Rutheniridosmin

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Rutheniridosmin
Rutheniridosmin-Nugget aus Slatoust (auch Zlatoust), Oblast Tscheljabinsk (Ural), Russland
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1973 s.p.[1]

IMA-Symbol

Rir[2]

Chemische Formel (Ir,Os,Ru)[1]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Elemente – Metalle und intermetallische Legierungen
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

I/A.05a
I/A.13-040[3]

1.AF.05
01.02.02.03
Kristallographische Daten
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse; Symbol 6/mmmVorlage:Kristallklasse/Unbekannte Kristallklasse
Raumgruppe P63/mmc (Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194
Gitterparameter a = 2,73 Å; c = 4,33 Å[4]
Formeleinheiten Z = 2[4]
Zwillingsbildung schwach lamellar
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 6 bis 7
Dichte (g/cm3) 20,49
Spaltbarkeit vollkommen
Farbe silbrig-weiß
Strichfarbe grau
Transparenz opak
Glanz metallisch

Rutheniridosmin ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Elemente“, genauer der Metalle und intermetallische Legierungen. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Ir,Os,Ru) und bildet idiomorphe Tafeln und Körner sowie Einschlüsse in Platin-Eisen-Legierungen.

Etymologie und Geschichte

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Das Mineral wurde wahrscheinlich 1936 in der Horokanai-Fundstelle, Fluss Uryū im Uryū-gun auf der japanischen Insel Hokkaidō entdeckt. Es ist nach den enthaltenen Elementen Ruthenium, Iridium und Osmium benannt.

Bereits in der veralteten 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Rutheniridosmin zur Mineralklasse der „Elemente“ und dort zur Abteilung der „Metalle und intermetallische Legierungen (ohne Halbmetalle)“, wo er zusammen mit Iridosmium (gilt inzwischen als Osmium-Varietät), Osmium und Ruthenium die „Osmium-Reihe“ mit der System-Nr. I/A.05a innerhalb der „Osmium-Platin-Gruppe“ bildete.

Im zuletzt 2018 überarbeiteten und aktualisierten Lapis-Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiß, das sich im Aufbau noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet, erhielt das Mineral die System- und Mineral-Nr. I/A.13-040. In der „Lapis-Systematik“ entspricht dies ebenfalls der Abteilung „Metalle und intermetallische Verbindungen“, wo Rutheniridosmin zusammen mit Garutiit, Hexaferrum, Hexamolybdän, Osmium, Rhenium und Ruthenium die unbenannte Gruppe I/A.13 bildet.[3]

Auch die von der International Mineralogical Association (IMA) zuletzt 2009 aktualisierte[5] 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Rutheniridosmin in die Abteilung der „Metalle und intermetallische Verbindungen“ ein. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen, die entsprechend ihrer verwandten Eigenschaften in Metallfamilien eingeteilt wurden. Rutheniridosmin ist hier entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „Platin-Gruppen-Elemente (PGE)“ zu finden, wo er zusammen mit Garutiit, Hexaferrum, Osmium und Ruthenium die „Rutheniumgruppe“ mit der System-Nr. 1.AF.05 bildet.

Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Rutheniridosmin ebenfalls in die Klasse und gleichnamige Abteilung der „Elemente“ ein. Hier ist er zusammen mit Garutiit, Hexaferrum, Hexamolybdän, Osmium und Ruthenium in der „Osmiumgruppe (Raumgruppe P63/mmc)“ mit der System-Nr. 01.02.02 innerhalb der Unterabteilung „Elemente: Platingruppenmetalle und -legierungen“ zu finden.

Kristallstruktur

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Rutheniridosmin kristallisiert im in der hexagonalen Raumgruppe P63/mmc (Raumgruppen-Nr. 194)Vorlage:Raumgruppe/194 mit den Gitterparametern a = 2,73 Å und c = 4,33 Å sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.[4]

Bildung und Fundorte

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Rutheniridosmin bildet sich in Seifenlagerstätten, die aus ultramafischen Gesteinen ausgewaschen werden. Es ist vergesellschaftet mit anderen Iridium-Osmium-Ruthenium-Legierungen, Sperrylit, Hollingworthit, Iridarsenit, Ruthenarsenit, Michenerit, Laurit, Geversit, Moncheit und Chromit.

Neben der Typlokalität in Japan sind Funde aus Tasmanien (Australien), Goze Deltschew in Bulgarien, British Columbia und Manitoba in Kanada, Amdo in China, Cauca in Kolumbien, Assosa in Äthiopien, Peyrolles-en-Provence in Frankreich, Kozani in Griechenland, Parapara auf Neuseeland, mehreren Fundorten in Russland sowie Goodnews Bay und Trinity County in den amerikanischen Bundesstaaten Alaska bzw. Kalifornien bekannt.[6]

  • Donald C. Harris, Louis J. Cabri: The nomenclature of the natural alloys of osmium, iridium and ruthenium based on new compositional data of alloys from world-wide occurrences. In: The Canadian Mineralogist. Band 12, 1973, S. 104–112 (englisch, rruff.info [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 18. Oktober 2023]).
  • Donald C. Harris, Louis J. Cabri: Nomenclature of platinum-group-element alloys: review and revision. In: The Canadian Mineralogist. Band 29, 1991, S. 231–237 (englisch, rruff.info [PDF; 757 kB; abgerufen am 18. Oktober 2023]).
  • John Leslie Jambor, Edward S. Grew: New mineral names. In: American Mineralogist. Band 77, 1992, S. 207–213 (englisch, rruff.info [PDF; 1,3 MB; abgerufen am 18. Oktober 2023]).
  • Rutheniridosmine. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF; 48 kB; abgerufen am 18. Oktober 2023]).
Commons: Rutheniridosmine – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 351 kB; abgerufen am 18. Oktober 2023]).
  3. a b Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
  4. a b Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S. 42 (englisch).
  5. Ernest H. Nickel, Monte C. Nichols: IMA/CNMNC List of Minerals 2009. (PDF; 1,9 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Januar 2009, archiviert vom Original am 29. Juli 2024; abgerufen am 30. Juli 2024 (englisch).
  6. Fundortliste für Rutheniridosmin beim Mineralienatlas (deutsch) und bei Mindat (englisch), abgerufen am 18. Oktober 2023.