Schutzfaktor

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Als Schutzfaktor (auch protektiver Faktor genannt) bezeichnet man einen umgebungsbezogenen oder persönlichen Faktor, der die psychische Wirkung von belastenden Umweltbedingungen oder anderen risikoerhöhenden Faktoren auf einen Menschen abpuffert.[1]

Unter ansonsten gleich belastenden Umweltbedingungen (siehe Risikofaktoren) entwickeln manche Menschen eine psychische Störung, andere nicht. Schutzfaktoren werden in drei Gruppen geteilt: personale (z. B. Bewältigungsstrategien), familiäre (z. B. stabile emotionale Beziehung zu einer Bezugsperson) und soziale Schutzfaktoren (z. B. positive Schulerfahrungen).[2][3]

Die Begriffe Schutzfaktoren und Ressourcen werden in vielen Bereichen synonym verwendet – so auch in der Resilienzforschung[4][5] und der Suchtprävention.[6]

Den Schutzfaktoren wird generell die schützende und unterstützende Eigenschaft zugeschrieben, wobei der Einfluss sowohl geschlechts-, alters- als auch situationsabhängig (vgl. Risikofaktoren) ist.[2]

Die Faktoren, nach Art aufgeteilt, wobei sich familiäre und soziale Schutzfaktoren teils überschneiden, sind:[2]

Person

  • ein erstgeborenes Kind zu sein
  • ein positives Temperament
  • überdurchschnittliche Intelligenz
  • positives Sozialverhalten
  • positives Selbstwertgefühl
  • aktive Stressbewältigung

Familie

  • offenes, unterstützendes Familienklima
  • familiärer Zusammenhalt
  • positive Geschwisterbeziehung
  • autoritativer Erziehungsstil in der Kindheit[7]

soziales Umfeld

  • stabile emotionale Beziehung zu einer Bezugsperson
  • Modelle positiver Bewältigung
  • Erwachsene als Rollenbild
  • soziale Unterstützung
  • positive Freundschaftsbeziehungen
  • positive Schulerfahrungen[8].
  • Jürgen Bengel, Lisa Lyssenko: Resilienz und psychologische Schutzfaktoren im Erwachsenenalter (= Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung. Band 43) BZgA, Köln, 2012, ISBN 978-3-942816-22-9 (online).

Einzelnachweise

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  1. Vgl. H. Scheithauer: Zur Wirkungsweise von Risiko- und Schutzfaktoren in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. In: Kindheit und Entwicklung, 8. 1999, S. 3–14.
  2. a b c Jürgen Bengel, Lisa Lyssenko: Resilienz und psychologische Schutzfaktoren im Erwachsenenalter (= Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung. Band 43) BZgA, Köln, 2012, ISBN 978-3-942816-22-9 (online)
  3. Vgl. M. Laucht, G. Esser, M. H. Schmidt: Wovor schützen Schutzfaktoren? Anmerkungen zu einem populären Konzept der modernen Gesundheitsforschung. In: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 29. 1997, S. 260–270.
  4. aike Rönnau-Böse, Klaus Fröhlich-Gildhoff, Jürgen Bengel, Lisa Lyssenko: Resilienz und Schutzfaktoren. In: leitbegriffe.bzga.de. BZgA, 30. Mai 2022, abgerufen am 13. Juli 2022.
  5. Margherita Zander: Resilienz. In: Lexikon, socialnet.de. 3. Oktober 2018, abgerufen am 13. Juli 2022.
  6. Schutzfaktoren. In: Präventionslexikon, infodrog.ch. 20. August 2018, abgerufen am 13. Juli 2022.
  7. Donath, C., Gräßel, E., Baier, D., Bleich, S. & Hillemacher, T. (2014). Is parenting style a predictor of suicide attempts in a representative sample of adolescents? BMC Pediatrics 2014, 14:113.
  8. Katrin Grimm: Evaluation des Kompetenztrainings für Eltern sozial auffälliger Kinder (Abgerufen am 31. Januar 2008)