Ebrach
Ebrach | |
Bundesland | Bayern |
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Einwohnerzahl | 1.845 (2023) |
Höhe | 330 m |
Ebrach |
Ebrach ist ein Markt im Steigerwald in Oberfranken. Die ehemalige Zisterzienserabtei Ebrach war das erste rechtsrheinische Zisterzienserkloster in Deutschland.
Hintergrund
[Bearbeiten]Ebrach liegt an der alten Poststraße von Bamberg nach Würzburg im Tal der Mittleren Ebrach.
Neben Ebrach sind heute die Gemarkungen Buch, Großbirkach, Großgressingen und Neudorf b. Ebrach Teil der politischen Gemeinde, das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 2.958 Hektar.
Entfernungen (Straßen-km) | |
Wiesentheid | 16 km |
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Iphofen | 33 km |
Bamberg | 36 km |
Schweinfurt | 39 km |
Würzburg | 53 km |
Nürnberg | 83 km |
Anreise
[Bearbeiten]Mit dem Flugzeug
[Bearbeiten]Nächste internationale Flughäfen sind der Flughafen Nürnberg (IATA: NUE) , 77 km, ca. eine Autostunde) und Flughafen Frankfurt am Main (IATA: FRA) , 171 km, ca. zwei Autostunden).
Mit Bahn und Bus
[Bearbeiten]Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Bamberg und Würzburg, dann weiter mit dem Bus.
Der öffentliche Nahverkehr der Metropolregion Nürnberg wird vom Verkehrsverbund Großraum Nürnberg VGN betrieben. Es ist möglich, mit einem Ticket verschiedene Verkehrsmittel, wie Bus, Zug, S-Bahn oder U-Bahn zu nutzen. Die Tickets können online oder über eine App erworben werden.
Auf der Straße
[Bearbeiten]- Über die Autobahn (Nürnberg - Würzburg), Geiselwind, weiter noch 13 km über die Staatsstraßen 2250 und 2258 nach Ebrach;
- Über die Autobahn Schweinfurt - Bayreuth, Eltmann, weiter noch 24 km über die Staatsstraße 2258 nach Ebrach.
Mobilität
[Bearbeiten]- ÖPNV: Die Buslinien der Region betreut der Omnibusverkehr Franken; (Info);
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]Kloster Ebrach
[Bearbeiten]Das Kloster wurde 1127 gegründet und war ein Ableger des vierten Stammklosters des Ordens Morimond in Frankreich und vermutlich das dritte deutsche Zisterzienserkloster. Gründer war ein Edelfreier oder Ministeriale genannt Berno und dessen Verwandtschaft. Der Start begann mit zwölf Mönchen in einem damals noch sumpfigen Tal des Steigerwalds. Dank der Disziplin des Ordens erlebte das Kloster schon sehr bald eine Blütezeit. Es wurde noch unter seinem Gründungsabt Abt Adam (ein vertrauter Mitarbeiter des Hl. Bernhard) mit sechs Tochterklöstern (und später neun insgesamt) bedeutend.
Die Abtei war dem Bistum Würzburg unterstellt. Bis in das späte Mittelalter werden die Herzen der Würzburger Bischöfe in Ebrach beigesetzt. Das Kloster hatte auch enge Beziehungen direkt zum regierenden Stauferkönig Konrad III.. Der König war Mitstifter des Klosters, seine Gemahlin Gertrud von Sulzbach und ihr Sohn Herzog Friedrich von Rothenburg sind in Ebrach beigesetzt. Das Kloster ist das älteste und bedeutendste und später auch das wohlhabendste in Franken, mit zuletzt Grundbesitz in mehr als 700 Orten und zeitweise über einhundert Ordensbrüdern.
- Michaelskapelle
- Kirchenschiff: Westseite mit Orgel und Fensterrosette
Die Michaelskapelle wurde am 7. Oktober 1134 durch Bischof Embricho von Würzburg geweiht und ist der erste Sakralbau des Klosters. Das Gebäude schließt an das nördliche Querhaus der Abteikirche an und gilt als ein Musterbeispiel für die romanische Baukunst der Zisterzienser in Deutschland.
Der Grundstein für die Abteikirche wurde am 4. Juli 1200 gelegt, die Einweihung fand 1285 statt. Das Kirchengebäude entstand im Stil der frühen Gotik (auch als spätromanisch eingestuft) als eine dreischiffige Basilika und gilt als eine der großartigsten frühgotischen Kirchen in Deutschland. Die Abmessungen betragen 88 m Länge für das Schiff und 49 m Breite für das Querhaus. Es konkurriert mit dem nahen Bamberger Dom (1237 erneute Domweihe, Abmessungen 99 m x 28,50 m). Im 18. Jahrhundert erhielt die Abteikirche dann ihre heutige frühklassizistische Innenausstattung, die in diesem Reichtum und in ihrer stilreinen Geschlossenheit ebenfalls in Deutschland ihresgleichen sucht. Auftraggeber war Abt Wilhelm Roßhirt, Gestalter waren die Würzburger Künstler Matero Bossi (Stuckateur) und Johann Peter Wagner (Bildhauer).
Wichtige Sehenswürdigkeiten im Kircheninneren sind:
- Die farbenprächtige Fensterrosette an der Westseite des Kirchenschiffs mit fast acht Metern im Durchmesser. Sie gilt als eine Weiterführung der Rosenfenster der Kathedrale Notre Dame in Paris. Wegen starker Verwitterung wurde die Rosette im 19. Jahrhundert durch eine originalgetreue Kopie ersetzt, das Original befindet sich im Bayerischen Nationalmuseum in München;
- Der Prospekt der Rokokoorgel aus dem Jahr 1743 von J. Jh. Seuffert mit Schnitzereien von A. Gutmann;
- Das Chorgestühl und der Hochaltar aus den Jahren 1778/80.
Öffnungszeiten Klosterkirche: 15. Apr. bis 31. Okt.: 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Zugang frei, von Nov. bis März geschlossen.
Das von den Zisterziensern gut geführte Kloster bleibt von den allgemeinen Verfallserscheinungen in der Klostergesellschaft des 14. Jahrhunderts verschont, aber im Bauernkrieg und im Dreißigjährigen Krieg erleidet Ebrach schwere Schäden und Plünderungen. So gelangte 1631 der Ebracher Abtsstab zusammen mit dem Kirchenschatz unter Gustav Adolf von Schweden als Kriegsbeute nach Stockholm. 1555/1556 erfolgte eine erneute Klosterplünderung im Markgrafenkrieg.
Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts blühte das Kloster wieder auf und gewann wirtschaftliche Stärke zurück.
Die heutigen Gebäude der Klosteranlage entstanden im Stil des Barock in zwei Abschnitten von 1687 bis 1698 und von 1715 bis 1735. Die Baupläne für den ersten Bauabschnitt stammten vom jungen Leonhard Dientzenhofer, der hier schon mal sein Können für die künftigen Bauwerke des mainfränkischen Barocks (Kloster Banz, Bamberg, Waldsassen und auch in Fulda erprobte). Der zweite Bauabschnitt entstand unter der Leitung von Joseph Greising nach Vorbild von Schloss Weißenstein in Pommersfelden und der Würzburger Residenz. Die Anlage hat in seinen Dimensionen das Format eines Reichsklosters.
Wichtige Sehenswürdigkeiten in den Klostergebäuden sind:
- Das Treppenhaus aus dem Jahre 1715 nach Planungen von Balthasar Neumann, es wird zu den prächtigsten in Franken gezählt und entstand nach dem Vorbild von Schloss Pommersfelden;
- Der Kaisersaal ein großer Festsaal im Obergeschoss der Anlage, nach Plänen Balthasar Neumanns und mit Ebracher Marmor ausgestattet;
Führungszeiten Treppenhaus und Kaisersaal: 1. Apr. bis 31. Oktober täglich um 13.45 Uhr;
Ab dem späten Mittelalter steht das Kloster im Streit mit den Würzburger Bischöfen, da es versuchte sich von Würzburg zu lösen und die wirtschaftlich und rechtlich vorteilhafte Reichsfreiheit zu erlangen, was jedoch nicht gelang.
In der Säkularisation wurde das Kloster 1803 aufgelöst. Es war zu diesem Zeitpunkt geistig und wirtschaftlich in voller Blüte und noch von 51 Mönchen und 10 Laienbrüdern bewohnt. Das Klostervermögen wurde in bayerischen Staatsbesitz überführt. Die ehemalige Klosterkirche wurde zur Kirche der Pfarrgemeinde, blieb aber in seiner großartigen Architektur erhalten. Im Jahre 1808 kam der Ort dann zur Erzdiözese Bamberg.
In den Klosteranlagen ist seit 1850 eine Justizvollzugsanstalt untergebracht.
Derzeit wird die Kirche mit Fassade und Tragkonstruktion und ihre noch im historischen Bestand erhaltene klassizistische Raumschale denkmalpflegerisch untersucht, konserviert und restauriert.
Kirchen
[Bearbeiten]- 1 Mariä Himmelfahrt, Bamberger Str. 2, 96157 Ebrach.
- 2 St. Johanniskirche, Kirchweg 6, 96157 Ebrach OT Großbirkach.
Bauwerke
[Bearbeiten]- Wächterturm an der Klosterumfassung
- Oberes Tor der Klosternmauern
Museen
[Bearbeiten]- 1 Museum der Geschichte Ebrachs, Martkplatz 1, 96157 Ebrach (im Klosterbau in den ehemaligen Privatgemächer des Abtes). Tel.: +49 9553 9220 0, Fax: +49 9553 9220 20. Geöffnet: April-Okt. tägl. 14 - 16 Uhr.
- Klostergebäude und unterer Abteigarten
- Treppenaufgang zum oberen Abteigarten im Osterschmuck
- Klostergebäude: Giebel Abtswohnung
Parks
[Bearbeiten]- Konventgarten
- 1 Unterer Abteigarten. Entstanden ab 1744 unter Abt Hieronymus Held; Herkulesbrunnen.
- 2 Oberer Abteigarten
Aktivitäten
[Bearbeiten]- 1 "AcquaSana" Naturbad Ebrach, Schwimmbadweg 1, 96157 Ebrach. Tel.: +49 9553 1370. Geöffnet: Montag - Freitag: von 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr; Am Wochenende / Feiertags von 9.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet.
- Ebracher Musiksommer. Tel.: +49 (0)9552 297. Festival für klassische Musik im Kaisersaal und in der Abteikirche des ehemaligen Zisterzienserklosters.
- Zahlreiche Rundwege mit Start im Ort führen in den Naturpark Steigerwald;
- Der Methusalempfad im Naturschutzgebiet Spitzenberg und westlich von Ebrach führt als ein ca. 2 km langer Rundwanderpfad mit einer Stunde reiner Gehzeit zu mehreren besonders alten Charakterbäumen des Steigerwalds.
- Start am Wanderparkplatz Radstein an der Bundesstraße 22 (von Ebrach aus etwa 1,5 km Richtung Breitbach)
- Weinfest am Baumwipfelpfad Steigerwald (Juli)
Küche
[Bearbeiten]- 1 Gasthof Schwarzer Adler, Am Anger 1, 96157 Ebrach. Tel.: +49 9556 321, Fax: +49 9556 1373. Preis: EZ ab 26 €; DZ ab 40 €.
- 2 Gasthof zum Alten Bahnhof (Biergarten, Speisewaggon, Fremdenzimmer), Bahnhofstr. 4, 96157 Ebrach. Tel.: +49 9553 1241, Fax: +49 9553 1468.
- 3 Bäckerei-Café-Restaurant Achtziger, Marktplatz 7+8, 96157 Ebrach. Tel.: +49 (0)9553 295, Fax: +49 (0)9553 1566, E-Mail: [email protected]. Geöffnet: Mo geschlossen, Di – Fr 6.30 – 17.00 Uhr, Sa ab 6.30 Uhr, So + Feiertage 12.00 – 17.00 Uhr.
Nachtleben
[Bearbeiten]Ebrach ist ein Dorf: wenn es dunkel wird, ist es meist auch still. Außerhalb der Gastronomiebetriebe empfiehlt sich Gerolzhofen, oder gleich Schweinfurt, Bamberg oder Würzburg.
Unterkunft
[Bearbeiten]Günstig
[Bearbeiten]- 1 Gästehaus Kaiser, Brucksteigstr. 30, 96157 Ebrach. Tel.: +49 (0)9553 1250, Fax: (0)9553 1687, E-Mail: [email protected]. Preis: DZ mit Frühstück ab 50 € (ab 2 Nächten), EZ mit Frühstück ab 30 € (ab 2 Nächten).
Mittel
[Bearbeiten]Gehoben
[Bearbeiten]- 2 Hotel Klosterbräu (Tagungshotel), Marktplatz 4, 96157 Ebrach (im Viehhof der historischen Klosteranlage). Tel.: +49 (0)9553 18-0, Fax: +49 (0)9553 18-88. Preis: EZ ab 50 €;.
Sicherheit
[Bearbeiten]- 1 Polizeiwache Ebrach, Orangerieweg 5, 96157 Ebrach. Tel.: +49 (0)9553 989610.
Gesundheit
[Bearbeiten]- 1 Apotheke Ebrach, Brucksteigstr. 1, 96157 Ebrach. Tel.: +49 (0)9553 505, Fax: +49 (0)9553 1477, E-Mail: [email protected].
Nächste Krankenhäuser
[Bearbeiten]ca. 14,5 km:
- 2 Geomed-Klinik Gerolzhofen, Dingolshäuser Str. 5, 97447 Gerolzhofen. Tel.: +49 (0)9382 601 0, Fax: +49 (0)9382 601 550.
ca. 20 km:
- 3 Steigerwaldklinik Burgebrach, Am Eichelberg 1, 96138 Burgebrach. Tel.: +49(0)9546 88 0, Fax: +49 (0)9546 88200.
Praktische Hinweise
[Bearbeiten]- 2 Markt Ebrach, Rathausplatz 2, 96157 Ebrach. Tel.: +49 (0)9553 9220 0, Fax: +49 (0)9553 9220 - 20.
- Fremdenverkehrsverein Ebrach, Brucksteigstr. 34, 96157 Ebrach. Tel.: +49 (0)9553 92200.
- Bayerische Staatsforsten, AöR, Marktplatz 2, 96157 Ebrach. Tel.: +49 (0)9553 98970. Informationen und Führungen zum Thema Wald.
- 3 Deutsche Post Filiale, Rathausplatz 1, 96157 Ebrach. Tel.: +49 (0)9553 980380.
Ausflüge
[Bearbeiten]- Ebrach liegt mitten im Naturpark Steigerwald mit zahlreichen Wandermöglichkeiten. Im Norden grenzen die Haßberge an den Steigerwald;
- Interessante Städte im Umfeld sind Pommersfelden mit dem Barockschloss Weißenstein (30 km), Wiesentheid, ebenfalls mit Schloss (16 km) und die Weinbaugegend um Iphofen (33 km);
- Bambergs Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe, 36km) und am Obermain die Basilika Vierzehnheiligen und Kloster Banz (jew. gute 70 km) sind mit dem Auto in einer Stunde zu erreichen.
- Es führt ein Rad- und Wanderweg nach Handthal
Literatur
[Bearbeiten]- Stuttgart: Theiss, 2005, ISBN 3-8062-1897-8, S. 91–97; 160 Seiten. : Klöster in Bayern, 1200 Jahre Kunst, Kultur und Alltagsleben.
- regensburg: Schnell & Steiner, 2008 (22. Auflage), Kleine Kunstführer, ISBN 3795442117; 26 Seiten. : Abteikirche Ebrach.
- ; Wolfgang Wiemer (Vorwort, Autor, Herausgeber), (Hrsg.): Ebrach - 200 nach der Säkularisation - 1803. Regensburg: Forschungskreis Ebrach, 2004, ISBN 3930104113; 520 Seiten. ca. 25.- €
Weblinks
[Bearbeiten]- www.ebrach.de – Offizielle Webseite von Ebrach
- Haus der bayerischen Geschichte (hdbg.de) : Klöster in Bayern, Kloster Ebrach.
- Umfangreiche Infos zur Geschichte des Klosters siehe auch bei: www.kulturpfad-grafen-castell (Landratsamt Kitzingen);
- Touristeninformation Steigerwald: www.steigerwald-info.de;