St. Katharina (Solingen)
St. Katharina ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Stadtteil Wald der nordrhein-westfälischen Großstadt Solingen. Sie gehört zur Katholischen Pfarrgemeinde St. Sebastian im Erzbistum Köln.
St. Katharina (Solingen-Wald) | |
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Patrozinium: | Katharina von Alexandrien |
Bauzeit: | 1831–1833, 1901–1906 (Erweiterungsbau), 1946–1947 (Wiederaufbau) |
Weihe: | 18. Mai 1947 |
Anschrift: | Weyerstraße 316 42719 Solingen |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Äbtissin des Klosters Gräfrath ließ 1780 in Wald eine Kapelle errichten, die von der 1812 gegründeten Gemeinde als Pfarrkirche genutzt wurde. Da die Gemeinde 1830 schon 1200 Mitglieder hatte, erwies sich der Bau eines größeren Gotteshauses als erforderlich.[1]
Am 16. August 1831 fand die Grundsteinlegung der heutigen Kirche St. Katharina im Wohnplatz Scheuer statt, der zu diesem Zeitpunkt noch auf freiem Feld vor der Gemeinde Wald lag. Eingesegnet wurde das Gotteshaus am 31. März 1833. Nachdem die Entwürfe des deutschen Architekten Adolph von Vagedes abgelehnt worden waren, wurde die Kirche unter der Leitung des deutschen Bildhauers und Regierungsbaurats Heinrich August Walger[2] nach den Plänen der Kirche St. Gertrud in Eller im klassizistischen Stil gebaut. Einige Änderungen gegenüber den Bauplänen von St. Gertrud stammen von Karl Friedrich Schinkel. Diese überarbeiteten Pläne revidierte der deutsche Architekt Otto von Gloeden. 1843 wurde der Turm fertig gestellt.
Da die Gemeinde inzwischen angewachsen war, entstand in den Jahren 1901 bis 1906 unter der Bauleitung des Regierungsbaumeisters Julius Busch ein neuromanischer Erweiterungsbau, zunächst noch ohne den geplanten zweiten Turm. Die Seitenaltäre wurden in den Chorraum einbezogen. Im alten Turm wurden eine neue steinerne Orgelempore und eine Taufkapelle errichtet. Am 8. Dezember 1901 fand die Kirchweihe statt.
1904 wurden die Kanzel, die Kommunionbank, die Beichtstühle, die Bänke und die Altäre neu gestrichen. Der zweite Turm wurde 1906 vollendet. Geplant war, die alte Kirche später abzureißen und durch eine dreischiffige Kirche im neuromanischen Stil zu ersetzen, wozu es jedoch aufgrund des Ersten Weltkriegs nicht kam.
Am 31. Dezember 1944 wurde das Gotteshaus bei dem Großangriff auf Teile Walds durch eine Luftmine fast vollständig zerstört. Der Wiederaufbau fand in den Jahren 1946 und 1947 nach Plänen des Architekten Bernhard Rotterdam statt und brachte weitreichende architektonische Veränderungen mit sich. Unter anderem wurden der beschädigte Turmhelm abgetragen und der alte Turm in den Chorraum einbezogen. Die Balkendecke des alten Teils wurde im neuen Teil fortgesetzt und die alte steinerne Orgelempore durch eine Holzkonstruktion ersetzt.
Am 18. Mai 1947 wurde die Kirche durch den Kölner Erzbischof Josef Frings konsekriert. Eine Renovierung und nochmalige Umgestaltung fand 1969 bis 1972 nach Plänen des Architekten Heinrich Buschkotte statt. Am 26. November 1972 wurde der neue Hochaltar mit den Gebeinen des Heiligen Zeno geweiht.[3] Zuletzt wurde der Innenraum 2015 renoviert und neu gestaltet.[4]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchenfenster
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die beiden Bleiglasfenster im Seitenschiff mit Schwarzlotmalereien auf Antikglas wurden 1999 von einem unbekannten Künstler nach alten Vorlagen geschaffen. Sie stellen jeweils die Heilige Elisabeth von Thüringen und den Heiligen Engelbert von Köln dar.
Alle anderen Fenster sind Werke des Glasmalers Jakob Berwanger[5] von 1955.
Die Bleiglasfenster im Turmeingang und über der Seitentür zeigen Ornamente auf Antikglas.
Die Bleiglasfenster im Hauptschiff und im Chor mit Schwarzlotmalereien auf Antikglas stellen verschiedene Bibelthemen dar. Bei den Fenstern im Hauptschiff handelt es sich um die Erschaffung von Himmel und Erde sowie von Adam und Eva. Weitere Themen sind die Verkündigung an Maria, Christi Himmelfahrt und das Lamm im Himmlischen Jerusalem. Das Chorfenster zeigt Phönix als Symbol der Auferstehung Jesu Christi.[6]
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Pietà
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Jesusstatue
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Josefsstatue
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Katharinenstatue
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Kreuzwegstation
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Hundenborn: 150 Jahre Pfarrkirche St. Katharina Solingen-Wald 1833–1983.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marina Alice Mutz: St. Katharina, in: zeitspurensuche.de, abgerufen am 4. November 2021
- St. Katharina in Wald öffnet frisch saniert. Rheinische Post vom 3. August 2013, abgerufen am 31. Oktober 2021
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 200 Jahre St. Katharina in Solingen-Wald. Solinger Tageblatt, 30. Januar 2015
- ↑ Heinrich August Walger aus retrobibliothek.de, abgerufen am 31. Oktober 2021
- ↑ St. Katharina, katholische Pfarrkirche Solingen-Wald aus zeitspurensuche.de, abgerufen am 31. Oktober 2021
- ↑ Katholische Pfarrgemeinde St. Sebastian Solingen aus kath-solingen-west.de, abgerufen am 31. Oktober 2021
- ↑ Jakob Berwanger (1900-1959) aus de.artprice.com, abgerufen am 31. Oktober 2021
- ↑ Solingen-Wald, Katholische Kirche St. Katharina Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e. V., abgerufen am 31. Oktober 2021
Koordinaten: 51° 10′ 46,2″ N, 7° 2′ 4,9″ O
- Kirchengebäude in Solingen
- Katharinenkirche
- Pfarrkirche des Erzbistums Köln
- Klassizistische Kirche
- Klassizistisches Bauwerk in Nordrhein-Westfalen
- Erbaut in den 1830er Jahren
- Neuromanisches Bauwerk in Nordrhein-Westfalen
- Neuromanisches Kirchengebäude
- Historistisch überarbeitetes Bauwerk
- Erbaut in den 1900er Jahren
- Kirchengebäude in Europa
- Backsteinkirche
- Bernhard Rotterdam