Parlamentswahl in der Republik Moldau 2010

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Juli 2009Parlamentswahl in der
Republik Moldau 2010
2014
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Insgesamt 101 Sitze

Die Parlamentswahl in der Republik Moldau 2010 fand am 28. November 2010 statt.[2] Sie war notwendig geworden, nachdem die Wahl eines Staatspräsidenten nach der Parlamentswahl im Juli 2009 in mehreren Anläufen gescheitert war.

Die Regierungsparteien wollten ursprünglich, dass zeitgleich die Wahl des Staatspräsidenten abgehalten würde. Eine Volksabstimmung am 5. September 2010 über die Wiedereinführung der Direktwahl des Staatsoberhauptes scheiterte jedoch an einer zu geringen Wahlbeteiligung.

Im Juni 2010 änderte das Parlament das Wahlrecht; u. a. wurde die Sperrklausel von 5 % auf 4 % gesenkt. Während der Regierungszeit der PCRM wurde die Wahlgesetzgebung häufig kritisiert, da sie die aus mehreren kleineren Parteien bestehende damalige Opposition gegenüber der großen Regierungspartei benachteiligte.

Ergebnisse in den Regionen: blau = Stimmenmehrheit für die Regierungskoalition; rot = Mehrheit für die Kommunistische Partei

Die Kommunistische Partei, die bis zu der Wahl im April 2009 Moldau mit der zur Wahl des Präsidenten nötigen Dreifünftelmehrheit im Parlament regierte, verlor weiter an Boden. Wie bereits beim letzten Urnengang im Juli 2009 mussten die Kommunisten erneut einen Stimmenrückgang von etwa 5 % verbuchen. Dennoch stellen sie weiterhin die stärkste Fraktion im Parlament.

Die nach der letzten Parlamentswahl gebildete Regierungskoalition der „Allianz für europäische Integration“ (AEI) konnte ihren Stimmenanteil um 3 % verbessern. Die kleinste der vier bisherigen Regierungsparteien, die Allianz „Unsere Moldau“ (AMN), verfehlte jedoch die für den Einzug ins Parlament zu überwindende Vierprozenthürde, wodurch ihre Stimmen (2,1 %) für die Koalition faktisch verloren gingen. Innerhalb der westlich orientierten Kräfte, die bislang auf drei mehr oder weniger gleich große Parteien sowie eine kleinere Partei (die AMN) verteilt waren, zeichnete sich eine Konsolidierung der Kräfteverhältnisse ab. Während die AMN in die Bedeutungslosigkeit versank, erreichten die Liberaldemokraten (PLDM) unter Ministerpräsident Vlad Filat mit 29,4 % mehr Stimmen als alle anderen Koalitionspartner zusammen.

Die für die Wahl des Staatspräsidenten notwendige Dreifünftelmehrheit wurde von der Regierungskoalition AEI erneut verfehlt, wenn auch nur um zwei Mandate. Sofern weiterhin keine Einigung zwischen den sich gegenüberstehenden Lagern (AEI und Kommunisten) erreicht wird, droht eine Fortsetzung der Pattsituation, was gemäß der moldauischen Verfassung zu einer erneuten vorgezogenen Parlamentswahl führen würde.

Ergebnis der Parlamentswahl in der Republik Moldau 2010
Partei Stimmen Sitze
Anzahl % +/− Anzahl +/−
Kommunistische Partei der Republik Moldau (PCRM) 677.069 39,34 −5,35 42 −6
Liberaldemokratische Partei Moldaus (PLDM) 506.253 29,42 +12,85 32 +14
Demokratische Partei Moldaus (PDM) 218.620 12,70 +0,16 15 +2
Liberale Partei (PL) 171.336 9,96 −4,72 12 −3
Allianz „Unsere Moldau“ (AMN) 35.289 2,05 −5,30 −7
Bewegung "Europäische Aktion" (MAE) 21.049 1,22 +1,22
Humanistische Partei Moldaus (PUM) 15.494 0,90 +0,90
Nationale Liberale Partei (PNL) 10.938 0,64 +0,64
Sozialdemokratische Partei (PSD) 10.156 0,59 −1,27
Christlich-Demokratische Volkspartei (PPCD) 9.038 0,53 −1,38
Partei "Vereinigte Republik Moldau" (PMUEM) 8.238 0,48 +0,48
Partei für Volk und Land (PpNŢ) 4.819 0,28 +0,28
Roma-Bewegung in der Republik Moldau (MRRM) 2.394 0,14 +0,14
Konservative Partei (PC) 2.089 0,12 +0,12
Republikanische Volkspartei (PPR) 1.997 0,12 +0,12
Bewegung "Gleichberechtigung" (MR) 1.781 0,10 +0,10
Republikanische Partei Moldaus (PRM) 1.763 0,10 +0,10
Partei "Patrioten Moldaus" (PPM) 1.580 0,09 +0,09
Ökologische Partei „Grüne Allianz“ Moldaus (PEMAVE) 1.385 0,08 −0,33
Arbeitspartei (PM) 873 0,05 +0,05
Unabhängige Kandidaten 18.832 1,09 +1,09
Gesamt 1.720.993 100,00 101
Gültige Stimmen 1.720.993 99,31
Ungültige Stimmen 11.951 0,69
Wahlbeteiligung 1.732.944 63,37
Wahlberechtigte 2.811.469 100,00
Quelle:[1]

Gewählte Abgeordnete

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  • Liste der PCRM
  1. Vladimir Voronin
  2. Zinaida Greceanîi
  3. Iurie Muntean
  4. Maria Postoico
  5. Mark Tkaciuk
  6. Igor Dodon
  7. Vadim Mișin
  8. Vladimir Vitiuc
  9. Irina Vlah
  10. Grigore Petrenco
  11. Galina Balmoș
  12. Anatolie Zagorodnîi
  13. Violeta Ivanov
  14. Vasilii Șova
  15. Serghei Sîrbu
  16. Oxana Domenti
  17. Zinaida Chistruga
  18. Miron Gagauz
  19. Vasilii Panciuk
  20. Alla Mironic
  21. Alexandr Bannicov
  22. Mihail Poleanschi
  23. Sergiu Stati
  24. Zurabi Todua
  25. Anatolie Gorilă
  26. Elena Bodnarenco
  27. Constantin Starîș
  28. Veaceslav Bondari
  29. Veronica Abramciuk
  30. Oleg Reidman
  31. Eduard Mușuc
  32. Vladimir Eremciuk
  33. Oleg Garizan
  34. Oleg Babenco
  35. Victor Mîndru
  36. Serghei Filipov
  37. Artur Reșetnicov
  38. Inna Șupac
  39. Tatiana Botnariuc
  40. Alexandr Petcov
  41. Gheorghe Popa
  42. Gheorghe Anghel
  • Liste der PLDM
  1. Vlad Filat
  2. Alexandru Tănase
  3. Mihai Godea
  4. Liliana Palihovici
  5. Iurie Leancă
  6. Grigore Belostecinic
  7. Vladimir Hotineanu
  8. Nicolae Juravschi
  9. Iurie Țap
  10. Lilia Bolocan
  11. Valeriu Ghilețchi
  12. Mihail Șleahtițchi
  13. Angel Agache
  14. Ion Balan
  15. Tudor Deliu
  16. Veaceslav Ioniță
  17. Valeriu Streleț
  18. Simion Furdui
  19. Chiril Lucinschi
  20. Gheorghe Mocanu
  21. Grigore Cobzac
  22. Alexandru Cimbriciuc
  23. Ion Butmalai
  24. Ghenadie Ciobanu
  25. Nicolae Olaru
  26. Ivan Ionaș
  27. Nae-Simion Pleșca
  28. Anatolie Dimitriu
  29. Maria Ciobanu
  30. Petru Vlah
  31. Andrei Vacarciuk
  32. Petru Știrbate
  • Liste der PDM
  1. Marian Lupu
  2. Vladimir Plahotniuc
  3. Valeriu Lazăr
  4. Igor Corman
  5. Dumitru Diacov
  6. Marcel Răducan
  7. Andrian Candu
  8. Valentina Buliga
  9. Pavel Filip
  10. Vasile Botnari
  11. Alexandru Stoianoglo
  12. Raisa Apolschii
  13. Iurie Bolboceanu
  14. Valeriu Guma
  15. Anatolie Ghilaș
  • Liste der PL
  1. Mihai Ghimpu
  2. Anatolie Șalaru
  3. Corina Fusu
  4. Ion Hadârcă
  5. Valeriu Munteanu
  6. Oleg Bodrug
  7. Boris Vieru
  8. Vladimir Lupan
  9. Victor Popa
  10. Vadim Cojocaru
  11. Ana Guțu
  12. Gheorghe Brega

Präsidentschaftswahl

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Am 8. Februar entschied das moldauische Verfassungsgericht nach einer Klage von vier Abgeordneten der Kommunisten,[3] dass das Parlament allein dazu berechtigt ist zu entscheiden, wann eine Präsidentschaftswahl stattfinden soll, selbst für den Fall, dass die zweimonatige Amtszeit des Interimspräsidenten bereits abgelaufen ist.[4] Damit wird eine Auflösung des Parlaments sowie vorzeitige Parlamentswahlen vermieden und die Regierung bleibt im Amt. Das Urteil hatte zur Folge, dass keine erneute Präsidentschaftswahl stattfand. Am 16. März 2012 wurde der parteilose Jurist Nicolae Timofti schließlich zum neuen Präsidenten Moldaus gewählt.

Einzelnachweise

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  1. a b Ergebnis Parlamentswahl 2010 e-democracy.md (rumänisch, russisch, englisch)
  2. Moldova going to third election in two years. BBC
  3. constcourt.md (Memento des Originals vom 22. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/constcourt.md (PDF)
  4. unimedia.info