Thanawat Tirapongpaiboon

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Thanawat Tirapongpaiboon
Thanawat Tirapongpaiboon
Thanawat Tirapongpaiboon
Thanawat beim Paul Hunter Classic 2015
Geburtstag 14. Dezember 1993 (30 Jahre)
Geburtsort Nakhon Pathom, Zentralthailand
Nationalität Thailand Thailand
Spitzname(n) Thai-Namite[1]
Profi 2010/11, 20122016
Preisgeld 47.163 £[2]
Höchstes Break 147 (Rhein-Main Masters 2010)[2]
Century Breaks 18[2]
Weltranglistenplatzierungen
Höchster WRL-Platz 67 (September 2012)[3]
Beste Ergebnisse
Ranglistenturniere 2× Runde der letzten 32
Andere Profiturniere 2× Viertelfinale
Amateurturniere U21-Weltmeister 2011
Medaillenspiegel
Südostasienspiele
Bronze Palembang 2011 Snooker-Doppel

Thanawat Tirapongpaiboon (Thai: ธนวัฒน์ ถิรพงศ์ไพบูลย์, Rufname: Maen – แมน; * 14. Dezember 1993 in Nakhon Pathom, Zentralthailand) ist ein thailändischer Snookerspieler. In den 2010ern war er für mehrere Spielzeiten Profispieler auf der World Snooker Tour.

Thanawat, der auch unter seinem Rufnamen Maen bekannt ist, wurde Ende 1993 in Nakhon Pathom, einer Stadt in Zentralthailand, geboren. Er ist buddhistischen Glaubens. Als Elfjähriger begann er mit dem Snookerspiel und lernte unter anderem vom ehemaligen Profispieler Suriya Suwannasingh. Ab 2007 nahm er mit einigem Erfolg an thailändischen Junioren- und Erwachsenenturnieren teil.[4] Auf internationaler Bühne machte er ab 2009 auf sich aufmerksam. Er erreichte das Viertelfinale der U21-Weltmeisterschaft 2009, das Halbfinale der U21-Asienmeisterschaft 2009 und das Finale der U21-Asienmeisterschaft 2010, das er knapp gegen den Chinesen Liu Chang verlor. Noch im Sommer 2010 belegte er bei der Asienmeisterschaft 2010 den dritten Platz.[5] Parallel nahm er auch an der Pontin’s International Open Series teil, hatte dort aber weitaus weniger Erfolg.[6] Mitte 2010 nominierte ihn die Asian Confederation of Billiard Sports in Angesicht seiner Erfolge in Asien für die Saison 2010/11 der professionellen Snooker Main Tour.[7] Dadurch wurde er erstmals Profispieler.[2] Seine Debütsaison war allerdings von frühen Niederlagen geprägt. Nur beim Rhein-Main Masters und beim German Masters erreichte er immerhin die Runde der letzten 32.[8] Beim ersten Turnier gelang ihm als zu diesem Zeitpunkt jüngster Spieler der Geschichte zudem ein offiziell anerkanntes Maximum Break.[9]

Nichtsdestotrotz verlor er seinen Profistatus am Saisonende wieder, da sein Platz 83 auf der Snookerweltrangliste bei weitem nicht für eine Qualifikation für die nächste Saison ausreichte.[10] Anschließend versuchte Thanawat, sich über die neu eingeführte Q School direkt wieder für die Profitour zu qualifizieren. Mit diesem Vorhaben scheiterte er allerdings, auch wenn er im zweiten Event ins Halbfinale seiner Gruppe kam. Immerhin konnte er dank zweier Wildcards und den Gegebenheiten der Players Tour Championship – die für Amateure die Möglichkeit bot, sich gesondert für das eigentlich professionelle Turnier zu qualifizieren – während der Saison 2011/12 mehrfach an Profiturnieren teilnehmen.[11] Ferner gewann er im Snooker-Doppel der Südostasienspiele 2011 zusammen mit Noppon Saengkham eine Bronzemedaille. Entscheidend war schließlich allerdings Thanawats Teilnahme an der U21-Snookerweltmeisterschaft 2011, bei der er das Finale erreichte und gegen Noppon gewann.[12] Auf diesem Wege qualifizierte er sich wieder für die Profitour. Diesmal erhielt er eine Startberechtigung für gleich zwei Saisons, beginnend mit der Spielzeit 2012/13.[13]

Thanawat startete gut in seinen zweiten Anlauf auf der Profitour und erreichte das Achtelfinale der 6-Red World Championship und die finale Qualifikationsrunde des Shanghai Masters.[14] Dadurch wurde er Ende September bereits auf Platz 67 der Snookerweltrangliste geführt,[3] der höchsten Platzierung seiner Karriere.[15] Im weiteren Saisonverlauf konnte er unter anderem das Achtelfinale der Kay Suzanne Memorial Trophy und das Viertelfinale der Scottish Open und der Munich Open erreichen.[14] Trotzdem verschlechterte er sich bis zum Saisonende leicht und stand nun auf Rang 70.[10] Da die nächste Saison für Thanawat etwas schlechter verlief und er nur beim Paul Hunter Classic das Achtelfinale erreichte,[16] verschlechterte er sich bis zum Ablauf seiner zweijährigen Startberechtigung Mitte 2014 Rang 78. Dadurch verpasste er erneut die direkte Qualifikation.[10] Er hatte diesmal aber Glück und konnte im Sommer die U21-Asienmeisterschaft gewinnen.[17] Dadurch konnte er seine Profizeit direkt um zwei weitere Spielzeiten verlängern.[18]

Während der folgenden Saison nahm Thanawat allerdings nur an einem Teil der Turniere teil. Bei jenen, bei denen er mitspielte, schied er zudem meist früh aus.[19] Bezeichnenderweise erzielte er sein bestes Ergebnis jener Zeit, als er bei den nicht-professionellen Südostasienspielen 2015 im Snooker-Einzel das Viertelfinale erreichte.[17] Daneben nahm er auch rege an thailändischen Amateurturnieren teil.[4] Derweil platzierte er sich auf der Profi-Weltrangliste gerade mal auf Rang 103.[10] Zusätzlich erhöhte Thanawat das Pensum seiner Turnierteilnahmen in der nächsten Saison keinesfalls. Zwar erreichte er immerhin bei der 6-Red World Championship und bei den Haining Open die Runde der letzten 32,[20] doch am Ende verbesserte er sich so nur auf Platz 97. Erneut misslang ihm dadurch die direkte Qualifikation für die nächste Saison.[10] Da er darauf verzichtete, sich um eine direkte Wiederqualifikation zu bemühen, wurde er im Sommer 2016 wieder Amateur.[2]

In den folgenden Jahren schaffte es Thanawat, sich in die Reihe der führenden Amateurspieler Asiens einzureihen. Bei der Asienmeisterschaft konnte er 2018 das Viertelfinale und 2019 das Finale erreichen, verlor aber letzteres gegen Pankaj Advani.[21] Dagegen gewann er gegen Mohammad Bilal 2018 das Endspiel der Asienmeisterschaft im Six-Red-Snooker.[22] Weitere Erfolge sammelte er auf weltweiter Bühne. Bei den Amateurweltmeisterschaften stand er 2016 und 2019 im Viertelfinale und 2018 im Halbfinale. Bei der Amateurweltmeisterschaft im Six-Red-Snooker schied er je einmal im Achtel- und im Viertelfinale aus. 2018 zog er sogar ins Endspiel ein, musste sich aber seinem Landsmann Passakorn Suwannawat geschlagen geben.[21] Eine daraufhin erfolgte Einladung zur professionellen 6-Red World Championship 2018 war ausschließlich von Niederlagen gekennzeichnet.[23] Einen weiteren Titel gewann er gemeinsam mit Passakorn Suwannawat beim IBSF World Team Cup 2018.[24] Während der COVID-19-Pandemie verzichtete er auf weitere internationale Teilnahmen. Erst mit dem zunehmenden Ablaufen der Pandemie meldete er sich auf weltweiter Bühne zurück, als er im Sommer 2022 an der neuen Asia-Oceania Q School teilnahm, die asiatischen Spielern die Qualifikation für die Profitour erleichtern sollte. Thanawat konnte direkt im ersten Event die entscheidende Runde erreichen.[25] Mit einem Sieg über Dechawat Poomjaeng gelang ihm nach sechs Jahren die Rückkehr auf die Profitour.[26] Nur wenige Wochen später endete diese Chance allerdings, als ihm der Weltverband aufgrund von „ernsten Disziplinarangelegenheiten“ aus dem Jahr 2015 die Startberechtigung entzog. Die Tourkarte ging stattdessen an Asjad Iqbal.[27] Am 1. September des gleichen Jahres gab der Weltverband bekannt, Thanawat der Spielmanipulation zu bezichtigen. Es gehe um sechs seiner Profispiele zwischen 2013 und 2015, deren Ergebnisse Thanawat absichtlich manipuliert habe.[28]

Thanawat trainiert vorrangig im TBC Snooker Club in Bangkok und in der World Snooker Academy in Sheffield. Er selbst sagt über seinen Spielstil, die taktische Fähigkeit, eine sinnvolle Auswahl der als Nächstes zu spielenden Bälle zu treffen, und die Kontrolle über das Bild auf dem Tisch gehöre zu seinen Schwächen. Nichtsdestotrotz nennt er das Breakbuilding zu seinen Stärke, ebenso wie seine „Furchtlosigkeit“.[4] Auf der Profitour bekam er den Spitznamen Thai-Namite verpasst.[1]

Einzel

Ausgang Jahr Turnier Finalgegner Ergebnis
Amateurturniere
Zweiter 2010 ACBS U21-Snookerasienmeisterschaft China Volksrepublik Liu Chuang 5:6
Dritter 2010 ACBS-Snookerasienmeisterschaft Indien Yasin Merchant 3:1
Sieger 2011 IBSF U21-Snookerweltmeisterschaft Thailand Noppon Saengkham 9:3
Sieger 2014 ACBS U21-Snookerasienmeisterschaft Iran Siyavosh Mozayani 6:1
Sieger 2018 ACBS-6-Red-Snooker-Asienmeisterschaft Pakistan Mohammed Bilal 7:3
Zweiter 2018 IBSF 6-Red-Snooker-Weltmeisterschaft Thailand Passakorn Suwannawat 2:6
Zweiter 2019 ACBS-Snookerasienmeisterschaft Indien Pankaj Advani 3:6
Sieger 2022 Asia-Oceania Q School – Event 1 Thailand Dechawat Poomjaeng 4:2

Team

Ausgang Jahr Turnier Teamkameraden Finalgegner Ergebnis
Sieger 2018 IBSF World Team Cup Thailand Passakorn Suwannawat Hongkong Lee Tsz Ho
Hongkong Chau Hon Man
5:2
Commons: Thanawat Thirapongpaiboon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Thai-Namite Blasts Maximum. In: World Snooker. World Professional Billiards & Snooker Association, Oktober 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Oktober 2010; abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  2. a b c d e Ron Florax: Career Total Statistics For Thanawat Thirapongpaiboon - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  3. a b Issued after the Shanghai Masters 2012. (PDF) In: World Snooker. WPBSA, 24. September 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Oktober 2013; abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  4. a b c Profil von Thanawat Tirapongpaiboon. CueThong, abgerufen am 5. Juni 2022 (thailändisch).
  5. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2008-2009 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
    Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2009-2010 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
    Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2010-2011 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  6. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2009-2010 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  7. World Snooker Tour Players 2010/11. In: World Snooker. WPBSA, 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Juni 2010; abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  8. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2010-2011 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  9. Chris Turner: Various Snooker Records. In: cajt.pwp.blueyonder.co.uk. Chris Turner’s Snooker Archive, 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Mai 2016; abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  10. a b c d e Ron Florax: Ranking History For Thanawat Thirapongpaiboon. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  11. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2011-2012 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  12. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2011-2012 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  13. Tour Players 2012/2013. (DOC; 103 kB) In: World Snooker. WPBSA, 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2013; abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  14. a b Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2012-2013 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  15. Thanawat Tirapongpaiboon. Pro Snooker Blog, 2015, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  16. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2013-2014 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  17. a b Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2014-2015 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  18. 2014/15 List of Tour Players. In: wst.tv. WPBSA, 11. Juni 2014, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  19. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2014-2015 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  20. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2015-2016 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  21. a b Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2016-2017 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
    Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2017-2018 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
    Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2018-2019 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
    Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2019-2020 - Non-professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  22. Mikhil Bhat: Tirapongpaiboon wins Asian 6 Red honours in Doha. Gulf Times, 26. September 2018, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  23. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2018-2019 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  24. Dariusz Goral: IBSF Team Snooker Championships Men - Marsa Alam / Egypt 2018. In: esnooker.pl. IBSF, 2018, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  25. Ron Florax: Thanawat Thirapongpaiboon - Season 2022-2023 - Professional Results. CueTracker.net, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  26. Tirapongpaiboon and Asif Set for World Snooker Tour. In: wpbsa.com. WPBSA, 5. Juni 2022, abgerufen am 5. Juni 2022 (englisch).
  27. WPBSA Statement | Thanawat Tirapongpaiboon. In: wpbsa.com. WPBSA, 22. Juni 2022, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
  28. WPBSA Statement | Thanawat Tirapongpaiboon. In: wpbsa.com. WPBSA, 1. September 2022, abgerufen am 2. September 2022 (englisch).