Strontiumchromat
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
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_ Sr2+ _ Cr6+ _ O2− | ||||||||||||||||
Kristallsystem |
monoklin | |||||||||||||||
Raumgruppe |
P21/n (Nr. 14, Stellung 2) | |||||||||||||||
Gitterparameter |
a = 706,5 pm, b = 737,5 pm, c = 674,1 pm, β = 103,08° | |||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Strontiumchromat | |||||||||||||||
Verhältnisformel | SrCrO4 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
zitronengelber Feststoff[1] | |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 203,61 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest[1] | |||||||||||||||
Dichte |
3,89 g·cm−3[1] | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
wenig löslich in Wasser (1,2 g·l−1 bei 15 °C)[1] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Zulassungsverfahren unter REACH |
besonders besorgniserregend: krebserzeugend (CMR)[3]; zulassungspflichtig[4] | |||||||||||||||
MAK | ||||||||||||||||
Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Strontiumchromat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Strontiumverbindungen und Chromate.
Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Strontiumchromat kann aus wässriger Lösung von Strontiumchlorid und Kaliumchromat ausgefällt werden.
Die Synthese aus Strontiumcarbonat und Chromsäure wird ebenfalls beschrieben.[7]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Strontiumchromat ist ein zitronengelber nicht brennbarer Feststoff, welcher wenig löslich in Wasser ist. Er zersetzt sich ab einer Temperatur von etwa 500 °C.[1] Strontiumchromat bildet mit Sulfationen Strontiumsulfat.[8]
Beim Erhitzen mit Strontiumcarbonat wird das sechswertige Chrom zum fünfwertigen reduziert, es bildet sich Strontiumchromat(V) Sr3(CrO4)2.[9]
Mit Chromsäure bildet sich Strontiumdichromat.[7]
Strontiumchromat kristallisiert in der Monazit-Struktur, also im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P21/n (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 2) mit den Gitterparametern a = 706,5 pm, b = 737,5 pm, c = 674,1 pm und β = 103,08°. In der Elementarzelle befinden sich 4 Formeleinheiten.[10]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Strontiumchromat wird ähnlich wie Zinkchromat als korrosionsverhindernder Primer für Zink-, Magnesium-, Aluminium- und Legierungen in der Flugzeugindustrie verwendet. Es wird auch zur Herstellung von Chrom-Pigmenten verwendet.[1] Da es wie alle Chromate als krebserzeugend eingestuft wird, ist die Verwendung heute beschränkt.
Sicherheitshinweise und gesetzliche Regelungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Strontiumchromat wurde im Juni 2011 aufgrund seiner Einstufung als krebserzeugend (Carc. 1B) in die Kandidatenliste der besonders besorgniserregenden Stoffe (Substance of very high concern, SVHC) aufgenommen.[3] Im August 2014 wurde Strontiumchromat danach in das Verzeichnis der zulassungspflichtigen Stoffe mit dem Ablauftermin für die Verwendung in der EU zum 22. Juni 2019 aufgenommen.[4][11] Als Chrom(VI)-Verbindung unterliegt Strontiumchromat außerdem den Beschränkungen im Anhang XVII, Nummer 47 und 72 der REACH-Verordnung (in Deutschland umgesetzt durch die Chemikalien-Verbotsverordnung).[12]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i j Eintrag zu Strontiumchromat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Strontium chromate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ a b Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 17. Juli 2014.
- ↑ a b Eintrag im Verzeichnis der zulassungspflichtigen Stoffe der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 17. Juli 2014.
- ↑ Europäisches Parlament und Rat: Directive (EU) 2017/2398 of the European Parliament and of the Council of 12 December 2017 amending Directive 2004/37/EC on the protection of workers from the risks related to exposure to carcinogens or mutagens at work (Text with EEA relevance). In: data.europa.eu. EU, 12. Dezember 2017, abgerufen am 5. April 2018 (englisch, deutsch).
- ↑ Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva): Grenzwerte – Aktuelle MAK- und BAT-Werte (Suche nach Chrom(VI)-Verbindungen), abgerufen am 27. Oktober 2015.
- ↑ a b G. Wyrouboff: Ueber die Krystallform einiger Dichromate. In: Zeitschrift für Krystallographie und Mineralogie. 1894, 22, S. 207. Volltext
- ↑ Thomas Brock, Michael Groteklaes, Peter Mischke: Lehrbuch der Lacktechnologie. Vincentz, Hannover 2000, ISBN 3-87870-569-7, S. 155.
- ↑ K. A. Wilhelmi, O. Jonsson: X-Ray Studies on Some Alkali and Alkaline-Earth Chromates(V). In: Acta Chem. Scand. 1965, 19, S. 177–184, doi:10.3891/acta.chem.scand.19-0177.
- ↑ H. Effenberger, F. Pertlik: Four monazite type structures: comparison of SrCrO4, SrSeO4, PbCrO4 (crocoite), and PbSe04. In: Zeitschrift für Kristallographie 1986, 176, S. 75 - 83. Volltext (PDF-Datei; 718 kB)
- ↑ Verordnung (EU) Nr. 895/2014
- ↑ ECHA: Liste der beschränkten Stoffe – Anhang XVII der REACH-Verordnung, abgerufen am 5. September 2020.
- Gesundheitsschädlicher Stoff bei Verschlucken
- Giftiger Stoff bei Einatmen
- Sensibilisierender Stoff
- Atemwegsreizender Stoff
- Erbgutverändernder Stoff
- Krebserzeugender Stoff
- Stoff mit Verdacht auf reproduktionstoxische Wirkung
- Umweltgefährlicher Stoff (chronisch wassergefährdend)
- CMR-Stoff
- SVHC-Stoff
- Zulassungspflichtiger Stoff nach REACH-Anhang XIV
- Strontiumverbindung
- Chromat
- Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 28
- Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 47
- Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII, Eintrag 72