Ulrike Behrmann von Zerboni
Ulrike Behrmann von Zerboni (* 29. August[1] 1940 in Las Palmas als Ulrike Germer von Zerboni) ist eine deutsche Schauspielerin, Schauspiellehrerin, Regisseurin und Psychodramaleiterin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ulrike von Zerboni ist die Tochter der Schauspielerin Ruth von Zerboni aus deren Ehe mit dem Arzt Wolf Dietrich Germer; ihre Halbbrüder sind der Schauspieler Christian Doermer und der Arzt Christoph Germer. Als 16-Jährige wurde sie 1956 in der Hauptrolle des DEFA-Kinofilms Sonnensucher besetzt und kam für die Dreharbeiten aus Bayern ins sächsische Aue. Der 1958 fertiggestellte Film unter der Regie von Konrad Wolf wurde in der DDR zunächst verboten und konnte erst 1972 aufgeführt werden. Nach den Dreharbeiten hatte sie Engagements an den Münchner Kammerspielen (1958–1959), am Düsseldorfer Schauspielhaus (1959–1961), an den Städtischen Bühnen Nürnberg (1962–1963), an den Deutschen Kammerspielen Santiago de Chile (1963–1964), am Deutschen Theater Göttingen (1964–1966) und an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main (1966–1968). Danach arbeitete sie als freie Schauspielerin.[1]
Von 1991 bis 2011 leitete sie die von ihrer Mutter 1947 gegründete private Schauspielschule Zerboni in Grünwald bei München.[2] Dort unterrichtete sie Rollenstudium und Improvisation und inszenierte zahlreiche Theateraufführungen.[3]
Nach 2011 leitete sie mehrere interkulturelle Theaterprojekte, die an verschiedenen Aufführungsorten gezeigt wurden.[4][5] Daneben war sie als Psychodramaleiterin tätig.
Von 1958 bis 1961 war sie verheiratet mit Werner Bokelberg, von 1968 bis zu seinem Tod 2016 mit Jörn Christian Behrmann, mit dem sie zwei Söhne hat.
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1958: Sonnensucher – Regie: Konrad Wolf
- 1961: Der Streikbrecher – Regie: Peter Beauvais
- 1969: Van Gogh (TV) – Regie: Thomas Fantl
- 1969: Schußfahrt (Downhill Racer) – Regie: Michael Ritchie
- 1971: Auf neutralem Boden (TV) – Regie: Georg Wildhagen
- 1992: Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend (TV) – Regie: Edgar Reitz
- 2017: Zeitzeugengespräch: Ulrike Behrmann von Zerboni (Dokumentarfilm). – Regie: Ferdinand Teubner, Katrin Teubner[6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrike von Zerboni bei IMDb
- Franziska Jäger: Verbotene Filme. In: Das ARTE Magazin. 27. September 2012, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Dezember 2013; abgerufen am 20. April 2020 (Interview mit Ulrike Behrmann von Zerboni über den Film „Sonnensucher“).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Art. Zerboni, Ulrike von, in: Wilhelm Kosch (Hrsg.): Deutsches Theater-Lexikon. Band 38 (Zedler–Zysset). de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-026901-7, S. 3757 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Schauspielschule Zerboni. Abgerufen am 5. November 2014.
- ↑ Dozenten – Ulrike Behrmann v. Zerboni. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 6. November 2014; abgerufen am 5. November 2014.
- ↑ Blanche Mamer: Zwischen den Welten. Theater mit Migrationshintergrund. In: Süddeutsche Zeitung, Lokalteil Starnberg, vom 26. Mai 2015, abgerufen am 20. April 2020
- ↑ Interkulturelles Theaterprojekt Heimatwelten hier und dort auf der Website des Gasteig, abgerufen am 20. April 2020
- ↑ Zeitzeugengespräch: Ulrike Behrmann von Zerboni in der DEFA-Filmdatenbank
Personendaten | |
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NAME | Zerboni, Ulrike Behrmann von |
ALTERNATIVNAMEN | Germer, Ulrike (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 29. August 1940 |
GEBURTSORT | Las Palmas |