Vogošća
Vogošća Вогошћа | ||
| ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Staat: | Bosnien und Herzegowina | |
Entität: | Föderation BiH | |
Kanton: | Sarajevo | |
Koordinaten: | 43° 54′ N, 18° 21′ O | |
Höhe: | 520 m. i. J. | |
Fläche: | 72 km² | |
Einwohner: | 27.816 (2013) | |
Bevölkerungsdichte: | 386 Einwohner je km² | |
Telefonvorwahl: | +387 (0) 33 | |
Postleitzahl: | 71320 | |
Struktur und Verwaltung (Stand: 2023) | ||
Bürgermeister: | Migdad Hasanović (SDA) | |
Webpräsenz: | ||
Vogošća (serbisch-kyrillisch Вогошћа) ist eine Gemeinde mit knapp 28.000 Einwohnern im Kanton Sarajevo in Bosnien und Herzegowina. Der gleichnamige Hauptort gilt als Vorort der Hauptstadt Sarajevo.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vogošća liegt im Nordwesten von Sarajevo oberhalb des Bosna-Tals. Im dünn besiedelten Norden des Gemeindegebietes erheben sich Ausläufer des Ozren bis auf über 1.100 m. Nach Süden trennt ein kleinerer Höhenzug mit den Erhebungen Orlić und Žuč (jeweils über 800 m) Vogošća vom Sarajevsko polje.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vogošća geht möglicherweise auf eine Ansiedlung im 7. Jahrhundert zurück.[1] Über längere Zeit bestand ein Pfarrbezirk (Župa Vidogošća), aus dem sich im 13. und 14. Jahrhundert eine Grafschaft (comitatus) entwickelte.[2]
Während des Bosnienkrieges stand Vogošća unter Kontrolle der bosnischen Serben. Im Dayton-Vertrag wurde die Eingliederung der Gemeinde in die Föderation festgelegt. Vor der endgültigen Übergabe im März 1996 verließen die meisten serbischen Einwohner Vogošća.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Vogošća hatte 1991 24.647 Einwohner, von denen sich 12.499 (50,7 %) als Bosniaken, 8.813 (35,8 %) als Serben, 1.730 (7,0 %) als Jugoslawen und 1.071 (4,3 %) als Kroaten bezeichneten.
Unter den 10.598 Einwohnern der Stadt waren 4.698 (44,3 %) Serben, 3.724 (35,1 %) Bosniaken, 1.291 (12,2 %) Jugoslawen und 545 (5,1 %) Kroaten.
Die Bevölkerungszahl liegt fast zwanzig Jahre nach Kriegsende wieder über dem Vorkriegsstand.[3] Die große Mehrheit der Einwohner stellen heute die Bosniaken, darunter viele Flüchtlinge aus Ostbosnien.[4]
Orte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gemeinde Vogošća gehören 21 Siedlungen: Blagovac, Budišići, Donja Vogošća, Garež, Gora, Grahovište, Hotonj, Kamenica, Kobilja Glava, Kremeš, Krivoglavci, Ljubina-Poturovići, Nebočaj, Perca, Semizovac, Svrake, Tihovići, Uglješići, Ugorsko, Vogošća und Vrapče. Diese sind zu 8 Ortsgemeinschaften (mjesne zajednice) zusammengefasst.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vogošća ist Standort der Tvornica Automobila Sarajevo, die zum Volkswagen-Konzern gehört und zwischenzeitlich vorwiegend PKW der Marke Škoda produzierte.
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ausfallstraße von Sarajevo nach Norden führt durch die Stadt und teilt sich in Semizovac in die M17 Richtung Zenica und die M18 Richtung Tuzla. Im Bosnatal verlaufen auch die westliche Umgehungsstraße von Sarajevo sowie die Bahnlinie nach Doboj mit den Bahnhöfen Vogošća und Semizovac. Bis zur Zerstörung im Bosnienkrieg war Vogošća auch durch die Linien 105 und 106 des Oberleitungsbus Sarajevo mit der Hauptstadt verbunden.
Vogošća liegt an der Bahnstrecke Šamac–Sarajevo der Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH). 1882 wurde mit der Eröffnung der Bosnabahn die Ortschaft ans Eisenbahnnetz angeschlossen. 1947 bauten die Jugoslawischen Staatsbahnen den Abschnitt Sarajevo–Doboj der Bosnabahn auf Normalspur um und verlängerten die Strecke nach Bosanski Šamac.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jala Brat (* 1986), Rapper und Sänger
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pavao Anđelić: Stara bosanska župa Vidogošća ili Vogošća (PDF-Datei; 2,08 MB), Glasnik Zemaljskog Muzeja Bosne i Hercegovine, Sarajevo 1971.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ivan Mužić: Hrvatska povijest devetog stoljeća (PDF-Datei; 1,52 MB), Split 2006, S. 44
- ↑ Pavao Anđelić: Stara bosanska župa Vidogošća ili Vogošća (PDF-Datei; 2,08 MB), Glasnik Zemaljskog Muzeja Bosne i Hercegovine, Sarajevo 1971.
- ↑ Vorläufige Ergebnisse der Volkszählun 2013 ( des vom 23. November 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 752 kB)
- ↑ Bericht des Bosnienbeauftragten des Bundes, Bevölkerung ( des vom 12. Juni 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.