Sandachse Franken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Binnendüne im Nordosten von Nürnberg

Sandachse Franken war der Titel eines bayerischen Naturschutzprojektes von Bund Naturschutz in Bayern e.V., Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. sowie Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.

Das Projekt hatte das Ziel, Lebensräume aus Sand entlang der Rednitz, der Pegnitz und der Regnitz zu einem Biotopverbund zu vernetzen und diese wertvollen Lebensräume zu schützen und zu sichern. Der Projektzeitraum wurde ursprünglich für 2000–2005 festgelegt, eine Weiterführung bis 2007 beschlossen. Bis Mitte 2005 flossen 2,4 Millionen Euro in das Projekt, vor allem aus Mitteln des Bayerischen Naturschutzfonds. Zusätzlich bemühte man sich auch durch aktive Vermarktung um weitere Gelder. Mit dem Auslaufen der Förderung wurde das Projekt als geschlossen, jedoch vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit nicht als abgeschlossen betrachtet[1].

Die Sandachse Franken erstreckt sich von Bamberg bis Weißenburg in Bayern. Die maximale Ausdehnung beträgt etwa 100 km in Nord-Süd- und 40 km in Ost-West-Richtung. Es handelt sich um das größte bayerische Naturschutzprojekt. Mitte 2005 umfasste es eine Fläche von ca. 2000 km². Weiterhin laufen Bemühungen, durch Zukauf weiterer Gebiete die Fläche zu vergrößern.

Ein Beispiel für einen Sandlebensraum sind die Binnendünen – eine Besonderheit, die man so nicht unbedingt in Franken vermuten würde. Diese Sanddünen, die teilweise noch bis ins 20. Jahrhundert hinein unbewaldet und in Bewegung waren, sind in der letzten Eiszeit durch Auswehung von lockerem Sand aus den Flusstälern entstanden. Eine noch unbewaldete Sanddüne befindet sich im Wald, am nordöstlichen Rand von Nürnberg im Stadtteil Schafhof (Standort). Ein Teil der Dachfläche des Klinikums Forchheim ist ebenfalls Teil der Sandachse.[2]

Gebiete der Sandachse Franken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Gebiete liegen innerhalb der Sandachse Franken:[3]

Name Größe

[in m²]

Lage Biotoptyp
Sandgrube Mailach 18606 Lonnerstadt Sandböschung, Offensandbereiche
Sandgrube am Edelgraben 46860 Lonnerstadt Ruderalflur, Offensandbereiche, Sandböschung
Magerer Waldrand östlich
von Schwarzenbach
460 Schwarzenbach Magerer Waldrand
Sandiger Feldweg östlich
Poppenwind mit hochbedrohten
Sandarten
1356 Gremsdorf Sandiger Feldweg
Sandacker am Ortsausgang
von Klebheim
4514 Heßdorf Sandacker
Ackerbrache nordöstlich von Klebheim,
am Waldrand zwischen zwei Feldwegen
gelegen
955 Heßdorf Ackerbrache
Ackerbrache nordöstlich
von Klebheim
1739 Heßdorf Ackerbrache
Ackerbrache nordöstlich von Klebheim,
neben dem Autobahn-Rastplatz
3156 Heßdorf Acker
Ackerbrache östlich der Straße
Klebheim - Buch
1138 Heßdorf Ackerbrache
Biotopkomplex am Nordostrand der
Hirtenweiher südwestlich von Röttenbach
5118 Röttenbach Extensivwiese, Ginster
Ginstersäume und Sandmagerrasenstreifen
im „Sandfeld“ südwestlich von Röttenbach
7968 Röttenbach Ginster, Sandmagerrasen, Sandacker
Sandfeld westlich des Gewerbegebietes
Süd im Sandfeld
16278 Röttenbach Sandmagerrasen, Silbergrasflur
Ackerbrache südwestlich von Röttenbach 3696 Röttenbach Sandacker
Magerwiese im Sandfeld 12482 Röttenbach Magerwiese, Ginster
Ackerstillegungsfläche südwestlich
von Röttenbach
956 Röttenbach Sandacker, Sandmagerrasen
Sandacker, Sandmagerrasen und
Ginstersaum östlich des Hirtenweihers
5597 Röttenbach Sandacker, Sandmagerrasen, Ginstersaum
Ackerstillegungsfläche
westlich von Röttenbach
7193 Röttenbach Sandacker, Sandmagerrasen
Sandfeld südwestlich von Röttenbach 12907 Röttenbach Magerwiese, Sandmagerrasen
Sandmagerrasen westlich
von Röttenbach
34300 Röttenbach Sandmagerrasen, Magerwiesen
Ackerbrache westlich von Röttenbach 26406 Röttenbach Ackerbrache

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Baynetz Naturschutz (Memento des Originals vom 17. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stmug.bayern.de (abgerufen am 21. März 2013)
  2. Quelle: Schautafel am Rundwanderweg um das Klinikum
  3. Karte - BUND Naturschutz in Bayern e.V. Abgerufen am 19. Dezember 2021.