Steinhaus (Petersberg)

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Steinhaus
Gemeinde Petersberg
Koordinaten: 50° 36′ N, 9° 45′ OKoordinaten: 50° 35′ 41″ N, 9° 44′ 49″ O
Höhe: 283 m ü. NHN
Fläche: 3,35 km²[1]
Einwohner: 925 (30. Jun. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 276 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36100
Vorwahl: 0661
Ortsansicht von Südwesten
Ortsansicht von Südwesten

Steinhaus ist ein Ortsteil der Gemeinde Petersberg im osthessischen Landkreis Fulda am Rand der Rhön.

Das Wort von Dragebodo von Steinhaus („Steinhaus“ = Steinernes Haus, Burg) gilt bis heute als Beweis für die erste urkundliche Erwähnung von Steinhaus im Jahre 1187 als Dorf des fuldischen Amtes Bieberstein war. Früher lag im nördlichen Ortsbereich auf einem Sporn eine kleine Burg, die heute völlig verschwunden ist. Im Jahr 1420 stand ein Gebetsgebäude in Form einer Kapelle im Dorf und ein campanator (Glöckner) wird genannt. Die Kirchengeschichte zeigt, dass 1594 Steinhaus noch Teil der Pfarrei Margretenhaun mit dem Priester Mario Huder war. Bis heute sind die Huders in beiden Kirchengemeinden stark vertreten. Im Jahr 1885 wurde es unter Bischof Georg von Kopp von Fulda eigenständige Pfarrei. Der Mittelpunkt dieser ist die Pfarrkirche St. Nikolaus und Valentinus.

Zuvor war es 1761 im Oberamt Bieberstein und später 1802 Sitz einer Schultheißerei des Zentoberamts Fulda.

Hessischen Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 verlor Steinhaus im Zuge der Gebietsreform in Hessen seine Eigenständigkeit und wurde ein Ortsteil der Gemeinde Petersberg.[2][3] Für Steinau wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Steinhaus angehört(e):[5][6]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Steinhaus 909 Einwohner. Darunter waren 12 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 192 Einwohner unter 18 Jahren, 402 waren zwischen 18 und 49, 168 zwischen 50 und 64 und 174 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 348 Haushalten. Davon waren 66 Singlehaushalte, 96 Paare ohne Kinder und 162 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 66 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 246 Haushaltungen leben keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

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  • 1812: 34 Feuerstellen, 266 Seelen[5]
Steinhaus: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2024
Jahr  Einwohner
1812
  
266
1834
  
346
1840
  
326
1846
  
379
1852
  
381
1858
  
365
1864
  
361
1871
  
310
1875
  
320
1885
  
291
1895
  
307
1905
  
294
1910
  
311
1925
  
350
1939
  
406
1946
  
527
1950
  
536
1956
  
508
1961
  
539
1967
  
650
1970
  
656
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
909
2019
  
916
2024
  
925
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[5]; Gemeinde Petersberg[9]; Zensus 2011[8]

Historische Religionszugehörigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[5]
• 1885: 290 katholische (= 99,66 %) Einwohner
• 1961: 17 evangelische (= 3,15 %), 515 katholische (= 95,55 %) Einwohner

Für Steinhaus besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Steinhaus) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 66,23 %. Dabei wurden gewählt: sechs Mitglieder der CDU und ein Mitglied der „Bürgerliste Petersberg“.[10] Der Ortsbeirat wählte Wolfgang Dechant (CDU) zum Ortsvorsteher.[11]

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Die Wendelinuskapelle

Katholische Pfarrkirche

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Im Jahre 1891–1892 wurde im Dorf die heutige Kirche St. Nikolaus und Valentin in neugotischen Stil errichtet. Architekt des Gebäudes war Georg Kegel aus Kassel. Im Besitz der Kirche sind neben mehreren Holzreliefs des Kreuzwegs von Christi, Grabplatten und einer Weihnachtskrippe noch zwei Holzkruzifixe. Eines davon stammt noch aus dem Jahre 1712 und zeigt eine Holzfigur von St. Antonius von Padua. Ein schlichter Taufstein von 1569 gehört ebenfalls zum Eigentum der Kirche.

Wallfahrtskapelle St. Wendelinus

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Schon 1712 fand man an der Stelle, wo nun die Wallfahrtskapelle steht, ein Holzkreuz. Dort wurde bereits zu dieser Zeit und auch noch heute bei der traditionellen Eichsfelder Walldürn-Wallfahrt gehalten und pausiert.

Die Kapelle ist östlich des Dorfes auf dem Werthesberg zu finden. 1761 wurde der Grundstein für das Bethaus gelegt, welches 1881 noch erweitert wurde. Das Gebäude bekam 1908 seinen kirchlichen Segen. Der Architekt Hermann Mahr aus Fulda entwarf den neugotischen Bau, um den sich sieben zusätzliche Häuschen in einem Halbkreis hinter der Kapelle scharen. Die sogenannten Heiligenhäuser sind alle mit Eisenblechtüren verschlossen. Hinter diesen verbergen sich die sieben Schmerzen der Mariä. Vor der Kapelle stößt man auf zwei größere Heiligenhäuser. Diese zeigen zum einen eine Herz-Jesu-Figur und ein Relief eines Kriegers – ein Gefallenendenkmal.

Besondere Feiertage des Ortes

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  • Nikolaus (6.12., Titularfest)
  • Valentinus (14.2., Titularfest)
  • Wendelinus (20.10. Titularfest der Kapelle auf dem Werthesberg und Hagelfeiertag (Montag vor Christi Himmelfahrt))

Das Dorf verfügt über:

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt der RMV mit der Buslinie 6 sicher. Durch den Ort führt die Landesstraße 3429.

Persönlichkeiten

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  • Magnus Hausmann (1823–1876), Gutsbesitzer, Gastwirt und Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung
  • Erwin Sturm: Die Bau- und Kunstdenkmale des Fuldaer Landes; Erster Band, Der Altkreis Fulda, Zweite neuverfasste Auflage. Verlag Parzeller, Fulda 1989.
  • Literatur über Steinhaus nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. 1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Landgericht Fulda) und Verwaltung.
  3. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  4. Infolge des Deutschen Krieges.

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerzahlen | Gemeinde Petersberg. Abgerufen im September 2024.
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 46 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 393 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. a b Hauptsatzung. (PDF; 103K kB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Petersberg, abgerufen im September 2024.
  5. a b c d Steinhaus, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Mai 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 8,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 14 und 70, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Gemeindeportrait - Einwohnerzahlen - Statistik (Memento vom 7. Dezember 2009 im Internet Archive) Abgerufen am 29. September 2011.
  10. Ortsbeiratswahl Steinhaus. In: Webauftritt. Gemeinde Petersberg, abgerufen im September 2023.
  11. Ortsvorsteher Petersberg. In: Webauftritt. Gemeinde Petersberg, abgerufen im September 2023.