United States Army Air Forces
United States Army Air Forces | |
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Emblem der USAAF | |
Aktiv | 20. Juni 1941 bis 17. September 1947 |
Staat | Vereinigte Staaten |
Streitkräfte | Streitkräfte der Vereinigten Staaten |
Teilstreitkraft | Luftstreitkräfte |
Stärke | 2,4 Millionen Soldaten (März 1944) |
Unterstellung | United States Army |
Flugzeuge | 79.908 (Juli 1944) |
Kriege | Zweiter Weltkrieg |
Kommandeure | |
1941–1946 | General of the Army Henry H. Arnold |
1946–1947 | General Carl A. Spaatz |
United States Army Air Forces (USAAF) war von 1941 bis 1947 der offizielle Name der Luftstreitkräfte des US-Heeres. Die USAAF waren direkter Vorgänger der US Air Force (USAF).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Luftstreitkräfte der USA wurden im August 1907 gegründet und erst 40 Jahre später als eigene Teilstreitkraft organisiert. In der Zwischenzeit wurden sie wie folgt bezeichnet:
- Aeronautical Division, U.S. Signal Corps: 1. August 1907 bis 18. Juli 1914
- Aviation Section, U.S. Signal Corps: 18. Juli 1914 bis 20. Mai 1918
- Division of Military Aeronautics: 20. Mai 1918 bis 24. Mai 1918
- U.S. Army Air Service: 24. Mai 1918 bis 2. Juli 1926
- U.S. Army Air Corps: 2. Juli 1926 bis 20. Juni 1941
- U.S. Army Air Forces: 20. Juni 1941 bis 18. September 1947
- United States Air Force seit 18. September 1947
Die United States Army Air Forces waren am 20. Juni 1941 aus dem United States Army Air Corps hervorgegangen. Während in anderen Staaten wie Großbritannien mit der Royal Air Force oder Deutschland mit der Luftwaffe Luftstreitkräfte bereits als eigenständige Teilstreitkraft bestanden, waren diese in den USA noch der Army bzw. der US Navy unterstellt.[1][2]
Mit der Einführung von schweren Bomberverbänden wurde 1926 das Air Corps geschaffen und so die Luftstreitkräfte etwas unabhängiger gemacht. 1935 erfolgte die Unterstellung aller Fliegerverbände der US Army unter das General Headquarters Air Force. Diese waren bis dahin nach dem Modell von General John J. Pershing aus dem Ersten Weltkrieg den einzelnen Armeekorps zugeteilt. Pershing hatte die Luftstreitkräfte vor allem als Unterstützungskräfte für Bodentruppen gesehen. Diese Ansicht war auch in der Army der 1920er- und 1930er-Jahre weit verbreitet.
Das General Headquarters Air Force etablierte drei Kampfgruppen, jeweils eine an der Atlantikküste, der Pazifikküste und am Golf von Mexiko.
Das General Headquarters Air Force war administrativ vom Air Corps getrennt und befehligte nur Kampfgeschwader, während das Air Corps für Doktrin, Ausbildung, Beschaffung, Bodeneinrichtungen und deren Personal zuständig war.[3]
Zweiter Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 und besonders in Hinblick auf die Luftschlacht um England 1940 reifte auch in den USA die Erkenntnis, dass die Luftstreitkräfte eine weitergehende Autonomie benötigten. Mit der Einführung eines Chief of Army Air Forces (Oberkommandierender der Heeres-Luftstreitkräfte), der direkt unter dem Befehl des Chief of Staff of the Army George C. Marshall stand, wurde dieser Schritt getan. Den Posten erhielt Generalmajor Henry H. Arnold, der für eine Unabhängigkeit der Luftstreitkräfte eintrat.[4]
Vom Air Force Combat Command zur Army Air Force
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das General Headquarters Air Force wurde in das Air Force Combat Command überführt und seine Kampfgruppen in Luftflotten umgewandelt. Organisatorisch wurden Air Force Combat Command und Army Air Corps unter das Kommando der Army Air Forces gestellt. Am 9. März 1942 wurde Henry H. Arnold zum Commanding General, Army Air Forces ernannt und das Air Force Combat Command aufgelöst. Damit erhielt die Army Air Force Kontrolle sowohl über die Kampfeinheiten als auch über alle anderen Einheiten.
Im Rahmen des Special Film Project 186 filmten Kameramänner der Army Air Forces von März bis Mai 1945 den Vorstoß amerikanischer Truppen in Deutschland und danach die unmittelbare Nachkriegszeit in Europa. Sie waren mit 16-mm Schmalfilmkameras und neuartigen Farbfilmen ausgestattet.[5]
Die Army Air Forces verfügten im März 1944 über 2,4 Millionen Soldaten mit ca. 80.000 Flugzeugen. In der Combined Bomber Offensive ab 1943 spielte die USAAF eine wesentliche Rolle. Es erfolgte die Bildung eines eigenen Hauptquartiers United States Strategic Air Forces in Europe (USSAFE, später USSTAF) zur Kontrolle ihrer strategischen Bomberflotten in Europa.
Eingesetzte Bomber (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Boeing B-17 Flying Fortress (deutsch: Fliegende Festung) war ein schwerer Bomber. Sie ist der bekannteste Bomber der USAAF im Zweiten Weltkrieg und war dafür bekannt, trotz schwerer Schäden aus den Einsätzen zurückzukehren. Die vollständige Besatzung der B-17 bestand aus zehn Personen, vier davon waren ausschließlich MG-Schützen. Insgesamt wurden 12.731 Maschinen hergestellt.
Die Boeing B-29 Superfortress war ein US-Langstreckenbomber, von dem fast 4.000 Stück produziert wurden. Sie war der größte und leistungsfähigste Bomber des Zweiten Weltkriegs und stand noch in der Anfangsphase des Kalten Krieges im Dienst. Das maximale Abfluggewicht konnte mehr als das Doppelte des Vorgängermodells Boeing B-17 Flying Fortress betragen. Die USAAF setzte den viermotorigen Tiefdecker erstmals im Sommer 1944 auf dem asiatischen Kriegsschauplatz ein, wo er mit seiner großen Reichweite das japanische Mutterland bombardieren konnte. B-29 wurden auch für die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki verwendet.
Die Consolidated B-24 Liberator war ein schwerer Bomber und das meistgebaute US-amerikanische Flugzeugmodell des Weltkrieges (über 18.482 Stück). Der viermotorige Schulterdecker mit Doppelseitenleitwerk war neben der B-17 der wichtigste strategische Bomber der USAAF auf dem europäischen Kriegsschauplatz. Der erste Einsatz fand zu Beginn des Pazifikkrieges gegen Japan im Januar 1942 statt beim Angriff auf Sulawesi, die ersten größeren Einsätze mit B-24D im Februar 1943 in Neuguinea.[6]
Die North American B-25 Mitchell war ein zweimotoriger mittelschwerer Bomber. Insgesamt wurden 9.984 B-25 produziert.
Die Martin B-26 Marauder war ein mittelschwerer Mittelstreckenbomber der Glenn L. Martin Company. Sie war ein zweimotoriger Schulterdecker. Von 1940 bis 1945 wurden 5.157 Maschinen gebaut. Das Flugzeug kam während des Zweiten Weltkriegs zunächst im Pazifikkrieg und später auch in Europa zum Einsatz.
1945–1947
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem die USAAF einen wesentlichen strategischen Beitrag zum alliierten Sieg leistete, wurden die Streitkräfte neu organisiert und am 21. März 1946 drei neue Luftwaffenkommandos gegründet: Zur Unterstützung der Bodentruppen das Tactical Air Command, für die Reservestreitkräfte und Heimatverteidigung das Air Defense Command und für die strategischen Bomber und Aufklärer das Strategic Air Command, das später auch mit landgestützten Interkontinentalraketen ausgerüstet wurde. Es entwickelte sich in den Folgejahren zum mächtigsten Militärverband der westlichen Welt.
Die Luftstreitkräfte der USA mit Ausnahme der Marineflieger wurden mit der Gründung der United States Air Force (USAF) durch den National Security Act vom 26. Juli 1947, der am 18. September des Jahres in Kraft trat, schließlich zur selbstständigen Teilstreitkraft.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website zur Geschichte der USAAF im Zweiten Weltkrieg
- The Army Air Forces in World War II (www.ibiblio.org):
- USAAF Combat Operations (Detaillierte Übersicht der Einsätze im Zweiten Weltkrieg)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bernard C. Nalty: Reaction to the war in Europe. In: Winged Shield, Winged Sword: A History of the United States Air Force. Vol. I, 1997, ISBN 0-16-049009-X, S. 176 und 378.
- ↑ John F. Shiner: The Coming of the GHQ Air Force, 1925–1935. In: Winged Shield, Winged Sword. S. 112–113.
- ↑ Shiner: Winged Shield, Winged Sword. S. 131–133.
- ↑ Nalty: Winged Shield, Winged Sword. S. 181.
- ↑ Welche Farbe hat der Krieg? (Spiegel Online) aufgerufen am 15. Juli 2012
- ↑ FlugRevue Dezember 2009, S. 90–93, Schattenspieler – Consolidated B-24 Liberator