrsregeln. Die Fahrzeuglenker fahren in der Regel „auf Sicht“ und respektieren nur wenige Verkehrsregeln systematisch. Diese werden dann v. a. bei Verkehrsunfällen relevant. Kleinere Lackschäden, Dellen und abgebrochen Außenspiegel sind an der Tagesordnung, da die Lenker „auf Kontakt“ fahren und parkieren. Kratzer gelten in den Augen der lokalen Lenker nicht als Schaden und sind daher auch kaum Grund für Schadensersatz. Seien Sie also flexibel bei kleineren Rempeleien oder wenn jemand beim Türöffnen voll gegen die Karosserie ihrers Fahrzeugs knallt. Bei Kreuzungen muss meistens wie in einem gedachten Kreisel gefahren werden, auch dann wenn die Kreuzung nicht als Kreisel beschildert ist ("faire le rondpoint"). In Kreiseln gilt Rechtsvortritt (wird meist respektiert), d. h. die Fahrzeuge die in den Kreisel einfahren, haben Vortritt. Die bereits im Kreisel befindlichen Fahrzeuge müssen abbremsen. An Kreuzungen mit Rotlichtern darf und muss bei Rot rechts abgebogen werden. Anhalten gilt als Verkehrsregelübertretung. Rotlichter werden nicht immer beachtet, daher ist bei Überfahren von Ampelkreuzungen stets Vorsicht geboten.
Die typische Geschwindigkeit liegt bei ca. 40-50 km/h und sollte auch bei freier Straße nicht überschritten werden, Kinder, Behinderte und ältere Menschen, Tiere und Fahrzeuge können jederzeit und ohne Vorwarnung direkt auf die Fahrbahn gelangen.
Mit dem Fahrrad
[Bearbeiten]Fahrradfahren ist möglich, aber extrem gefährlich, PKW und Lastwagen nehmen kaum Rücksicht auf Zweiradfahrer und drängen sie oft auf Trottoirs, zur Straße parallel verlaufende Kanalisationen oder in den Straßengraben ab. Zahlreiche tiefe Schlaglöcher, ausgelaufene Öle sowie Diebstahl von Fahrradteilen machen die Fahrt zum risikoreichen Abenteuer. Gelegentlich werden ausländische Fahrradlenker gesehen. Diese wissen in der Regel schon im Voraus, was sie erwartet, und sind dementsprechend vorbereitet.
Sprache
[Bearbeiten]Kamerun hat zwei Amtssprachen: Französisch und Englisch. Englisch wird in den Provinzen South-West und North-West gesprochen, die anderen acht Provinzen sind frankophon. Da die Amtssprachen auch die verbindlichen Unterrichtssprachen sind, sind die meisten Kameruner (Ausnahme: ältere Landbevölkerung) dieser Sprachen mächtig. Als Verkehrssprache dient jedoch Pidgin-English (Kamtok), ein vereinfachtes Englisch mit verschiedenen Einflüssen. Ähnliches gilt für das Französische. Als Jugendsprache etabliert sich in neuester Zeit das CAMpidginFrench (Franc-anglais), eine Mischung aus Pidgin Englisch und Französisch (z. B. "on go" => <on> franz. wir, <go> engl. gehen => "Gehen wir?"). Daneben spielen die über 200 Stammessprachen und Dialekte besonders abseits der Städte eine wichtige Rolle.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Großwildjagd
[Bearbeiten]Kamerun lässt den vorübergehenden Import von Jagdwaffen zu. Abschussgenehmigungen und entsprechende Safaris wird man in der Regel über spezialisierte Anbieter buchen müssen, die auch Auskünfte hinsichtlich der Ausfuhrbestimmungen für Trophäen und CITES-Regeln werden geben können. Der Gelbrückenducker (Cephalophus silvicultor) steht komplett unter Schutz. Löwen, Nilpferde und Elephanten dürfen zwar noch gejagt werden, seit Mai 2015 verbietet die EU jedoch jeglichen Trophäenimport.
Allgemeine Jagdregeln verbieten das Schießen bei Nacht, mit künstlichem Licht oder aus dem Fahrzeug. Dazu gibt es artenspezifische Quoten, Klassen von Tieren und Mindestaufenthalte sowie Kalibervorschriften, was sich in Kombination auf die Erlaubnis auswirkt. Es dürfen nur Tiere erlegt werden für die im voraus eine Erlaubnis erteilt wurde. Die Gebühr verdoppelt sich wenn ein angeschossenes Tier entkommt.
Jagdzeiten sind in der Savanne von 1. Januar bis 31. März, in Waldgebieten vom 1. März bis 30. Juni. Es gibt unterschiedliche Arten von Revieren, je nachdem wer die Abschußgebühr bekommt:
- ZIC (Zone d'Intérêt Cynégétique): Finanzministerium und Naturschutministerium
- ZICGC (Zone d'Intérêt Cynégétique à Gestion Communautaire): Je hälftig an die örtliche Gemeinde und Naturschutministerium
- COZIC (Cogestion Zone d'Intérêt Cynégétique): Komplett an das Naturschutministerium, Zusatzgebühr für die Umlandgemeinden.
Die meisten Reviere sind in den Provinzen Nord und Est nahe der Grenze zur zentralafrikanischen Republik.
Im Norden gibt es spezielle Quartiere für Jäger. Bevorzugt gelangt man hier mit dem allradgetriebenen Auto zur Jagd.
Im Osten und Süden pirscht man vor allem zu Fuß im Wald, was angesichts der Hitze anstrengend sein kann.
Einkaufen
[Bearbeiten]Der Franc CFA ist direkt an den EUR gebunden zum aus politischen Gründen überhöhten Kurs von knapp € 1 = 656 CFA. Beachte die geltenden Einfurbeschränkungen für Bargeld.
Die Mitnahme von Bargeld in Euro ist empfehlenswert. In Kamerun herrscht chronisch Kleingeldmangel. Supermärkte und Tankstellen können größere Noten tauschen. Der Euro kann am einfachsten und spesenfrei auf Banken in CFA getauscht werden. US$ und sfr werden relativ gut aber mit Kaufspesen gekauft. Vermeiden sie Straßen-Umtausch, der oft von Betrug oder Überfall begleitet ist. Banken und Behörden öffnen zwischen 8.00-15.30.
Abheben von Bargeld an Geldautomaten (fast nur Visa) und die Bezahlung mit Kreditkarten sind nur sehr vereinzelt in teuren Hotels möglich. Auf dem Land sind Karten noch sehr beschränkt einsetzbar. Bankomatenlogistik (Netzverbindung, Notenvorrat, Defekte) wird gelegentlich Schwierigkeiten bereiten. Halten sie daher immer etwas Bargeld in Reserve. Längere Warteschlangen sind ab dem 25. des Monats zu erwarten.
Größere Geldüberweisungen aus dem Ausland bis zu ca. 20000 CHF / 13.000 EUR pro Jahr (ist abhängig von den landesspezifischen Vorschriften zu Geldwäscherei - gemeint sind die Regelungen des Absenderlandes) können per Western Union oder über andere Dienstleister wie MoneyGram, Express Union International innert Minutenfrist an Werktagen überwiesen werden. Inhaber eines Schweizer Postkontos können per Internet eine Western Union-Überweisung nach Kamerun auslösen und sind somit weniger von mitgeführtem Bargeld abhängig.
Geldüberweisungen im Inland. Inlandüberweisungen können zusätzlich zu den oben genannten Kanälen auch per SMS/App über Handy-Uberweisungsysteme (Orange Money und MTN MoMo - mobile money) getätigt werden.
Während eines längeren Aufenthalts ist die Eröffnung eines Kontos bei einer größeren Bank ins Auge zu fassen. Zur Eröffnung wird ein Pass oder Aufenthaltbewilligung sowie eine Kopie davon benötigt. Die Eröffnung dauert etwa 1-2 Stunden. Von französischen Banken aus kann am günstigsten Geld auf kamerunische Institute überwiesen werden, da keine Spesen für vermittelnde Korrespondenzbanken anfallen. Afriland, Ecobank, Credit Agricole und Standard Chartered bieten dann auch lokale Bankkarten an, womit man am Geldautomaten einfach Geld beziehen kann.
Kaufen Sie auf dem Markt Lebensmittel nicht in Stück oder Kilogramm (Ausnahme: Fleisch und Fisch), sondern in den angebotenen Mengeneinheiten: Früchte und Gemüse kauft man in Haufen (frz: un tas) oder in Kesseln (frz: saut). Erdnüsse, Gewürze, Reis oder Getreide kauft man in Bechern (frz: goblet). Bananen kauft man in Stauden (frz: régime), als Teil einer Staude (frz: main) oder sie ahnen es schon, in Stück (frz: doigt). Nehmen Sie bei Einkäufen am Markt einen Träger (frz: pousseur oder porteur), welcher Sie beraten kann, wo was zu kaufen ist und Sie vor Taschendieben schützt. Jüngere Träger kosten ca. 200 CFA ältere etwa 500 CFA. Verhandeln Sie den Preis vor dem Anheuern und geben Sie danach zusätzlich etwas Trinkgeld.
Küche
[Bearbeiten]Die kamerunische Küche ist Teil der allgemein westafrikanischen, so dass Yams, Mais (auch als couscous oder polentaähnlich), Cocoyam, Kochbananen und foufou zu den Grundnahrungsmitteln gehört. Auch Joloffreis ist beliebt. Erdnüsse und Palmöl sind wichtige Bestandteile von Mahlzeiten.
Für bobolo (syn. bâton de manioc) wird Maniok zerstampft, vergoren und dann in ein Blatt gewickelt gedämpft. Es ist die traditionelle Beilage zu Ndolé. Diese Art Eintopf mit leicht bitteren Blättern stammt aus dem Gebiet der Douala, ist aber inzwischen ein Nationalgericht.
Ikok ist ein vor allem unter den Bantus vom Stamme der Bassa beliebtes Gericht. Grundlage bilden Lianenarten der Gnetum-Familie. Suya sind gegrillte Fleischspießchen, gewürzt in der Art des im Norden lebenden Hausa-Stammes. Häufige Beilage ist masa, ein gedämpfter Reiskuchen. Die zu niedrige Hitze bei der Zubereitung von Rindfleisch durch Straßenhändler verbreitet den Bandwurm weiter.
Weitere häufig erhältliche Gerichte sind: Poisson brézè, auf dem Holzkohlengrill gebratene Fische. Poulet DG Hähnchen in Sauce. Tripes Kutteln in Tomaten- oder Erdnusssauce. Sauce arachide, Erdnusssauce mit Reis und Fleisch. Brochettes, wie überall in Westafrika Crevetten-, Rinds- oder Leberspießchen auf dem Holzgrill (meist auf Öl-Tonnen gegrillt). Kilichi, getrocknetes, gewürztes Pökelfleich vom Rind, in den Sahelgebieten auch gerne vom Dromedar. Safu oder Prune sind gegrillte oder gekochte Safou-Früchte.
Brot französischen Stils isst man gerne zum Frühstück. Vor allem Straßenhändler verkaufen das Gebäck «ça va se savoir» für 50 CFA pro Stück.
Bush meat (Viande de brousse), z. B. die sehr geschätzten Schuppentiere, Gambia-Riesenhamsterratten, Stachelschweine, Schimpansen oder Gorillas gibt es zwar noch, sie sind aber wegen zunehmender Verknappung teure Delikatessen geworden.
Odontol ist das lokale aus Palmwein und Getreiden gebrannte Feuerwasser, das sich wegen seines günstigen Preises großer Beliebtheit erfreut. Geschmacksträger ist der beigegebene Essok (Garcinia lucida), ein Mangostan. Im Angebot ist vor allem hausgebrannter Fusel, dessen Herstellung zwar seit 1970 verboten ist, aber „als Medizin“ toleriert wird. Ein paar hundert Tote oder Blinde jährlich sind Opfer eventuell enthaltenen Methyls.
Nachtleben
[Bearbeiten]Glücksspiel ist erlaubt. In Yaoundé und Douala gibt es je eine Spielbank.
Unterkunft
[Bearbeiten]Wegen der Überbewertung der örtlichen Währung sind Unterkünfte in Kamerun nur wenig günstiger als in Deutschland (ca. 20000 CFA pro Nacht) bei deutlich niedrigerem Standard. Nur im Luxussegment kann man westliche Standards erwarten. Camping ist möglich, sollte aber wegen der Sicherheitslage im Land tunlichst unterlassen werden.
Die meisten Hotels akzeptieren keine Kreditkarten. In den Hotels unter der 4-Stern-Kategorie ist Warmwasser nicht immer vorhanden (entweder nicht installiert oder die Installation defekt). Für Kinder oder Warmduscher (für einmal sympathisch gemeint) kann im Hotel Warmwasser in Eimern bestellt werden (Geben Sie ein kleines Trinkgeld). Warmwasser kann auch selbst mit einem Stabwasserkocher (ca. 2000 CFA) und einem Eimer selbst bereitgestellt werden.
In allen Hotels können Sie Ihre schmutzige Wäsche reinigen lassen. Entweder besteht ein Service des Hotels (teurer) oder Sie fragen die Hotelangestellten (günstiger), welche das im Zusatzverdienst erledigen. Denken Sie daran, dass es sich um Handwäsche handelt, welche für empfindliche Kleidungsstücke weniger geeignet ist (intensives Schrubben). Wünschen Sie Kochwäsche, muss das besonders bestellt werden. Wäsche muss unbedingt gebügelt werden, falls sie im Freien getrocknet wird (siehe auch Abschnitt Gesundheit => Dasselfliege).
Lernen und Studieren
[Bearbeiten]Feiertage
[Bearbeiten]Termin | Name | Bedeutung |
---|---|---|
Di, 11. Feb. 2025 | Tag der Jugend | |
Sa, 8. Mär. 2025 | Journee de la femme | Internationalen Frauentag |
Do, 1. Mai 2025 | Tag der Arbeit | |
Di, 20. Mai 2025 | Nationalfeiertag zum Gedenken an die Verfassung von 1972 |
Sicherheit
[Bearbeiten]Die Sicherheitslage in Kamerun hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert, man kann sich aber trotzdem einigermaßen frei im Land bewegen, wenn man einige Hinweise beachtet:
- Wertgegenstände und Schmuck sollten nicht offen gezeigt werden.
- Es sollte nur so viel Bargeld mitgenommen werden, wie man für den Tag benötigt, das Bargeld sollte auf verschiedene Taschen verteilt werden.
- Wichtige Dokumente wie Reisepass und Visum sollten nicht im Original mitgeführt, sondern im Hotelsafe deponiert werden. Sie können Reisepass und Visum kopieren und die Kopie amtlich bei einer Polizeidienststelle beglaubigen lassen (Kosten: 1000 CFA), die Kopie wird als gültiger Ausweis anerkannt. Auch die deutsche Botschaft in Yaoundé bietet diesen Service an.
- Ein Taxi sollte nicht auf der Straße herangewunken werden (Gefahr von Überfällen), am besten lässt man sich vom Hotel/Gastgeber ein Taxi bestellen. Plant man längere Reisen durchs Land, sollte ein Mietwagen mit Fahrer in Erwägung gezogen werden.
- Falsche Polizisten sind im Land verbreitet, man sollte sich von der Echtheit des Beamten überzeugen und darauf bestehen, die Botschaft kontaktieren zu dürfen.
- Nach Einbruch der Dunkelheit sollte man sich nicht mehr im Freien aufhalten.
- Für den Fall eines Raubüberfalls: Keinen Widerstand leisten, das geforderte Geld bzw. Wertsachen den Räubern übergeben.
Derzeit brechen die Gräben zwischen der englischsprachigen Minderheit an der Grenze zu Nigeria und der französischsprachigen Mehrheit im Rest des Landes wieder aus und es gibt gewalttätige Auseinandersetzungen. Da zahlreiche der Nachbarländer zu Kamerun keine funktionierenden Regierungen haben (Tschad, Zentralafrikanische Republik) und die weitläufige Grenze kaum zu überwachen ist, drohen Entführungen durch bewaffnete Milizen in den Grenzgebieten zu den Nachbarstaaten. Reisen zu Zielen außerhalb der beiden großen Städte Yaounde und Douala wollen gut überlegt sein.
Gesundheit
[Bearbeiten]Hilfe | |
Notrufnummer(n) | 112 |
---|
Für die Reise nach Kamerun ist eine Gelbfieberimpfung notwendig. Diese Impfung ist seit 2017 lebenslang gültig (Eintragung im internationalen Impfausweis). Früher waren es zehn Jahre. Es ist nicht klar, inwieweit sich die Änderung an abgelegene Grenzen herumgesprochen hat. Dieser ist bei Beantragung des Visums sowie bei der Einreise vorzuzeigen. Zudem muss man, wenn man sich vier Wochen oder länger im Land aufgehalten hat, bei der Ausreise nachweisen, dass man gegen Polio (Kinderlähmung) geimpft ist. Sinnvollerweise sollte man die Impfung bereits vor der Reise vornehmen lassen.
Leitungswasser ist nicht genießbar. Wegen der Verunreinigungen ist ein spezieller kleiner Wasserfilter sinnvoller als chemische Mittel. Ansonsten trinke man nur abgefülltes Wasser, das 300-400 CFA für 1½ Liter kostet (2018). Bei Straßenhändlern aufpassen, ob es sich nicht um wiederbefüllte Flaschen handelt. Marken sind Tangui oder Supermont.
Das kamerunische Gesundheitswesen ist gut für tropische Krankheiten gerüstet. Das Qualitätniveau im Gesundheitswesen ist sehr variabel. Es gibt viele sehr gute Einrichtungen aber auch sehr viele schlechte. Gesunder Menschenverstand ist bei der Beurteilung der Leistungen angesagt - Panik aber nicht. Kamerunische Ärzte und Gesundheitspersonal bekämpfen jegliche bakterielle Infektionen sofort mit Antibiotika.
In Krankenhäusern wird ein Vorschuss verlangt. Außerdem sind Medikamente und Verbandsmittel selbst zu beschaffen. Die meisten kleineren und mittleren Kliniken oder Dispensaires verfügen über keine eigenen Laboratorien. Daher ist es wichtig, ihre Standorte zu kennen. Wenn du einen Verdacht auf eine Krankheit hast, kannst du ohne ärztliche Einweisung direkt Analysen bestellen.
In den großen Städten sind die Namen der Dienstapotheken an den Türen der Apotheken aufgelistet. Erkundigen Sie sich bei Einheimischen nach dem Standort. Apotheken verlangen in der Regel kein ärztliches Rezept: Wenn Sie es sich zutrauen, können Sie - auf eigenes Risiko - jedes verfügbare Medikament in der Apotheke kaufen. Dies kann in Notsituationen oder wenn der Betroffene sich über die Indikation und Posologie der Medikamente im Klaren ist, von Vorteil sein.
Für Reisende, die regelmäßig bestimmte Medikamente benötigen, ist es sehr wichtig, diese ausreichend mitzubringen (z. B. Insulin oder verordnete Medikamente). In größeren Städten gibt es allerdings Apotheken, in denen man Medikamente aus französischer Produktion recht preiswert kaufen kann. Dazu sollte man die französische oder internationale Bezeichnung des jeweiligen Medikaments bzw. Wirkstoffs in Erfahrung bringen, die von dem Markennamen in den deutschsprachigen Ländern abweichen kann.
Kamerun ist ein Malaria-Hochrisikoland. Man sollte sich deshalb vor der Reise tropenmedizinisch über Möglichkeiten der Malariaprophylaxe aufklären und ggf. entsprechende Medikamente verschreiben lassen. Zudem sollte man sich stets vor Insektenstichen schützen. Falls man trotzdem an sich Malariasymptome beobachtet, sollte man sich unverzüglich in eines der zahlreichen Krankenhäuser des Landes begeben. Auch ansonsten ist das ganze Spektrum an Tropenkrankheiten geboten. Die HIV-Prävalenz in der Bevölkerung liegt landesweit zwischen 5 und 12 %.
Benutzen Sie bei Swimming Pools wenn möglich immer Ohrenstopfen oder dichte Schwimmmützen, welcher vor dem Eindringen von Wasser in die Ohren schützen. Durch die meist mittlere bis schlechte Wasserqualität drohen empfindlichen Personen Infektionen im Hals-, Nasen und Ohrenbereich.
Amöbe
[Bearbeiten]Die Amöbe ist ein zwischen 0,1 bis 2 mm großer Organismus. Amöben führen zu schmerzhaften Erkrankungen im Verdauungstrakt. Weißer Schleim in den Exkrementen und schmerzhafter Stuhlgang sind typische Symptome einer Amöbenerkrankung. Die Amöben gelangen in der Regel über unhygienisch gelagerte Lebensmittel (Salat, Wasser, offen verkaufte geschälte Früchte und kalte, schon zubereitete Lebensmittel im allgemeinen) in den Körper. Durch Einhaltung der Tropenessregel (siehe: Gesund unterwegs) vermeidet man Amöbenerkrankungen wirksam. Amöbenmittel können in der jeder Apotheke für ca. 2500 CFA gekauft werden.
Human Bot Fly / Dasselfliege
[Bearbeiten]Die Dasselfliege legt ihre Eier auf im Freien aufgehängte, trocknende Wäsche ab. Die Maden schlüpfen bei Hautkontakt und dringen in die Haut ein, wo sie sich entwickeln. Sie ernähren sich von der Haut des Wirts. Der Hautfraß äußert sich in Jucken und teilweise schmerzhaften Stichen. Nach einigen Tagen oder Wochen tritt eine Fliege aus der betroffenen Hautstelle aus. Diese Krankheit ist optisch ekelhaft, wenn aber keine empfindlichen Körperteile betroffen sind, in der Regel harmlos.
Vermeiden sie den Befall, indem sie die Wäsche im Innern von Gebäuden trocken oder indem sie die Wäsche gründlich bügeln.
Bei Befall können sie die Maden durch einige einfache Methoden durch Ersticken zum Austreten aus der Haut „zwingen.“ Dies kann durch Einstreichen der Hautstelle mit Bratfett, Öl, Butter oder einem Fleischstück geschehen. Zitronensaft und Tabakrauch werden gemeinhin empfohlen. Ca. 15 min Behandlung genügen. Sie können danach die Made als ganzes aus der Haut drücken. Zerschneiden sie die Made nicht - sie muss als ganzes entfernt werden. Lokale Krankenpfleger erledigen das Problem in der Regel schnell und ohne Schmerzen. Infektionen durch die Fliege sind selten. Behandeln sie den Befall vorzugsweise während des Aufenthalts durch erfahrenes Personal und nicht nach einer Rückreise in Europa oder USA. Ärzte in diesen Ländern haben kaum Erfahrung in der Behandlung des Befalls und entfernen ihn dann oft operativ mit Skalpell. Dies erzeugt auf jeden Fall hohen Kosten, eventuell aber auch Schmerzen und Entzündungen durch den Eingriff.
Klima
[Bearbeiten]Die Verhältnisse im Lande sind regional höchst unterschiedlich, abgesehen von der Gemeinsamkeit, dass Tageshöchsttemperaturen unter 30 °C nur im Hochland zu erwarten sind. Das Klima im Westen und Süden von Kamerun ist sehr heiß mit vielen Niederschlägen (besonders von Juni bis September), im zentralen Gebiet und immer weiter in den Norden (bis zum Tschadsee) wird es noch heißer aber trockener, und die Niederschlagsmenge und -wahrscheinlichkeit nimmt drastisch ab. Das Jahresmittel liegt für Douala bei 26 °C, Bamenda bei 19–20 °C (im Hochland der Nord-West-Provinz), Yaounde bei 23 °C, Garoua zwischen 26 °C (Juni-August) und 31 °C (März-Mai), Kousseri 31 °C.
Regeln und Respekt
[Bearbeiten]Im Lande leben gut zweihundert Stämme mit teilweise eigener Kultur. Dazu kommt eine große Zahl Muslime, die auf Verletzungen ihrer Moralvorschriften sehr unangenehm reagieren. Gesprächspartner vermeiden oft direkten Blickkontakt. Gesetzlich verboten und strafbewehrt ist die Beleidigung des Präsidenten und seiner Sippe. Paul Biya (*1933) amtiert seit 1982.
Vor dem Photographieren von Personen bitten Sie die Person immer um die Einwilligung. Sie wird sie - allenfalls gegen ein symbolisches Trinkgeld oder eine Einladung zu einem Getränk - fast immer gegeben. Photographieren ohne Einwilligung kann zu ernsthaften Konflikten führen. Alles was irgendwie militärische Bedeutung hat (z. B. Brücken) sollte man tunlichst nicht aufnehmen.
Afrikaner sind in der Regel keine Zahlenmenschen - erwarten Sie daher keine präzisen Antworten auf Fragen nach der Anzahl Einwohner, Arbeitslosenquoten, die Entfernungen in (Kilo-) Metern oder die genaue Dauer einer Reise. Seien Sie pragmatisch und bilden Sie Durchschnitte aus mehreren Auskünften. Obwohl es teilweise Straßennamen gibt, kennt diese kaum jemand. Wenn Sie also z. B. mit dem Taxi zur „Avenue Foch“ fahren wollen, fragen Sie nach der „Pharmacie du Soleil“ oder dem „Commissariat de l'Elysée“ und nicht nach dem Straßennamen.
Vor allem in der Provinz Littoral ist die Praxis des Brustbügelns verbreitet. Etwa die Hälfte heranwachsender Mädchen wird dieser kulturellen Praxis unterzogen. Durch das Auflegen heißer Steine o.ä. soll das Busenwachstum verringert, die Mädchen für potentielle Vergewaltiger unattraktiv gemacht werden. Oft ist später ein normales Stillen nicht möglich. Zu den Dauerfolgen gehören Schädigung des Bindegewebes, Schmerzen, Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls, Infektionen, Zysten und erhöhtes Krebsrisiko.
Einladungen zu lokalen Feiern und Zeremonien
[Bearbeiten]Einladungen zum Essen können durchaus formale Anlässe sein. Kameruner schätzen gepflegtes Auftreten. Vermeiden Sie in Behörden, guten Hotels oder Lokalen kurze Hosen, Flip-Flops, ärmellose T-Shirts oder Badekleidung.
Die verschiedenen kamerunischen Ethnien begehen diverse Feiern und Zeremonien, welche - wen erstaunt dies - ihren Ursprung in den Zäsuren des Lebens haben: Geburt, Hochzeit, Tod, usw. Hierbei werden stets so viele Gäste eingeladen, wie das Budget zulässt, es werden opulent Speisen serviert und es werden lange Ansprachen gehalten und es wird getanzt nach traditioneller Weise. Wenn Sie hierzu eingeladen werden, lohnt es sich die Einladung anzunehmen. Die meisten der Anlässe unterscheiden sich trotz ähnlichen Bezeichnungen, stark von jenen der in der westlichen Welt bekannten und sind schon deshalb ein Erlebnis wert.
Funérailles sind Erinnerungsfeiern an Verstorbene, welche vom Volk der Bamiléké, Bamoun und anderen Graslandvölkern begangen werden. Die Feier ist von traditioneller Musik und Tänzen begleitet und gibt einen farbigen Einblick in die Traditionen der genannten Völker. Diese Feiern findet zwischen Dezember und Anfang März statt. Sie müssen sich von jemandem dazu einladen lassen, was in der Regel kein Problem ist, da bei diesen Feiern das Prinzip gilt, je mehr Teilnehmer, desto besser und ein weitgereister Gast immer willkommen ist.
Post und Telekommunikation
[Bearbeiten]Ortsvorwahlen gibt es nicht, alle Telephonnummern sind neunstellig. Festnetzanschlüsse beginnen mit 2 oder 3, Mobilfunk mit 7, 8 oder 9.
Post
[Bearbeiten]Von den 232 Postämtern der Campost nehmen 58 Auslandspakete an. Briefe ins Ausland kommen normalerweise auch an. Den internationalen Paketdienst hat man an EMS ausgelagert. Diese Kurierfirma hat ähnliche Preise wie DHL.
Der staatliche Postdienst ist geeignet, um Dokumentensendungen, bei denen ein allfälliger Verlust keine großen Probleme verursacht, günstig zu versenden. Viele Postsendungen gehen verloren, insbesondere Pakete werden von Angestellten ganz oder teilweise geplündert.
Wegen der Probleme mit dem staatlichen Postdienst bieten Überlandbusgesellschaften alternative Versanddienste an. An jedem größeren Busbahnhof gibt es einen Kurierdienstschalter, welcher Pakete und Briefe annimmt. Das Versandgut wird in ein Register eingetragen. Das Porto hängt vom deklarierten Wert der Sendung und manchmal auf vom Versender ab. Diese Dienste sind in der Regel recht zuverlässig. Verspätung sind aber möglich. Die möglichen Versanddestination hängen vom Streckennetz der Gesellschaft ab.
Mobilfunk und Internet
[Bearbeiten]In Kamerun gibt es kaum Festnetztelefone. Die staatliche CAMTEL, mit hohen Zugangskosten, ist auch zuständig für Festnetz. Die Qualität des Netzes (Verbindungsabbrüche, Überlastung, Rauschen, Übersprechen der Kanäle) ist durch mangelhaften Unterhalt, fehlende Investitionen sowie schlechte Betriebsführung sehr schlecht. Die Anzahl Anschlüsse bewegt sich seit Jahren kaum. Die Telefonzentralen in Yaoundé sind digital (erste Generation), die Endgeräte analog.
Dafür ist das Mobilfunknetz recht gut ausgebaut. Es gab 2014 vier Anbieter: Orange, MTN, E (früher nextel) und Camtel. Das Netz der ersten beiden ist am besten ausgebaut. Alle bieten Prepaid-Karten oder die elektronische Übermittlung von Guthaben an.
Die staatliche Camtel ist vor allem in Douala und Yaoundé präsent (2017 wurde das dortige Vodafone LTE-Netz übernommen), bietet aber auch Internet, seit 2015 mit Glasfaser in sämtlichen Provinzhauptstädten. Guthaben-Karten sind auch auf dem Land überall erhältlich.
In größeren Städten gibt es unzählige Call-Boxen, d. h. einfache Kioskstände, an denen man per Mobiltelefon telefonieren kann. Dies ist oft günstiger, als ein privates Mobiltelefon zu verwenden!
MTN (Mobile Telephone Network), Orange Communications, Nextel betreiben ein rasch wachsendes GSM 900/1800 Netz (Standards: GSM; 3G und 4G seit Dezember 2015). In Europa übliche Mobiltelephone können benutzt werden. Die Minutenpreise für Inlandsgespräche bewegen sich um ca. CFA 100/Minute. Guthaben können unter den Endbenutzern über Nachrichten für CFA 50 / Transaktion transferiert werden (transfert de crédit"). Die Qualität der Netze ist auf dem Stadtgebiet und außerhalb gut. Ein Monatsdatenabo für 3G- oder 4G-Netze kostet 8'000-10'000 CFA (Stand 1.1.2015) und ist empfehlenswert. Es f unktioniert mit prepaid.
Lokale SIM-Karten können unter Vorlage eines Passes oder einer kamerunischen Identitätskarte günstig gekauft werden. Die Qualität der Mobilfunk Datenverbindungen hat seit 2016 mit der Einführung von 4G-Standards stark zugenommen. WhatsApp, Skype, Messenger & Co erhalten genügend Bandbreite und Netzstabilität. Die Zuverlässigkeit der Netze ist aber deutlich schlechter als in Mitteleuropa. Einzelne Dienste (SMS, Voice oder Data) können sporadisch während einiger Stunden ausfallen. Die „aufständischen“ anglophonen Regionen wurden 2018 monatelang vom Internet ganz abgeschnitten.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]Import des eigenen Fahrzeugs
[Bearbeiten]Die Informationen zum Fahrzeugimport stammen aus dem Jahre 2008. Die Webseite des kamerunischen Zolls wurde letztmals im März 2011 aktualisiert (Stand 2018-10-01). Es ist davon auszugehen, dass sich die Bestimmungen geändert haben.[5][6] |
Importieren des eigenen Fahrzeugs
[Bearbeiten]Wenn Sie längere Zeit in Kamerun oder in Zentralafrika zu reisen gedenken, kann sich ein Import eines Fahrzeuges, welches später an Ort verkauft wird, lohnen. Diese Prozedur ist aber nur für Reisende mit guten Afrikakenntnissen, genügendem Zeitbudget und guten Nerven zu empfehlen, Die meisten Fahrzeuge werden auf dem Seeweg über Doula eingeführt. Dieser Vorgang wird hier im Artikel beschrieben. Es ist empfehlenswert, eine internationale Logistikfirma mit der Verzollungsprozedur zu beauftragen zu übergeben, welche sie dann in der vollen Transparenz und etwas teurer durchführt.
Standardprozess
[Bearbeiten]Buchen Sie den Versand am besten über einen spezialisierten Autoexporteur. Dies sind in der Regel libanesische Geschäftsleute, manchmal aber auch Schwarzafrikaner.
Das Fahrzeug muss vor der Verschiffung durch die Firma SGS (Société Générale de Surveillance) registriert und bewertet (geschieht nach einer Standardbewertungstabelle („Argus”) werden. Dabei wird das Fahrzeug fotografiert und ein Dossier zuhanden des kamerunischen Zolls und der SGS in Douala erstellt.
Dann kann das Fahrzeug nach Kamerun verschifft werden. Die typischen Verschiffungshäfen sind Antwerpen, Rotterdam, Le Havre und Marseille.
Vor der Ankunft des Schiffes müssen die Hafenhandlinggebühren bezahlt werden - sie müssen dabei die Versandpapiere (Bill of Lading) vorweisen, welche Sie als Eigentümer ausweisen. Im Hafen ist die Firma Socomar für das Fahrzeug zuständig, ihre Angestellten gelten als extrem korrupt.
Es findet eine Besichtigung („Visite“) durch den Zoll statt, bei der festgestellt wird, dass der Wert nicht wesentlich von der SGS-Schätzung abweicht und keine weiteren Waren sich im Fahrzeug befinden, welche ein zusätzliche Verzollung notwendig machen.
Dann wird der Bericht des Zöllners bei der „Informatique“ erfasst und ein Verzollungsbericht erstellt.
Mit diesem Verzollungsbericht gehen sie zu Kasse und zahlen gegen Quittung den Zollbetrag. Dieser liegt bei 58 % bis 2000 cc, darüber bei 77 % [2018 wohl um weitere 10 % angehoben]). Abhängig von der Argus-Liste kann der Zoll-Betrag bei 1-2 Millionen CFA liegen - zusätzlich der Einfuhrsteuer von 100-200000 CFA. Gegen Vorweisung der Quittung beantragen Sie beim Zoll die Freigabe des Fahrzeugs aus dem Hafen.
Pro Tag, die das Fahrzeug im Hafen gestanden hat ist eine Parkgebühr zu zahlen. Diese lag 2018 größenabhängig bei 500-1850 CFA.
Sie erhalten dann einen entsprechenden Stempel auf dem Zolldossier und können den Hafen verlassen.
Praxis
[Bearbeiten]Der in „Standardprozess“ beschriebene Ablauf ist der normalerweise vorgesehene. Da Kamerun bei Transparency International immer noch als eines der korrupteren Länder auf der Welt ausgezeichnet wird, ist der Faktor Korruption zu beachten, dessen Epizentrum in Kamerun der Hafen von Douala ist. Der Autor empfiehlt die Strategie, so genau wie möglich die o. g. Standardprozedur zu beachten und keine der überall immer wieder angebotenen Abkürzungen einzuschlagen. Versuchen Sie im eigenen Interesse nie einen Beamten zu bestechen - die Vorteile der sauberen Abwicklung überwiegen meist. Die folgenden Ausführungen stellen daher auf einem schmiergeldfreien Praxisablauf ab.
Das richtige Fahrzeug
[Bearbeiten]Es gibt in Kamerun nur für eine limitierte Anzahl von Marken und Modellen Ersatzteile und Reparatur-Know-How. Wählen Sie am besten die Marken Toyota, Nissan, Kia, Hyunndai oder Mercedes. Für andere japanische Marken, Landrover, französische Marken (v.a. Peugeot) finden Sie ebenfalls Ersatzteile. Audi und Jeep waren 2008 am Kommen. Andere Marken vermeiden Sie am besten, da Sie die Ersatzteile dann per DHL im Ausland oder durch einem lokalen Garagisten bestellen müssten und die Suche nach einem Mechaniker sehr schwierig werden kann. Bedenken Sie, dass es nur wenige Werkstätten mit Autoelektronik-Analyse und -Parametriergeräten gibt.
Versand
[Bearbeiten]- Versenden Sie nach Möglichkeit das Fahrzeug leer, da sonst eine zusätzliche Verzollungsprozedur für die mitgeführten Waren fällig wird.
- Versuche beim Spediteur ein Schiff buchen zu lassen, das direkt nach Douala fährt, d. h. kein Zwischenhalte in Westafrika einschlägt. Bei diesen Zwischenhalten, werden oft Teile abgeschraubt oder Waren aus dem Fahrzeug gestohlen. Entfernen Sie besonders teure Accessoires (z. B. Autoradio) oder die Beleuchtungsanlage.
- Buchen Sie eine Transportversicherung, die gegen Totalverlust, aber nicht gegen kleinere Transportschäden oder Abschrauben einzelner Teile schützt
- Gewisse Spediteure bieten eine VIP-Versandoption an, welche auch das Abschrauben kleinerer Teile versichert und der Versand mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet.
Empfang im Hafen
[Bearbeiten]- Die ganze Prozedur dauert bei Präsenz aller notwendigen Papiere und eines professionellen Verzollers in etwa 3 Arbeitstage.
- Auf der Bill of Lading (BL) muss der Name der Person verzeichnet sein, die das Auto tatsächlich im Hafen verzollt - sonst muss eine beglaubigte Vollmacht vorliegen (Beglaubigung z. B. auf einem lokalen Commissariat der Polizei). Auch nötig ist eine ETCN („electronic cargo tracking note“).
- Nehmen Sie die Dienste einer internationalen Logistikfirma (teuer) oder eines lokalen Verzollers („Transitaire“) (billiger) in Anspruch, der das Prozedere kennt. Selbstverzollung ist für Nicht-Kamerunkenner auf keinen Fall zu empfehlen und kann zur wochenlangen Tortur einschließlich Zollbußen und in der Wartezeit ausgeweideten Fahrzeugen führen. Verhandeln Sie das Honorar im Voraus. Rund 50000 CFA waren 2008 angemessen. Rechnen Sie mindestens den gleichen Betrag zusätzlich für Taxifahren im Hafen (nur besondere Taxis mit Hafenvignette verkehren dort), das Zahlen von Verpflegung für den Transitaire und sich selbst, Hafengebühren bei Einfahrt und allerlei Kleinausgaben hinzu.
- Wenn Sie im Fahrzeug Waren mitführen, beantragen Sie schriftlich beim Zoll eine „Visite conjointe,“ welche dann auch eine gleichzeitige Zoll-Visite für die Waren einschließt. Für solche Waren ist eine Aufstellung in französischer Sprache nötig. Elektrogeräte usw. (Computer zollfrei falls 6 Monate alt zu belegen mit Rechnung; Einfuhrverbot für Fernseher mit Braun'scher Röhre) müssen mit Seriennummer und Wertangabe aufgelistet sein. Wer zu Arbeitszwecken vorübergehend einreist (Arbeitsvertrag vorlegen), kann seine gebrauchten Haushaltsgegenstände zollfrei mitbringen, allerdings wird eine pauschale Gebühr von 2,5 % fällig. Außerdem müssen die Gegenstände im Besitz des Importierenden verbleiben (bescheinigt durch ein “Certificate of free entry”), was dann auch für Autos gilt.
Ausfahrt aus dem Hafen
[Bearbeiten]- Schließen Sie vor der Verzollung bei einer lokalen Versicherungsgesellschaft eine Haftpflichtversicherung ab und kaufen Sie eine Vignette für die Straßenverkehrsteuer. Die Vignette ist bei der lokalen direction des impots erhältlich.
- Kaufen Sie bei einem Handwerker ein provisorisches Fahrzeugschild. Lassen Sie darauf die Zeichen CH (für Chassis) und darauffolgend die letzten 6 bis 8 Zeichen der Rahmennummer (Chassisnummer) vermerken. Entsprechende Handwerker finden Sie in der Nähe der Hafeneinfahrt.
- Montieren Sie das Schild vor der Ausfahrt aus dem Hafen. Nehmen Sie entsprechendes Werkzeug mit - es ist am Ort meist nicht vorhanden.
Immatrikulation/Registrierung
[Bearbeiten]- Immatrikulieren Sie das Fahrzeug beim Transportministerium mithilfe eines administrativen Pfadfinders, welcher Sie durch das Dickicht der Verwaltung lotst.
- Wenn Sie einen Wagen mit weniger als 2 Liter Hubraum einführen, bitten Sie den Beamten des Transportministeriums um eine Steuerleistung von 13 PS („13CV“). Dann dürfen Sie die Vignette zu 25000 CFA [2018 ?35000 CFA] kaufen anstatt jene zu 100000 CFA.
- Sobald Sie den Fahrzeugausweis (Carte grise) erhalten haben, kaufen Sie ein definitives Fahrzeugschild bei einem autorisierten Hersteller. Die Bestellfrist dauert ca. 2 Monate. Behalten Sie die Quittung auf und weisen Sie sie der Polizei bei Kontrollen vor.
Auslandsvertretungen
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]- Reiseführer
- Gartung, Werner; Reise Know-How Kamerun: Reiseführer für individuelles Entdecken; 52015; ISBN 9783831724796
- Kah, Agnes; Lesereise Kamerun: Im Angesicht des Gorillas; 2017 (Picus); ISBN 9783711710741
- Allgemein
- Akak, Eyo Okon; Who Owns Bakassi? = Anie Enyene Bakassi? A Critique of 1885-1913 Anglo-German Treaties and 1975 Gowon-Ahidjo Accord in Nigeria-Cameroon Boundary Dispute; Calabar, Nigeria 1999 (Selbstv.)
- Bohner, Theodor; Der Schuhmacher Gottes, ein deutsches Leben in Afrika; 1934; [Biographie des ev. Missionars Heinrich Bohner]
- Büttner, Richard; Hoffmann, Lars; Reisen im Kongogebiet: Expeditionen im Auftrag der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland; 1884-1886; Wiesbaden 2008; [Orig: Reisen im Kongolande; Leipzig 1890]
- DeLancey, Mark Dike; Conquest and Construction: Palace Architecture in Northern Cameroon; Leiden 2016 (Brill); ISBN 9789004309104
- Hülskemper, Clara; Hülsklemper, Michael; Erlebnisse in Kamerun: Ein halber Monat und ein ganzes Jahr; Norderstedt 2015; ISBN 9783738624137
- Meurers, Reinald von; Bongo, Büffel, Sitatunga: zehn Jahre Jagd auf eigene Faust in den Urwäldern Kameruns; 1989; engl.: Buffalo, Elephant and Bongo; Long Beach, Calif. 1999
- Nußer, Horst; Kamerun: Geschichte, Geografie, Wirtschaft, Ethnien, Kolonialismus; München 2017 (Nusser); ISBN 9783861204602
- Schulte-Varendorff, Uwe; Krieg in Kamerun: die deutsche Kolonie im Ersten Weltkrieg; Berlin 2011 (Links); ISBN 9783861536550
- Unser Kamerun: Deutschlands älteste Kolonie; Wolfenbüttel 2012 (Melchior), reprint der Ausgabe Magdeburg 1899 (Poetzsch); [Bildband]
- Unsöld, Mandy I.; Unterwegs in Kamerun: Taxi nach Bastos; Sonnefeld 2017 (Iatros); ISBN 9783869635408; [Bericht einer Entwicklungshelferin 1993-5]
Weblinks
[Bearbeiten](Stand: Sep 2022)
- Journal du Cameroun Nachrichtenseite frz. und engl.
- Unrepresented Nations and Peoples Organization (UNPO), Info u.a. zur englischsprachigen Minderheit (engl.)
- Cameroon Intelligence Report einigermaßen kritische Nachrichtenseite (engl.)
- Mount Cameroon Inter-communal Ecotourism Board, bezahlt aus deutscher Entwicklungshilfe
- Nachhaltiger Tourismus im kameruner Grasland
- Cameroon auf amerikanische Besucher zielende Seite, unterstützt von der Botschaft in Washington (engl.)
- [2] in Krefeld ansässige Agentur für Grimaldi zur Verschiffung von Touristenautos und Vermittlung von Frachtschiffreisen nach Westafrika (2018 nur Dakar, Abidjan, Cotonou, Lagos - nicht
Einzelnachweise
- ↑ [1]
- ↑ Weiterführend: Ntem, Daniel Defoentem; Ngog-Lituba: mythe de l'origine de l'existence de l'homme Basaa du Sud-Cameroun: essai d'une anthropologie philosophique; Lyon 1983, (Diss. Université Jean Moulin)
- ↑ Bericht (Juni 2017, zggr. 2018-09-29).
- ↑ Weiterführend: Chevrier, Rose-Marie; Lake Nyos: Phenomenology of the explosive event of December 30, 1986; Journal of Volcanology and Geothermal Research, 1990, Vol.42 (4), S. 387-390.
- ↑ Einige Angaben wurden aus verschiedenen online-Reiseberichten ergänzt. Die Informationen auf cameroonweb.com stammen von vor 2014. (2018-10-01).
- ↑ Übersicht notwendiger Dokumente sowie evtl. Zollbefreiung für UNO und Hilfswerke (Regeln unverändert seit 2004; zggr. 2018-10-03).